Leben nach Hundebiss
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Im Nachhinein klingt es einfach so banal wegen der kleinen Narbe nochmal das Thema hochzu bringen. Aber ein Biss ist ein Biss.
Ich hoffe ihr könnt meine Gedanken ein bisschen nachvollziehen
Das klingt überhaupt nicht banal, @Lala147
Gut ist schon mal, dass Du es der Versicherung gemeldet hast.Würde es auf jeden Fall noch einmal ansprechen, wie er dazu steht. Stell Dir doch einfach für einen Augenblick vor, es sei ein Autounfall gewesen. Dann spielt es doch auch keine Rolle, ob es ein befreundeter Mensch gewesen ist.
Man weiss niemals vorher, ob vll. nicht noch Folgeschäden entstehen und eine Narbe im Gesicht ist an sich schon sicherlich nicht fein (je nachdem wo sie denn sitzt).
Ich will denen ja auch nicht vorwerfen der Hund wäre schlecht erzogen. Oder möglicherweise heist am Ende ich hätte etwas falsch gemacht und wäre selbst schuld da der Hund das ja vorher nie gemacht hat.
Das spielt eigentlich keine Rolle, was im Haushalt des Verursachers (formuliere es extra so) alles dazu geführt hat, warum der Hund letztlich gebissen hat. Wie Du selbst sagst, sein Hund, seine Verantwortung.
Wenn es vom Verursacherhaushalt heissen würde, Du seist selbst schuld, dann halte ich das einerseits für unterste Schublade, andererseits für eine Ausrede. Solche Gedanken solltest Du Dir nicht aufbürden. Du hast den Schaden und den wirst Du für den Rest Deines Lebens mittragen müssen. Möchte Deinem Freund nichts, aber ich finde es schon nicht gut, dass er sich wohl nicht um Dich kümmert. Und das deutet für mich dann eher darauf, tschah ... dass er sich wünscht, wg. schlechtem Gewissen, dass ein weiterer Kelch an ihm vorüber geht (das kann ich natürlich nicht genau wissen, nur raten, aus Deinen Worten).
Dabei weiss ich natürlich, dass es typisch Opfer (formuliere ich auch extra so) ist, die Schuld und/oder die Mitschuld bei sich selbst zu suchen und/oder sich vor solchen Vorwürfen zu fürchten. Einerseits mit Recht, denn solche Vorwürfe kommen leider, leider in unserer Gesellschaft recht schnell und viel zu häufig. Sie sind aber trotzdem falsch. Du bist das nicht Schuld. Spätestens beim Brummeln hätte er schon eingreifen müssen.
Verantwortungsvolle und erfahrene Halter haben ihren Hund immer bei so etwas im Auge, reagieren auf die feinsten Zeichen. Es kommt immer mal wieder vor, wie zwischen Menschen auch, dass ein Hund einen Menschen vll. einmal nicht leiden kann. Niemand weiss warum, spielt auch keine Rolle. Aber als Halter sollte man das merken.
Ganz viele HH machen sich über so etwas keine Gedanken, lassen einfach laufen, weil es eben so oft im Leben gut geht. Dabei sind es nicht einmal wenige Hunde, die eigentlich gar nicht davon begeistert sind, dass sie von Fremden, aber auch nur gelegentlichen Besuchern gestreichelt werden wollen. Viel mögen das gar nicht so sehr, lassen es aber über sich ergehen. Das weiss nur das Gros der HH nicht, weil sie gar nicht darauf achten, sie Signale nicht lesen.
Nicht einmal jeder Hund möchte dauernd von seinem eigenen Halter betatscht werden. Meine Beiden sind z.B., sehr zu meinem Leidwesen, überhaupt so gar keine Knutschkugeln. Die verstehen den Sinn des Streichelns nicht wirklich, bis hin und wieder bekomme ich halt den Bauch angeboten, und auch mal die Ohren. Fellflege mit dem Gummistriegel kommt auch ganz gut, für eine Zeit. Dann haben sie aber auch schnell genug.
Kontaktliegen mit mir, gerne, wenn sie gerade nichts besseres zu tun haben, es nicht zu warm ist usw. usf.. Aber das mit dem Rumfummeln finden sie nicht so wirklich prickelnd. Natürlich werde ich dann nicht gebissen oder angebrummelt, aber die stehen auf und gehen. So mal bisserl kruschteln darf ich ja, aber nicht lange, sonst selbst schuld, wech sind se ...
Und das ist bei nicht wenigen Hunden einfach so. Und wenn Du Dir vorstellst, wie sparsam mir als Halter schon diese Ehre zuteil wird, dann erklärt sich auch, dass es von Nichtfamilienmitgliedern (aus der Perpektive des Hundes) noch wesentlich seltener vom Hund erwünscht ist (auch rein aus seiner Sicht).
Und wenn Dich jemand einlädt, seinen Hund zu streicheln, dann muss Du ganz bestimmt nicht damit rechnen, gebissen zu werden. Denn dann müsstest Du eben davon ausgehen, dass der HH seinen Hund kennt und dieser Hund das sehr gerne hat. Du musst nicht wissen, ob das richtig ist oder falsch. Der Halter muss das wissen. Immer.
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Ich würde das offen beim Freund ansprechen, was nun geplant ist mit dem Hund @Lala147.
Ein Biss ins Gesicht ist ja alles andere als eine Kleinigkeit und dass der Hund bis geklärt ist was genau sein Problem ist mit Maulkorb geführt wird wäre das Mindeste was ich von diesem HH erwarten würde.@Billi - ah sorry, habs falsch aufgefasst und mich bissi gewundert.
@Hektorine danke!
@hasilein75 der Opi hat mir am Meisten Leid getan und am längsten gebraucht um sich zu erholen. Die erste Zeit wollte er nur in der Ritze zwischen Bett und Wand versteckt schlafen und wir mussten ihn die Treppen hoch und runter tragen weil er vor dem Flur im EG Angst hatte. Dann hat er eine Weile den Staff Rüden (der ihm nix getan hatte, aber eben auch bullig ist und eben ein Herz und eine Seele mit der Hündin war) wegen allem hysterisch abgeschnappt. Der hat ihm einfach seinen Raum gelassen und ist ihm meist aus dem Weg gegangen. (und wir waren eben auch da und haben gemanaged, den Staff der in seinem "Rudel" ja nur Harmonie will und nicht versteht was er falsch getan hat raus nehmen, dem Oldie klar machen dass ihn der hier nicht frisst und er nicht in Hysterie verfallen muss, wieder Normalität in den Alltag bringen)
Die Hündin war beim Gassi weiterhin normal auf alle zu sprechen, wollte den Opi zum Spiel animieren. Im Haus sah es aber ganz anders aus, aber auch nur wenn der Hund gerade wo lag, frontal hatte sie ihm kein einziges Mal gedroht. Ein Mal hab ich sie zum Gassi raus geholt aus ihrem Zimmer, sie hatte Mauli drauf und Leine dran und wir gingen den Flur im OG lang. Vor dem Bad, auf den Fliesen, lag der Opi und schlief. Plötzlich will sie sich auf ihn stürzen. Da gabs auch keine Vorwarnung, sie hat ihn gesehen und ist durch gedreht. Deshalb wussten wir wir können ihr nicht trauen, es schien dass sie das beenden will. Der Konflikt war weiterhin (für sie) in der Luft. Gegen mich oder ein anderes Familienmitglied ist sie kein einziges Mal mehr gegangen, sie suchte sogar oft Nähe.
Wir haben beide auch lange nach dem Warum gesucht, versucht zu verstehen, vielleicht ein bisschen nachzuvollziehen was in ihr abgegengen ist. Man sucht ja auch die Schuld bei sich. Vor Allem wenns um ein geliebtes Familienmitglied geht. Man greift nach jedem Strohhalm. Hab ich was übersehen, hat sie was angezeigt, hatte sie gar Schmerzen die wir nicht mitbekommen haben? Aber nichtmal die würden eine Attacke in dem Ausmaß rechtfertigen. Mein Freund hat seinen Hund so ja nicht erlebt, durfte mich aber jeden zweiten Tag ins KH fahren zum Verbandswechsel, sah die Drainagen, die Wunden, usw. Trotzdem fällt es einem schwer seinem bis dahin lieben Hund sowas zuzutrauen. Dann hast noch die Besserwisser denen sowas ja nie passiert wäre deren Kommentare man in solchen Situationen genau braucht...
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Dann hast noch die Besserwisser denen sowas ja nie passiert wäre deren Kommentare man in solchen Situationen genau braucht...
Puh! Ätzend!
L. G. -
Ich würde das offen beim Freund ansprechen, was nun geplant ist mit dem Hund @Lala147.
Ein Biss ins Gesicht ist ja alles andere als eine Kleinigkeit und dass der Hund bis geklärt ist was genau sein Problem ist mit Maulkorb geführt wird wäre das Mindeste was ich von diesem HH erwarten würde.So sehe ich das auch.
Sieh es doch mal so: Falls der "Freund" jetzt tatsächlich weder zum Tierarzt gegangen ist, noch sich um einen Trainer gekümmert hat, ist das extrem fahrlässig. Weil er dann nämlich nicht wissen kann, ob und wann der Hund wieder ausstickt. Und nächstes Mal kann es noch viel schlimmer ablaufen!Insofern würde ich das Gespräch suchen. Falls er tatsächlich gar nichts unternommen hat, um ähnliche Vorfälle in Zukunft zu vermeiden, würde ich dann doch über eine Anzeige nachdenken. Zum Schutz der Allgemeinheit.
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also ich kann deine gedanken nachvollziehen, bin selbst vor einigen wochen gebissen worden und es ist eine ordentliche narbe zurück geblieben.
Der hund der mich gebissen hat, hat immer bei begegnungen sehr aggressiv auf meinen hund reagiert (aber auch auf andere) was vom halter völlig ignoriefg wurde. Da wir ihm öfters abends begegnet sind haben wir, auch auf anraten im forum hier, die abendroute gewechselt damit es nicht zur eskalation kommt. Zwischendurch bin ich dem hund auf dem weg zum einkaufen (ohne hund)begegnet, hab ihn ignoriert und bin vorbei gegangen, wurde aber angeknurrt. Als ich vor ein paar wochen unterwegs war, hab ich mich hingekniet und meinen schuh zugebunden als hh und hund um die ecke kamen, hund sich los riss und sich an mir festgebissen hat. Ergebnis wunden in gesicht und hand dir narben hinterlassen.
Der hund wurde aufgrund von haltungs- und verhaltensproblemen dem hh entzogen und kam zu meinem arbeitskollegen. Was mir dabei geholden hat das alles zu verarbeiten war, dass ich den hund dort besucht hab, auch mit meinem hund mittlerweile und es da keinerlei probleme, agressionen oder sonst was gab. Das hat mir geholfen damit abzuschließen.
Und was den geruch alkohol/rauch etc mit dem verhalten zu tun hat, denke ich es ist möglich. Ich habe bei meinem hund jetzt schon öfter bemerkt, das wenn zb jemand zu viel getrunken hat, mein hund sich dann am nächsten tag nicht anfassen lassen will von der person und bei "bedrängen" dann auch forscher reagiert, obwohl er die person mag und auch sonst auf sie hört. Denke also es wäre möglich das manche hunde auf die ausdünstung oder den geruch speziell reagierwn können.
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der Opi hat mir am Meisten Leid getan
Ja, mir auch.... schon beim ersten lesen.
Und irgendwie glaube ich, dass wir Menschen durch unser Bewusstsein es leichter habe, so etwas furchtbares zu verarbeiten.Da gabs auch keine Vorwarnung, sie hat ihn gesehen und ist durch gedreht. Deshalb wussten wir wir können ihr nicht trauen, es schien dass sie das beenden will.
Ich glaube. das ist ein schlimmer Moment. Das Vertrauen ist völlig weg ohne Chance wiederzukommen. Aber die Liebe ist noch da. Das zerreist einen bestimmt innerlich.
Gegen mich oder ein anderes Familienmitglied ist sie kein einziges Mal mehr gegangen, sie suchte sogar oft Nähe.
Wer weiß, ob das so geblieben wäre?
Wir haben beide auch lange nach dem Warum gesucht
Vielleicht hat sie als junger Hund irgendetwas erlebt. Irgendetwas was die Hirnentwicklung nachhaltig geschädigt hat.
Was nicht rückgängig gemacht werden konnte, sonst hätten die Jahre bei Euch das getan.
Aber vielleicht ist es auch einfach Genetik. In der Hündin schlummert immer noch ein uraltes Erbe. Und das hat sich seinen Weg gesucht. Warum auch immer.Aber nichtmal die würden eine Attacke in dem Ausmaß rechtfertigen. Mein Freund hat seinen Hund so ja nicht erlebt,
Und dieses völlige "out of control" lässt mich denken, dass es irgendwie unterbewusst ist. Wenn man nur noch im Fight Modus ist, dann kämpft man ums nackte Überleben und weiß noch nicht mal warum. Ihr werdet es nie erfahren.
Ich glaube, dann ist es noch schwieriger zu akzeptieren. Du hast es gesehen und gefühlt, wozu die Hündin fähig ist. Für ihn ist das wie ein Film. Das Körpergedächtnis fehlt zum wahrhaben und um das endgültige zu merken.
Trotzdem fällt es einem schwer seinem bis dahin lieben Hund sowas zuzutrauen.
Unendlich schwer, weil man sich sicher fragt, ob man sich in seiner Liebe geirrt hat.
Das das nebeneinander sein kann, der liebe treue Begleiter und das "Biest" was töten will und das im selben Hund, das kann man nicht verstehen.deren Kommentare man in solchen Situationen genau braucht...
Manchmal reden Menschen scheiße, weil es nichts gibt, was es euch erleichtern würde... und weil man einfach nichts sagen kann
(Ok, und manche Leute sind auch einfach Penner)Ich bewundere euch für die Verantwortung, die ihr übernommen habt für den Hund bis zum letzten Moment. Viele hätten sie vielleicht im TS abgegeben und sich so freigekauft. Ihr seid den harten und ehrlichen Weg gemeinsam gegangen
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Ohne neurologische Symptome und als gezielte Aggression mit Auslösern ....ist ein Hirntumor sehr sehr unwahrscheinlich
Der hatte keinen Hirntumor, sondern einen Herzfehler ... und schwere Anfälle ...
Mir ging es auch nicht um Hirntumore, sondern um Auslöser durch Krankheiten.
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