Nun ist er nicht mehr da… und man merkt das eben nichts selbstverständlich ist…
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Hallo ihr Lieben,
viele Jahre war ich hier schon nicht mehr aktiv. Keine Beiträge und auch kein stiller Mitleser. Ich denke, seit 2012 unser Sohn zur Welt kam und unser Jack etwas in den Hintergrund rückte...
Er war zur Geburt schon 9 Jahre alt und ein toller Hund. Gut erzogen mit seinen eigenen Macken und (vor allem nun im Nachhinein betrachtet) der beste Hund den man mit Kind haben konnte. Er war zufrieden mit seinem leckeren Futter, mit seinen Gassirunden und der Aufmerksamkeit die er bekam, auch wenn er nun nicht mehr so im Mittelpunkt stand.
Jack hat unseren Sohn und ab 2017 auch unsere Tochter akzeptiert und in der Familie aufgenommen und beschützt. Und er hat sich alles gefallen lassen wenn die Kids doch mal schneller als Mama oder Papa waren. Wobei sie ihm auch nie weh getan haben sondern ihn eher im Körbchen bedrängt haben, bevor ich schnell eingreifen konnte… sie mussten lernen, dass das Körbchen sein Rückzugsort war.
Und nun ist er nicht mehr da und ich kann nur schwer damit umgehen...
14 Jahre gehörte er dazu. Er war unser 1. Baby und hat uns soviel Freude gebracht. Aber genauso, je älter er wurde, auch den letzten Nerv geraubt. Er hat geschmatzt, im Garten nicht mehr in seine Ecke geschietert sondern wo er wollte, er hat gekläfft weil er nach meiner 1. Elternzeit das Alleinsein verlernt hat, er kam abends die Treppe hochgekrochen, hat die Tür vom Schlafzimmer aufgestoßen, lief einmal durch um zu gucken wo wir sind und ist wieder raus - ohne die Tür zu schließen natürlich. Er hat gehaart wir verrückt je älter er wurde, brauchte Tabletten ohne Ende, hat gestunken ohne Ende aufgrund eines wiederkehrenden Hefepilzes. Dann musste er nachts plötzlich öfter mal raus und hat uns damit geweckt… ihr werdet sagen, völlig normal - er war alt. Aber es gab Tage, da habe ich über ihn und mit ihm geschimpft. Da hat es mich genervt das der Garten voller Hundekacke war oder man war gerade vom letzten Babygeheul wieder eingeschlafen, da musste er dann raus... und er hat gebettelt, alles gefressen und den Kindern das Essen aus der Hand geklaut...
Und heute?! Da wünschte ich, ich könnte all das nochmal erleben. Ich bin so froh, dass wir Silvester zu Hause waren und nochmal mit ihm gefeiert haben...
Langsam angefangen hat es im Spätsommer. Ich hörte wie er im Körbchen aufstehen wollte und wegrutschte. Ich hin, sein Körbchen stand zu der Zeit im Flur vor der Wozi-Tür, getrennt durch ein Türgitter, damit er Ruhe vor der Kleinen hatte. Habe ihm hochgeholfen und dachte mir nix dabei. Er ist halt alt, vielleicht hat er die Fliesen unterschätzt.Mitte Dezember war er über Nacht bei meinen Eltern und nachts um drei, wir waren gerade zuhause, kam meine Mama aufgeregt rüber und meinte etwas stimmt mit Jack nicht. Ich rübergelaufen, da lag er vor dem Körbchen, ausgerutscht, kam nicht hoch, unter ihm alles nass gepischert. Ich habe ihn mit Korb rüber getragen und mit ins Schlafzimmer genommen, wo er eigentlich nicht mehr gern schlief. Der Rest der Nacht war ruhig. Außer beim Aufstehen, da sah ich das er ins Körbchen gepischert hatte. Aber gut, er ist alt, das passiert....
Irgendwann um Weihnachten rum hatte ich das Gefühl, es geht nicht mehr lange gut. Ich habe sein Körbchen zurück ins Wozi geholt, damit er nochmal ganz nah bei uns ist und es ging auch mit der Kleinen erstaunlich gut. Die 1. Tage habe ich noch gedacht, hoffentlich überfordern ihn die Kinder nicht. Aber er hat eh fast nur noch gepennt.
Und dann, so um den 6./7. Januar ging es los und nur noch bergab. Man konnte förmlich zusehen, wie er alterte und alterte. Er mochte immer weniger aufstehen, eine letzte Hunderunde um den Block dauerte plötzlich nicht mehr 20 sondern 60 Minuten. Er frass unregelmäßiger und so machte ich direkt einen Termin für den 14.1. bei unserer Tierärztin um mir Hilfe zu holen... er war mein 1. Hund und ich wusste nicht, ist er einfach nur alt und alles im Rahmen oder ist er auf dem Weg sich zu verabschieden... Donnerstagabend frass er zuletzt. Die Tage darauf habe ich ihm immer mal den Wassernapf gebracht und einzelne Futterbrocken hingehalten. Aber die wollte er nicht mehr... er hat geschlafen. Freitag war er zuletzt eigenständig im Garten pischern. Samstagfrüh dann kam ich aus der Dusche. Vorher war ich schon kurz unten habe ihn begrüßt, höre ihn unten wie er versucht hochzukommen. Ich runtergestürmt, liegt er kurz vor dem Napf, alles vollgepischert und kommt nicht hoch. Ich ihn auf den großen Läufer vor dem Napf gelegt (den hatte ich dort hingetan, damit er nicht soviel für ihn rutschige Fliesen hat), schnell aufgewischt und ihn zurück ins Körbchen getragen... Wassernapf hin gebracht. Wollte er nicht... da hatte ich kurz überlegt spontan zum TA zu fahren - wäre ich bloß
Ich habe dann eines seiner Körbchen ins mein Auto gelegt, ihn dort hinein und habe ihn mitgenommen weil ich was zu erledigen hatte und ihn nicht mehr allein lassen wollte. Zurück zuhause lag er den Rest des Tages im Korb und hat ruhig geschlafen. Zum Abend hin wurde er unruhig. Wir dachten er muss mal und haben ihn rausgetragen, Laufen ging nicht mehr... um zwölf bin ich ins Bett. Um eins haben wir ihn jammern gehört sind runter haben ihn rausgetragen und wieder ins Körbchen gelegt und zugedeckt. Ab da hat mein Freund bei ihm geschlafen. Wir sind noch 3x mit ihm raus nachdem er gejammert hat. 2x hat mein Freund ihn beruhigt, zuletzt gegen kurz nach 5... Gegen 8:15h bin ich am Morgen runtergekommen. Mein Freund hat geschlafen und es roch komisch im Wozi.. ich habe zum Korb geschaut und Jack war für immer eingeschlafen...
Wir haben ihn am Vormittag im Garten begraben, nachdem wir uns alle von ihm verabschiedet haben...
Die letzte Woche war fürchterlich... ich habe viel geweint. Mein Sohn, von dem ich immer dachte er lebt eigentlich nur in Co-Exsitenz mit Jack hat fürchterlich getrauert und viele Fragen gestellt.
Und ich mache mir so viele Vorwürfe Ich habe Angst das er sich die letzte Nacht seines Lebens gequält hat und ich es nicht wahrhaben wollte. Hätte man in die Klinik fahren müssen... dann die Angst das ich ihm ein schlechtes Frauchen war... ich war so streng zu ihm... ich habe immer mal geschimpft... aber er war doch unser Baby. Er war fast immer dabei. Im Garten, bei Ausflügen, unserem Alltag.
Und ich bin froh, dass wir 2x gut 2 Jahre Elternzeit zusammen erlebt haben... die letzte endete zwei Tage nach seinem Tod.
Mein Jack... für immer unser 1. Baby...
Ich weiß gar nicht was ich von euch will... ich glaube ich musste es nur mal niederschreiben... Danke fürs Lesen...
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Hi
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Fühl dich von Herzen umarmt. Es muss unglaublich Schmerzen, wenn ein so langer Weggefährte einen verlässt. Es gibt auch keine Worte, die den Schmerz lindern können.
Lieber Jack, lauf über die Regenbogenbrücke. Tu dort drüben, was immer du möchtest. Du weisst, dass du hier unten schmerzlich vermisst wirst. Genieß es, schmerzfrei zu sein und mach wonach dir ist.
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Das tut mir sehr sehr leid für euch Komm gut rüber Jack
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Liebe Julia,
Danke dir für deine Worte.. ich sitze hier und heule. Das alles niederzuschreiben hat wieder alles aufgewühlt... ich stehe immer wieder am Fenster und schaue zu seinem Grab. Es ist so unwirklich. Bei meinen Eltern habe ich ihn letztens sogar die Treppe runterlaufen sehen. Alles so real...
Ich weiß gar nicht mehr wie man direkt antwortet, ich hoffe es ist richtig so.
Eine Frage unseres Sohnes war: hat Jack jetzt noch Schmerzen?
Wir haben ihm gesagt, dass man im Himmel seinen jungen, gesunden Körper zurück hat und er bestimmt gerade wie ein Verrückter mit Stella (seine Hundefreundin, die gemeinsam mit ihm aus dem Tierheim aus- und dann bei meiner Schwägerin einzog/Verstorben im letzten Sommer) über die Wiesen tobt. Eine schöne Vorstellung, nur für unseren 6-jährigem schwer zu verstehen... -
Danke liebe Yasmin...
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Ich finde, ihr habt ihm das gut erklärt. Ich selbst glaube und hoffe das auch.
Beim Lesen deines Textes sind mir die Tränen gekommen. Das ist gut und richtig so. Es zeigt, wie viel unsere Hunde uns bedeuten. Lass die Trauer raus, egal auf welchem Weg.
Ich sende dir nochmal eine liebe Umarmung und möchte dich wissen lassen, du bist nicht allein. @Jackseptember -
Das tut mir sehr leid.
Die Frage, ob warten oder handeln richtig war stellt sich wohl jeder und kann man nur für sich selbst verarbeiten.
Im Regenbogenland sind Alter und Schmerzen weg und sie warten dort auf ihre Menschen.
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mein beleid. lass dir alle zeit der welt zum trauern. ich habe fast ein halbes jahr tgl geweint nach dem tod meiner hündin.
ich finde nicht das du was falsch gemacht hast. euer jack war nicht alleine als er seine letzte reise angetreten ist. das ist gut! -
Fühl Dich umarmt und ganz lieb gehalten.
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Mein Beileid, und fühl dich ganz toll gedrückt.
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