Jagd, Hege, Naturschutz und mehr - allgemeine Diskussion

  • Ich komm immer mehr zu dem Schluss, dass es sowas wie einen "Natur-Begehungsschein" geben sollte.
    Die Option ""Oh, da scheinen Jäger unterwegs zu sein, dann gehe ich mal wieder und mach meinen Spaziergang woanders" kam in den Gedankengängen der Dame wohl irgendwie nicht vor? :lol:
    Spaziergängerin in der Neuöttinger Au fühlt sich von Jägern bedroht


    Anders als der Jäger, der das Schilder-Aufstellen mangels Beachtung aufgegeben hat, würde ich das aber dennoch weiter praktizieren. Dann hat man es wenigstens versucht.


    Hier bei uns wird nichts gross bekanntgegeben - ich krieg Bescheid, wenn um meine Weideflächen rum was geplant ist, aber sonst geht das hier nach dem Motto: "Mehr als 3 Geländewagen auf dem Feldweg = Jagd", also geht man woanders.


    Wie ist das bei Euch?


    LG, Chris

  • Wie ist das bei Euch?

    Hier werden 1-2 mal im Jahr Treibjagden veranstaltet, eine davon direkt wenige Kilometer hinter unserem Grundstück (wir bekommen merkwürdigerweise auch immer etwas Jagdpacht für unsere Wiese- habe nie verstanden, warum.)


    Immer im Gemeindeblatt angekündigt, Gelände mit Flatterband abgesperrt.
    Hier kann man schlichtweg nicht in eine Jagd reinstapfen.

  • Wie ist das bei Euch?

    Hier werden alle Zugänge zum Wald mit Absperrband verhangen + Zettel auf denen drauf steht wann die Jagd beginnt, endet und wann man den Wald gefahrlos wieder betreten kann. Gefahrlos im Sinne von, das Wild sollte sich bis dahin auch wieder beruhigt haben.


    Und, was ich richtig richtig freundlich fand/finde, ich hatte mich mal mit einem Jäger darüber unterhalten, das es mich immer etwas nervt wenn ich den steilen aufstieg hoch gehe und dann oben feststellen muss, das der Wald nicht begehbar ist. Seit dem hängt er unten am Anfang des Aufstieges immer ein kleines Stück Absperrband auf, damit ich unten schon bescheid weiß :lol:


    Und noch eine positive Jäger (oder Förster?) Begegnung. Kurz vor der Jagd, als ich mit Anju schon mitten im Wald war, aber noch keine Absperrbänder hingen, fuhren die Jäger an uns vorbei und einer hatte mir wegen der Jagd bescheid gesagt und falls ich oder mein Hund angst vor Schüssen hat, könne er uns auch ein Stück im Auto mitnehmen, damit wir schneller wieder aus dem Wald raus sind. Wir hatten allerdings eh keinen weiten Weg mehr vor uns. Also hier kann ich echt nichts negatives über die Jäger sagen, außer das manche ein bisschen brummelig wirken. Wenn man aber freundlich grüßt kann man sogar ein lächeln bekommen :lol:

  • Bei Waldjagden werden die Eingangswege beschildert. Im Feld ist das schlichtweg nicht möglich. Hier ist die Fläche viel zu groß.


    Öffentlich angekündigt wird hier keine Jagd.

  • Ich hoffe der Link funktioniert und ihr versteht es. Hat viele Sequenzen in Schweizerdeutsch.


    Es ist eine sehr gute Folge von Netz Natur, sie beleuchtet die Jagd und die ganze Diskussion darum aus allen möglichen Winkeln.


    Ich finde sie haben sehr gutr Fragen gestellt und versucht, neutral die Situation zu analysieren.
    Das Ganze polarisiert ja hier unmer mehr und wird extrem emotional und festgefahren.




    Die Schweiz und die Jagd - NETZ NATUR - SRF

  • (wir bekommen merkwürdigerweise auch immer etwas Jagdpacht für unsere Wiese- habe nie verstanden, warum.)

    Du bis als Grundstückseigentümer Mitglied der Jagdgenossenschaft. Diese Genossenschaft kommt ohne Vertrag zustande.

  • Bei uns wird nichts bekanntgegeben oder abgesperrt. Man biegt im Wald um eine Ecke und steht vor der Jagdgesellschaft. Nicht sonderlich witzig, besonders für Menschen, die am Feld ihre Pferde stehen haben und HuHa, die dann schleunigst den Rückzug antreten müssen.

  • Hier bei uns wird nichts gross bekanntgegeben

    Hier leider auch nicht, wurde noch nie gemacht.
    Ich fühl mich sehr unwohl, wenn 10 oder 20 Meter von mir entfernt, plötzlich rumgeballert wird, ohne Rücksicht auf Spaziergänger oder Jogger zu nehmen.
    Es wäre so einfach, am Anfang des Weges ein Schild aufzustellen, aber nee.....


    In dem Gassigebiet, in dem ich mit den vorherigen Hunden unterwegs war, sind die Jäger sogar auf die Pferdekoppeln und haben dort rumgeballert, obwohl Pferde dort standen.
    Ich erinnere mich noch, daß eine Besitzerin des Geländes die Polizei rufen mußte, weil die Jäger total uneinsichtig waren.


    In dem Ort, wo ich jetzt wohne, sind die Jäger wenigstens freundlich und grüßen, wenn sie mit ihren Geländewagen durchs Feld fahren.
    Aber Absperrungen oder vorherige Mitteilungen über die Jagden gibt es hier auch nicht.

  • Mich würde zusätzlich zu der Frage von @Chris2406 noch interessieren, in was für einem Gebiet ihr wohnt?
    Ich wohne in einer Kurstadt/Wanderort/Touristengebiet. Vermutlich wird da eher abgesperrt als dort, wo sich nicht so viele Touris tummeln?

  • Ich habe eine Sendung gesehen zum Thema pro und contra Jagd, die ich sehr interessant fand, sie war aus der Reihe Quarks und Co mit Rangar Yogeshwar. Da man im Netz leicht Verunglimpfungen von Jägerseite dazu findet, verlinke ich sie erst gar nicht, eigentlich ist es mir auch egal, ob jemand das für absolut dummes Zeug hält oder nicht. Es wurde mir sehr deutlich, dass beide Seiten, pro und contra, mit Vereinfachungen, Beschönigungen, Romantisierungen argumentieren.
    Ziemlich betroffen hat mich z.B. die Aussage eines Jägers gemacht, der sagte, bei Treibjagden müsse man davon ausgehen, dass 70 % der geschossenen Tiere nicht schnell tot sind, sondern oft sehr lange leiden, manchmal bis zum Tod gar nicht erst gefunden werden, sich mit schweren Wunden oder sogar abgeschossenen Gliedmaßen durch die Gegend quälen. Er selbst war der Meinung, die Jägerschaft solle wohl froh sein, dass dies nicht vollumfänglich an die Öffentlichkeit kommt, weil das sonst böses Blut gäbe.
    Umgekehrt sind auch Jagdgegner zu hören, die jede Form von Bejagung ablehnen, was ich mir persönlich in unserem dichtbesiedelten Land nicht gut vorstellen kann.
    Alle Zusammenhänge zwischen Populationsgröße, Jagddruck, Anfütterung etc sind für mich allerdings auch nicht von der Hand zu weisen.
    Wo ich wohne, wurden die kommunla vergebenen Jagdpachten erst kürzlich neu geregelt. Es werden keine Pachten im ursprünglichen Sinne mehr vergeben, sondern Abschüsse verkauft. Nun ja, aber die Jäger, die sich dafür bewerben, sind Heger und Pfleger und haben am Töten nur zweitrangiges Interesse? Hm. Dass die Kommune die Rahmenbedingungen geändert hat, liegt schlicht daran, dass der kommunale Wald mehr Ertrag liefern soll. Was nicht meine Interpretation ist, sondern genau so auch kommuniziert wurde.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!