Herdenschutzhunde an der Herde und technischer Herdenschutz

  • Mich hat das tatsächlich auch sehr gewundert, dass das so als normal angesehen wurde, dass die Hunde sich nicht auf der Fläche bei den Tieren sondern am Stall bei den Menschen aufhalten. Ich habe hier ja nun wirklich auch viel Publikumsverkehr und Timur ist nicht das Paradebeispiel eines beständig in der Herde lebenden HSH, aber dem würde es tatsächlich niemals einfallen sich von seinem Posten zurückzuziehen. Sicher werden auch fremde hinzukommende Menschen mal kurz abgecheckt, bei bekannten Gesichtern ein Leckerli abgestaubt oder bei Ungewöhnlichkeiten nach dem Rechten geschaut, aber dann zieht es ihn sofort wieder raus auf die Fläche und zu seinem Job.
    Anders sehe ich es aber etwas bei der Entfernung zur Herde. Gerade der Kangal ist ja eher bekannt dafür, dass er ein sehr weiten Umkreis um seine Herde "sauber" hält. Wäre dann die Frage, was man unter entfernen versteht.

  • Entfernen, um die Gegend abzuscannen, ist für mich was anderes, als sich zu entfernen, um im kühlen Offenstall zu dösen, zu futtern oder sich streicheln zu lassen. Das Herdenschutz-Entfernen lässt ja minimum den Herdenhund bei der Herde, die wird nie komplett allein gelassen.

  • Dass beobachte ich hier auch immer. Es bleibt Minimum einer, in der aktuellen großen Besetzung meist 2 Hunde, bei der Herde. Und die Herde wird dann recht eng zusammen gehalten, bzw auch vom Zaun weggedrückt. Wenn ich die jungen Hunde nicht immer so aufregen würde, würde ich gerne häufiger die Truppe beim Job beobachten. |) Faszinierend und einfach toll...

  • Entfernen, um die Gegend abzuscannen, ist für mich was anderes, als sich zu entfernen, um im kühlen Offenstall zu dösen, zu futtern oder sich streicheln zu lassen. Das Herdenschutz-Entfernen lässt ja minimum den Herdenhund bei der Herde, die wird nie komplett allein gelassen.

    Für den Herdenhund hält er dann wohl mich. xD

  • Entfernen, um die Gegend abzuscannen, ist für mich was anderes, als sich zu entfernen, um im kühlen Offenstall zu dösen, zu futtern oder sich streicheln zu lassen. Das Herdenschutz-Entfernen lässt ja minimum den Herdenhund bei der Herde, die wird nie komplett allein gelassen.

    Für den Herdenhund hält er dann wohl mich. xD

    Ja, das machen sie tatsächlich. Ich bin ja auch ein Mc-ehrenhalber. :lol:

  • Wieder so ein tragischer Vorfall, eine Wandererin wird von Mutterkühen getötet - wieder mit Begleithunden und wieder in einer Region, in der es in der Vergangenheit auch schon Wolfsrisse gegeben hat:

    Salzburg: Kühe töten Wandererin
    Eine tödliche Kuhattacke erschütterte Bad Hofgastein in Salzburg. Eine Einheimische war mit ihrer Familie auf einem Wanderausflug unterwegs, als die Gruppe von…
    www.servustv.com


    Die Rinder sehen nach Pinzgauern aus - eine dort beheimatete alte Nutztierrasse, die immer auch Dreinutzungsrind war, also auch für die Arbeit mit dem Menschen gedacht war. Das sind entsprechend verträgliche Tiere.


    Wenn ich was zu sagen hätte, würde ich auf Mutterkuh-Almen das Mitführen von Hunden aus Sicherheitsgründen verbieten.

  • Die Uckermark war (ist?) da pragmatisch.

    Doch, wir hatten auch schon früher Wölfe. Aber einige haben dann halt das schwimmen gelernt wenn man sie gesehen hat. Gerade Garz, Pomellen etc hatte gerne mal Durchzieher.

    Das Ansiedeln fing wie du aber sagst (zumindest, als man es mal mitbekommen hat) so ab 2018, 2019 an. Mittlerweile sind wir recht voll. Wenn ich alleine an "meine Ecke" denke... Wilmersdorf hat ein richtiges Thema, der dortige Schäfer hat aber gut aufgerüstet. Das Rudel bei meinen Eltern im Dorf ist wohl sehr explorativ, juckt aber noch keinen. Hier stehen lediglich die Rinder sehr gut eingezäunt. Da geht es aber glaube ich eher darum, die Rinder drin zu behalten. Der Jäger meinte, ich solle lieber nicht mehr so doll in den Wald gehen mit den Hunden.

  • Ah danke. Deswegen über die Oder werden doch wohl schon früher, es hätte mich gewundert. Ich vermute auch eher, dass - wie zu DDR Zeiten- recht schnell, recht fix, der Ansiedlungsversuch unterbunden wurde. |)


    Ich kenn die Uckermärker ja, die sind da eher rustikal. Doch wenn halt überall rundum schon Wölfe sind, verhinderst du in so grossflächigem Gebiet einfach nicht mehr, dass sich Rudel bilden. Die Idee haben sie im Alpenraum ja auch immer mal, ich halte dass für Traumtänzerei. Dann müssten regelrecht Patrouillen unterwegs sein. Irgendwie wird man sich mit arrangieren müssen, ob man es nu gut findet oder nicht.


    Und zu sagen will ich nicht, deswegen mach ich nicht.. kann man, wird aber nix bringen.

  • Gerissen und aufgefressen ist ja was anderes und ein fitter Wolf nagt sicher nicht an einem grossen Beutetier rum um es zu toeten. Das (rumnagen um zu toeten) tut kein Raubtier.

    Sag ich doch :ka:

    Der Artikel ist etwas schräg, die ganze Situation wie sie da beschrieben wird, wirft bei mir mehr Fragen auf als Antworten zu finden sind.
    Zum Glück betrifft es mich nicht persönlich, muss somit nicht weiterrecherchieren.



    Wenn ich was zu sagen hätte, würde ich auf Mutterkuh-Almen das Mitführen von Hunden aus Sicherheitsgründen verbieten.

    Wir sind ja eh verwöhnt mit den ach so lieben und gechillten Kühen. Lässt sich zwar immer mal jemand bissel jagen und purzelt dann vielleicht einen Felssturz runter - passiert immer wieder, nur dass die Kühe und Rinder eben nicht mehr gechillt sind, das kennen wir noch nicht, bezw. sind es uns noch nicht gewohnt.
    Mit "wir" meine ich die durchschnittliche Allgemeinheit.

    Das wird noch unschöner, da bin ich mir sicher. Auch ohne Hunde.
    Schlussendlich wird's ein Krieg der Versicherungen werden, wer bezahlt was wenn was... denn kontrollieren lässt es sich nicht (doch eigentlich schon mit Cams und so weiter, nur muss dann noch jemand da sein, der hinrennen kann und die Menschen wegweisen... schwierig. Kostet ja auch).


    Hier irgendwo sind vier (ich meine es waren vier) Kühe zu tode gestürzt auf der Alm die sie seit ewig kennen. Die wussten also dass es da runtergeht, Die ganze Herde war weit zerstreut, Es werden Raubtiere vermutet.

  • Jean-Marc Landry forscht seit zig Jahren zum Thema Wolf und hat dabei unzählige Begegnungen von Wölfen, Herdenschutzhunden und Weidetieren filmisch dokumentiert, aber auch wie hier natürlich Angriffe auf die Herden.

    Ich mag Rinder, ich arbeite eng mit ihnen zusammen, ich kann sie lesen, aber ich würde einer mir völlig fremden Herde, die in der Nacht sowas mitgemacht, nicht in Freiweide begegnen wollen. Mit Hund gleich dreimal nicht. Ich hoffe, dass sich diese Erkenntnisse auch ganz bald mal durchsetzen und praktisch umgesetzt werden, indem das Mitführen von Hunden auf Mutterkuhalmen in Wolfsgebieten verboten wird und auch die Verhaltensempfehlungen für Wanderer ohne Hund drastisch aufgearbeitet werden:


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