Jagd, Hege, Naturschutz und mehr - allgemeine Diskussion

  • Treibjagden werden weder bei uns noch bei meinen Eltern (gleiches BL) angekündigt. Uns allen ist es schon passiert, dass auf einmal eine Meute Hunde vorbeischoss.
    Einmal stand ich auch mitten im kleinen Wäldchen in unserem Dorf mit hund und Kinderwagen umzingelt von Jägern, die mich fragten, ob ich ein Wildschwein gesehen hätte.


    Aber ja, es ist wie bei @Chris2406, seh ich auf dem Parkplatz viele Autos, geht's woanders spazieren

  • Bei uns werden an den Waldwegen, die in den Wald führen, Schilder aufgestellt. Außerdem wird über den Dorffunk die Info verbreitet, dass so etwas ansteht.
    Allerdings wird hier im Revier nur sehr selten eine Treibjagd veranstaltet.
    Wenn im Feld oder am Wasser gejagd wird, dann üblicherweise zu Uhrzeiten zu denen die meisten Leute noch im Bett liegen oder gerade frühstücken. Die Autos stehen dann auch gut sichtbar und haben Schilder in den Frontscheiben die sie als Jagdfahrzeuge kennzeichnen.


    Bei einer Treibjagd in den Staatsforsten auf der wir waren wurde das echt toll gemacht. Da war jeder Weg abgesperrt und überall hingen Schilder aus. Da konnte man kaum zufällig ins Geschehen geraten.


    Auf flüchtiges Rehwild darf hier auch nicht geschossen werden. Es gilt auch alle 4 auf dem Boden.


    Außerdem gilt auf vielen Jagden, wer Mist baut (sich nicht an Regeln hält) war das letzte Mal geladen.


    Ich weiß aber auch aus Erzählungen, dass es auf manchen Jagden anders abläuft. Es gibt eben überall "schwarze Schafe".

  • Veröffentlichung im Gemeindeblatt, gesichert mit Hinweisweisschildern und Flatterband an den zuführenden Wegen. Wenn es Schlagbäume hat, werden die Wege damit gesperrt. Bei grösseren Veranstaltungen werden auch noch zusätzlich Ordner eingesetzt.


    Das Phänomen sich über all das hinweg zu setzen, habe ich bei der Jagd selbst noch nicht beobachten können. Bin selbst mal hinter eine Drückjagd gekommen, recht weit hinter der Absperrung, weil die Rhe nicht wissen, bis wohin sie laufen sollen ;) ).


    Aber beim normalen Schiessen, also auf Schiessplätzen, bei denen die Ziele über ein Gebiet weg gesetzt sind. Dort sind meisten auch Schlagbäume und fest installierte Warnschilder. An allen Zugängen und Parkplätzen.


    Vor ca. 1 halben Jahr konnte ich beobachten, wie sich ein Spaziergängerpärchen einfach an der Schranke vorbei drückte und unbeirrt seinen Weg fortsetzte. Zur Rechten die Zielscheiben, zur Linken die Schützen. Mitten im Geböller, dümmer gehts m.E. nimmer.


    Ganz krass war der Vergleich für die Schützen mit meiner Vorsicht. Hatte gerade noch die Schützen gefragt, ob ich hinter ihrem Häuschen quer über ihr Gelände mit den Hunden stapfen dürfte, wäre ein Schixxer und würde am allerliebsten dahinter marschieren. Klar durfte ich, aber es folgte ein Gemisch aus Gelächter und Geschimpfe. Dachte zuerst, das gelte mir, aber dann habe ich gesehen, wo die hinschauen.


    Natürlich haben die Schützen dann gewartet, bis die durch waren ... und ich bin mir ziemlich sicher, dass es unter: "Hier kommen wir und jetzt machen alle mal eine Pause, bis Caesar und seine Caesarin den Königsweg gekreut haben".

  • Ich wohne in einer Kurstadt/Wanderort/Touristengebiet. Vermutlich wird da eher abgesperrt als dort, wo sich nicht so viele Touris tummeln?

    Kann keinen Unterschied ausmachen. Im Revier an dem ich zuvor gewohnt habe, wurde es so gehalten. Dort hat es weder Touristen, noch wäre es ein besonderer Wanderort oder gar eine Kurstadt. Also nur Wanderer, die aus der Umgebung sind, in der Nähe wohnen.


    Hier hat es Tourismus und (Sonntags-Schönwetter-)Ausflügler, aber es ist alles wie zuvor.

  • Hier werden Treibjagden auch mit Hinweisschildern angekündigt.
    In den umliegenden Waldgebieten finden TJ in aller Regelmäßigkeit statt, man kennt die Zeiten irgendwann.
    Und ja, auch an der Zahl der geparkten Autos kann es erkannt werden.

  • Ich hab mal ne Frage. Meine Freundin zeigte mir heute bei ihr nebenan (sie wohnt direkt am Wald) eine Falle.
    Es ist eine Betonröhre, ca. 1,5 - 2 Meter lang, Durchmesser etwas unter 30cm. An beiden Enden ist jeweils eine Fangvorrichtung, also ne Metallplatte, die dann wohl zuklappen soll, wenn ein Tier reingeht.
    Wir standen staunend davor und fragten uns, was zur Hölle man mit dieser doch absolut unpraktischen und keinesfalls mobilen Röhrenfalle fangen möchte. Hat jemand von euch eine Idee? Zur Not hätte ich noch ein paar unscharfe Fotos.

    Dackel. :hust:

  • Hier bei uns (Südniedersachsen) wird eine große Jagd mit Schildern auf dem Weg gekennzeichnet. Dann dreh ich halt um. Bei meinen Eltern (Friesland) wird nichts gekennzeichnet, da bin ich tatsächlich mal in eine Jagd geraten bzw stand 50m weg, als es plötzlich losknallte und mein Hund abhauen wollte.
    Wenn ich noch nachmittags bis zur Dämmerung im Wald bin (muss halt vormittags arbeiten und versuche noch raus zu fahren, bevor es dunkel wird) und ich nen Jimmy sehe, geh ich nen großen Bogen.


    Tatsächlich hab ich hier aber bisher nur ganz ganz selten mal nen Jäger getroffen. Es ist eine Großstadt, drumherum ist aber alles wenig besiedelt.


    Da es hier viele Forststudis gibt, die während ihres Studiums einen Jagdschein machen und sich den Jagdhund anschaffen bzw selbst "ausbilden", bin ich auf diese Jungjäger nicht besonders gut zu sprechen. Ich hab das Gefühl, die müssen besonders krass unterwegs sein, um sich zu behaupten, und deren Hunde sind gar nicht oder mit den ganz alten Methoden erzogen. Ich hatte dahingehend ein paar Freundschaften, die ich deswegen abgebrochen habe.


    Mein Mann ist jetzt paarmal mit zur Jagd eines Bekannten, um sich anzugucken, ob das was für ihn wäre. Ich find das jetzt nicht so prickelnd, mal sehen, ob er sich dafür entscheidet.
    Aber als Jäger muss man hier genauso die Abschussliste erfüllen, zur Hege und sonstige Dinge helfen. Das ist echt ein sehr ausfüllendes Hobby.
    Ich persönlich finde halt, ein gut geschossenes Stück ist ökologischer und hatte ein schöneres Leben als ein Mastschwein. Ich esse gerne Wild.


    Letztens hatte ich aber ein nicht so schönes Erlebnis. Ich war tags zuvor mit den Hunden weit draußen und hab die Wildschweine gerochen und tatsächlich gehört. Es war fast dunkel, wir haben also die Beine in die Hand genommen und möglichst schnell auf offene Fläche und zurück zum Auto.
    Tags darauf bin ich da nochmal lang und die Hunde sind zu einer Stelle gerannt, wo Krähen waren. Ich dachte, die sind da wegen den Vögeln hin, aber stattdessen standen sie auf einer riesigen Stelle Gras, die mit Blut beschmiert war. In den Büschen waren paar Organe und Fetzen von den Vögeln (?) in die Äste geklemmt und hinter paar Holzscheiten war das ganze Innenleben eines Wildschweins einfach weggeworfen.
    Ich bin zum Glück nicht zart besaitet, hab ja früher selbst Anatomiekurse gegeben. Aber das war nur ekelig und wir standen da halb drin. Hab dann auf dem Füße umgedreht und bin heim mit den Hunden, Pfoten und Schuhe waschen.


    Muss ein Jäger sowas eigentlich nicht entsorgen?

  • Meines Wissens fallen Wildtiere nicht unter das Tierkörperbeseitigungsgesetz.
    Ausnahme sind wohl der Verdacht/Bestätigung (was ja auch gerade wieder aktuell ist) einer ansteckenden Krankheit.


    Aufbruch von einem Stück wird einen Jäger wohl nicht in Schwierigkeiten bringen :ka:

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