Tierschutzhund hat große Angst
-
-
von mir gibt es jetzt ziemlich harte Worte: ich versteh nicht wie so ein Hund in eine Familie vermittelt werden konnte aber nun ist sie da... und genau das würde ich ändern und zur schnellstmöglichen Abgabe raten.
Dafür gibt es einige Punkte
die dreijährige wird auch nach einem gespräch mit der Kindergärtnerin eine 3jährige bleiben und spätestens wenn sie im Spiel mal an dem Hund vorbei rennt wird es zu einem Beissvorfall kommen.
Hier scheint mit eurem Ersthund klarzukommen aber so richtig einen Plan von Hunden habt ihr nicht und jetzt habt ihr einen Problemhund. Natürlich kann man jetzt ewig rumprobieren und alles versuchen aber ich fänds auch für den Hund besser wo nicht nur probiert wird sondern gemacht wird was gut für ihn ist.
Dann noch eines Punkt, ihr lebt in einem großen Haushalt mit vielen Menschen zusammen. Das bedeutet für viele normale Hunde schon in gewissem Maße Stress. Für euren Hund ist dass jetzt wirklich gruselig hoch 10. Dazu kommt dass ihr euch alle im Umgang mit diesem Hund zu 100% einig sein müsstet, was menschlich nunmal einfach wirklich sehr sehr schwer ist.Mir würde ehrlich gesagt schon der erste Punkt genügen um den Hund sofort an die Orga zurückzugeben.
-
- Vor einem Moment
- Neu
-
-
Vielen vielen Dank Chrissi193,
deine Antwort gibt uns gerade etwas Hoffnung!
Wir werden uns solche Plissee-Rollos mal anschauen und gegebenenfalls auch zulegen, das ist eine prima Idee!
Das mit dem Wegfahren zum Gassi-gehen wird bei uns leider nicht klappen, da mein Freund und ich unseren Führerschein gerade erst machen. Wir wohnen zwar in einer ruhigen Gegend, also am Ende eines Dorfes und während dem Spaziergang gibt es nicht viel Ablenkung. Aber Alias Pippi-Wiese (die sie sich sozusagen selbst ausgesucht hat) liegt in Richtung des Dorfes, dort laufen viele Menschen mit ihrem Hund. Unsere Katzen laufen uns dann ständig hinter her und beobachten uns, gegenüber von der Wiese wohnt ein Hund, der auch alles anbellt was vorbei läuft... also immer viel Trouble, komischerweise macht sie dort aber am liebsten. -
Ich sehe es leider so, wie @Lockenwolf: Für einen Angsthund herrscht in eurer Familie viel zu viel Trubel - der bräuchte ein ruhiges, beständiges Zuhause mit maximal 2 Bezugspersonen ohne Trubel.
Ihr könnt jetzt natürlich üben bis zum Abwinken - aus einem ängstlichen, unsicheren Hund macht man aber keinen Draufgänger, der den Trubel liebt. Für den Hund wird es Stress bleiben. -
Und Dauerstress macht krank.
-
Um ein kurzes update zu geben:
Alia war heute schon viel entspannter, als die letzten Tage. Ein großes Bellen hat es gar nicht gegeben.
Wir wollen ihr erstmal Zeit geben, sich an alles zu gewöhnen. Außerdem haben wir uns eine Hundeschule ausgesucht, die vor Ort trainiert, auf Angsthunde spezialisiert ist und sogar Kinderkurse macht. Wir haben das Gefühl, dass sich Alia Tag zu Tag ein kleines bisschen sicherer fühlt und sind der Meinung, dass es ihr ebenso nicht gut tun würde, wenn wir sie weggeben würden. Sie hat uns nämlich genauso ins Herz geschlossen, wie wir sie. -
-
Meine Tochter ist 3. Mit Hunden aufgewachsen. Lässt sie in Ruhe. Aber nicht wegen Erziehung, sondern weil wir den Umgang nicht aktiv gefördert haben. Hunde sind "Mamas Hunde".
Intellektuell ist ein 3 jähriges Kind nicht in der Lage - und wenn es noch so pädagogisch wertvoll aufgebaut wurde - wirklich zu verstehen, welche Folgen sein Handeln hat.
Im Eifer des Spiels kann zb durchaus passieren, dass Kind schreiend und Dinge werfend am Hundeplatz vorbei hüpft. Das soll nicht passieren, also muss ICH aufpassen. Das Kind ist ein Kleinkind und Hunde sind Hunde. Beide Seiten können sich nicht benehmen, wie ein erwachsener Mensch.
Hier wird phasenweise räumlich getrennt.(Nicht zuletzt auch weil grad wieder ein Second Hand Hund eingezogen ist) - Mit extrabreiten Babygittern, weil Küche und Wohnraum=Hunderaum offen sind.
Klare Regeln für die Hunde und das Kind und Erwachsene, die trotzdem immer auch drauf schauen, was die eine oder die andere Seite macht.
Ein frisch adoptierter Tierschutzhund, der noch nie mit Kleinkind zusammen gelebt hat, ev noch nie in einem Haushalt lebte - der wird in den nächsten Tagen, Wochen, Monaten derartig von Eindrücken erschlagen, der muss Hirnsausen und Ohrenklingeln haben.
Und mitunter auch Todesangst, wei noch keine Ahnung, wer ihr seid und was ihr wollt und ob das alles nicht böse für ihn enden wird.
Soll es gut für ihn und Euch enden: bitte passt auf Kind und Hund auf.
Rückzugmöglichkeiten für den Hund, keine Schmuse-, Streichel- und Umarmungsattacken etc.
Kinder lesen gestresste Hunde übrigens gern als "Der lächelt".
Blöd, wenn sich Kind freut, dass sich Hund freut und ihm auf die Pelle rückt, obwohl der schon mit allem was er hat, anzeigt, dass ihm dieses Wesen mit der Piepstimme, den völlig verdrehten Proportionen und den seltsamen Bewegungen bitte nicht zu nahe kommen soll.Ehrlich, da seid ganz allein ihr gefragt. Es ist nicht die Aufgabe eines dreijährigen Kindes Hundeeinmaleins zu können und ein Hund kann nicht wissen, dass zb sich wehren im Familienleben nicht drin ist, wenn es weiterhin ein gemeinsames Familienleben geben soll.
Regeln müssen das die, die es wissen können und sollten: die Erwachsenen.
-
Um ein kurzes update zu geben:
Alia war heute schon viel entspannter, als die letzten Tage. Ein großes Bellen hat es gar nicht gegeben.
Wir wollen ihr erstmal Zeit geben, sich an alles zu gewöhnen. Außerdem haben wir uns eine Hundeschule ausgesucht, die vor Ort trainiert, auf Angsthunde spezialisiert ist und sogar Kinderkurse macht. Wir haben das Gefühl, dass sich Alia Tag zu Tag ein kleines bisschen sicherer fühlt und sind der Meinung, dass es ihr ebenso nicht gut tun würde, wenn wir sie weggeben würden. Sie hat uns nämlich genauso ins Herz geschlossen, wie wir sie.Ich zerstöre ungern schöne Vorstellungen und tue es trotzdem:
Der Hund hat euch nach noch nicht mal einer Woche kein bisschen ins Herz geschlossen.
Der hängt an euch, weil da sonst niemand ist und er euch quasi ausgeliefert ist. Natürlich ist es fürs eigene Überleben förderlich, wenn man mit seinen "Entführern" kooperiert und wohin soll der Hund denn sonst?
Der wurde - bildlich gesprochen- letzte Woche von Aliens entführt und auf einen fremden Planeten verschleppt. So ungefähr müssen sich die ersten Tage und Wochen im neuen zuhause für Tierschutzhunde anfühlen.
Geduld. Bindung und Kennen lernen braucht Zeit. Momentan versucht der Hund nur auf eurem Planeten irgendwie möglichst unbeschadet durchzukommen. Bislang waren die Aliens freundlich, aber zuhause ist der Hund auf eurem Planeten noch lange nicht.
-
- @Flyiinghigh noch ein bisschen was zu deinen Eingangsfragen:
Du schreibst, Hund kriegt extra Pipirunden, Spielversuche und geht auch auf den Spaziergängen mit dem Zweithund mit.
Das klingt nach bzw ist viel zu viel für die Anfangszeit.Entweder die großen Runden mit Ersthund alleine, sofern der Zweithund in der Zeit nicht alleine daheim ist oder dem Ersthund "zwangsweise" einige Zeit Schonprogramm auferlegen und mit beiden sehr wenig machen (Sich aneinandergewöhnen ist auch für die Hunde anstrengend. Insofern kann durchaus auch der Ersthund bisschen DraußenProgrammAuszeit womöglich sehr gut vertragen)
Spazieren gehen und spielen kann man später noch viel und lang und oft, jetzt brennen einem neuen, besonders einem ängstlichen, Hund doch nur alle Gehirnwindungen durch. Mit dem Stress ist auch Lernen schwieriger.
Alleine euer stinknormaler Alltag, seine Geräusche, Gerüche, Abläufe sind schon eine Wahnsinnsherausforderung. Dazu noch gleich volles Programm "Die Welt da draußen".
Ich mach mit neuen Hunden zb.: nichts. Raus zum pinkeln, rein. Raus zu pinkeln, rein. Füttern. Raus zu pinkeln, rein. Hund in Ruhe lassen. Ende.
Nicht für ewig, aber die ersten Tage, bis der Hund von sich aus kommt. Dann wird langsam gesteigert.
Bzgl. Hundeschule: Versteh ich das richtig, das jemand zu euch käme? - Gut.
Ihr wollt jetzt schon eine Hundeschule in "der großen, fremden Welt da draußen" besuchen - Nicht gut. Viel zu viel von zuviel auf einmal. Das geht in 3 Monaten oder so auch noch.Geduld. Geduld. Geduld. Den Alienvergleich im Hinterkopf. Geduld und seeeehr viel Ruhe.
Rom wurde nicht an einem Tag erbaut und ein Tierschutzhund mit womöglich Straßenhundvorleben ist nicht nach ner Woche eingewöhnt. -
Da der Hund ja noch relativ jung ist, halte ich es schon für möglich,
dass es noch klappt dass ein halbwegs normaler Hund wird.Was ihr bei so einem ängstlichen Hund dringend Vermeiden müsst sind negative Erfahrungen- mit dem Kind, mit anderen Menschen, mit anderen Hunden etc.
Wenn die Wohnung nicht durch Türgitter abteilbar ist kauf so ein
- gibt es bis ein Meter höhe. Da kannst du auch zwei zusammen bauen für mehr Platz. Entweder der Hund ist da drin - hat Sichtkontakt zu euch und wird von allem ignoriert ODER du kannst ihm und dem Kind volle Aufmerksamkeit widmen und das Kind auf Sicherheitsabstand halten. Was dazwischen würde es bei mir in den nächsten Wochen nicht mehr geben. Abends kannst du ihn ja mit ins Schlafzimmer nehmen oder so. Damit dürfte sich auch das Fensterproblem erledigt haben.Gassi gehen würde ich gar nicht erst mal so wie du beschreibst sondern erst mal nur in unmittelbarer Umgebung des Hauses - sofern dort nicht zu viel Menschen, Autos oder überhaupt fremdhunde sind. Da würde ich immer die gleiche Minirunde laufen bis das super klappt oder wenn er da noch nicht läuft halt einfach rumstehen und schnüffeln lassen. Ansonsten ab ins Auto und zu einem komplett ruhigen Ort fahren und den Hund dort einfach rumschnüffeln und schauen lassen und dann wieder zurück. Erst wenn das wirklich sicher klappt würde ich nach und nach die Reize steigern. Also mich irgendwo hinsetzen wo weiter weg auch mal Autos vorbei kommen oder Radfahrer etc.
Vermeiden würde ich erst mal total Situationen wo dein Hund Angst bekommen kann - enge Wege wo fremde Menschen nah an auch vorbei müssen, LKWs, fremde Hunde die angerannt kommen. Da würde ich mich später erst rantasten, z.b. in dem du den Abstand zur Straße verringerst, dich mit leuten triffst, die ihre Hunde erstmal auf Abstand angeleint lassen etc.Was zusätzlich Sicherheit bietet ist Routine. Auch wenn nicht alles möglich ist kann man z.b. Fütterungszeiten einhalten, vor dem raus gehen immer das gleiche Ritualeinhalten (zb immer erst die Leine nehmen, dann anziehen, das gleiche vorher sagen etc).
Spielen, Kommandos, Leinenführigkeit etc würde ich alles erst mal weglassen. Das bringt man auch noch einem erwachsenen Hund bei.
-
seit dem 19.01. 2019 haben wir unseren Zweithund Alia (ca. 5 Monate alt). Sie kommt aus einem Tierheim aus Portugal. Leider haben wir ein paar Probleme mit ihr.
dreh das mal um: Sie hat Probleme mit Euch.
Ich werde nie verstehen, warum man sich per Mausklick einfach wahllos einen Hund im Internetshop "Tiervermittlung" kauft, ohne wirklich sicher zu sein, daß es sich um eine ehrliche Orga handelt.
Vor allem, wenn da ein 3jähriges Kind da ist. Warum geht man da nicht ins TH? Oder zu einer Orga mit Pflegestellen in Dtl.?
Ihr habt eine extrem hohe Erwartungshaltung an den Hund. Ob er sie jemals erfüllen kann, weiß ich nicht, ich hoffe für das Kind und den Hund, daß ihr aufpasst, damit dem Kind nichts geschieht
-
- Vor einem Moment
- Neu
Jetzt mitmachen!
Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!