Bindungsprobleme meinerseits

  • Ich hatte einen Seelenhund (ich nenn' das lieber "one in a million" - für mich passt das Seelenhundgequatsche nicht so ganz). Einen.
    Und eine one in a million Katze.
    Das bedeutet nicht, dass ich all die andern in meinem Leben nicht geliebt / gern gehabt habe - und natürlich immer noch habe :smile:


    Sowas erleben zu dürfen ist ein Privileg, ich erwarte nicht dass mir das nocheinmal passiert.


    Bei Dir sehe ich als ganz arges Problem den Geruch, der Dir Übelkeit verschafft.
    Kann wohl jeder nachvollziehen der schon mal mit jemandem arbeiten musste, der übelst Munderuch verteilte :lepra:

  • Ja das mit dem Perfektionismus ist so eine Sache - ich werde mal versuchen alles etwas lockerer anzugehen. :smile:
    Das stimmt - ich werde echt versuchen da etwas anders zu denken! Es ist nur immer schwierig, wenn man sich das irgendwie anders vorgestellt hat und man ganz andere Erwartungen hat. Vor allem, wenn man selbst den Erwartungen einfach nicht gerecht werden kann - aber ich werde versuchen an mir zu arbeiten! :smile:

  • Freu dich, wenn dein Partner dann in all dem Chaos die verlässliche Bank für euren Hund ist. Und irgendwann wird sich alles eingependelt haben. :bussi:

    Der Partner hat dann auch eine verlässliche Bank, das darf man nicht unterschätzen. :smile:

  • Ich hoffe ihm geht es jetzt wieder besser? Gute Besserung auf jeden Fall weiterhin! :smile:


    Das ist echt schön zu hören, wie es sich dann doch noch entwickelt hat! :smile:

  • Ich hatte mir nur eben auch gewünscht, dass Bella meine Seelenhündin wird - aber vielleicht wird das ja wirklich mit der Zeit noch?

    Das ist so ein kleiner Trugschluss. Das kann passieren, aber auch nicht. Es gibt diese Hunde, ich hatte so einen, der nun nicht mehr ist.


    Meiner Meinung nach macht das dem Hund wenig bis nichts aus.
    Er möchte beachtet, ausgelastet, gefüttert und bespaßt werden.
    Wer von seinen Menschen das tut, ist ihm- meiner Erfahrung nach- meistens egal.
    Klar bindet er sich, aber Deine Gefühle grad- die merkt er kaum.



    Mein Mann "mag" auch unsere Hunde sehr- mehr nicht.
    Sie haben zu mir die viel festere Bindung.
    Macht ihnen das was aus- oder uns?
    Nö.


    Es ist doch toll, wenn Dein Partner Bella entsprechend würdigt, wenn man so sagen will.
    Mach Dich nicht verrückt, es gibt keine Pflicht, ein Tier zu lieben!


    Nimm den druck raus- aus Deinen Vorstellungen.
    Ich denke, Bella gehts gut bei Euch.

  • Ich kann deine Gefühle gut verstehen, weil mich in letzter Zeit öfter ähnliche Zweifel überfallen. Wir haben auch unendlich viel Zeit in die Erziehung von unserer 18 Monate alten WSS Hündin investiert und vor allem ich mich enorm unter Druck gesetzt.


    Wir haben sie, seit dem sie 10 Wochen alt ist und es gab immer wieder Phasen, in denen ich dachte, dass ich nicht mehr kann. Das hat mit einem dicken Welpenblues angefangen (...ich konnte zwischendurch tagelang nichts essen und hab zum Teil vor Stress erbrochen...) und legte sich zwischendurch allerdings immer wieder.


    Im Moment ist es bei mir auch wieder sehr schlimm, weil ich mich ziemlich zusammenreißen muss, dem Hund gegenüber nicht unfair zu sein. Mich nervt einfach so viel - das ständige Angestarre, die Erwartungshaltung, das Rumgefiepe, die junghundtypische Kräfteüberschätzung und Rumgestolperei. Einfach ständig den Daumen draufhalten, konsequent sein, Hund bremsen...es ist so anstrengend, dass es mir im Moment auch schwer fällt, die Bindung zu ihr zu spüren.


    Von der Erziehung her, bis auf die wenigen Macken, die sie eben auch aufgrund ihres Alters hat, ist sie auch Top ausgebildet. Wie gesagt, da steckt sehr viel Zeit drin. Auch indirekt durch das viele Einlesen, hier im Forum recherchieren und und und ....aber ich vermute, dass ich durch diesen enormen Druck und Stress, den ICH MIR gemacht habe, den Gefühlen meinerseits kaum Platz gelassen habe. Vielleicht ist es ja ähnlich bei dir :( :


    Mein Partner liebt sie sehr - das weiß ich - deshalb besteht kein Abgabegrund. Und ich hab' sie auch sehr lieb, wenn ich von der Egozentrik von wegen "MIR" wird alles zu viel" und "MICH nervt einfach alles" abweiche.


    Ich glaube, man muss sich selbst immer wieder zusammenreißen und reflektieren, was gerade in einem passiert. Manche schreiben hier, dass ein Jahr viel sei und wenn bis dahin keine Bindung erfolgt sei, dann gäbe es keine Chance.


    Ich sehe das anders, denn in diesem Jahr war es sicherlich nicht so, dass du dich jeden Tag über Bella geärgert hast, sondern sicherlich gab es auch Momente, in denen du schmunzeln musstest und ihr eine tolle Zeit miteinander habt. So ist es jedenfalls bei mir. Oftmals steigert man sich auch einfach in diese Negativspirale hinein.


    Jetzt lange Rede kurzer Sinn:


    Ich will dir hier schreiben, dass du nicht die Einzige bist und ich finde es ziemlich verurteilend, wie manche hier reagieren. Solange Bella deinen Mann hat, der sie lieb hat und ihre hundischen Bedürfnisse befriedigt werden, geht es ihr gut und man nimmt ihr auch keine "Chance" oder sowas.


    Was ist denn, wenn sie in eine Familie kommt, die sie zwar von ganzem Herzen liebt, aber keine Ahnung hat von Hundeerziehung und beispielsweise Bella dadurch den ganzen Tag nur gestresst wird? Weil zu sehr aufdrehen, weil Signale missinterpretiert usw. Das fände ich auch nicht sonderlich toll für sie, wenn man dieses Gedankenspiel Mal weiterspinnt :verzweifelt:


    Ich teile jedoch auf jeden Fall auch die Ansicht, dass es keine Scham ist, für den Hund ein neues Zuhause zu suchen, wenn es dir wirklich nur noch schlecht mit Bella und der Verantwortung geht. Aber horche vorher ganz tief in dich rein...und versuch' all das, was im Moment sämtliche Gefühle überlagert, kurz auszublenden.


    Wenn ich das mache, komme ich jedesmal zum Schluss, dass mir arg was fehlen würde und wir im Leben, so wie mit unseren menschlichen Partnern auch, Krisen überstehen müssen und an und daran wachsen können.


    Alles gute dir :streichel:

  • @Die Swiffer Toller Beitrag! :herzen1:


    @Bellas Frauchen :)
    Also wenn du jetzt sagen würdest, dass du die Hündin nicht magst und sie deswegen vergisst oder ungerecht behandelst oder ihre Bedürfnisse nicht erfüllst (und dabei auch noch alleine wärst mit ihr, ihr lebt ja zu dritt, bald zu viert), dann würde ich auch sagen: gib sie ab.
    Ich habe auch zwei Hunde, eine ist 8, die andere 2, beide ganz unterschiedliche Typen und beide als Welpe hier eingezogen. Und ich habe ein ganz unterschiedliches Verhältnis zu beiden. Ich hab so ein Armband mit Fotos von beiden drin - die ältere neben einem Anker-Charm, die jüngere neben einem Herz. Das beschreibt es doch ganz gut ;)
    Übrigens habe ich die Ältere schon in die Beziehung mit rein gebracht und mein Mann und sie haben auch eine wesentlich tiefere Beziehung als wir. Ich habe mir den Zweithund auch geholt, weil ich das Gefühl hatte, dass dem Hund alles so ausreicht, ich aber mehr tun wollte. So sitzen Herrchen und meine ältere Hündin viel zusammen rum und machen sich nen faulen Lenz, während ich mit der jüngeren Hündin auf dem Hundeplatz stehe und durch die Welt reise.
    Das mit dem Zweithund ist wohl eher bei eurer Situation aktuell nicht drin, aber im Prinzip könnt ihr doch echt froh sein, dass bald euer Baby hoffentlich gesund zur Welt kommt und dein Freund den Hund bewegt und sich mit ihm beschäftigt. Trotzdem muss er wenig alleine sein und wird von euch wertgeschätzt.


    Ich kann mir vorstellen, dass bei dir einfach eine Erwartungshaltung da ist und du enttäuscht bist, wenn diese nicht auftritt, wie Julia schon geschrieben hat. Wie man aus menschlichen Beziehungen weiß, gibt es auch zwischen Mensch-Hund-Beziehungen nicht immer die ultimative rosa Blase. Das heißt nicht, dass man den Hund gleich abgeben muss.

  • Vielleicht habe ich da wirklich einfach zu hohe Erwartungen gehabt - nur ich kannte es eben immer nur so - meine anderen Haustiere liebe ich einfach alle so sehr - sie könnten alle für mich "One in a million"-Tiere sein und die starke Bindung hatte ich eigentlich immer. :ka:


    Ja es ist leider so, dass ich zur Zeit nur sehr wenige Sachen problemlos riechen kann - ich bin auch schon in der Mitte des 6. Monats angekommen und übergebe mich immer noch fast täglich - wenn ich dann zu nah bei Bella bin ist es dann wirklich vorbei. :/

  • Hier hat auch jeder "seinen" Hund - Nova ist meiner, Livi der meines Partners.


    Wir haben sie jeweils genau so angeschafft aber es ist auch richtig so. Nova ist introvertierter, ruhiger, überlegter und auhc intelligener, aber weniger selbstständig und liebt es wenn er Sicherheit bekommt. Er ist kein unsicherer Hund aber er mag klare Spielregeln sonst ist er nicht zuverlässig und wird dann unsicherer. Da ist er bei mir schon besser aufgehoben als bei meinem Freund, der selber manchmal unsicher und unklar ist. Livi dagegen ist ein totaler Freukeks und hypersensibel auf schlechte Stimmung, ihre aufgedrehte Art nervt mich manchmal und ich bin ihr tatsächlich zu "grob" (ich ermahne auch mal, das reicht ihr schon um zusammenzufallen weil sie sehr schlecht darin ist zu unterscheiden, dass man nicht sie ablehnt sondern das was sie grade tut und danach auch wieder alles prima ist). Mein Freund, der da weniger emotional wird, ist für sie einfacher. Der lässt für sie auch mal 5e grade sein.


    Nicht falsch verstehen, ich brülle Livi nicht an. Aber sie reagiert selbst auf ein "hey! raus da aus dem Busch!" schon sehr extrem meidend wie ich das von Nova gar nicht kenne.


    Ich finde es völlig normal, dass Hunde je nach Charakter ihre Bezugsperson aussuchen.

  • Macht es ihr wirklich nichts aus? Die Hundetrainerin hat das ganz anders gesehen und hat mir da ein noch viel schlechteres Gewissen gemacht. Ich denke darauf habe ich dann auch noch weiter aufgebaut - vielleicht war das dann auch ein Fehler... :( :

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