Herdenschutzhunde an der Herde und technischer Herdenschutz

  • Wenn ich hier so an Hufpflegerin und Schmied denke, stelle ich mir das nicht allzu schwierig vor, solange das kein Stall mit ständiger Fluktuation ist.

    Nach dem 2./3. Mal kennen die Hunde die Leuts. Das moderiert man anfangs ein wenig. Bei nur einigen Einstellern sehe ich da kein Problem.

    In so Riesen-Anlagen mit zig Einstellern, die dann auch Tante Hanne mitbringen oder so, müsste man Kompromisse finden.

    Nur Tierarzt ist hier was, wo ich die Hunde abseits packe. Sobald ein Tier einen Schrecklaut von sich gibt, macht das die Hunde nervös. Das ginge grundsätzlich auch, ich bin ja dabei, aber man will sich ja auf das kranke Tier konzentrieren.


    Ich hab z. B. auch schon mal bei einem Kumpel von mir notfallmäßig Vertretung gemacht, als der einen Unfall hatte. Da war ich vorher nur ein Mal.

    (Da hatte ich mehr Angst, was bei den Schafen falsch zu machen, als wegen der Hunde |) )

  • Wenn ich hier so an Hufpflegerin und Schmied denke, stelle ich mir das nicht allzu schwierig vor, solange das kein Stall mit ständiger Fluktuation ist.

    Mein Hund kennt das ja von Anfang an und ihn stören auch fremde Menschen zwischen den Pferden nicht. Allerdings werden neue Menschen penetrant belästigt, während bekannte Einsteller, die sich für ihn weniger interessieren, auch von ihm dann ignoriert werden. Fremde Hunde allerdings wären ein Problem.

    EDIT
    Ganz interessant ist übrigens, dass ihm jedes neue Pferd zunächst "vorgestellt" werden muss. Fremde Pferde werden hier genauso abgewehrt wie andere fremde Tiere.

  • Mal wieder die weltbesten Mc`s:


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    Was mich immer wieder fasziniert, ist, wie sehr diese Hunde mitdenken. Was sie alles einfach von sich aus tun, wie klug und verständig sie sind.

    Kuh Brauni mit ihrer Arthrose in der Hüfte wäre das perfekte Opfer. Das muss man den Hunden nicht erklären, das wissen sie.


    Die 4 fitten Rinder sind schneller als Brauni, da laufen 2 Mc`s mit - und - meist McGee - ein Mc bleibt immer bei Brauni und mir. Den ganzen Treibweg lang von der Weide bis zum Offenstall.


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  • Ein Zitat aus dem oben verlinkten Gerichtsbeschluss:

    "die rund um die Uhr häufig und andauernd bellen."


    Soll ich Euch was verraten?

    Das wäre mir auch zuviel.


    Ich schreib für hier regelmäßig, meist so einmal im Quartal für 1 Woche - 14 Tage (meist wirds mir im Verlauf einfach zu doooohoooof...) Bellprotokolle.

    Dabei zähle ich die Wuffs. Je nach Hund sind 3 - 4 Wuffs das typische Anschlagen. McYassi wufft meist einmal mehr als die Jungs.


    4 Wuffs sind weniger als 1 Sekunde.


    Lt. meinen Bellprotokollen liegen wir an 300 von 365 Tagen weit unter 100 Wuffs in 24 Stunden. Das ist also in Sachen reiner Bellzeit lächerlich.

    Meist sehe ich ja, warum die Hunde anschlagen und deshalb hab ich als Halter natürlich mehr Verständnis dafür.


    Die übrigen Tage, wo es auch mal mehr ist, sind im Normalfall Wochenenden und Feiertage.

    Weil da einfach mehr Leuts und vor allem mehr Leuts mit Hunden unterwegs sind.

    Und für einen HSH ist nunmal der Alltag das Maß, an dem er sonstige Begebenheiten bewertet.

    (Deshalb haben HSH in richtigen Touri-Gebieten mit täglich viel Besucherverkehr halt DAS als normalen Alltag, während HSH in der Pampas den Wanderer alle 10 Tage eben nicht als Alltag sehen)

    Aber selbst da kommen wir nie auf die in Gerichtsurteilen häufig als noch zulässig erwähnten 30 Minuten, da würde ich ja selbst am Krückstock gehen...

    Wenn viel los ist, helfe ich den Mc`s, dann setze ich mich dazu und nehme ihnen einfach Verantwortung ab. Es gab auch schon völlig irre Tage, da habe ich Rinder und Hunde weit früher als üblich in den Auslauf geholt.

    Dass das für einen Schäfer oder sonstigen beruflichen Tierhalter nicht leistbar ist, muss man wohl nicht extra erwähnen.

    Auch die vielen, vielen Stunden "Bewertungshilfe", die ich geleistet habe, kann ein beruflicher Weidetierhalter nicht aufbringen.


    Man könnte das Bellen der Mc`s hier noch weiter reduzieren - dafür wäre ich aber auf eine moderate Rücksichtnahme der Erholungssuchenden angewiesen.

    Die Klassiker, die auf jedem HSH-Info-Schild stehen: beim Passieren der Flächen a) soviel Abstand wie möglich halten, b) mitgeführte Hunde eng bei sich führen c) als Radfahrer idealerweise absteigen, aber zur Not reicht auch eine deutliche Tempo-Rücknahme, d) nicht rennen und e) keine seltsamen Dönneckes machen (= nicht mit Wanderstöcken fuchteln, nicht ausgerechnet neben Weidetieren Drachen steigen lassen oder ferngesteuerte Spielzeuge über den Feldweg rattern lassen, sich nicht mit 4 Hunden zum Picknick auf die Wiese genau nebenan mit nur wenigen Metern Abstand zum Zaun setzen, einfach auf Wegen bleiben, die Tiere nicht belästigen).

    Aber das ist den meisten Erholungssuchenden zuviel. Sie haben ja schliesslich das Recht....



    Zynischerweise treten Nutztierrisse an Wochenenden gehäuft auf - weil durch das Getümmel in Wald und Flur das Wild versteckter ist. Da sind die eingezäunten Schafe einfach leichtere Beute.

    Ist schon schwierig. Ich weiss auch nicht, ob es da je eine Lösung für geben wird.

    So toll die Arbeit mit den Mc`s auch ist, wenn mich jemand fragt, ob er HSH einsetzen soll, sag ich in den meisten Fällen "nein", weil eh nur massiver Ärger zu erwarten ist. Und einfach bloss sozialer Ärger ist schon schwierig genug, kommen dann aber auch Sabotage-Akte (Zäune aufschneiden, Hunde provozieren und Schlimmeres) hinzu, ist das ein Leben, das man niemandem wünscht.

  • McChris


    Allerdings muss man dazu sagen, dass Du mit Deiner Anwesenheit einen vermutlich großen Einfluss darauf hast wie der Stand Deiner Hunde jetzt ist. Ich sehe das ähnlich wie bei meinem Spitz. Der ist erzogen. Weil ich es tue. Der kläfft weniger als der Goldie meiner Nachbarin.


    Aber wer hat die Bedingungen seine HSH vor allem im Aufbau so engmaschig anzuleiten und zu erziehen?

  • Aber wer hat die Bedingungen seine HSH vor allem im Aufbau so engmaschig anzuleiten und zu erziehen?

    In der Schweiz wird versucht, dieses Problem dadurch zu lösen, dass besondere Betriebe die "Förderungs"-Hunde ausbilden, da gibts keine monetäre Förderung, sondern die Tierhalter bekommen einen Hund. Das finde ich - theoretisch - keinen schlechten Ansatz. Praktisch kann ich nicht beurteilen, wie die Qualität dieser Ausbildung ist.

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