Hund beißt unvermittelt.

  • Die Überschrift verwirrt mich. Es sind ganz klar zu beschreibende Verläufe in den Situationen, in denen der Hund beißt, abschnappt, irgendwie was mit den Zähnen tut. Unvermittelt ist das ganz und gar nicht.


    Holt Euch einen Trainer ins Haus. Ich nehme an, dass der Hund lang und breit vorher kommuniziert was los ist und ihr das falsch versteht. Das ist nicht schlimm. Man muss das als Mensch nicht automatisch wissen. Schlimm wäre es, das nicht zu ändern. ;)

  • @terriers4me: das Video ist klasse - aber mir ist ein Rätsel, wie man sowas offensichtlich aufnehmen kann, um das Verhalten zu dokumentieren, und dabei so ein Risiko eingeht, wenn man doch die Körpersprache des Hundes erkennt. Und der Hundeführer hockt daneben und greift nicht ein, sondern bedrängt zusätzlich noch streichelnd den Hund... Der sollte seine Hundeführerschein wieder abgeben, ey.... Sowas nennt sich dann Profi! :shocked:


    An die TS: ich habe mit meiner Biene auch einen Hund, der es nicht mag, angefaßt zu werden. Selbst ich, die ich ihr "Ein und Alles" bin (ich bin die Einzige, auf deren Kommandos sie hört, und die, auf die der Hund achtet unterwegs, die, die den Hund im Zweifel rettet, etc. etc....), darf sie nur kurz streicheln und nur dann, wenn SIE es möchte. In 90% der Fälle möchte sie mit mir nur Kontaktliegen - aber sobald ich anfange, sie zu streicheln, haut sie ab. Hätte sie diese Möglichkeit nicht, oder ich würde auch noch versuchen, sie so festzuhalten, daß sie fremden Streichlern net ausweichen kann, würde sie definitiv auch ihre Zähne einsetzen. Sie hat auch schonmal nach einem kleinen Kind geschnappt, das ihr zu aufdringlich war (ich war damals leider nicht nah genug dran, um schnell einzugreifen und das Kind auszubremsen). Mein Job ist es daher, diesen Hund davor zu beschützen, angetatscht zu werden, und sie selbst auch nicht ungebeten anzutatschen. ;-) Dann liegen wir halt nur Kontakt - auch recht. Immerhin hab ich dafür 2 Schmuseterrier, die von Streicheleinheiten gar nie nicht genug bekommen können :lol: :lol: :herzen1: Sollte reichen für 2 schmusebedürftige Pfotschen von Fraule..... *gg


    Und damit Du noch ein bissel was zum Lesen und Angucken hast:


    Das empfehle ich immer wieder gerne - man lernt bei jedem Mal, wo man die Beispiele ansieht, wieder was dazu, und: alles wird in Videosequenzen dokumentiert und erklärt. Welches Körperteil beim Hund sich wie bewegt, was das bedeutet in der Situation etc. So schön wie man das in der Filmsequenz sieht, kann ein Buch das gar nicht beschreiben...


    Und was die Körpersprache des Menschen betrifft: wenn sich jemand wegdreht, zwinkert oder so aussieht, als sei es ihm unangenehm, erkennt man das als Mensch sofort. Aber wenn man sich mal den Hund anguckt, ist das nicht viel anders: Ausweichen, der Versuch, Raum zu gewinnen, sich nicht frontal vor jemanden zu stellen, wegzugucken, etc - alles Signale dafür, daß man deeskalieren möchte. Wie auch beim Hund! Man muß nur mal gezielt darauf achten! Genauso wie es aggressiv wirkt, wenn ich frontal und schnell auf jemanden zugehe, und deeskalierend, wenn ich im Bogen jemandem entgegengehe, mit einladend ausgestreckten Händen auf jemanden zugehe, ein Lächeln dabei zeige. Ich renn ja auch net im Park rum und steuer geradewegs auf entgegenkommende Menschen zu und wundere mich dann, wenn die genervt reagieren, weil SIE ausweichen müssen. *gg Wenn man sich das bewußt macht, sieht und vor allem erkennt man schon ne ganze Menge mehr an Körpersprache am eigenen Hund.

  • Er klappt die Ohren an, dreht den Kopf hin und her, um von der Hand wegzukommen, leckt sich immer wieder die Nase und sieht nach kurzem, "gequältem" Augenkontakt wieder weg.

    Also ich tue mir selbst teilweise noch schwer solche Dinge richtig zu deuten allerdings gibt es immer mehrere Signale und min. eins davon erkennt man in der Regel immer. Bei mir wäre der entscheidende Punkt das abducken gewesen.
    Marley zieht die Ohren auch oft zurück aber zum Beispiel auch wenn er sich freut wenn wir nach Hause kommen. Von daher habe ich mir über dieses Signal bisher keinen Kopf gemacht bzw. es in die Deutung nicht einbezogen.

  • Das erkenne ich bei meinem Hund, der es hasst, von vorne über den Kopf gestreichelt zu werden, aber auch.
    Er zeigt dann die gleichen Signale: Ohren anklappen, leichtes Ducken, weicht etwas mit dem Kopf zurück. Er schnappt und beisst dann nicht, aber wehrt dann die Hände mit offenem Maul ab.
    Was also dann gerne mal als "Hui, du willst also spielen und rangeln" gedeutet wird, deute ich eher so, dass ihm das extrem unangenehm ist. Besonders, wenn sich dann auch noch von vorne drüber gebeugt wird.


    Deshalb haben Bekannte die Auflage, wenn sie ihn denn begrüssen wollen, sich hinzuhocken und ihn statt am Kopf an der Schulter zu berühren, was für ihn kein Problem ist.

  • Als Halterin eines Terriers, der sich auch nicht gerne von Fremden anfassen lässt, kann ich es nur bestätigen. Auch mein Terrier ist "hinterfotzig", wie er schon bezeichnet wurde. Er geht aktiv zu den Leuten, wedelt rum, schmeisst sich regelrecht ran...wenn aber die Hand kommt, schnappt er zu. Er ist eigentlich komplett unsicher, aber das merkt keiner. Er klemmt den Schwanz nicht ein, schaut nicht unsicher...das ist das fatale. Selbst auf meinen Hinweis, ihn einfach mal in Ruhe zu lassen weil sonst...., werden gerne ignoriert, weil er doch "so nett" ist. Fatal. xD Was Fremde angeht, muss ich das einfach managen. Ich lasse ihn nicht zu Fremden oder, wenn es zbs in der Familie ist und nicht vermeidbar, wissen einfach alle, dass er erst warm werden muss mit Personen, Verhaltentipps beachten und erst auf mein Okay hin streicheln. Ich sehe wann es okay ist, weil ich ihn natürlich lesen kann und kenne...aber auch ich habe eine Weile gebraucht. Er würde jetzt nie jemanden anfallen oder so, die nicht aktiv mit der Hand direkt nach greifen. Das kann er schon differenzieren. Das heißt, ICH muss das regeln für ihn. Ich werde es wahrscheinlich auch nicht mehr "raus bekommen". Bei Familienmitglieder/Freunden taut er schneller auf, da er merkt, wie ich zu den Leuten stehe. Bei ihm IST das einfach so. Ich gestehe ihm das einfach zu, dass er seine Individualdistanz gewahrt haben möchte und selbst entscheidet, wer diese unterschreiten darf. Exakt so geht es uns ja auch. Wir Menschen haben ja auch unsere "Zonen", die nur bestimmte Leute betreten dürfen ohne dass es unangenehm wird. :ka:


    Aber, niemals würde er nach mir schnappen. Kam noch nie vor, nicht mal ansatzweise. Ich finde es seeehr bedenklich, wenn Hunde ihre eigenen Halter beissen. Thema Ressourcenverteidigung ist Erziehungssache und ein anderes Thema, das ist klar. Aber die Besitzer sollten eigentlich bei dem Hund in der Position sein, der die "Intime Zone" betreten darf.


    Ich denke, irgendwas lief in der Vergangenheit falsch, so dass der Hund sich nicht 100% wohl und sicher fühlt mit euch. Ihr solltet euch jemanden holen, der euch vor Ort hilft und exakt anschaut und lesen kann, wo was falsch läuft.

  • Ich glaube, dieses "von oben drauftatschen" ist ein Fehler, den wir Menschen mit unserer Affenvergangenheit sehr oft machen - ohne daran zu denken, dass andere Spezies, Hund oder auch Pferd, solche Interaktionen erstmal gar nicht kennen und sich schnell bedrängt fühlen, wenn ihnen so ein Primat einfach mal eben ins Gesicht faßt.


    Ich wette, wenn der Reporter in dem Video den Schäferhund aus respektvollerer Entfernung vorsichtig unter dem Kinn oder an der Brust gekrault hätte, statt ihm so massiv zuleibe zu rücken, wäre überhaupt nichts passiert.

  • Ich wette, wenn der Reporter in dem Video den Schäferhund aus respektvollerer Entfernung vorsichtig unter dem Kinn oder an der Brust gekrault hätte, statt ihm so massiv zuleibe zu rücken, wäre überhaupt nichts passiert.

    Definitiv wäre dann nichts passiert.


    Der Hund ist von zwei Personen eingeengt, wird trotz Anzeichen von Stress lustig weiter betatscht und ist dabei auch noch durch die Leine daran gehindert, den Rückzug anzutreten.
    Er wird völligst respektlos als Objekt behandelt, statt als Lebewesen, und das auch noch von jemandem, der den Hund "professionell" führt....

  • @flying-paws der Beitrag wurde von nem Mod verschoben, deswegen schätze ich, ist die Überschrift nicht von der TE.

    Japp, das war von mir. Erstens weil ich mich beeilt habe und mir kein anderer Titel eingefallen ist und weil für die TE das Beißen überraschend kommt und sie sich den Zusammenhang noch nicht erklären könnte.

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