Besuchshund werden?

Es gibt Vereine die bieten zusätzlich Besuchshundedienste an. Die bilden ihre Hunde im Verein selbst aus und die Gruppe organisiert sich selbständig.

Du müsstest mal in Hundevereinen, Hundeschulen nachfragen. Nicht immer braucht man dazu eine spezielle Prüfung. Ausbildung und Anleitung sollte jedoch gegeben sein.

Ich verlinke mal @Czarek, sie macht Besuchshundedienst.

Meine SchwieMu hat ihre letzten Jahre mit Alzheimer der letzten Stufe in einem Pflegeheim verbracht. Dort war zeitweise der Kleinsthund einer Küchenhelferin.

Auf Nachfrage bei der Heimleitung durfte mein Mann unseren Aussie bei Besuchen mitnehmen, das hat sie immer gefreut und auch andere Heimbewohner fanden es toll, ihn zu streicheln und Leckerchen zu geben. Eine Ausbildung hat er nicht, er liebt Aufmerksamkeit und Zuwendung.

Ich wurde gerufen :)
Wie schon geschrieben gibt es Vereine, die Hunde ausbilden und in Kooperation mit verschiedenen Einrichtungen Besuche durchführen.
Diese Arbeit ist in der Regel ein Ehrenamt und dementsprechend unendgeldlich.
Wo kommst du denn her? Vielleicht kann dir jemand was raten.

Bei der Organisation würde ich drauf achten, dass die Ausbildung kostenlos ist, man einen Abschlusstest macht und eine Zertifizierung erhält, einen gewissen Umfang hat, man regelmäßig nachgeschult wird, zusammen weiterhin trainiert wird und dass die Einsätze versichert und dokumentiert werden. Und dass man halt auch selbst geschult wird und regelmäßig an Fortbildungen teilnimmt.

Ich bin beim ASB mit meinen beiden, mit der älteren seit 2014, die jüngere hat im vergangenen Sommer die Abschlussprüfung bestanden. Es gibt dabei die anderen großen Sanitärsorgas wie DRK oder Malteser. Daneben gibt's auch private Orgas, da würde ich ganz genau schauen, wie seriös die sind und wie sie ihre Arbeit machen.

Wichtig ist, sich zu verinnerlichen, dass Besuchshunde keine Therapiehunde sind und keinen therapeutischen Anspruch haben. Man selbst ist ja auch nicht als Therapeut ausgebildet. Eigentlich muss alles, was mit Hund geht, erstmal auch nur mit dem Menschen funktionieren. Die Tiere sind nur Türöffner für den sozialen Kontakt. Der Rest des Besuchsdienst les ist eine sehr individuelle Angelegenheit, abhängig von Mensch-Hund-Team, dem Besuchten und den generellen Rahmenbedingungen.

Schön, daß Du Dich mit Deinem Hund in dem Bereich einbringen willst.

Ich kenne Besuchshunde-Dienst von der AWO und den Maltesern.
Hier gibt es vorher einen Eignungstest, indem es darum geht ob die Fellnase Menschenoffen ist, sich gerne streicheln lässt, mit eigenartigen Gerätschaften (Krücken, Rollator, Rollstuhl usw.) umgeht.
Sinn des Tests ist, daß es dem Hund bei dieser sozialen Aufgabe auch wirklich gut geht.

Wenn der Test positiv ist, gibt es einige geführte Stunden in Einrichtungen.

Ich mache mit Cara Besuchshundedienst und bin bei den Maltesern organisiert.
Die kann ich dir sehr ans Herz legen.
Was heißt für dich "ohne Ausbildung"?
Bei den Maltesern wird nicht gefordert, daß der Hund die BH oder ähnliches haben muß. Er muß allerdings schon gut lenkbar sein, sich auch zurücknehmen lassen und mit der Hundeführerin kooperieren.

Bei den Maltesern bekommt man eine sehr gute Ausbildung für Mensch und Hund, in Theorie und Praxis, die ich für unerläßlich halte, wenn man qualitätvoll und respektvoll mit Menschen und Hund arbeiten will. Es kann zuviel schiefgehen, dessen man sich gar nicht bewußt ist, wenn man das notwendige Wissen nicht hat. Leider gibt es auch in meiner Stadt das Gegenbeispiel eines freien Vereins, der eine Ausbildung nicht für nötig hält, wenn man nur einen netten Hund hat. Ich habe mir von einer HF dieses Vereins den Ablauf ihrer Besuche schildern lassen und mir sträubten sich die Haare. Wenn man mit einem kaum führigen, wilden Junghund zwei Stunden lang durch sämtliche Abteilungen und dann noch durch den vollbesetzten Gruppenraum zieht, überfordert man den Hund gnadenlos und die Besuchten haben auch kaum etwas davon, denn zu mehr als Hallo-Tschüß reicht es nicht.
Auch abgesehen von diesem extremen Negativbeispiel kann ich nur für eine solide Ausbildung für Mensch und Hund plädieren. Das ist zeitlich durchaus machbar, bei den Maltesern dauert der Hundekurs etwa 12 Stunden, für den Menschen kommen noch ein paar Wochendendseminare dazu. Themen sind zb Umgang mit Alter, Demenz und Tod, Hundeverhalten, Umgang mit den Einrichtungen und dem Pflegepersonal, Gestaltung von Gruppen- und Einzelbesuchen usw.

In diesem Thread hier beschreiben Czarek und ich einige Erfahrungen aus dem Hundebesuchsdienst in den Beiträgen 19 und 20:

Arbeitsalltag eines Therapiehundes

Dagmar & Cara

Ich würde mal bei den Hilfsdiensten gucken DRK, Malteser, etc.

Manche gute Hundeplätze bieten Kurse mit anschließender Prüfung und Zertifizierung an. Dauert so vier bis 6 Wochenenden. Ich werde das mit meinem neuen Familienmitglied auch machen, sofern sie dazu geeignet ist.

Dazu mal ne Frage. Sie ist jetzt erst acht Wochen alt und hat noch Zeit. Ab wann sollte man das denn in Angriff nehmen? Vom Gefühl her würde ich sagen mit einem Jahr. Liege ich da ungefähr richtig?

Bei Hundeschulen würde ich sowas nicht machen, sofern sie nicht selbst den Besuchshundedienst durchführen und Kooperationen mit den Einrichtungen haben.
Der letzte Punkt ist einfach der entscheidende. Was ist, wenn durch den Hund jemand stürzt oder der Hund doch beißt, der Hund zu schaden kommt, er verletzt wird etc. Die versicherungstechnische Komponente ist echt wichtig zum Schutz beider Parteien.