Krasseste Leinenaggression und ich verzweifle langsam...

  • Und stellt euch vor, das ist eine Trainerin, die genau mit diesen Methoden arbeitet, Clickern, Gegenkonditionierung, positiv verstärken und vor allem zeigen und benennen!!

    Du schreibst von Berndeutsch und 35 min entfernt?
    Kommst du aus der CH?


    Wenn ja, welche Trainerin hast du den gefunden?
    Die CH ist klein. Vielleicht kennt die jmd und kann was darüber sagen.

  • Ich glaube einfach auch, dass Tyson nicht der Typ für diese Form der Erziehung ist.

    Es gibt keinen Hundetyp für diese Erziehung. Hunde sind nicht masochistisch auch wenn Menschen sich noch so sadistisch verhalten. Es gibt Hunde , die erdulden und in die erlernte Hilflosigkeit dadurch fallen aber das macht sie keinesfalls zum geeigneten Typ für eine solches Straflager.

  • Danke für eure Antworten!
    Ich würde morgen auch lieber nicht hingehen, allerdings habe ich noch ein 8-er Abi Hundeschule vor mir, und so wurde schon letztes Mal total zickig, als ich die Lektion absagen musste...
    Feige, ich weiss...


    Ich werde mir anhören, was sie zu sagen hat, aber ich werde darauf achten, Tyson zu schützen und mich notfalls halt weigern, ihre "Ratschläge" zu befolgen.
    Ich werde einfach seeehr viele Fragen in alle Himmelsrichtungen stellen (habe ich ja auch angedeutet), und so geht die Stunde schon rum.


    Ich weiss, es ist feige. Aber ich denke eben, dass es mir trotzdem auch helfen kann, etwas über ihren "Trainingsstil" zu erfahren, um dann neu kombinieren und besser mit dem "neuen Trainingsstil" lernen zu können.
    Oder, so gesagt, ich versuche, so viel Wissen aufzusaugen, wie ich nur kann, weil ich so auch besser verknüpfen kann, wenn ich was neues lerne...
    Versteht einer, was ich meine? :mute:


    In meinem ersten Praktikum hatte ich eine richtige Hexe als Lehrerin, und nach zwei Wochen Praktikum wusste ich: Die Methoden, die sie anwendet, werde ich aus den Gründen x y z nicht anwenden! Und trotzdem helfen mir diese Erfahrungen noch heute, jetzt wo ich schon einige qualitativ sehr hochwertige Praktika machen durfte.

  • Hi :winken:
    Du hast ja schon ganz viele tolle Tipps und Ratschläge bekommen... das da oben ist mir so sehr ins Auge gesprungen, dass ich mich dazu noch äußern möchte.


    Ich bin für Lob, wo der Hund was gut macht, und ich korrigiere, wo der Hund was macht, was er nicht soll. Aber alles in Ruhe und ohne persönliche Emotionen darin zu sehr zu spiegeln. Tut mein Hund, was ich ihm sage, ist das für mich in dem Moment kein Ausdruck seiner grenzenlosen Liebe, obwohl es mich natürlich freut und ich das auch bestätige, genausowenig ist ein Ungehorsam/ Fehlverhalten, das ich nicht sehen möchte, ein Ausdruck von Ignoranz oder unbedingt Infragestellen meiner Position. Was ein Hund tut, muss erstmal gar nichts mit mir zu tun haben, er kann auch ganz andere Gründe für sein Verhalten haben.


    Was gar nicht geht, ist, einfach irgend was machen, Hund packen, ihn anschreien, ohne dass er einem Bezug herstellen kann, warum das passiert (und es gibt natürlich bessere Arten der Korrektur :hust: die nicht gleich das komplette Vertrauen des Hundes mit zerstören).


    Wenn der Hund etwas tut, was ich nicht sofort subito in der Sekunde rückmelden kann (mit Lob oder Korrektur), dann ignoriere ich das. Denn, der Hund wird sonst mit sehr großer Wahrscheinlichkeit eine falsche Verknüpfung herstellen.


    Bei dem Beispiel oben: Dein Hund hat die Erfahrung gemacht, dass ab und an angehalten wird, du die Heckklappe öffnest, und ihn dann aus heiterem Himmel anschreist und angehst. Will man so einem Menschen vertrauen? Eben. :ka:
    Aber gut, dass du das jetzt anders machen möchtest :gut:


    Ich persönlich sehe mein Verhältnis zu meinen Hunden schon als eine Art Gefälle... Ich setze die Rahmenbedingungen fest, ich bestimme die Regeln, und ich achte auf die Einhaltung. Aber "Chefsein" besteht ja nicht nur im Regeln- aufstellen, genauso wenig wie Lehrer sein nur bedeutet, nur im Frontalunterricht Stoff einzubläuen.
    Es geht auch die Verantwortung damit einher, dass sich alle wohlfühlen, und man holt (Schüler wie Hunde) da ab, wo sie stehen.


    Stell dir deinen Hund wie ein ADS- Kind vor... das wird auch nicht angeschrien, sondern gefördert in Rahmen seiner Möglichkeiten, und man versucht ein Umfeld zu schaffen, in dem der Betroffene sich leicht tut zu lernen, und Stress wird vermieden.


    So ähnlich würde es vielleicht für deinen Hund auch funktionieren können: frei von Stress und ohne etwas zu wollen, was der Hund momentan nicht leisten kann, ihn da abholen, wo er steht und sich dann vorarbeiten. Das bedeutet auch Begrenzung, wenn der Hund mit Freiheiten nicht umgehen kann (Freilauf zB)
    Ich würde Situationen vermeiden, wo dein Hund sich genötigt fühlt, negative Verhaltensweisen zu zeigen, denn jedes Fallen in alte Muster verstärkt dieselben.


    Wenn du mit Ausweichen oder einer neuen Trainerin dahin kommst, dass dein Hund bei Hundesichtung am Horizont irgendwann nicht mehr direkt abdrehen muss, ist das schon ein großes Erfolgserlebnis.


    Ich hoffe sehr, du findest jemanden, der dir und der Art deines Hundes gerecht wird... mir scheint er ziemlich haltlos und allein dazustehen bisher... mit 2 Seelen in seiner Brust, die im Widerstreit liegen... gib deinem Hund Rückhalt und Unterstützung, ohne alles durchgehen zu lassen. Ein schwieriger Balanceakt, aber mit Unterstützung bekommt ihr das sicher hin!


    Alles Gute für euch und viel Erfolg mit der Bachelorarbeit :bindafür:

  • Es gibt Hunde, die funktionieren TROTZ "Erziehung" :( : leider.

  • Gestern und heute wars irgendwie... seltsam.


    Tyson war noch sehr viel anhänglicher als sonst schon, voll schmusig und hat irgendwie ständig meine Nähe gesucht. Und irgendwie... wie soll ich das beschreiben... hat er mir irgendwie das Gefühl gegeben, dass er mich unglaublich toll findet und lieb hat. Ich denke sonst auch, dass er mich lieb hat, aber gestern und heute wars... speziell.


    Nennt mich verrückt, aber es war irgendwie so als wollte er sagen „Ich hab ich doch immer noch voll lieb, es ist nicht zu spät“, oder als hätte er gemerkt, dass ichs nun geschnallt habe und der Leidensweg nun hoffentlich ein Ende hat oder mich darin bestärken, dass dieser neue Weg der Richtige ist und er mich nicht auffressen, dominieren und an den Marterpfahl fesseln wird, wenn ich in die neue, „nette“ Erziehungsrichtung gehe…
    Letzteres hatte ich vorhin gerade sehr stark das Gefühl... er war unten im Wohnzimmer, ich hab mich oben in einem Zimmer verkrümelt um an meiner Arbeit zu schreiben. Er hat sich dann vor das Zimmer gelegt, aber ohne zu winseln (macht er sonst, wenn er muss). Und nach oben kommt er nur, um zu ^sagen, dass er muss, sonst schläft er immer unten. Ich hab ihn dann nach 5 Minuten reingelassen, weil ich dachte, er will wohl nicht nur sagen, langweilig, bin auch noch da, sondern scheint echt meine Nähe zu suchen.
    Ich mache die Türe auf und leg mich wieder ins Bett (arbeite immer dort am Laptop :) ). Er kommt auch ins Bett und legt sich sofort hin, mit dem Kopf auf meinen Schoss, und schläft ein. Normalerweise will er immer noch ein bisschen Spielen und ich muss ihm klar machen, nein, wenn du schon ins Bett kommen darfst, dann wird friedlich gelegen. Heute nichts dergleichen.
    Und ich denke, meine Nähe tut ihm grad sehr gut.
    Irgendwie... unheimlich. Aber schön unheimlich.

  • Oft verhalten sich Hunde so, wenn sie einen unberechenbaren Menschen (oder Hund) beschwichtigen wollen. Könnte sein, dass er verunsichert ist, weil du dich anders verhältst als sonst.

  • Feige, ich weiss...

    Und genau das spürt Dein Hund.
    Es ist Deine Grundhaltung, und ein Hund (besonders ein DSH(-Mix)) macht dann seine Aufgabe.


    Was die Trainingsmethoden angeht:
    Du bist doch Lehrerin.
    Dann müsstest Du wissen, dass Lernen unter Angst und Druck nicht gut funktioniert.
    Klappt bei Kindern nicht und bei Hunden auch nicht.
    Lesetipp:
    ISBN-13: 978-3936188196



    Nennt mich verrückt, aber es war irgendwie so als wollte er sagen „Ich hab ich doch immer noch voll lieb, es ist nicht zu spät“

    Okay, wenn Du es brauchst: Du hast einen an der Waffel. ;)


    Hunde lieben uns nicht. Sie verhalten sich so, wie sie sich verhalten, weil sie sich eine Optimierung ihres eigenen Zustands dadurch erhoffen.


    Ist also total unromantisch.

  • Ich dachte immer, dass ich Tiere verstehe...
    Scheint absolut nicht der Fall zu sein
    Zumindest Hunde nicht.


    Du bist doch Lehrerin.
    Dann müsstest Du wissen, dass Lernen unter Angst und Druck nicht gut funktioniert.
    Klappt bei Kindern nicht und bei Hunden auch nicht.

    Bei Kindern ist das für mich auch sonnenklar.
    Aber ich habe bis jetzt halt einfach gelernt, dass Hunde einen klaren Anführer/Alphawolf/Leitwolf haben und brauchen, dass man als Mensch ganz klar der Chef sein muss und dies auch permanent zeigen muss und einem die Hunde sonst auf der Nase rumtanzen.
    Haben mir die Trainer und Kurse so vermittelt, hat mir die Literatur und das Internet so vermittelt und hört man auch immer wieder (am liebsten von Menschen, die keinen Hund haben.)


    Die Trainerin hat mir auch gesagt, ich solle viel egoistischer sein; Hunde seien auch egoistisch. Ich solle mich bei einem Hund auch nicht entschuldigen, das wäre nicht natürlich. Auch wenn ich ihm aus Versehen auf die Pfoten trete; sein Problem, er muss ja nicht da stehen. Tut mir im Herz weh, aber das hat sie letzte Woche gesagt.


    Okay, wenn Du es brauchst: Du hast einen an der Waffel.

    Vielen lieben Dank :lol:
    :shocked: Wie bitte?? Na toll, danke, jetzt ist meine Welt zerstört!!
    Ich hol mir einfach noch ne Katze. Da weiss man wenigstens, die kann man nicht erziehen, gänzlich verstehen tut man sie sowieso nicht und sie lieben sich grundsätzlich am meisten...
    *ironie


    Wenn der Hund etwas tut, was ich nicht sofort subito in der Sekunde rückmelden kann (mit Lob oder Korrektur), dann ignoriere ich das. Denn, der Hund wird sonst mit sehr großer Wahrscheinlichkeit eine falsche Verknüpfung herstellen.

    Ja, das ist so, ausserdem finde ich es super mühsam und gefährlich, mitten im Verkehr irgendwo auszuscheren, auszusteigen und die Türe zu öffnen...
    Habs nach den paar Mal auch aufgegeben. Hat ja eh nicht funktioniert und ihm nur Angst gemacht bzw. ich dachte noch, dass er wohl weiss, was er "falsch" gemacht hat, aber einfach nicht in der Lage ist, anders zu reagieren.


    Ich geh übrigens morgen doch nicht hin. Hab mich umentschieden.
    Mein grosses Problem ist leider, dass ich es gar nicht ertrage, wenn jemand sauer auf mich ist oder schlecht von mir denkt; deshalb hatte ich auch Angst, dass die Trainerin sauer wird, wenn ich schon wieder absage (letztes Mal hat die SMS-Technik versagt und wir haben an unterschiedlichen Orten aufeinander gewartet; wurde sie voll sauer, obwohl ich nix dafür konnte) und sie plötzlich schlecht von mir redet in der Umgebung unter den Hundeleuten.
    Mir ist dann plötzlich klar geworden, dass das absoluter Bullshit ist, und die einzige "Person", wo mir wichtig sein sollte, was sie über mich denkt, mein Tyson ist.
    Wie verlogen und falsch ist das, wenn ich es einer Person recht mache, die ich gar nicht wirklich mag und dafür meinen Hund, der mir (noch) vertraut und mich hoffentlich trotzdem ein bisschen mag, verrate und falsch behandle, wenn ich es eigentlich besser wüsste.

    Du bist das Frauchen auf das sich Dein Hund verlassen müssen kann.

    Und genau das bin ich nicht, wenn ich zulasse, dass er morgen was Schlechtes erleben muss.
    Bei dem Gedanken daran, dass ich ihn durch Leinenrucken, am Kragen packen etc. bestrafen muss, wenn er den anderen Hund anbellt, im Wissen, dass es falsch ist und was ich ihm damit antue, wurde mir ganz schlecht.
    Also bewahre ich ihn davor.
    Ich hoffe, damit ist der erste Schritt getan.
    Ich führ mich bei so was auf wie ein Kleinkind... hat leider seine Gründe, aber das gehört nicht hier hin :D


    Ich geh jetzt noch meinen armen, verwirrten, mich unromantisch nicht liebenden und trotzdem hoffentlich doch etwas liebenden, verschlafenen Hund entwässern und dann ab ins Heiabettchen. :smile:

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