Leben nach Hundebiss

  • @CH-Troete ich mach da nix mehr dran, das Gewebe ist sowieso vernarbt und so eitel bin ich nicht. Wird immer eine Erinnerung bleiben. Der äußerst kompetente und einfühlsame Arzt der die Nahtentfernung gemacht hatte *hust* hatte einen Faden drin vergessen, worauf sich alles nach einem Monat entzündete und mir dann ein Stück Faden entgegen eiterte :ugly:


    Wir mussten so lange warten wegen Dokumenten. Sie war noch auf den Vorbesitzer registriert, in einem anderen Bundesland, usw.

    Der letzte Monat war für alle Beteiligten komisch aber wir haben alle versucht ihn so normal wie möglich zu gestalten. Ich habe ihn zum Abschied nehmen genutzt. Trotzdem hat es gezeigt dass ein Leben wie wir sie da hielten für einen Hund nix ist. Also Hochsicherheitstrakt. Sie ging zwar mit uns und den anderen spazieren, wir nahmen sie mit wenn wir Freunde trafen, sie bekam weiterhin Ansprache, Zuwendung, usw. war aber zuhause nicht mehr "dabei" sondern getrennt. Maulkorb hatte sie natürlich drauf.



    Ich finde es übrigens auch normal dass ein Hund beisst, es gehört zu deren Verhaltensrepertoire. Nur kann ein Hund auch dieses sehr gut dosieren.


    Mein Staff Rüde hat mal meine 4kg Hündin im Maul gehabt weil sie der Meinung war ihm seinen Knochen streitig zu machen. Er hat ihr kein Haar gekrümmt, obwohl er 30kg wiegt. Es war eine Korrektur und die hat sehr nachhaltig gewirkt.


    Wenn ein Hund aber ungehemmt UND ohne Vorwarnung beisst finde ich das nicht normal. Es gibt ja normalerweise eine ganze Palette an Verhalten bevor der Hund beisst und auch der Biss ist nicht gleich mit Maximalkraft gesetzt. Ich steche ja auch nicht 30 Mal mit dem Messer auf jemanden ein weil er mich genervt hat.



    Und danke @Das Rosilein @hasilein75 @CH-Troete und @Pinky4 :ops: das ist aber garnicht mein Thread. Wollte nur meine Erfahrung teilen und hoffen dass ich hier auch was mitnehmen kann.

  • Ah bzgl der Gehirntumor Sache - als ich noch klein war wurden in unserem Bekanntenkreis auch viele Hunde eingeschläfert weil sie (angeblich) einen Gehirntumor hatten. Diagnostiziert vom Haustierarzt nachdem Hund mal geschnappt hatte. Wie ein Haustierarzt einen Gehirntumor ganz ohne entsprechende Diagnose Möglichkeit diagnostiziert kann ich bis heute nicht nachvollziehen.


    Ich glaube auch das war halt die einfachste Erklärung. Früher hat man viel schneller einen "unpassenden" Hund eingeschläfert.

  • Und danke das ist aber garnicht mein Thread. Wollte nur meine Erfahrung teilen und hoffen dass ich hier auch was mitnehmen kann.

    Wir haben zu danken, für so viel Offenheit und Vertrauen. Das läuft mir auch gerade so etwas nach.


    Ich habe gerade meinen Hund auf dem Schoß und denke darüber nach, wie schlimm das sein muss. Zu sehen, wie der Familienhund grundlos den Opi anfällt, so dass dieser so viel Angst hat, dass er unter sich macht. Und wenn er sich dann anschließend noch mit derartiger Vehemenz gegen seinen Halter wendet... Da bricht doch eine Welt zusammen... und man fragt sich, wem man da noch vertrauen kann.
    Ich finde das unglaublich traurig und es tut mir unendlich leid, dass ihr sowas erleben musstet.



    Für die TE verstehe ich auch den Wunsch das warum zu kennen. Ich fände es daher wirklich angebracht, dass er den Hund beim TA und ggf. Trainer vorstellt, damit diese Frage für dich beantworten kannst. Dann wird es dir leichter fallen, die situation als beendet zu betrachten.

  • @Avocado Das war nicht an dich gerichtet, dass ich es normal finde, wenn ein Hund beißt, um Himmels Willen! Es ist absolut schrecklich, was dir passiert ist (muss gestehen, ich hab deinen Post erst hinterher gelesen) und ich finde es absolut bewundernswert, wie du damit umgegangen bist!


    Ich glaube, in diesem Forum brauch ich da eh niemandem was zu erzählen. Aber wenn ich so Otto-Normal-HH hier beobachte, dann ist das für die meisten undenkbar, dass ihr Hund die Zähne einsetzen könnte, egal, wie er bedrängt wird und wie viel er beschwichtigt etc. Das geht einfach nicht, weil darf nicht sein sowas. Wenn dann doch mal etwas passiert, wird hier in der Regel auch sofort eingeschläfert, ohne groß darüber nachzudenken, ob man vielleicht selbst was falsch gemacht hat. In der Hinsicht haben viele einfach Scheuklappen auf und wundern sich, wenn dann doch "plötzlich" was passiert, wie im Fall der TE.
    Ich wollte nur zum Ausdruck bringen, dass sie in keiner Weise an dem Biss Schuld ist. Auch nicht, wenn sie ihn durch irgendein Verhalten/einen Geruch ausgelöst haben sollte.
    Was genau diesen Hund zum Beißen gebracht hat, kann nur der Halter im Nachhinein herauszufinden versuchen. Und auch dann ist nicht gesagt, dass das noch mal in ähnlicher Weise passiert, weil manchmal ist es einfach eine Verkettung unglücklicher Umstände.
    Die TE hätte es auch nicht verhindern können, schließlich kannte sie den Hund nicht und hatte vermutlich auch keine Glaskugel dabei, um vorherzusehen, was passieren wird. Und selbst wenn sie herausfinden sollte, was der Auslöser bei diesem einen Hund war, heißt das nicht, dass andere Hunde darauf auch anspringen und zubeißen. Weils halt ne ganz individuelle Geschichte ist und einfach im Rahmen des Möglichen im Umgang mit dem Hund liegt, auch wenn in den allermeisten Fällen und mit einem Großteil der Hunde genau gar nix passiert oder zumindest nicht in der Intensität. Dass das Verhalten des Hundes normal ist, finde ich deswegen aber auch nicht (wollt's nur mal vorsichtshalber anmerken).

  • Danach (und welche Konsequenzen er gezogen hat) habe ich ja auch schon mehrmals gefragt - leider bisher ohne Antwort...

    Da kann ich euch ehrlich gesagt nicht viel dazu sagen. Nach dem Biss natürlich gleich die Erstversorgung. Es wurden Daten ausgetauscht und soweit ich weis haben sie den Vorfall der Versicherung gemeldet.
    Ich habe auch tatsächlich nicht gefragt wie es nun weiter geht. Im ersten Moment war ich beruhigt das nichts schlimmeres passiert ist. Wobei die Narbe im Gesicht natürlich auch nix tolles ist.
    Irgendwie war ich anfangs einfach froh das das Thema nun beendet schien. Es war mir irgendwie unangenehm versteht ihr ?
    Wäre es jemand fremdes gewesen hätte ich sicher zumindest Anzeige erstattet. Aber da das ein Freund war wüsste ich irgendwie nicht so recht wie ich damit umgehen sollte. Ich will denen ja auch nicht vorwerfen der Hund wäre schlecht erzogen. Oder möglicherweise heist am Ende ich hätte etwas falsch gemacht und wäre selbst schuld da der Hund das ja vorher nie gemacht hat.


    Klar ich weis, der Halter hat die Verantwortung zu übernehmen für seinen Hund. Und würde mein Hund jemand beißen würde ich alles daran setzen um raus zu finden wieso der Hund so reagiert hat.


    Aber irgendwie weis ich nicht wie ich das bei ihm ansprechen soll.
    Wisst ihr was ich meine ?


    Erst durch eure Argumente denke ich langsam auch das der Freund da Maßnahmen ergreifen sollte. Man weis ja nie was mit dem Hund möglicherweise nicht stimmen könnte.


    Im Nachhinein klingt es einfach so banal wegen der kleinen Narbe nochmal das Thema hochzu bringen. Aber ein Biss ist ein Biss.


    Ich hoffe ihr könnt meine Gedanken ein bisschen nachvollziehen

  • Auch wenn‘s schwer fällt, ich würde es trotzdem nochmal ansprechen.
    Beim nächsten Mal geht‘s vielleicht noch schlimmer aus. :verzweifelt:


    Du weißt jetzt, dass dieser Hund (warum auch immer) gefährlich sein kann.
    Der nächste, der dem Freund und dem Hund begegnet, weiß es nicht.
    Und wenn der Freund dann genau so fahrlässig handelt...

  • Ich kann dich da verstehen.Mir würde es auch schwer fallen.Es geht ja nicht um sichtbare Verletzungen.Es geht darum, was der Vorfall mit dir gemacht hat.


    Wenn dir das wirklich wichtig ist, dann sprich es an.Verdrängen bringt nix.Und wenn das wirklich ein Freund ist, dann wird er es aushalten und mit dir zusammen versuchen das Beste draus zu machen.
    Und wenn er dich als Drama Queen hinstellt oder einfach nichts davon wissen will, dann wirst du deinen eigenen Weg finden damit umzugehen.
    Aber friss niemals was in dich rein, um andere zu schonen!
    Vielleicht würde er auch gerne drüber reden und traut sich nicht?

  • Na hör mal, ne Narbe im Gesicht ist doch keine Kleinigkeit! Ich würde da jetzt zwar auch kein Fass aufmachen, wenns denn wirklich der erste Vorfall war. Aber nachfragen würde ich auf jeden Fall, ob sie schon was rausgefunden haben, woran es lag. Mir würde das auch nicht mehr aus dem Kopf gehen. Ohne Vorwarnung ins Gesicht gebissen werden, ist schon ziemlich heftig. Wenn die Hundehalter das nicht nachvollziehen können oder dir die Schuld geben, da würde bei mir jedes Verständnis aufhören!
    Mir würde es richtig schlecht gehen, wenn mein Hund jemanden so verletzen würde. Einfach so.

  • Edit: ich finde @Hektorine fehlt hier ganz arg.

    Danke fürs Herrufen. Aber ich glaube ich kann hier nichts Nützliches beitragen. Es geht hier ja nicht um Hundeangst im allgemeinen (so wie bei mir, ohne reellen Grund, sondern um die TE, die tatsächlich von einem Hund gebissen wurde - und da können ihr Menschen, die ebenfalls von Hunden gebissen wurden, vermutlich eher helfen.


    Das was mir hilft bzw. geholfen hat, also dass ich mehr über Hunde lerne, verstehen lerne, wieso sie zum Beispiel bellen, auf Radfahrer (aus meiner Sicht) aggressiv reagieren, aber dass sie eigentlich Angst vor Radfahrern haben, solche Sachen werden Menschen, die wirklich von Hunden gebissen wurden, und die sich an sich sowieso mit Hunden auskennen, vermutllch kaum helfen.



    P.S.
    @Avocado Auch von mir allen Respekt, und alles Gute.

  • Aber da das ein Freund war wüsste ich irgendwie nicht so recht wie ich damit umgehen sollte. Ich will denen ja auch nicht vorwerfen der Hund wäre schlecht erzogen. Oder möglicherweise heist am Ende ich hätte etwas falsch gemacht und wäre selbst schuld da der Hund das ja vorher nie gemacht hat.

    Ich weiß ja nicht, wie gut ihr euch kennt.
    Aber vielleicht könntest du ihm - was ja auch so stimmt - sagen, dass dich der Biss sehr beschäftigt und verunsichert, und dass du ihm absolut keine Vorwürfe machen willst, aber dass du, um das irgendwie verdauen zu können, gerne fragen willst, ob sein Hund schon mal so reagiert hat oder ob das das erste mal war.
    Also eigentlich genau das, was du uns auch erzählt hast.
    Aber betonen würde ich schon, dass du ihm keine Vorwürfe machst und auch ganz sicher keine Schmerzensgeldforderungen oder so stellen willst. Falls du letzteres nicht vorhast natürlich.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!