Krasseste Leinenaggression und ich verzweifle langsam...
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Ihr habt schon sehr viel geschafft und seid doch richtig weit gekommen. Daher vermute fast, das Problem ist weniger der hund, sondern deine Reaktion auf die Geschehnisse. Möglicherweise fährt der Hund nur so hoch, weil du so hoch fährst. Und dann auch bei erneuter Sichtung auf 180 gehst. Gerade für unsichere Hunde ist das dann sehr schwer. In jedem Fall unschädlich und für euch beide positiv wäre also, wenn du dir ein dickes Fell zulegst. Nach dem Motto "war bescheiden, aber ist vorbei" und versuchen, zur Tagesordnung zurück zu kommen. So bald wie möglich. Immerhin hat dein Hund eben nicht getobt, sonst hätte es beissereien gegeben. Er hat sich ja zurück drängeln lassen, er hat sich trotz der Umstände an der Leine halten lassen. Ihr habt also tatsächlich ja auch so miese Situationen doch gemeistert. Halt dich daran fest, Lob deinen Hund, und bleib einfach dran. Das wird.
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Hi
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Das ist die Krux, wenn ein Hund solche Situationen nicht in der Welpen- und Junghundezeit grundlegend lernt. Du hast gezeigt, dass durch Training viel zu erreichen ist, aber das Fundament fehlt bei solchen Hunden einfach. Das ist keine Kritik!, sondern einfach der Hinweis, warum das alles bei einer Störung wieder zusammenfällt.
Wie damit umgehen? Am besten ist es tatsächlich Ruhe reinkommen zu lassen und dann den Trainingsaufbau komplett wieder von vorne anzufangen wie er schon mal funktioniert hat. Das wirst Du immer wieder tun müssen, wenn so eine Störung das Kartenhaus einbrechen lässt. Aber es wird schneller gehen mit dem Aufbau und das Gerüst wird über die Jahre etwas stabiler.
Ich rate dir Dich zu "bewaffnen", damit Du zukünftig weniger schreien und wedeln musst, wenn ein fremder Hund kommt. Besser ist es den anderen Hund auf eine ruhige Art effektiv abzuwehren. Ich nutze dafür Wurfketten oder Wasserspritzen. Ich habe auch schon Hunde mit Tupperdosen abgeworfen. Dabei bin ich nicht zimperlich, das geht dann direkt mitten ins Gesicht. Ja, nicht nett für den anderen, aber ich kann ja nix dazu, dass der nicht gesichert wurde. Wenn Dein Hund merkt, dass Du in der Lage bist andere Hunde nicht hysterisch, schnell und effektiv abzuwehren, wird er sich wohler fühlen. Das Frustverhalten der Besitzer solltest Du dann ignorieren. Keine Diskussionen im Nachhinein, das regt Deinen Hund auch auf. Ich lasse die pöbelnden Leute einfach stehen (manchmal lasse ich sogar die Wurfketten liegen, wenn ich dafür noch mal in die Situation müsste) und gehe.
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Das Schlimmste was du machen kannst ist, dich davon aus der Bahn werfen zu lassen. Du kennst eure Methoden doch, du musst sie nur weiter anwenden und selber routinierter werden.
Dann wird auch der Hund zuversichtlicher. Nicht hektisch werden, auch wenn da ein freilaufender Hund kommt. Ich persönlich konnte die meist mit ruhigen bestimmten Gesten wieder wegschicken, die anderen hatte ich mir schnell gegriffen.
Irgendwas werfen oder treten liegt mir nicht und würde meinen Hund nur zum Kampf animieren.
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Ich würde das Abwehren/blocken fremder Hunde als Trockenübung mit einer Freundin trainieren. Das gibt dir Ruhe und Sicherheit.
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Denk ich auch. Stell dich mal vor den Spiegel und dann sagst du dir im Spiegel "Hau ab!" und du meinst das. Schultern raus, Brust raus, Kinn hoch und einen Blick, der das unterstreicht. Du musst nicht schreien.
Dazu Meinungsverstärker. Ich täte eine ordentliche Kette nehmen. Discs beeindrucken ja nun nicht jeden. Kannst auch aufstampfen, mit der Leine patschen oder Steine oder Sand werfen. Gang nicht zu spät an, damit du ggf noch Zeit hast, nachzusetzen.
Beim Rudel bin ich aber raus, damit "kämpfe" ich noch immer.. einer läuft oder den Bogen und kommt von hinten, den anderen haste vorne. Falls da jemand noch Tipps hat, lese ich mit.
Gleichzeitig Lebetwursttube..du hast ja mit Futter gearbeitet, hab ich gelesen. Aber Stücken oder Tube?
Bleib dran. So blöd das ist, aber sowas wird immer mal vorkommen können.
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Ich werfe mal die Möglichkeit ein, hier unter Beratung und Hilfestellung einer professionellen Tier-Verhaltenstherapeutin (Tierärzte mit Ausbildung/Spezialisierung auf Verhalten) evtl. eine Zeit lang mit Medikamenten zu arbeiten, die das parasympathische Nervensystem aufbauen und stärken.
In Deutschland ist das der GTVMT http://www.gtvmt.de/literatur/
Solche Tierverhaltensmedizinischen Vereinigungen gibt es aber auch in anderen Ländern.
Das ist die Krux, wenn ein Hund solche Situationen nicht in der Welpen- und Junghundezeit grundlegend lernt. Du hast gezeigt, dass durch Training viel zu erreichen ist, aber das Fundament fehlt bei solchen Hunden einfach. Das ist keine Kritik!, sondern einfach der Hinweis, warum das alles bei einer Störung wieder zusammenfällt.
Das halte ich auch für sehr wahrscheinlich als Ursache für diesen dramatischen Rückfall.
Hier können geeignete medizinische Mittel helfen, die Wirkung solcher Vorfälle zu mildern, bzw. besser zu verarbeiten.
Das führt dazu, die Defizite im Fundament besser auszugleichen, und sich diesem Fundament zumindest mehr anzunähern.
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Das kommt mir - in anderen Kontexten - sehr bekannt vor. Vespa kommt auch aus dem Tierschutz und hat keine vernünftige Basis. Da bricht das vermeintlich funktionierende Konstrukt auch immer wieder mal ein. Autofahren geübt, alles gut, sie fährt gern mit. Dann einmal durch eine tiefe Pfütze gefahren - Hund steigt nicht mehr ein, zitternd und gestresst. Dann wieder gegenkonditionieren und üben. Es geht wieder. Heckscheibenwischer macht komisches Geräusch - wieder von vorne anfangen. Dasselbe mit der Box. Oder einer Physioübung.
Ich vermute, es bleibt einem nichts übrig als geduldig dranzubleiben. Und selber souverän zu bleiben. Auch wenns manchmal echt nervt. Ich hoffe, dass es sich irgendwann etwas stabilisiert.
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Hallo an alle
Erstmal vielen Dank für eure tollen Antworten und die vielen lieben Aufmunterungen!!
Wir machen weiter, jeden Tag, und ich sage Tyson jeden Abend und nach jedem Spaziergang, dass wir das hinkriegen
Ich bin etwas verunsichert... was ist nun besser, direkt zur Tagesordnung überzugehen ("war bescheiden, ist aber vorbei" und weitermachen wie bisher) oder wieder bei 0 anfangen und kleinschrittig aufbauen?
Bezüglich meiner Einstellung und meines Verhaltens:
Ich versuche sehr, an meiner eigenen Einstellung zu arbeiten.
Für mich ist glasklar, dass ich bzw. meine Reaktionen aktuell ein grosser Teil des Problems sind.
Lässt sich nur leider nicht sofort abstellen.
Ihr habt natürlich recht, danke nochmal fürs Wachrütteln und die vielen guten Tipps
Danke für den Tipp! Sowas suche ich im Moment, bin aber leider noch nicht fündig geworden.
Bei der Suche nach einem guten Trainer und Verhaltenstherapeuten bin ich leider im Moment sehr gehemmt. Wir haben bis jetzt so viele miese Erfahrunge gemacht, dass ich eigentlich gar keine Lust/Hoffnung mehr habe, einen passenden Trainer zu finden...
Ein Gedanke, der mir immer wieder im Kopf rumschwirrt:
Würde eventuell eine ältere, seriöse Zweithündin helfen? (Natürlich sorgfältig ausgewählt) An der sich Tyson (und auch ich) orientieren kann?
Geld, Zeit und Liebe für einen Zweithund wären vorhanden.
Oder ist das eine blöde Idee?
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evtl. eine Zeit lang mit Medikamenten zu arbeiten, die das parasympathische Nervensystem aufbauen und stärken.
+Hast du einen Tip, was das für Medikamente sind?
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Ein Gedanke, der mir immer wieder im Kopf rumschwirrt:
Würde eventuell eine ältere, seriöse Zweithündin helfen? (Natürlich sorgfältig ausgewählt) An der sich Tyson (und auch ich) orientieren kann?
Geld, Zeit und Liebe für einen Zweithund wären vorhanden.
Oder ist das eine blöde Idee?
Das kommt auf den Hund an. Also, auf Deinen, auf die Beziehung zueinander und so ... Du musst halt im Kopf haben, dass es auch dahin gehen kann, dass Du am Ende mit zwei pöbelnden Hunden da stehst ...
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