Jagd, Hege, Naturschutz und mehr - allgemeine Diskussion

  • Zuguterletzt: in der Gegend, in der ich wohne, gab es in den letzten zehn Jahren zwei bekannt gewordene Jagdunfälle mit Toten. Verwechlsung, hieß es. Tja....

    Wie Verwechslung? :o


    Bei uns wurde mal ein Wilderer, der jahrelang gewildert hat, von einem Jäger erschossen. Wer es war usw. ist nicht bekannt, wissen nur die örtlichen Jäger. :hust:

  • Wie Verwechslung? :o
    Bei uns wurde mal ein Wilderer, der jahrelang gewildert hat, von einem Jäger erschossen. Wer es war usw. ist nicht bekannt, wissen nur die örtlichen Jäger. :hust:

    Beide Male wurden Teilnehmer der Jagd erschossen.

  • Mit Waffen passieren Unfälle, genau wie mit Autos, Flugzeugen, Rolltreppen und Medikamenten.


    Menschliches Versagen ist in keinem Bereich des Lebens auszuschließen.

  • Toten Menschen?? :-O

    Ja, toten Menschen.


    Wenn wegen größeren Jagdgesellschaften tote Menschen einkalkuliert werden müssten, dann wäre das für mich persönlich nur ein weiteres Argument gegen die Jagd, sofern sie von "Hobbynaturschützern" durchgeführt wird.

  • finde ich schon erschreckend. Von wildernden Jägern, selbst in anderen Revieren hört man hier so gut wie nie.

    Das ist auch erschreckend. Und diesen Jäger Jagdscheininhaber, meist auch noch stockbesoffen, bzw. eine Fahne auf 3 Metern, trübe, blutunterlaufene Augen, machen das noch viel erschreckender, wenn er plötzlich aus dem Unterholz gekrochen, mit einer Waffe vor Dir steht. Und Du schon an allen seinen Gesten ablesen kannst, dass er jetzt mal streng mit seinem benebelten Hirn überlegt, wie er auf Dich reagieren soll. Weil: In flagranti. Am besten machste einen auf Dummdösel-keine-Ahnung-ischenixe-hier-kenne.


    Hören tut man davon natürlich eher selten, aber es wird, davon gehe ich aus, nahezu überall gewildert. Zumindest dort, wo man sich ziemlich sicher sein kann, dass man nicht erwischt wird. Höchstens mal einem Dummdösel-keine-Ahnung-ischenixe-hier-kenne in die Arme läuft.


    Die Reviere sind laut Katasteramt unterteilt und werden von den Jägern gemeinsam verwaltet. Wenn ich jetzt genau in ein Revier hineinfalle, wo es nur Füchse und Murmeltiere gibt, dann hab ich eben Pech, der eine schöne Zwölfer Hirsch nach dem anderen herum rennt. Man kann sich dann zwar Abschüsse in anderen Revieren kaufen usw. aber die müssen auch von den Jägern des Reviers bestätigt werden und das kann dauern.

    Ist hier im Grunde genommen ziemlich gleich. Sie werden zwar nicht gemeinsam verwaltet (Gott bewahre, hier im Ländle, ist immer wer wo zuständig ... wo kommen wir denn sonst hin xD ). Aber die Jagden sind in der Regel gemeinsame Veranstaltungen, also ganz wie bei Dir.


    Wenn Du einen einzelnen Jäger triffst, den Du aus dem Revier nicht kennst, dann kannst Du schon mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit davon ausgehen, der wildert. Einzelner Jäger, wenn er gerufen wurde, ein Tier verletzt, ja, aber den kennt man, der schickt nicht irgendwen Fremdes zu seiner Vertretung.


    Denke, hier läuft das doch alles ziemlich ähnlich ... nur in kleinen Details abweichend.

  • Wenn wegen größeren Jagdgesellschaften tote Menschen einkalkuliert werden müssten, dann wäre das für mich persönlich nur ein weiteres Argument gegen die Jagd, sofern sie von "Hobbynaturschützern" durchgeführt wird.

    Sie kalkulieren dieses Risiko für sich selbst, sie entscheiden für sich selbst. Wie jeder andere, der Sportarten, wie Ski, Rafting, Mountainbiking, Bungee Jumping, Fallschirmspringen, Bergsteigen ... oder Reiten ... wie auch immer, betreibt. Manche Menschen pflegen gar einen wesentlich gefährlicheren Alltag ...


    Mir persönlich sind fliegende Kugeln auch nicht wirklich geheuer ... bei allen anderen Sportarten sieht man das Unheil wenigstens kommen (das ändert zwar nix, aber irgendwie schon ... rein emotionales Empfinden meinerseits).


    Menschen gehen viele Risiken ein. Wer gar keine mehr eingeht, hat m.E. aufgehört zu leben.

  • Puh @Sunti . Krasse Erlebnisse! :streichel:
    Ich hab leider auch schon ein paar Jägerbegegnungen hinter mir, die mir zu der Zeit den Schlaf geraubt haben. Ich mag hier nicht viel darüber schreiben. Aber eine ist mir beim Lesen deiner Beiträge wieder hochgekommen, die ich hier nun doch auch teilen mag. Keine Ahnung warum:
    Ich war nachts mit dem Rennrad 8km auf Feldwegen unterwegs. Eine Abkürzung quer über den ehemaligen Grenzstreifen ins Wendland. Dort ist nirgends auch nur 1 Haus. Ca. auf halber Strecke hatte mein Rad einen Platten. Also schob ich und traf am Weg auf einen riesigen, breiten Jäger. Ich weiß nicht mehr was ich genau sagte, vermutlich grüßte ich einfach nur freundlich. Er hob sein Gewehr, richtete es auf mich (in ca. 2m Entfernung) und in spöttischem Ton fragte er mich, ob ich gar keine Angst habe, so als Mädchen, nachts allein im Wald?
    Ich erinnere mich nicht mehr was ich sagte. Er nahm das Gewehr auf jeden Fall langsam wieder herunter und ich radelte auf meinem, danach dann wirklich kaputten Rennrad heim.


    Eine Freundin von mir lebt bei Kiel. Die Geschichten die sie dort erlebt hat toppen, all meine (aus diversen Regionen Deutschlands) um Längen. :( :


    Wir können die Natur sich mehr selbst regulieren lassen. Es werden Impfköder gegen die Tollwut verteilt, usw. Aus demselben Grund (hohe Population und Dichte) entstehen auch die meisten Seuchen in Afrika. Da guckt auch keiner zu und freut sich, dass das Problem der Überbevölkerung bald gelöst sein könnte.


    Wir sind aber nicht mehr im Mittelalter, wo die Pest die Zahl der Menschen reguliert. Und genauso finde ich, hat es die Tierwelt verdient. Wir können nicht auf Seuchen warten, also muss reguliert werden. Dies aber bitte, ohne dass das Tier am Ende seines Lebens leiden muss.

    Ich finde den Vergleich mit Afrika jetzt hier nicht wirklich passend.
    Die Bevölkerungsdichte ist in Mitteleuropa im Schnitt nicht geringer Klick: Bevölkerungsdichte weltweit.
    Darüber hinaus reden wir bei Jagd ja vom Erschießen.
    Impfungen sind ein ganz anderer Punkt. Auch wenn die Jägerschaft sie dankenswerter Weise vornimmt.
    Dazu:

    Erst seit die Jäger regelmäßig Impfköder für Füchse verteilen, ist Deutschland tollwutfrei.

    :bindafür:

    Dass Füchse und Wildschweine bei hohem Jagddruck mit mehr Nachkommen reagieren, ist, soweit ich weiß, inzwischen durch wissenschaftliche Studien bestätigt.

    Ja, ich hab jetzt auch nichts gegenteiliges mehr finden können.


    LG!

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