Herdenschutzhunde an der Herde und technischer Herdenschutz

  • Sag mal, Chris, wenn man nun Vieh und HSH in Gebieten hat, wo wolfsmäßig/beutegreifermäßig gut was los ist - hätte man dann zwei Hundeteams, damit das eine sich mal ausruhen kann? Ich stelle mir das ganz schön anstrengend vor für die! Da musste ich heute früh beim Spazieren drüber nachdenken.

  • Es ist ja nun nicht so, dass ein Trupp Wölfe tagelang da rumlungert - die machen eher so "Stichproben" und schauen, ob heute der Zaun auch ok ist, die Hunde in Topform oder ob vllt. heute mal was geht. Dauerbelagerung wäre auch für Wölfe eher ineffektiv. Aber regelmäßig vorbei schauen - das tun sie. Die merken dann sofort, dass grad 1 - 2 Hunde z. B. wegen Läufigkeit oder Verletzungen weg sind, oder dass hinten in der unübersichtlichen Ecke der Sturm nen Baum auf den Zaun geworfen hat.


    HSH sind ziemliche Meister darin, innert 1 Nanosekunde von 0 auf 100 und genauso schnell auch wieder von 100 auf 0 zu gehen. Das schont entsprechend Nervenkostüm und Ressourcen.


    Große Betriebe haben oft mehr HSH, als tatsächlich im Einsatz sind - da kann man Hundeteams bei grossem Wolfsdruck dann aufstocken oder hat auch "Ersatzspieler" für verletzte, kranke, trächtige Hunde.

  • Von 100 auf 0, das konnte mein Sunti-Mädchen auch. Sie war ja Menschen gegenüber sehr ängstlich und misstrauisch, aber wenn ich da war und bei ihr im Zwinger saß, fiel sie schon mal in Tiefschlaf. :herzen1:

    "Unsere Herdenschutzhunde pennen meistens tief und fest, wenn gerade keiner stört. Da sieht man nen pennenden Plüschhaufen in einer Senke liegen, ich sprech die Hunde ja vorher an, damit sie eben nicht so aufgebracht sind, denn aus dem Tiefschlaf an den Zaun fliegen bringt nicht gerade gute Laune hervor. :D

  • Es ist ja nun nicht so, dass ein Trupp Wölfe tagelang da rumlungert - die machen eher so "Stichproben" und schauen, ob heute der Zaun auch ok ist, die Hunde in Topform oder ob vllt. heute mal was geht. Dauerbelagerung wäre auch für Wölfe eher ineffektiv. Aber regelmäßig vorbei schauen - das tun sie.

    Stimmt, man muss sich das nicht wie eine permanente Belagerung mit ständigen nächtlichen Ausfalltrupps vorstellen.

  • Ich denke, das größere Problem ist tatsächlich, wenn HSH durch Störungen "der modernen Gesellschaft" quasi müde sind ... Wenn man da an manche Wege denkt, die an Weiden vorbeiführen. Selbst, wenn die Hunde so gut dran gewöhnt sind, dass sie es hinnehmen, ist es immer eine Störung, die Energie braucht ...

  • Ich hab mal eine Frage zu folgendem:

    https://m.facebook.com/story.p…037608&id=124392794840859

    Aus den Kommentaren:

    Zitat

    Das Verhalten der Hunde beruht auf dem Trieb ihr Territorium, also alles hinter dem Zaun, zu beschützen. Die hier gezeigte Wach- und Wehrsituation resultiert, wie Verena es bereits beschrieben hat, aus dieser Territorialverteidigung. Der Hund macht klar : Mein Gebiet, versuch es erst gar nicht. Hier in Deutschland züchten und trainieren wir die Schutzhunde darauf, die Umzäunung als Territorium anzusehen, nicht wie in anderen Ländern das Gebiet, in welchem die Herde weidet. Somit haben wir, selbst wenn er in der Lage wäre die Umzäunung zu überwinden, dann eine für den Hund komplett neue Situation. Der Hund ist nicht mehr in seinem Territorium, was zur enormen Abschwächung, wenn nicht sogar zum verschwinden des Wehrens führt. Somit besteht außerhalb des Zauns keine größere Gefahr, als bei anderen Hunden.

    Stimmt das so? Hund ist raus aus dem Zaun und dann praktisch harmlos?


    Das war übrigens so eine Situation wo ich mich mit meinen Hunden nicht vorbei getraut hätte. Der Zaun (und damit der Hund) so nah am Weg, keine Möglichkeit zum ausweichen. (gut, hier hätte man über das Feld gehen können, das war bei uns hier nicht so möglich, weil bepflanzt)

  • Übrigens sieht man schön, der dunkle Rüde ist der Ältere, 9 Jahre alt, aus der türkei glaube ich, der helle ist im Januar 2019 geboren und seine Tochter. Der Alte regt sich gar nicht so sehr auf wie der Jungspund ?

  • Warum? Da wäre ich normal vorbei gegangen, Moro im Freilauf, damit er seinen Bogen laufen kann, ich am Rand vom Weg....


    Ich empfinde die Hunde nicht als aggressiv, sondern nur als präsent.

  • Hund ist raus aus dem Zaun und dann praktisch harmlos?

    Ich prüfe mal wieder mein Verständnis/Wissen:

    Ich würde sagen das es von der Grundidee schon stimmt, aber das Territorium nicht unmittelbar am Zaun aufhört. Gerade HSH wird doch nach gesagt das sie ihr Revier gerne etwas über den Zaun ausdehnen und, ich sag mal flapsig, ein paar Meter weiter auch schon als eindringen empfinden.

    Das kenne ich so auch von einem befreundeten Kangal-Päarchen, die den Grünstreifen bzw. das Betreten selbigen, vor dem Zaun schon als Anlass nehmen deutlich Hallo zu sagen.

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