Antizuggeschirr
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Für mich sieht es sehr nach etwas brackigem aus.
Wir haben selber eine Bracke und ich kann dir (aus eigener Erfahrung) sagen, dass man viele Erziehungsratschläge auch bezüglich Leinenführigkeit überhaupt nicht auf diese Hunde übertragen kann und sollte.
Es sind Hunde, die auf extreme Reaktivität gezüchtet worden sind, Spezialisten, die sich im Zweifelsfall lieber selbst verletzen würden (auch mit einem Antizuggeschirr), wenn ein entsprechender Reiz da ist.
So ein Reiz kann alleine schon das "draußen sein und potentiell etwas jagdbares finden zu können" sein (Spuren suchen, die Gegend mit den Augen abscannen).
Ich finde es erstmal wichtiger, diese Hunde in ihrem Wesen zu verstehen, als an Punkten wie Leinenführigkeit zu arbeiten, denn das wird mit den üblichen Methoden schnell frustrierend (und ist in deinem Fall als Gassigänger ja nochmal schwieriger).
Unsere Hündin führe ich oft und gerne auch am Bauchgurt (ich bin mit dem Bauchgurt von Julius K9 sehr zufrieden) und das in Kombination mit einem gut gepolsterten Sicherheitsgeschirr.
Auch wenn unsere Hündin stark zieht, macht mir das durch die Polsterung am Gurt nicht viel aus und umgezogen hat sie mich auch in unwegsamen Gelände noch nie.
Ein Sicherheitsgeschirr würde ich nehmen, da der Hund aus einem normalen Geschirr schnell rausschlüpfen kann, wenn er im passenden Moment dann doch seinen Charakter als Jäger zeigt.
Generell kann man es sich bei solchen Hunden am besten vorstellen, dass sie keine Wahl haben, als draußen reaktiv zu sein und zu ziehen, da finde ich ein Antizuggeschirr dem Hund gegenüber ziemlich unfair.
Wenn der Hund nicht zu schwer ist, halte ich das für eine gute Lösung für alle Beteiligten .
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Ich habe die zweite Antwort eben erst gelesen: Du hast geschrieben, dass er manchmal besonders stark zieht. Für solche Situationen wäre es am besten, in einfach umzulenken (auf dich konzentrieren zu können).
Wenn er draußen in diesen Situationen Futter nimmt, würde ich einen Futterbeutel mit hochwertigem Futter griffbereit dabei haben und es so machen.
Bei unserer Hündin geht das nicht, die interessiert kein noch so hochwertiges Futter, wenn sie gerade draußen in akuter "Reizreaktionsphase" ist
Für den Fall könntest du es mit demselben Reiz (Jagd) versuchen: Einen kleinen Dummy, Fellstück, Spielzeug oder ähnliches an eine Schnur binden und griffbereit dabei haben, ihn in dem Moment ansprechen und dann rückwärts bewegen und das Ding wie flüchtend von ihm wegziehen und etwas damit spielen.
Ist zwar nur eine Notlösung, aber könnte ich mir ganz gut funktionierend vorstellen (muss man natürlich ausprobieren).
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Mit dem Easy Walk Geschirr ...
Das wird dann 2x pro Woche für ca 30-45 Minuten genutzt und die meiste Zeit läuft sie dann ganz manierlichMit dem Bauchgurt musst du es mal ausprobieren, ich hab einen Testlauf damit gehabt und lag bäuchlings im Matsch, als Madame plötzlich und unerwartet einen Sprung nach vorn machte (der Weg nach Hause war super so nass und dreckig....), nimm dann auf jeden Fall eine kurze Leine damit der Hund nicht viel Schwung aufbauen kann.
Müsstest du das selbst finanzieren oder läuft das übers Tierheim?
Wenn die das absegnen, könnten sie es ja auch bestellen und bekommen ggf Rabatte.
Ich denke, dass die TierheimMitarbeiter dann auch mit dem Hund damit mal probieren sollten wie er läuftGenerell finde ich das mit einem Tierheimhund schwierig, weil ja auch andere mit ihm unterwegs sind, aber ich kann deinen Antrieb dazu verstehen, denn ich kämpfe seit 2 Monaten mit einer Knochenhautentzündung im Sprunggelenk nachdem ich 2 Tage mit einem stark ziehenden Hund unterwegs war.
Dass mit der Entzündung tut mir leid, dich hat es ja noch schlimmer erwischt als mich!
Gleichzeitig bin ich froh, dass in diesem Thread noch jemand mit einem Gesundheitsproblem auftaucht, der meines auch verstehen kann.Ich müsste alles selbst kaufen und glaube nicht, dass das Tierheim Rabatte bekommt, weil sie ja nie ein Geschirr bestellen. Alle Hunde dort tragen Halsbänder.
Das Geschirr von einem Pfleger testen zu lassen, ist eine gute Idee. Ich hatte bis jetzt nur vor, Ungestüms Pfleger zu bitten, dass er das Geschirr beim ersten Mal anlegt, denn man weiß ja nicht, wie der Hund reagiert.
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@'moonchild22
Ist das Riesenohr in deinem Avatar eine Bracke?"So ein Reiz kann alleine schon das "draußen sein und potentiell etwas jagdbares finden zu können" sein (Spuren suchen, die Gegend mit den Augen abscannen)."
Ja, die Gegend mit den Augen absuchen und mir mit Schnauze und Ohren zeigen, wo im Wald etwas Lebendiges ist, was ich ohne ihn gar nicht wahrgenommen hätte, das macht er.
Dass sein Jagdtrieb nicht soo stark ist, meine ich, weil beim Spaziergang mit ihm die Phasen, in denen er Boden und Bäume abschnüffelt, mit Phasen wechseln, in denen er einfach nur lâuft. Er kann übrigens auch locker an der Leine neben mir herlaufen, ich glaube, das hat er irgendwann mal gelernt. Leckerlibelohnung gab es bis jetzt für dieses Verhalten ((was ich ihm gebe und wieviel ist mit dem Pfleger abgesprochen).
Ich kann ja mal versuchen, ihn mit leckerer Bestechung vom Ziehen abzuhalten, danke für den Tipp.
Nochmal zum Thema wenig Jagdtrieb: Er hat noch nie versucht, einem Tier hinterherzuhetzen (wie gesagt, ich habe ihn immer an der Leine) und steht auch nie mit angezogener Vorderpfote da.
Den Hund in seinem Wesen zu verstehen, ist mir sowieso grundwichtig. Ich beobachte meinen Ungestüm so wie er mich und verlasse mich dabei mehr auf meine Intuition als auf Profitrainer und Hundetheoretiker, die sich gegenseitig widersprechen. -
nimm dann auf jeden Fall eine kurze Leine damit der Hund nicht viel Schwung aufbauen kann.Vorhin habe ich eine sportliche Kollegin getroffen. Sie führt ihren Australischen Schäferhund mit Gurt und Halsband. Die Hündin zieht allerdings nicht so stark. Sie hat mir angeboten, mir den Gurt einmal zum Testen auszuleihen, eine Leine müsste ich aber kaufen. Ihr Tipp war eine flexible Leine... Habe ich auch schon in Katalogen gesehen, ist mir aber irgendwie unheimlich... Da weiß man ja nie, wie lang die Leine ist. Was, wenn ich den Hund zurückhalten muss?
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Klar weiss man wie lang die Leine ist. Das ist angegeben *gruebel*
Wenn du ne Zugleine willst (also mit Daempfer), schau in den entsprechenden Shops. Ich hab den Gurt und die Leine von Ruffwear aus dem Omnijore Joring System (fuer einen Hund. Bei 2 Hunden andere Leinen). Die Leine hat extra Griffe um den Hund halten zu koennen.Ziehender Hund mittels Gurt am HB fuehren geht fuer mich uebrigens absolut nicht!
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Okay, danke!
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Ansonsten kannst den Shopbetreiber/seine Mitarbeiter auch anschreiben und fragen, ob die Leine eine Schlaufe zum halten hat. Die Leute sind meist sehr hilfsbereit
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@Gassigaengerin ja, das ist unsere Bracke mit dem Riesenohr auf Avatarfoto, normalerweise steht es aber nicht so schön hoch, das war an einem sehr stürmischen Tag
Das Absuchen der Gegend nach potentiell Jagdbarem gehört wie das „Stehen mit Pfote hoch“ und Hetzen zum Jagdverhalten.
Falls du doch mal etwas zu dem Thema lesen willst, kann ich immer wieder dieses Buch empfehlen:
kein Erziehungsratgeber aber ein wirklich tolles Buch zum Thema jagende Hunde.
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@Gassigaengerin ja, das ist unsere Bracke mit dem Riesenohr auf Avatarfoto, normalerweise steht es aber nicht so schön hoch, das war an einem sehr stürmischen Tag
Ja, sowas dachte ich mir. ;-) Interessant, dass deiner auch kein rundes Schlappohr hat, sondern so eine Ecke am Ende... Bestärkt mich nochmal in meiner Vermutung, dass Ungestüm eine Schwarzwildbracke ist oder zumindest einen solchen Elternteil hat.
Das Absuchen der Gegend nach potentiell Jagdbarem gehört wie das „Stehen mit Pfote hoch“ und Hetzen zum Jagdverhalten.
Naja, ich denke ja, dass er nicht so viel Jagdtrieb hat. Aber vielleicht irre ich mich und die Phasen beim Spaziergang, in denen er einfach neben mir herläuft, sind Momente, in denen er Gerüche aus der Luft aufnimmt.
Wie kann ich denn seinen Jagdtrieb testen, wenn ich ihn nur an der Leine führe?
Falls du doch mal etwas zu dem Thema lesen willst, kann ich immer wieder dieses Buch empfehlen:
kein Erziehungsratgeber aber ein wirklich tolles Buch zum Thema jagende Hunde.
Eigentlich wollte ich keine Hundespezialisten mehr lesen, weil ich Hundeverhalten unvoreingenommen beobachten und nicht durch ein Raster interpretieren will. Aber das Buch klingt interessant.
Ein Buch liegt aber doch hier, in dem ich immer mal wieder lese : Projekt Rudelführer / Führen ohne Dominanz von Bernhard Kainz. Von den bekannten Hundemenschen finde ich ihn am Interessantesten, mit seinem Ansatz „Kommunikation statt Training“. -
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