Malinois - ja oder nein?

  • Ich hab jetzt echt lange überlegt, ob ich hier was schreibe. Wie man sieht: Ich hab mich dafür entschieden. ;)


    Vorweg: Niemand meint es hier böse mit Dir. Du bist jung und hast keine Erfahrung. Ist einfach so, waren wir alle mal und sind es zum Teil noch. Das ist allen hier klar und deswegen werden Dinge auch mal doppelt und dreifach geschrieben. Nicht, weil die Leute denken Du wärst zu keine-Ahnung-was um das zu verstehen, sondern weil man sich Sorgen um Dich macht und darum, dass Du dir dein zukünftiges Leben verbaust. Natürlich wird sich auch Sorgen gemacht um einen Hund, der bei Dir zum jetzigen Zeitpunkt vermutlich fehl am Platz wäre, denn für Dich mögen mit so einem Hund nur ein paar Monate bis Jahre „versaut“ sein, aber für den Hund ist es u.U. das ganze Leben.


    Ich erzähle mal ein bisschen von mir und meinen Hunden =) Ich habe als Ersthund eine kleine „Granate“. Einen deprivierten Rüden, dessen Deprivationsschäden sich in Hyperaktivität, extrem niedriger Reizschwelle und Frustrationstoleranz, wahnsinniger optischer Sensibilität und durchaus auch Aggressivität äußern. Er kam zu mir, als er 10 Monate alt war und einfach mal nichts konnte und kannte. Ich war zu dem Zeitpunkt 24, hatte einen Partner (hatte also Unterstützung), habe studiert (hatte also viel Zeit) und es war die absolute Vollkatastrophe. Der Hund hat mich an die Grenzen dessen gebracht, was ich leisten konnte.


    Trotz insgesamt 4 Trainern, trotz Foren und Facebookgruppen, trotz Massen an Büchern, Blogs, Webseiten und Zeitschriften, trotz unzähliger tierärztlicher Untersuchungen, trotz jeder Menge Zeit, Geld, Schweiß und auch Blut ist Whiskey jetzt, nach 4 Jahren (er ist also mittlerweile über 5 Jahre alt), immer noch nicht mal ansatzweise das, was man als „normal“ bezeichnen könnte.Wir kommen klar in unserem Alltag.


    Wir haben uns zusammengerauft, der letzte große (positive) Entwicklungsschritt kam zwischen seinem 3. und 4. Geburtstag (dein Wuff ist also noch lange nicht fertig ;) ) . Aber ganz ehrlich? Schön waren die ersten 3 Jahre Hundehaltung nicht. Es waren meine ersten 3 Jahre mit einem eigenen Hund und das hatte ich mir ganz anders vorgestellt! Zumal ich auch kein Mensch bin, der gerne „feiern“ geht, meine Hobbies lassen sich theoretisch(!) super mit einem Hund verbinden, aber eben nur, wenn der Hund nicht mit neuen Umgebungen, schnellen Bewegungen um sich herum und dem Abschalten generell überfordert ist. Einfach mal durch jemand anderen betreuen lassen geht natürlich auch nicht, weil Whiskey durchaus das Potential hat, andere Menschen und Tiere zu verletzen, wenn man nicht permanent aufpasst.


    Kurzum: Als Ersthund war Whiskey die komplett falsche Wahl. Ich habe ihn trotzdem genommen, weil ich Mitleid hatte und ja, weil er einfach bildhübsch war/ist. Rational gesehen hätte er zu jemandem gehört, der Erfahrung mit reaktiven Hunden hat, der auf dem Land wohnt und ihm eine möglichst reizarme Umgebung bieten kann.


    Schön wurde die Hundehaltung an sich für mich erst im März letzten Jahres. Da kam meine Hündin in mein Leben. Erst als Pflegehund, dann nach 3 Monaten war klar, dass sie bleiben darf und ich bereue das keinen Tag. Sie kam mit 6 Monaten aus Griechenland zu mir und sie ist schlichtweg ein Traum. Sie ist tiefenentspannt wenn man nichts von ihr will, aber mega begeistert und arbeitswillig, wenn man ihr was an Beschäftigung (egal was!) anbietet. Spaziergänge mit ihr sind entspannt, machen Spaß. Man muss nicht ständig den Daumen drauf haben, man kann einfach mal die Seele baumeln und sie machen lassen, mit ihr Apportieren üben, sie mit anderen Hunden spielen lassen, neue Wege erkunden etc. pp. Mit Whiskey kann ich immer nur die gleiche Runde gehen, kann ihn nicht „einfach so“ frei laufen lassen und muss alles an Beschäftigung durchdenken und wohl dosiert anbieten, weil er sonst hohl dreht.


    Kurzum: Es war für mich die richtige Entscheidung nach 3 Jahren (Whiskey war also bereits 4) einen zweiten Hund dazu zu nehmen und es war die goldrichtige Entscheidung einen Hund zu wählen, der vom Charakter her komplett konträr(!) zum bereits vorhandenen Hund war/ist. Durch die Entspannung, die ich mit Nala erfahre kann ich Whiskey gegenüber komplett anders agieren/reagieren. Ich kann mir nicht vorstellen, zwei Hunde händeln zu müssen, die so drauf sind wie Whiskey. Das ist mein persönlicher Albtraum. Zumal ich zwei Hunde mit der Energie von Whiskey (der wiegt „nur“ 25kg, hat mich aber schon mehrfach von den Füßen geholt und mir eine Gehirnerschütterung verpasst) wohl kaum halten könnte, wenn sie beide austicken würden.


    Ich fühle mich zwar toll, wenn ich mal mit 3 Hunden, die zusammen um die 80kg wiegen, unterwegs bin und alle 3 (meine eigenen + meine ehemalige Pflegehündin, die ich ab und an betreue) halbwegs gesittet an der Leine gehen (kann deinen Kommentar in die Richtung also verstehen). Die Blicke, die man da zugeworfen bekommt, sind schon ganz anders, als wenn man „nur“ mit einem oder zwei Hunden unterwegs ist. ABER ich weiß, wieviel Arbeit dahinter steckt und wieviel Arbeit ich tagtäglich in meine beiden stecken muss, damit wir auf dem Status Quo bleiben können (verbessern geht auch, kostet aber viel Kraft und Zeit, vor allem bei Whiskey).


    Ich kann jeden einzelnen deiner Beweggründe verstehen und ich kann verstehen, dass manche Antworten hier frustrierend sein müssen. Aber manchmal müssen die eigenen Träume und Wünsche eben zurückstecken, damit das Leben nicht zur Katastrophe wird.


    Weißt Du überhaupt, wie dein Hund auf andere Hunde in seiner Wohnung reagiert? Wie sich seine Dynamik bei Spaziergängen verändert, wenn ein zweiter Hund „seines Kalibers“ mit dabei ist?
    Wäre es für Dich evtl. eine Option, erstmal Hunde zu betreuen, wenn die Besitzer im Urlaub sind und dann evtl. auch Pflegestelle zu werden? Dann siehst Du, wie das Zusammenleben mit zwei Hunden ist, inwieweit dein erster Hund damit klar kommt und vor allem, inwieweit Du diese Doppelbelastung schaffst. Wenn es doof läuft, dann hat das nämlich den Vorteil, dass der Hund nur eine sehr begrenzte Zeit bei Dir ist und ihr da nicht das restliche Hundeleben lang durchmüsst.
    Hier hat man auch die Möglichkeit, sich relativ genau auszusuchen, was für einen Hundecharakter man bekommt und kann sich langsam an das herantasten, was man meint haben zu wollen. =)

  • Hätte ich mir den Hund gekauft den ich wollte (und immer noch gerne hätte) wäre es auch ein Malirüde geworden.
    Ich bin mit einem aufgewachsen und kannte einige, mir war also sehr wohl bewusst was es bedeutet so einen Hund zu halten und zu führen.
    Und genau deswegen habe ich jetzt keinen!


    Ich bin etwas älter als du, lebe am Rand einer Großstadt und studiere. Ich weiß wo ich hin will im Leben aber natürlich kann ich das nicht garantieren.
    Da möchte man keinen Hund der bei der letzten Gassirunde den Nachbarn an die Wand nagelt wenn der zufällig aus der Tür kommt während wir vorbeigehen, genausowenig habe ich Lust die Behandlung von durchlöcherten Tutnixen zu bezahlen die überraschend in uns reinknallen. Ich will nicht immer ein Gefahrenradar für die Dummheit anderer Menschen haben müssen und genausowenig habe ich Lust meinen Hund immer angeleint und/oder mit Maulkorb zu führen damit auf keinen Fall etwas passiert.



    Es sind tolle Hunde, aber als junger Mensch, ggf noch mit wenig Hundeerfahrung wie bei dir und einem schwierigen Ersthund (wenn die Welpen- und Junghundzeit bei deinem Hund schon so schwierig war, dann wird der jetzt bestimmt kein unkompliziertes Lämmchen sein bis er erwachsen ist) würde ich mir eher eine Hand abhacken als einen Mali dazu zu nehmen.
    Dort, wo du unter deinen Voraussetzungen einen Hund bekommst würde ich auch dann keinen kaufen wenn ich es vorhätte, denn kein seriöser Züchter würde dir momentan einen Mali verkaufen.


    Ich bin in der Gebrauchshundeecke geblieben weil ich sportlich ambitioniert bin und das Wesen dieser Hunde einfach mag.
    Es ist ein Riesenschnauzer (und davor erst mal ein Jahr lang ein Zwergschnauzer als Ersthund) geworden. Diese Hunde haben eine wesentlich längere Zündschnur, sind weniger reizoffen und reaktiv, das Aggressionspotenzial ist deutlich stabiler und die Nerven sind vergleichsweise wie Drahtseile.
    Es ist immer noch viel Arbeit und eine große Verantsortung diesen Hund so zu erziehen und zu führen, dass er ein unauffälliger und möglichst netter Hund wird und niemand vor ihm Angst haben muss.
    Ares wird mal ein 45kg schwerer, muskelbepackter Rüde und auch wenn er bei Weitem nicht mit einem Mali zu vergleichen ist muss sein Schutztrieb und die Tatsache, dass er fremde Hunde und Menschen irgendwann nicht mehr so cool finden wird wie das momentan noch der Fall ist, schon jetzt vorausschauend gehändelt werden.




    Warte mal ab wie dein Hund sich entwickelt bis er erwachsen ist und kaufe dann einen passenden Zweithund, einen Gegenpol zu deinem Rüden. Bilde auch den aus, schnuppern mit den Hunden in die Sportart rein die dir vorschwebt, sammle Hundeerfahrung und warte ab in welche Richtung dein Leben sich entwickelt.
    Und wenn du in 15 Jahren immer noch einen Mali willst obwohl du bis dahin hoffentlich viele kennengelernt hast, dann mach es.


    Aber bürde dir nicht jetzt so viel Verantwortung auf und kaufe blauäugig einen Hund dem du noch nicht gewachsen bist. Noch nicht! Das heißt nicht, dass du generell ungeeignet bist so einen Hund zu führen, nur wäre jetzt eben noch ein bisschen früh.

  • Ich habe eben im Netz nach Hunderassen geguckt, die sich als Familienhunde eignen. Und da wurde auf einer Seite, die Rassen vorstellt, der Malinois als guter Familienhund vorgeschlagen. :???:
    Das hätte ich jetzt nach der Beschreibung der rassekundigen User nicht erwartet.

  • Habe auch länger überlegt, in diesem Thread was zu schreiben, weil Du ja bereits ziemlich viel Gegenwind bekommen hast.
    Nichtsdestotrotz würde ich gerne nochmal nen anderen Aspekt aufgreifen, der zwar schon in vorherigen Posts angesprochen wurde, dennoch finde ich das sollte nochmal gesagt werden.


    Malinois sind Gebrauchshunde. Gezüchtet als Dienst- und Sporthunde. Um diese Rasse vernünftig auszulasten, muss man als Otto-Normalverbraucher IGP Sport betreiben. Hierzulande eignen sich dazu Hundevereine, welche die Ausbildung in den 3 Sparten ausbilden. Ich würde Dir dringend empfehlen, Dir erst mal Vereine in Deiner Nähe anzuschauen, erst mal ggf. Auch ohne Hund.
    Evtl. Gefällt Dir ein Verein und Du kannst ja da erst mal mit Deinem BBS eintreten und möglicherweise die BH als Eingansprüfung für den Sport anstreben. Dann merkst Du recht schnell, dass der Aufwand immens ist, das ganze zwar viel Spaß macht, aber auch sehr (!) viel Zeit kostet.


    Ich wollte vor 4 Jahren meine kleine Straßenhündin alltagstauglich erziehen und bin über die Schiene bei der BH und jetzt bei der FH2 mit ihr gelandet. Mir hat das ganze und vor allem die Leute da sehr gut gefallen. So gut, dass ich auch ins IGP Geschäft einsteigen wollte. Ich hab mir 3 Jahre unterschiedliche Hunde angeschaut und, ja, mein Gebrauchshund wird jetzt 1 Jahr alt (kein Mali). Er verhält sich altersentsprechend, ich bin glücklich mit meinen beiden und bin mir bewusst, dass ich noch viel Arbeit vor mir habe.
    Was ich sagen will, man muss das Vereinsleben, die Szene, den Jargon und vieles mehr wirklich wirklich mögen, wenn man sowas betreiben will.


    Zum Verein gehört auch: Arbeitseinsatz auf dem Platz wie Rasen mähen, Hütte putzen, Blätter wegmachen, Hüttendienst bei Prüfungen.
    Du musst Viiieeel mehr Zeit mitbringen als Du mit Deinem Hund auf dem Platz selber verbringst, heißt Hund muss im Auto warten etc etc. Mit 2 ist das übrigens nochmal aufwändiger als mit einem. Weil alle beide davor und danach erst mal noch Pipi müssen und sollen. Alles in allem ist das ganze ein Teamsport, nicht nur zwischen Deinem Hund und Dir, sondern auch innerhalb der menschlichen Vereinsmitglieder.


    Da drauf muss man Bock haben und sauviel Zeit mitbringen. Und ne gescheite Unterbringungsmöglichkeit für den Hund. Sprich großes Auto, gescheite Boxen für dann auch 2 große Hunde, evtl. Hundehänger, wenn man das ganze klimatisiert haben will.


    Probier das erst mal mit Deinem vorhandenen Hund aus. Vielleicht gefällt es Dir ja gar nicht, das weißte vorher einfach nicht. Bei uns schlagen wöchentlich hochmotivierte HF auf, die genau 3x kommen, um dann festzustellen, dass ihnen das alles viel zu viel Geschiss ist und dass sie lieber ne Stunde ihren Hund auspowern wollen ohne Wartezeit und gut ist. Das kann man so machen, aber niemals nicht im IGP Sport.


    Ich möchte dringend dazu raten, Dir das vorher mit Deinem BBS genau anzuschauen und dann erst ne Entscheidung bzgl. 2. Hund und dann auch noch Gebrauchshund zu treffen.


    Alles Gute für Euch. Und trau Dich mit Deinem Hund auf einen Hundeplatz. Da kannst Du auch sehr viel über Dich lernen. Dein BBS wird es Dir danken.


    Linelaika

  • @AriaShepherd


    Es meint keiner persönlich bös mit dir. Aber wenn du Gebrauchshunde führst und schon ein bisschen länger kennst, dann erlebst du so extrem viel Tierleid, das kannst du dir nicht vorstellen. Weil leider - gerade beim Mali - die "der ist so schön und so gelehrig und gehorsam" Mär umgeht und der Hund ebenfalls die Tendenz zum Modehund bekommt, was der Rasse schlecht tut und immer mehr Hunde zum Einschläfern oder ins Tierheim bringt. Und so einen Hund, da findest du auch keinen für, wo er es besser hat. Das geht mit anderen Rassen, ja. Aber mit nem verkorksten/falsch erzogenen Gebrauchshund vor allem einem Mali nicht.


    Stell mal vor nun liebst du deine Rasse, kriegst alles das mit, "reparierst" solche Hunde, damit sie noch ein lebenswertes Leben haben... und dann fragt jemand (Unbekanntes - deswegen ist es nix Persönliches, dich kennt ja keiner persönlich und kann nur beurteilen was geschrieben steht und es mit seiner Wahrnehmung deuten). Ich bin mir sicher auch du würdest alles geben, um erstmal den notwendigen Respekt für die Rasse beim Gegenüber zu erzeugen. Das ist der Punkt, der bei dir wie "Draufhauen" ankommt.


    Abgesehen von der Tatsache, dass dein Threadtitel sicher unzählige Leser anlockt, die dieselbe Frage haben, aber nur lesen und nicht schreiben. Also nimm deine (sehr gute !!) Entscheidung, dass der Mali nicht einzieht (Glückwunsch, das ist eine vernünftige Entscheidung, find ich super!) - und freu dich über jede Mali- oder DSH Geschichte, die hier nur geschrieben wird, damit es am Ende für Mensch und Hund am besten klappt.


    So und nun noch der Senf von meiner Seite, ich hab ja 2 Gelblinge... sie sind die tollste Rasse der Welt für mich - und ich werde keinen mehr haben, sobald ich mit dem IGP Sport aufhöre. Der Sport kostet mich im Monat rund 350 Euro - nur der Sport - die Wege, die ich fahre - und rund 5 Tage die Woche Training. Du hast immerhin drei Sparten zu trainieren gleichzeitig.
    Ich denke, dass nach meinem 2. kein weiterer mehr einziehen wird - obwohl ich sie echt extrem liebe.


    Aber es wird einfach schöner, auch mal im Stadtpark spazieren zu können, statt täglich 20 km rauszufahren in einsame Gebiete, weil meine Hunde mit "Tutnixwillnurspielen" so gar nix anfangen können.
    Es wird einfacher eine Betreuung zu finden. Es wird einfacher beim Tierarzt. Es wird einfacher im Alltag. Überall im Alltag.


    Ich muss immer lachen, wenn Leute über Zack staunen, was der für Power hat - und der ist mein Lkw :lachtot: und nicht mein Porsche. Der Porsche hat ein weißes Gesicht und ist weiblich. :pfeif:


    Die großen Lobeshymnen für gute Hundeerziehung hab ich für andere Rassen bekommen, die für Außenstehende "tolle" Dinge konnten. Meine Gelblinge können (meist) unauffällig (vor allem der 9 Monate alte läuft unter "meist" ;-) ) mit ins Büro, in der Stadt laufen und Co. Nichtsdestotrotz erspare ich uns das wo es geht. Es ist einfach Arbeit für ALLE - und einfach nur cool neben mir laufen ist nichts, wofür man Lob bekommt. Und das obwohl der Hund (und auch der Hundeführer) dabei schon über sich hinaus wachsen.


    Ach und Malis verzeihen Fehler nicht. Meist reicht ein Mal, um gelernt zu sein. Mit Glück zwei Mal. Einer der Gründe warum das einfach so oft schiefläuft.

  • @TinaPina Kommt drauf an wie man 'Familienhund' definiert.
    Meint man damit den Hund, der mit normalem Gassi zufrieden ist, der eine extrem hohe Reizschwelle und sehe wenig Aggressionspotential hat, der sich ueber fremde Hunde und Menschen grundsaetlich freut (oder max. ignorant ist), der ueberall mitgenommen werden kann, der sich ueber viel Besuch freut und nett ist, der nebenher laeuft und ohne grossen Aufwand erzogen werden kann, Fehler dabei verzeiht, usw. usf., dann finde ich den Mali als eine der denkbar schlechtesten Familienhunde'rassen'.


    Meint damit einen Hund, der in der Familie lebt, gescheit ausgelastet wird, Besuch/fremde Menschen/Fremdhunde scheisse finden darf (da dann aber kontrolliert wird), usw., dann sind es gute Familienhunde
    Meine sind wirklich toll in der Familie. Klar gibts da Regeln, wie bei jedem Hund auch. Aber sie sind wirklich toll. Und jetzt das grosse Aber... Die werden entsprechend ausgelastet und es wird nicht versucht sie zu verbiegen/in eine Form zu pressen, in die sie nicht passen...
    Ich kenne eigentlich kaum Malis, die innerhalb der Familie Probleme haben, wenn das o.g. die Definition ist (also die 2. Definition) Klar gibts da auch Ausnahmen (da geht es nicht), aber nun denn...

  • Ich habe erst seit 8 Monaten einen Hund, ich kann in diesen acht Monaten nicht das Wissen und die Erfahrungen eines Menschen aufbringen, der jahrelang schon Hunde gehalten hat und im besten Fall das Glück hatte, mit ihnen aufwachsen zu dürfen.


    Ich bin mir sicher, dass ich nach den Erfahrungen mit meinem jetzigen Hund in der Lage sein werde einen DSH zu führen.
    Wenn ich nichtmal damit anfangen würde, würde ich es vorallem nie lernen.

    Ich weiß nicht ob es schon thematisiert wurde, aber warum muss es denn ein zweiter Hund sein?
    Wenn du deinen Hund erst seit 8 Monaten hast, weißt du doch gar nicht was noch alles auf dich zu kommt. Da wird noch so viel passieren, noch so viele: "Huch, das hat er ja noch nie gemacht!!!11" und manche Situationen davon werden echt heikel sein.
    Es gibt auch Hunde die muss man lebenslang erziehen, gerade wenn sie unsicher sind, muss man immer 100% beim Hund sein. Da hast du ganz schnell Probleme wenn du deinen Fokus auf zwei Hunde aufteilen musst.
    Zudem kann es auch sein, dass dein Hund im Laufe der Zeit unverträglich wird. Wäre bei einem Rüden nicht ungewöhnlich, dass ihr so ab 3 Jahren dann plötzlich richtig Probleme mit Artgenossen bekommt.
    Du kannst jetzt noch gar nicht überblicken wie die Ausbildung, Haltung und Hundeerziehung deines Hundes in den nächsten Jahren angepasst werden muss und wie sehr sich das Wesen deines Hundes noch verändert. Was er da noch alles an Baustellen und Marotten entwickeln kann. Er ist noch so jung, der kann sich einfach noch um 180 Grad drehen. Besonders wenn sich deine eigene Lebens- und Wohnsituation mehrmals ändert, denn auch das wird passieren da du noch so jung bist.
    Ich werfe dir da nicht die mangelnde Erfahrung vor (das finde ich nicht schlimm), dir fehlt es jedoch ein bisschen an Weitsicht wenn du meinst am jetzigen Punkt schon sagen zu können, dass du deinen Hund erfolgreich "therapiert" oder erzogen hast. Auch ohne jahrelange Hundeerfahrung sollte man da ganz vorsichtig sein mit überschnellen Schlussfolgerungen.
    Wenn du selbst mal auf dein Leben zurück blickst, wie sehr hast du dich seit der Grundschule entwickelt und verändert? Denn da ist dein Hund jetzt gerade noch.
    Und dieses Pushen und Zusammenwachsen kann ich gut verstehen, jedoch kannst du das auch mit deinem Ersthund, denn der ist noch lange nicht fertig. Ihr könnt noch so viele Herausforderungen meistern, allein im Alltag. Fang doch erst mal einen Hundesport an wenn du Hummeln im Hinter hast. Wenn dein Hund dann in der obersten Klasse läuft und dir langweilig ist, weil er alles schon kann, kannst du immer noch über einen Zweithund nachdenken.


    Ich habe ja selbst 2 Hunde, aber dennoch gibt es Tage da wünschte ich, dass ich nur einen Hund hätte, weil es einfach auch anstrengend ist sich auf 2 Hunde gleichzeitig zu konzentrieren. Hätte ich das mal probeweise testen können wie es sich real anfühlt mit einem schwierigen Zweithund, hätte ich das wohl eher gelassen.

  • @Anastasia1
    Das Video ist schon alt und ich habe es vor Jahren gesehen und nach meinem damaligen Aussimix beschlossen, dass es irgendwann ein Hund mit richtig Potenzial wird.


    Das Video ist echt ganz viel - aber nicht abschreckend, wenn man solche Hunde einfach mag und damit klarkommt. Das habe ich damals unter guter Werbung abgelegt



    Und ich kenne Malis aus dem Alltag und sie sind grandios wahnsinnig und du musst das echt wollen ... aber NEIN.
    Oh Gott, wie ich gerade zurück denken muss.


    Geht in den nächsten 15 Jahren leider nicht. Bzw eher nicht...

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