Jagd, Hege, Naturschutz und mehr - allgemeine Diskussion
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Die Schießkünste waren ja gar nicht das Problem, sondern die folgenreiche Fehleinschätzung bei der Ansprache. Und das ist ein Fehler, wo ich mehr als nachvollziehen kann, wenn Menschen sehr mulmig wird, wenn sie sowas lesen.
Das korrekte Ansprechen ist einfach einer der Kernaspekte der Tätigkeit, sowas darf nicht passieren. Grade Hunde gehören doch nun absolut zum Jägeralltag dazu.
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Hi
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Ich hab mal eine ganz andere Frage.
Wir haben vor 3 Jahren ein Grundstück zur Pferdehaltung übernommen. Das liegt am Ortsrand, angrenzend an ein Gebiet mit Äckern und Obstbaumplantagen. Vorher waren wir im Wald.
Soviel Wild (Rehe oder Damwild?) wie hier habe ich noch NIE gesehen. Nicht in den Gebieten, wo ich schon mit Pferd war, auch nicht auf Wanderritten durch Eifel, Taunus, Hunsrück, nicht zu Fuß mit dem Hund, egal wo, egal wann. Ich bin mitten in einem dicht besiedelten Speckgürteln, also ganz und gar nicht irgendwo "Wildnis".
Ich sehe bei jedem Ausritt Wild, und oft sind das Herden (? nennt man das so?) von mehr als 10 Tieren, ich hab versucht zu zählen und hab bei 15 aufgehört, als die Tiere an uns vorbeirannten.
Ist das normal? Ein Nachbar hat erzählt, dass das Wild viele Schäden verursacht und es immer wieder Ärger gibt. Muss der Jäger nicht dafür zahlen? Oder ist hier niemand zuständig weil es ja kein Wald ist?
Vor 3 Wochen hab ich hier mal eine Drückjagd gesehen, und es gibt eigens angelegt "Sackgassen" - kleine Wiesen mit Hecken drumherum, auf denen ein Hochsitz steht.
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Kann man wie so oft pauschal nicht sagen.
Die Wilddichte in einem vergleichsweise wenig besiedelten Land wie zB. Kanada ist wesentlich geringer als im dicht besiedelten Deutschland.
In Deutschland leben zB auch mehr Wölfe als in ganz Skandinavien.
Ob und in welchem Umfang ein Jäger für den Wildschaden aufkommen muss, regelt der Pachtvertrag.
Klar machen gerade Rehe Schäden im Wald. In meiner Region sind große Teile der Wälder in Privatbesitz und meist handelt es sich bei den Flächen um wenige Tausend Quadratmeter, die gar nicht sinnvoll bewirtschaftet werden können. Also meldet dort auch keiner Schaden an.
Grundsätzlich werden aber alle drei Jahre sog. Verbissgutachten erstellt, anhand derer der Abschussplan festgelegt wird. Ist der Verbiss zu hoch, muss mehr geschossen werden.
So einfach geht die Rechnung aber aus verschiedenen Gründen häufig nicht auf. Entweder weil zB. der Pächter einfach schreibt, statt zu schießen, oder weil ein enormer Freizeit- oder Jagddruck auf das Wild herrscht und ihnen gar nix anderes übrig bleibt, als in den Dickungen zu bleiben und Triebe zu verbeißen.
Außerhalb von Wäldern dürften Rehe und Damwild eigentlich keinen Schaden machen ( außer vielleicht in privaten Vorgärten)
Flurschaden entsteht durch Schwarzwild, welches sich auch sehr gut auf den Menschen einstellt und unter Umständen sehr schwierig zu bejagen sein kann. Es gibt Reviere, in denen der Wildschaden für den Pächter tatsächlich existenzbedrohende Ausmaße annehmen kann. Daher wird das in Pachtverträgen meist mitgeregelt zB durch eine Deckelung.
Damwild lebt das ganze Jahr über in Rudeln, mit Sozialstruktur.
Rehe sind Einzelgänger, außer im Winter auch sehr territorial: Deswegen sieht man in Tierparks so gut wie nie Rehe in Gatterhaltung. Im Winter schließen sie sich zu Notgemeinschaften zusammen, dem sogenannten Sprung.
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Ich habe super viel von den Jägerinnen (? und Jägern?) unter euch gelernt - und bin dafür wirklich dankbar. In einem anderen Leben könnte ich mir tatsächlich auch vorstellen, zu versuchen, einen Jagdschein zu machen.
Ich bin wirklich alles andere als eine Jagd-Gegnerin.
Aber (und nach der Einleitung war ja wahrscheinlich klar, dass eines kommt) was mich wirklich ein wenig wundert ist, dass es den aktiven Jägerinnen hier nicht leichter fällt sich von Fehlern und schlechten Jägern zu distanzieren. Hier hat es den Eindruck, als seien das alles Ausnahmen und absolute Einzelfälle. Und das stimmt einfach (noch??) nicht.
Ich komme vom Land, bin knapp über 40 (rede also nicht über Deutschland in den 60er Jahren) - und selbst ich als Nicht-Jägerin weiß, dass euer Ideal (das ich absolut teile!!) bei weitem noch nicht Standard ist. Und das ist halt so - ändert doch wirklich nichts an eurer Glaubwürdigkeit. Ich bin sicher, dass ihr es anders macht als volltrunkenen Herren, die sich selbst anschießen auf Gesellschaftsjagden.
Aber ebenso wenig würde sich an meiner Überzeugung ändern, dass Jagd eine sinnvolle Sache in unseren Wäldern ist, wenn klarer benannt wird, dass einige Kollegen auf Dinge schießen, ohne sich sicher zu sein, was das ist.
Ansprechen von Fehlern bei anderen bzw. klare Konsequenzen bei Verstößen, Aussortieren von ungeeigneten Ausübenden etc. sind das eine, was schon extrem schwierig ist und was sicher in vielen Bereichen intern passiert.
Solche Dinge nach außen transparent zu machen würde zwar bei einem Teil der Bevölkerung das Vertrauen erhöhen ("die tun was"), ein großer anderer Teil wird aber eher auf den gemachten Fehler sehen. Die Hemmschwelle bzw. die Sorge, das Image von Jägern damit zu schädigen und ggf. auch als Nestbeschmutzer zu wirken, scheint aber groß.
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Danke dir!
Ein Sprung Rehe - stimmt, das hatte ich auch schon gehört. Man sieht wirklich oft große Gruppen, 10-20 tiere bestimmt, aber welche Art Wild das ist... keine Ahnung.
Klar machen gerade Rehe Schäden im Wald.
Wir haben hier ja gar keinen Wald. Es sind nur Felder und Obstbaumwiesen. Mich überrascht das schon, WIE viel Wild hier rumläuft. Das ist echt extrem. Und man sieht die in den Äckern stehen und fressen. In großen Gruppen. Dass das für die Landwirte kein Schaden ist, hätte ich jetzt nicht gedacht.
Wildschweine sind hier keine - die hatten wir am vorherigen Stall im Wald in rauhen Mengen.
Ich muss mal die Nachbarn bissel mehr ausfragen...
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Also bei uns haben die Jäger genau für sowas eine Versicherung, also wenn hier z. B. die Rotte Wildschweine den Mais platt macht kriegt der Bauer dann von der Versicherung der Jagdpächter das ersetzt. Hier waren die Jäger sehr froh, als sie erfahren haben, dass die Trüffelplantage eingezäunt wird, damit fällt sie nämlich raus aus dem zu bejagenden Gebiet und ich kann dann keinen Schaden mehr bei den Jägern geltend machen, falls Wild doch mal den Zaun überwindet. Glaub die haben sich schon nächtelang um die Plantage herumsitzen sehen um die Wildschweine da rauszuhalten.
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Sind Schäden an Trüffel anlagen? wildschadenspflichtig? Bei uns sind Sonderkulturen ausgenommen.
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Danke dir!
Ein Sprung Rehe - stimmt, das hatte ich auch schon gehört. Man sieht wirklich oft große Gruppen, 10-20 tiere bestimmt, aber welche Art Wild das ist... keine Ahnung.
Klar machen gerade Rehe Schäden im Wald.
Wir haben hier ja gar keinen Wald. Es sind nur Felder und Obstbaumwiesen. Mich überrascht das schon, WIE viel Wild hier rumläuft. Das ist echt extrem. Und man sieht die in den Äckern stehen und fressen. In großen Gruppen. Dass das für die Landwirte kein Schaden ist, hätte ich jetzt nicht gedacht.
Wildschweine sind hier keine - die hatten wir am vorherigen Stall im Wald in rauhen Mengen.
Ich muss mal die Nachbarn bissel mehr ausfragen...
Äh doch, gibt es dann bei entsprechender Wildanzahl schon.
Wann genau und an welcher Frucht musste ich jetzt aber auch erstmal selber nachgucken.
Bei Interesse:
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Weil es ne Sonderkultur (bzw Agroforst) ist wird es ja eingezäunt, ob das auch sonst aussen vor wäre weiss ich nicht und die entsprechenden Jäger wohl auch nicht, kam wohl bei ihnen noch nicht so oft vor
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Wir haben hier manchmal teure Versuchsaufbauten. Süßkartoffel zum Beispiel ist unheimlich teuer und wertvoll im Anbau. Das ist schon schlimm, wenn da Wildschäden auftreten.
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