Leben nach Hundebiss

  • Kenne ich so halt nicht (also bei den Handlungen ... nicht Erschrecken). Und ich hatte schon Hunde, die hättest Du ohne Mauli nicht an den TA gelassen xD ).
    Beim Erschrecken kann eigentlich alles passieren ... weiss man nie so genau, finde ich. Reagiere auch als Mensch nicht immer gleich auf solche Schreckreize.

    Ich finde das Verhalten auch sehr speziell.
    Von Ari kenne ich ordentliches Vorwarnen (und er ist übrigens auch ein Maulkorb beim TA Kandidat) und Abschnappen etc.


    Cashew dreht sich echt einfach um und schnappt. Manchmal motzt er vorher generell ein bisschen über die Gesamtsituation, manchmal kommt es aus dem Nichts - also er liegt friedlich und wird gebürstet und es ziept, dann macht er ein Motzgeräusch und fährt gleichzeitig rum. Er beißt dabei nicht, es ist schon schnappen, aber eben mehr als reines Abschnappen, er versucht schon zu treffen.
    Einmal beim Impfen und mehrfach beim Bürsten - wenns halt zwickt und er zuordnen kann was/wer das war.


    Inzwischen ist es fast weg, er hat jetzt gelernt das das nicht ist. War in meinen Augen auch in erster Linie eine reine Trotzgeste. Es ging ja nie um ernsthafte Schmerzen, wenn es richtig weh tut macht er das nämlich nicht.

  • Also meiner schreit kurz wenn man ihm wo drauf tritt, mehr nicht.


    Bei Bekannten von mir musste auch ein Hund aufgrund Epilepsie eingeschläfert werden, da er bei Anfällen sogar gegen die Besitzer ging. Das war nicht mehr lustig, was mir erzählt wurde und so etwas kann man dann auch nicht mehr verantworten.

  • Das war ein furchtbarer Vorfall und mich würde auch interessieren wie sich der Besitzer dazu geäußert hat. Tipps habe ich leider keine aber ich lese hier mal aus Eigeninteresse mit.


    Unsere ehemalige Staff Hündin hat mich krankenhausreif gebissen. Vielleicht aus Frust weil ich sie an ihrem Vorhaben unseren Hüti Senior zu killen gehindert hab? Genau kann man es nicht wissen.
    Da gabs auch keine Zwischenstufen, sie hat hoch zu mir, in die Augen geschaut, einen tiefen Knurrer los gelassen und noch bevor ich irgendwas machen konnte mich angesprungen und sich in meinem Schenkel verbissen und geschüttelt. Nachdem ich sie dort runter gewürgt hatte, was sehr lang gedauert hat, da sie schüttelte und ich alleine war mit dem Hund, hat sie sich den zweiten Schenkel gepackt und dasselbe gemacht, da ich schneller war und noch die Hand im HB hatte konnte sie nicht so tief rein beissen. Anderthalb Jahre die sie hier war hat sie nie solch stark aggressives Verhalten dem Menschen gegenüber gezeigt, Minuten vor dem Vorfall lag sie mit mir im Bett und hat gekuschelt. Und dem Hüti gegenüber auch nicht, mir dem hatte sie am Vormittag noch gespielt. Bis an dem Abend.


    Ich habe den Angriff mitbekommen, ging die Treppen selber gerade runter. Da gabs auch keine Kommunikation zuvor. Die Hündin ist vor mir die Treppen runter, Hüti stand mit dem Rücken zu den Treppen im Flur rum, sie hat sich noch von den letzten Stufen auf ihn gestürzt, Biss in die Kehle und geschüttelt. Der Hund hat geschrien und sich eingepinkelt, was sie noch mehr in Rage gebracht hat.


    Die Hündin hatte zwar eine Vorgeschichte mit einer gleich alten Hündin im Haushalt, beide Unkastriert. Sie wurde deswegen mit einem Jahr abgegeben. Mit den Hunden im eigenen Haushalt gab es hier in 1,5 Jahren nie auch nur eine heikle Situation. Sie wurde frisch kastriert abgegeben, alle anderen Hunde hier sind auch kastriert. Fremdhunde waren ein Thema, da gab es einen Vorfall, aber da war sie ab dem Vorfall im Kontakt zu anderen Hunden immer mit Maulkorb gesichert. Nur im Haus hatte sie den halt nicht an, weil es auch nie nur einen Zweifel gab daheim. Sie lag mit den anderen rum, agierte vollkommen normal in der Gruppe, zettelte also nie Streit an, spielte normal, es gab kein Ressourcenproblem, nix.


    Ich hatte erst gedacht dass mir der Vorfall nichts ausmacht, aber ich habe eine ziemliche Panik vor Beissereien entwickelt. Entgegenkommender Hund beim Gassi und vor meinem inneren Auge fand schon eine Beisserei statt. Ich merke dass ich leider viel unentspannter fremden Hunden begegne als zuvor. Obwohl ich schon behaupten würde Hunde lesen zu können. Aber ich habe Angst von einer Beisserei aus dem Nichts.


    Mir musste am linken OS ziemlich tief Gewebe entfernt werden, die Narben sind gross und hässlich und fast 4 Monate nach dem Vorfall ist die Stelle um den Biss noch immer taub, da Nerven beschädigt wurden. Immerhin schmerzen die Narben deswegen noch nicht. Dafür werden sie bei Kälte dunkelrot und schwellen an. Am rechten OS hats mich nicht so doll erwischt weil ich schneller eingreifen konnte, aber auch da habe ich 3 Narben und taube Stellen.
    Ich war zum Zeitpunkt des Bisses im 2.Monat schwanger und musste 10Tage lang AB in hoher Dosis einnehmen (3000mg/Tag). Was für eine Panik ich hatte dass es dem Kind schadet muss ich wohl garnicht sagen...
    Ich weiss auch keinen Tipp wie du das verarbeiten sollst. Ich seh es ja bei mir, ich weiss Hunde zu lesen, ich weiss dass die Wahrscheinlichkeit dass sowas wieder passiert seeeehr gering ist, aber manchmal bringt mir alles Wissen nix. Ich hoffe einfach die Zeit wird es richten.


    Und ich wurde vorher auch schon gebissen, das war aber kein gezielter Biss auf mich sondern ist beim Trennen von zwei Hunden entstanden. Der Hund der mich erwischt hat war doppelt so schwer wie besagte Hündin und hat als er gemerkt hat huch Menschenhand, sofort los gelassen. Das war für mich ein selber Schuld Kollateralschaden und ich konnte sofort danach wieder ganz normal mit diesem Hund umgehen. Ich wusste ja dass das beim Trennen passieren kann und dass Hund da nicht schaut wo er rein beisst. Hätte mich die Hündin beim Trennen vom anderen gebissen (und vor Allem auch wieder selber los gelassen) hätte ich es wohl noch verstehen und besser verarbeiten können. Dies entstand aber Minuten später, der Hüti war schon weg gerannt, die Situation vorbei, ich wollte sie kurz ins Zimmer bringen damit ich beim anderen Hund die Wunden anschauen kann.

  • Bei Bekannten von mir musste auch ein Hund aufgrund Epilepsie eingeschläfert werden, da er bei Anfällen sogar gegen die Besitzer ging

    Diese Jekyll-Hyde-Nummer bei (leider unerkannter) Epilepsie habe ich am eigenen Leib erfahren dürfen ... und was ein Tumor im Gehirn eines Hundes auslösen kann, dabei durfte ich auch schon Zuschauer spielen ... Das ist überhaupt nicht ungewöhnlich, dass Krankheiten das Verhalten eines Hundes sehr ungünstig beeinflussen können.

  • Das war ein furchtbarer Vorfall und mich würde auch interessieren wie sich der Besitzer dazu geäußert hat.

    Ja, das interessiert mich brennend.

  • @Avocado: Was für ein Horror, mich hat es beim Lesen richtig geschaudert! Gut, dass Du die Situation noch unter Kontrolle bekommen hast, das hätte noch viel schlimmer enden können.
    Ich glaube inzwischen, dass man noch so viel Erfahrung haben und Hunde noch so gut lesen können kann - ein Restrisiko bleibt.
    Ich wünsche Dir, dass Du den Vorfall gut verarbeiten kannst und die Narben bald keine Probleme mehr machen!

  • Wir haben sie bisschen über einen Monat nach dem Vorfall eingeschläfert (wegen Papierkram dauerte es so lange) . Unsere Trainerin kannte sie seit sie 5Monate alt war, also auch im vorherigen Zuhause, und da sie nach so langer Zeit hier wieder so ausgetickt war hielten wir alle es für unverantwortlich diesen Hund weiter zu vermitteln.

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