Leben nach Hundebiss

  • Hallo ihr lieben.
    Mein Name ist Vanessa und ich bin neu hier.
    Es ist vielleicht seltsam jedoch habe ich mich hier angemeldet um über ein Trauma zu sprechen das ich vor kurzem selbst erleben musste. Ich selbst hatte immer Hunde. Auch große Hunde. Ich liebe sie. Wurde natürlich auch mal geschnappt. (nie aus wirklicher Bosheit)


    Doch nun ist mir das passiert was ich keinem Wünsche. Ich wurde von einem mir fremden Hund ins Gesicht gebissen:


    Am Sonntag waren wir kurz bei einem Freund zum Besuch. Der hat einen Neufundländer der mir noch fremd war. Der Freund kam also mit seinem Hund zu mir. Der Hund stand schon ganz seltsam vor mir. Er schnüffelte gar nicht interessiert sondern wirkte fast starr.


    Ich begrüste ihn ganz ruhig mit einem „hallo“ und schaute zu ihm herunter.


    Dann machte er so ein seltsames murren. Also er knurrte nicht und fletschte die Zähne so das man schon merkt okay dem passt grad etwas ganz gewaltig nicht.
    Und ehe ich mich zurück ziehen konnte sprang er hoch und biss mir in die Wange. Der Freund schaffte es nach gefühlt 5 Minuten ihn endlich weg zu ziehen.


    Und ich stand da. Blutend und verwirrt. Was um Himmels Willen nun so falsch gelaufen war. Die Wunde ist zwar nur einen cm lang. Musste jedoch genäht werden. Seit dem analysiere ich die Situation wirklich zu Tode. Ich liebe Hunde immer noch. Und doch hat es mich irgendwie tief enttäuscht von einem Hund so zugerichtet zu werden. Vor allem weil mir die Besitzer ganz geschockt sagten das sie ihn noch nie so erlebt haben. Und er immer ein gutmütiger freundlicher Riese war.
    Was für mich heist es muss an mir gelegen haben.
    Meine einzige Erklärung für sein Verhalten ist vielleicht mein Geruch ?
    Einen Tag vorher war ich mit Freunden in der Bar. Und zuhause viel mir auf wie stark meine Jacke nach Alkohol und Rauch und wer weis wie vielen fremden Gerüchen stank.


    Denkt ihr das wäre möglich ?


    Wäre ich auf ihn zugerannt oder hätte ihn geärgert oder wäre ängstlich gewesen hätte ich es mir erklären können.


    Klar man weis nie was in einem Tier vor geht. Aber ihr wisst nicht wie schlimm das ist sich jeden Abend ins Bett zu legen mit diesem Gefühl wie der Hund einfach an meiner Backe riss.


    Körperlich geht es mir auch wieder gut. Die Wunde ist genäht und verheilt. Aber psychisch macht mir das doch zu schaffen.


    Vielleicht habt ihr eine Erklärung, einen Rat. Oder ist euch Ähnliches passiert ?


    Ich bin für alles dankbar.

    • Neu

    Hi


    hast du hier Leben nach Hundebiss* schon mal geschaut? Dort wird jeder fündig!


    • Du Arme, das liest sich wirklich schrecklich!


      Das Erstarren des Hundes war definitiv schon ein deutliches Warnzeichen, ich hätte den Bekannten vermutlich gebeten, den Hund von mir weg zu halten.


      Wie alt ist denn der Hund? Hatte er eventuell Schmerzen (daran denke ich bei der schweren Rasse als Erstes)!


      Schuld bist aber nicht Du, sondern definitiv der Besitzer, der seinen Hund weder lesen konnte, noch gesichert hat!

    • Ich wurde auch schon gebissen.Sogar von meinem ersten eigenen Hund in meinem Fall.Er hatte Schmerzen, die er zuvor sehr gut verborgen hatte.Beim wöchentlichen Bürsten kam ich an diese schmerzende Stelle und dann ist es passiert.Es war meine Schuld.Ich habe die Vorzeichen nicht richtig gelesen und erst im Nachhinein wurde mir klar, dass er sehr genau kommuniziert hatte und mir mehr als einmal gezeigt hatte, ich solls lassen.
      Anhand deines Textes hätte man meiner Meinung nach das "Starr werden" gleich am Anfang schon als Zeichen dafür erkennen können, dass er sich in dieser Situation nicht wohl fühlt.Da hättest du am Besten schon Abstand halten sollen.
      Warum der Hund so reagiert hat, kann viele Gründe, z.B. Schmerzen wie in meinem Fall haben.Ich denke, die Besitzer kennen ihren Hund einfach nicht, bzw. lesen ihn gar nicht oder falsch.

    • Hey Du arme Maus :streichel:


      Das da

      schaute zu ihm herunter.

      wird's wohl gewesen sein :ka:
      Vielleicht noch leicht drübergebeugt, das verträgt nicht jeder Hund.
      Aber es ist definitiv am Halter, Dich zu instruieren und den Hund nicht nur zu sichern - sondern auch davor zu schützen, solche Aktionen überhaupt starten zu müssen.


      Wenn Du magst, lass Dich in Deinem Profil für den Pfoto-Talk freischalten, das ist eine Benutzergruppe. Ist kein Ding, schnell gemacht :smile:
      Danach kannst Du Dir den Thread
      Der Körpersprache- Thread
      anschauen.
      Fang ruhig zu Hinterst an, mir machen so Megathreads immer bissel Schiss :smile:



      Fühl Dich virtuell umärmelt :streichel:

    • Tut mir leid, das zu lesen!


      Das ist wirklich übel und ja - ein Trauma.


      Ein Hund der erstarrt ist definitiv mit Vorsicht zu genießen - immer. Aber in diesem Fall hat dein Freund seinen Hund definitiv nicht im Griff und kennt seine Warnzeichen nicht.
      Er sollte dringend herausfinden lassen, wo das her kommt. Denn sowas wird wieder passieren, wenn man die Ursache nicht beseitigt. Egal, ob es vom Schmerz kommt, oder weil der Hund wesenstechnisch ein Problem mit was-auch-immer hat. Ganz sicher ist nicht deine Jacke mit Rauch und Alkoholgerucht Schuld. Es sei denn, dieser Hund hat speziell diesen Geruch mit einem maximal traumatischen Erlbnis verknüpft und auch das wäre schon echt ungewöhnlich. Der Hund sollte auf Schmerzen aber sicher auch die Augen untersucht bekommen. Kann auch sein, dass er nicht richtig sieht. Oder - dass er einfach unerzogen ist... Denn: Ja, in die Augen schauen und Herunterbeugen sind "unhöflich" in der Hundewelt. Aber das sollte JEDER Hund, der ungesichert zu Menschen kommt aushalten können. Das ist Grunderziehung. Wenn er das nicht aushält, dann liegt ein großes Stück Arbeit vor deinem Freund.

    • Hallo,


      erst einmal tut es mir leid, dass dir so etwas passiert ist. Ich kann deine Angst nachempfinden.


      Ich wurde mal von einem 45 kg mit 100 m Schwung aus vollem Galopp umgerannt. Ergebnis war eine schwere Infraktion des Knies, mit welchem ich auch heute - 15 Jahre später - hin und wieder Probleme habe.


      Ich hatte lange Zeit Angst, wenn mir ein Hund entgegen gerannt kam. Auch wenn es nur ein kleiner war und auch wenn er nur zu meinem lief. Auf wenn die Hunde spielen und kommen dabei auf uns zu, ist mir unwohl. Was ich damit sagen will, nimm soetwas nicht auf die leichte Schulter. So etwas sitzt mitunter tief. Vielleicht solltest du mit einem Psyschologen reden. Und auch ein Training mit einem Hundetrainer, der dir die Kommunikation der Hunde näher bringt, ist vielleicht sinnvoll. So lernst du fremde Hunde besser einschätzen und deren Verhalten besser einzuordnen. Nicht, dass das jetzt heißen soll, dass du das nicht kannst. Es soll einfach deinen Blick auf die kleinen Feinheiten schärfen.


      Im nachhinein lässt sich nur noch spekulieren. Vielleicht magst du deinen Freund ja auch mal bitten, den Hund dem TA vorzustellen. Vielleicht ist da doch was im Busch und du hättest für dich eine Antwort.

    • Dann machte er so ein seltsames murren. Also er knurrte nicht und fletschte die Zähne so das man schon merkt okay dem passt grad etwas ganz gewaltig nicht.
      Und ehe ich mich zurück ziehen konnte sprang er hoch und biss mir in die Wange. Der Freund schaffte es nach gefühlt 5 Minuten ihn endlich weg zu ziehen.

      Wenn ich Deine Beschreibung so lese, glaube ich ehrlich gesagt nicht, dass da vorher in anderen Situationen nieeeee was war. Entweder der Halter hat die Vorzeichen (meiden, beschwichtigen usw.) in früheren ähnlichen Situationen schlichtweg nicht erkannt oder er lügt.


      Denn: Kein Hund, der bisher immer totaaaal gerne Kontakt zu fremden Menschen hatte, tickt plötzlich derart aus, dass es 5(!!!) Minuten dauert, den vom Opfer zu entfernen. Das liest sich eher nach einem Hund, dessen frühere Warnungen entweder übersehen oder unterbunden wurden - und dem es plötzlich gereicht hat... Da warst Du dann zur falschen Zeit am falschen Ort...


      Wie hat denn der Hundehalter reagiert? Zurück zum Alltag oder kümmert er sich jetzt darum, die Ursachen des Verhaltens heraus zu finden und vor allem zu lernen, den Hund sicher zu führen?

    • dass es 5(!!!) Minuten dauert, den vom Opfer zu entfernen

      ...gefühlte fünf Minuten können auch drei Sekunden sein.
      Bei allem andern stimme ich absolut zu.


      Ich hatte auch Hunde die (in gewissen Lebensphasen) ein auf-sie-runtergucken niemals von einem Fremden ertragen hätten. Aber da gehört es einfach dazu, ebensolches zu verhindern.

    • Oje, gute Besserung erstmal.


      Zunächst - Du trägst keine Schuld. Du hast nichts falsch gemacht. Egal wie Deine Jacke roch und obwohl Du ihn angesehen hast.
      Es mag sein dass der Geruch der Jacke zusammen mit dem Ansehen Auslöser für die Reaktion des Hundes war, aber daran trägst Du keine Schuld.


      Ich möchte aber auch eine Lanze für den Hundehalter brechen. Ja, eigentlich hätte der Hundehalter seinen Hund so gut kennen müssen um zu wissen was sein Hund „aushält/toleriert“ und instruiert unbekannten Besuch entsprechend.
      ABER es gibt auch im gemeinsamen Leben von Hundehalter und Hund viele „erste Male“. Das wissen wir alle.


      Bei einem bisher stets freundlichen, gutmütigen, aufgeschlossen Hund, geht man auch als Halter nicht davon aus, dass dieser bei einer solchen Situation gleich das Gesicht locht - auch nicht wenn der Hund erstarrt.
      Bei einem grundsätzlich freundlichen Hund der zuvor noch nie einem Menschen gegenüber körperlich abwehrend geworden ist, rechnet man selbst als erfahrener Halter eher damit dass der Hund die Situation auflöst indem er sich zurück zieht (er war ja weder angeleint noch sonst wie blockiert) oder mindestens eine Stufe weiter warnt (knurren, etc.).


      Am Ende trägt selbstverständlich der Halter die Verantwortung, und ja er hätte die Situation rechtzeitig auflösen können, aber ich finde es schwierig hier irgendwas zu „bewerten“. Damit rechnet man nicht wirklich, wenn man einen stets freundlichen Hund hat. Vielleicht hat der Halter seinen Hund über lange Zeit hinweg falsch gelesen. Vielleicht war das aber tatsächlich ein echtes „erstes Mal“ und ausgelöst durch Gerüche in Kombination mit schlechten Erfahrungen des Hundes


      Es ist wirklich saublöd gelaufen und ab spätestens jetzt weiß der Halter dass in Zukunft andere Vorkehrungen getroffen werden müssen. Jeder weitere Vorfall ähnlicher Art wäre definitiv fahrlässig herbeigeführt.


      Ich hatte.. ich nenne es mal stark vereinfacht seeeehr menschenfreundliche Hunde und wenig menschenfreundliche Hunde. Bei den ersteren wäre ich auch bei versteifen nicht davon ausgegangen dass sie nach vorne gegen. Ich hätte auch nicht in jeder Situation regulieren müssen, weil deren Taktik stets weichen oder beschwichtigen war. Oder mindestens! eine weitere Warnstufe. Bei den zweiteren hätte ich von vorn herein anders gesichert und reguliert.

    • Vielen Dank erst Mal für eure Antworten.


      Mir ist natürlich klar das es nie so weit gekommen wäre wenn der Hund sicher angeleint gewesen wäre. Aber darum geht es mir ja nicht. Ich hab das Gefühl um das besser verarbeiten zu können brauche ich für mich einen Grund wieso das passiert ist.
      Da ich selbst immer Hunde hatte weis ich ja das man ihnen nicht in die Augen starren soll oder hektische Bewegungen machen etc.


      Vermutlich kann man das leider tot analysieren. Und doch nie den Grund heraus finden.


      Ob er schmerzen hat weis ich nicht. Ich hab ihn ja nicht einmal berührt. Ich bin mir nicht mal sicher ob er mir überhaupt in die Augen geschaut hat da ich ihn ja selbst nur flüchtig anschaute und bevor ich eben auf irgendein Warnzeichen reagieren konnte geschah es schon.


      Einerseits würde ich den Hund gerne nochmal sehen. Diesmal natürlich angeleint. Und sehen ob es wirklich an meiner persona liegt oder es tatsächlich ein „erstes Mal“ an diesem Tag wird und einfach irgendetwas nicht gestimmt hat. Aber ich glaube ich sollte das erst mal verarbeiten bevor ich raus finde das mich ein Hund tatsächlich partout nicht mag


      Trotzdem danke ich euch. Darüber zu reden macht es etwas weniger schlimm. :)

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