Whippetwelpe und Katzen

  • Danke für die schnellen (und zahlreichen!!) Antworten. Ihr rettet mir gerade den Tag mit euren Geschichten! :)

    Unser Whippetrüde hat die (scheuere) Katze draußen anfangs gejagt. Hat aber ordentlich Ärger bekommen und durfte erstmal nur mit Aufsicht von uns raus. Mittlerweile gibt es auch hier keine Probleme mehr.

    Bei uns ist der große, starke Kater, der gegenüber anderen Katzen den Macho raushängen lässt, eigentlich der Angsthase. Wir haben ihn quasi als Streuner bekommen und er hat sich vor lauten Dingen oder schnellen Bewegungen gefürchtet. Das hat sich mittlerweile stark gebessert, trotzdem bin ich mir sicher, dass eine Gewöhnung an einen Hund bei ihm noch ein Stück länger dauert als normal. Er ist prädestiniert dazu, vor dem Welpen wegzulaufen.


    Habt ihr besondere Tricks beachtet?

    Drinnen habe ich mir tatsächlich solche Babygitter vorgestellt :D
    Wie Laviollina und Doxiepoo meinen, ist es draußen mit viel Platz für Blödsinn ungemein schwieriger. Anfangs nur mit Leine rauszugehen ist wohl Muss, um Kontrolle zu behalten.



    Mir war gar nicht bewusst, dass es (so viele) Whippetzüchter mit Katzen gibt? Da muss ich mich scheinbar noch besser durch die Webseiten klicken...Ein Welpe, der Katzen einigermaßen ignoriert, wäre ein tolles Startkapital!


    Züchter hab ich noch keinen ausgesucht, wollte im Vorfeld klären, ob es überhaupt Sinn macht mit einem Whippet. Da ich aus Österreich bin, hier die Dichte an Züchtern aber nicht allzu hoch ist, wird mein Blick wohl auch nach Deutschland schweifen - dann muss natürlich auch noch das Wurftiming passen :roll:



    Habt ihr besondere Übungen gemacht?
    Ich denke dabei irgendwie immer an das Wort "Desensibilisieren" - iSv dem Hund Toleranz/Ignoranz gegenüber den Katzen antrainieren.


    Lasst ihr eure Hunde in den Garten, wenn ihr nicht dabei seid?
    In meiner Situation wird das dann wohl nicht gehen, da werd ich wohl immer als Anstandswauwau mitmüssen.


  • Anfangs draußen mit Leine ist sicher eine gute Idee, wenn Hund doch bissi dazu neigt den Katzen hinterherzugehen oder in Spiellaune ist. :)


    Aber wir haben nie explizit Situationen geübt, die kamen im Alltag oft genug von selbst. Beim Streit der Katzen raushalten war für die Hunde z.B. schwierig. Ich würde an deiner Stelle einfach von Anfang an ein gut sitzendes (positiv belegtes) Abbruchsignal ("Nein") einführen.


    Unser Garten/Hof ist mit Sicherheit kleiner als bei euch, aber jetzt auch nicht winzig. Solange er noch dazu geneigt hat, der weglaufenden Katze hinterher zu gehen, war immer jemand mit draußen. Mittlerweile macht er das aber nicht und er darf auch ohne uns in den Garten.

  • Hi!


    Ich selber habe keine Katzen aber meine Schwester, bei der ich häufig zu Besuch bin, hat zwei Indoor Katzen. Wie die anderen auch schreiben, wenn die Katzen wegrennen ist mein Whippet natürlich interessiert, mittlerweile (sie ist jetzt bald ein Jahr) lässt sie sich aber gut davon abhalten ihnen nachzurennen - manchmal überkommt sie dann halt doch der Übermut und sie startet den Katzen nach, aber die sind zum Glück recht gechillt und retten sich dann auf den Kratzbaum und gut ists.


    Vorteil ist aber mit Sicherheit auch, dass die Katzen damals zu meinem älteren Hund als Babys eingezogen sind, als ich noch mit meiner Schwester zusammen gewohnt habe - die kennen also Hunde von klein auf.


    Ich bin übrigens auch aus Österreich und meine Hündin auch aus ner österreichischen Zucht - da gibts mittlerweile schon einige, und regelmäßig tolle Würfe :)


    Alles Gute!

  • also, ich kenne 3 Whippet-Züchter persönlich, 2 davon haben Katzen (True Type, wo Jin her ist (da kommt der Wurf dieses Jahr aber wohl nicht vor Herbst, da Jins Schwester immer recht spät läufig wird, eigentlich bevorzugt Claudia Würfe im Frühjahr) und Pallid Dragon).


    Auf den Homepages der Züchter sieht man das aber nicht unbedingt. Manche Züchter haben auch gar keine Homepage (mehr) oder pflegen diese nur (noch) rudimentär, so dass man mehr Infos auf Facebook bekommt.



    Ich persönlich bevorzuge Whippets, die auf Show und Leistung gezogen sind. Von reinen Show-Whippets hab ich nun schon recht oft gehört, dass die relativ ungefiltert Jagen (auch fliegende Vögel am Himmel oder gar Autos), von reinen Renn-Whippets hört man gelegentlich, dass die Geländetauglichkeit eingeschränkt ist. Das sind so die Hauptpunkte, ab von optischen Vorlieben. Wobei es natürlich auf jeder Seite sicher auch "gute" Züchter/Hunde gibt!
    Die Finger auf jeden Fall weglassen würde ich von Zuchten, die damit werben nicht-jagende Whippets zu züchten - zum einen ist das absolut am Wesen der Rasse vorbei, zum anderen ist die Wahrscheinlichkeit, dass sie das Versprechen nicht halten relativ hoch (ich hab schon mehrere Hunde aus solchen Zuchten getroffen - alle hatten sie ordentlich Jagdtrieb, einer war bei seinem ersten (!) Coursingtraining praktisch nicht mehr vom Hasen zu trennen).



    Bestimmte Erziehungs-Tricks habe ich mit meinem Whippet nicht gemacht. Von Anfang viel Wert auf den Rückruf gelegt, ein bisschen (dem Alter des Hundes angepasste) Impulskontrolle - also eigentlich nichts, was man mit einem Hund einer anderen Rasse nicht auch machen würde.
    Außer: mir war es besonders wichtig, dass mein Hund im Welpen-/Junghundealter auch in unwegsameren Gelände tobt. Im Welpen-/Junghundealter sind Whippets (natürlich) noch nicht so schnell, die Gelenke sind noch weicher, der Hund insgesamt weniger verletzungsanfällig. In diesem Alter zu lernen, damit umzugehen, wenn man beim Rennen plötzlich in ein Loch tritt, Bäumen auszuweichen etc. ist mMn sehr wichtig um einen auch im Erwachsenenalter trittsicheren Hund, der sich auch bei hohen Geschwindigkeiten nicht so schnell verletzt, zu erhalten.

  • Ich habe einen Whippet aus Show Zucht der weder Vögel (ob am Himmel oder am Boden) noch Autos noch sonst irgendwas ungewöhnliches jagdt. Ich kenne auch ein paar und bei denen ist das auch nicht so.
    Gut einmal hat mein Whippet Maikäfer im Garten gejagt um die im Körbchen zu sammeln und sich auf den ihnen zu wälzen, weil es so schön brummt - das verbuche ich aber mal unter persönlichem Spleen.


    Dafür ist der Jagdtrieb durchaus vorhanden - bei Reh, Hase und Co.
    Also von nicht jagen merke ich nix.


    Ich denke aber Hunde auf Leistung zu züchten führt meisten dazu das extreme körperlich und charakterlich vermieden werden, von daher kann es nicht falsch sein in die Richtung zu schauen. Allerdings gibt es dort auch ein paar Züchter die Hunde nur abgeben wenn man mit ihnen auch Sport macht.



    Ich habe auch nicht spezielles geübt - außer Alltag. Also Stadt zeigen, essen gehen, mich mit vielen Hunden getroffen damit sie das kennenlernt, Bus/Zug fahren fahren, Gaststätten, spielende Kinder etc.
    Dazu noch Rückruf, Sthen bleiben, Sitz, Platz, Aus, Mänchen Machen und Winken. Und alleine bleiben. Und schwups war das erste Jahr rum.


    Dann kam am und vorm Fahrrad laufen dazu und Hoopers training mache ich jetzt seit 3 Monaten.


    Freilauf gab es hier automatisch immer in unterschiedlichem Gelände. Allein unser Garten ist eine Buckelpiste :hust: Und die Landschaft eh hügelig und abwechslungsreich.
    Trotzdem gab es ein paar spektakuläre Bremsungen im Zaun und Überschläge. Passiert ist bis auf Schrammen nie was.



    Achse wegen der Gartenfrage. Ja mein Whippet und auch der andere Hund sind schon mal im Garten, wenn ich drinnen am Schreibtisch sitze oder ähnliches. Aber eigentlich bleiben sie ohne mich nicht wirklich lange draußen. Unserer Garten ist aber auch nicht zugänglich außer von den zwei Nachbargrundstücken und selbst wenn der Whippet mal über den Zaun springen sollte (würde noch nie versucht) stünde er dann im ebenfalls komplett eingezäunten Nachbargarten.
    Und auch wenn Whippets so wenig bellen sollen :roll: unbemerkt kommt keiner in den Garten ;) Aber komplett alleine lassen wenn ich nicht im Haus bin würde ich sie nie mit Gartentür auf.



    Ich habe zum Whippet eine winzigen 2 Kilo Hund, der vorher schon da war. Auch da gab es Warnungen, dass der Jagdtrieb doch mal umschlagen kann wenn der Zwerg flitzt. Die Kleine ist aber sehr rigoros und Welpi hatte nach 3 Tagen begriffen, dass man die Kleine besser nicht anspielt, umrennt oder ärgert, wenn man nicht gebissen werden will. Ich hatte mich echt auf viel mehr management eingestellt aber nach ein paar Ansagen wurde sicherheitsabstand eingehalten und der Zwerg in Ruhe gelassen. Whippets sind halt doch sehr sensibel. Ich konnte die beiden auch recht schnell zusammen alleine lassen und sie laufen seit beginn an immer zusammen frei. Der Zwerg wurde nach dem ersten Tage NIE geärgert. Auch nicht wenn die Kleine flitzt. Vielleicht ist es mit Katzen ja ähnlich, wenn da einmal klar ist, dass Katzen ärgern Ärger bedeutet.

  • ich kenne keine nicht-bellenden Whippets.


    Beim Windhundesport heißt es immer, dass man zwei Rassen hört, wenn sie dran sind: die Afghanen und die Whippets.


    Daheim schlägt Jin an wenn es klingelt und randaliert schonmal am Gartenzaun - wobei wir letzteres trainieren (wir haben erst seit diesem Sommer einen Garten) und ich ganz guter Dinge bin, dass das wir das Thema ziemlich weg bekommen.


    Im Büro schlägt Jin gar nicht an - meine Kollegen und Vorgesetzten glauben alle, Jin könnte gar nicht bellen :lol:



    Jin ist schon mal ohne mich im Garten, unser Garten ist relativ sicher eingezäunt (zur Straße 1,80m, zu den Nachbarn 1,20m). Natürlich könnte Jin den Zaun zu den Nachbarn problemlos überwinden - allerdings greift ab einer gewissen Zaunhöhe auch ein psychologischer Effekt, so dass Jin das von sichaus eher nicht macht. Bzw. einmal ist sie über einen ähnlich hohen Zaun gesprungen: wir waren die Pallid Dragon Whippets besuchen und wurden im Hof direkt vom ganzen Rudel begrüßt, das war Jin zu viel und nachdem meine Schwester gerade ins Auto stieg um es umzuparken ist sie über das Tor gesprungen und ebenfalls ins Auto eingestiegen |)
    Aber ansonsten hat sie es noch nie versucht. Auch nicht, wenn ich sie bei meinem Onkel alleine lasse. Und auch Katzen oder Nachbars Schildkröten reichen nicht dazu aus, dass sie über den Zaun geht. Nachbars Katze wird ja eh grundsätzlich über den Zaun gescheucht (was aber wie schonmal erwähnt bei Jin eindeutig Revier- und kein Jagdverhalten ist). Dicht am Zaun vorbei rennendes Wildwären u.U. ein Reiz, der Jin über den Zaun locken würde - die Wahrscheinlichkeit, dass hier Wild auftaucht liegt aber sicherlich weit unter 1%.
    Hätten unsere Nachbarn anstatt freilaufenden Schildkröten Kaninchen oder Meerschweinchen, würde ich tatsächlich erstmal mit Jin explizit trainieren - auf die Schildkröten hat sie beim ersten Anblick zwar mit Interesse reagiert, aber ohne Jagdtrieb. In Tierparks zeigt Jin bei Kaninchen oder Meerschweinchen aber schon etwas mehr als reines Interesse.


    Mit Hühnern ist Jin übrigens auch relativ problemlos. Als Welpe hat sie zwar (noch bei der Züchterin) mit ihren Geschwistern zusammen versehentlich ein Huhn getötet, aber das hatte keine große Auswirkungen auf "unsere" Hühner. Bei meinem Onkel hab ich nämlich zusammen mit ihm Hühner. Anfangs durfte Jin nur mit der Leine mit in den Garten oder musste im Hof bleiben. Mittlerweile kann sie (unter Aufsicht) frei zwischen den Hühnern rum laufen - und das, obwohl ich dort nur alle paar Wochenenden bin und mich nur bei angenehmen Wetter lang genug bei den Hühnern aufhalte, dass sich ein Mitnehmen von Jin lohnt.
    Ich bin mir sicher, wären es tatsächlich unsere eigenen Hühner, die Jin täglich sieht, könnte sie sogar ohne Aufsicht mit ihnen rumlaufen. Bei den Pallid Dragon Whippets gibt (bzw. gab, sie sind umgezogen und ich weiß nicht, ob sie jetzt noch Hühner haben) es auch Hühner, frei herum laufend. Auch absolut problemlos.



    Ich glaube ja, das in manchen Punkten der Whippet (bzw. Windhunde allgemein) gerne schwieriger dargestellt werden als sie es tatsächlich sind. Leider herrscht noch oft das Vorurteil, dass Windhunde nichts lernen können.
    Letzte Woche war ich bei einer Hundewanderung und Jin lief sehr viel frei - wofür ich unglaublich viel Bewunderung erhielt. Die Leute (Hundehalter!) waren total überrascht, dass ein Windhund gehorchen kann.
    Nunja, jedenfalls für den Whippet finde ich es eher überraschend, wenn nicht.


    Auch Windhunde sind nur Hunde, die als solche natürlich gerne mit ihrem Menschen zusammen arbeiten - die einen mehr, die anderen weniger; die einen brauchen mehr Motivation, die anderen bringen von sich aus schon gut Motivation mit.
    Die Kooperationsbereitschaft hört nur grundsätzlich dann auf, wenn ein stark genuger Jagdreiz auftaucht - bei dem einen Windhund mag das schon der Hauch eines Wildgeruchs sein, beim anderen ist es (erst) der Anblick von Wild.

  • Guten Morgen


    Wir halten jetzt schon seit Jahren die unterschiedlichsten Charaktere an Windhunden und Katzen. Zwar keine Whippets, aber Afghanen (und einen Pudel-terrier, der jedem der Afghanen Konkurrenz macht, was den Jagdtrieb angeht :hust: )


    Das System, das sich hier am besten bewährt hat ist folgendes, die Katzen dürfen ÜBERALL hin... Und denen wird hier auch entsprechend der Weg geebnet. Mittels kleiner Katzentreppen, Stufen etc... Die Hunde haben einfach nur eingeschränkt Raum zur Verfügung. Sowohl im Haus wie auch draußen. Unser Garten hat 2 Abteilungen. In den einen dürfen ausschließlich die Katzen (und das Windspiel, aber das ist ebenso eine Katze :ugly: ) und das merken sich die Katzen ganz schnell...


    Unsere 2 dicksten Kater z.b haben über die Zeit v.a. wegen dieser extra Katzenabteilungen relativ schnell gemerkt, dass a) die Hunde da nicht hinkommen und b) dass die Hunde auch sofort das Interesse verlieren, wenn sie sich ruhig verhalten. Das klappt dann auch im Hundegarten... V.a. Romeo sitzt immer und überall mittem im Getöse, wie ein Stein... Und keinen interessierts...
    Sobald sich die Katzen allerdings flink bewegen, gehen hier ALLE Hunde hinterher. Egal ob drinnen oder draußen. Der Unterschied ist nur, drinnen wenn sie die Katzen "erwischen" werden sie im schlimmsten Falle nur ordentlich abgeschleckt... Draußen hatten wir die Situation noch nie, aber ich würde die Hand nicht ins Feuer legen dafür, was sie mit den hauseigenen Katzen anstellen würden :ka:


    Aber die Katzen brauchen halt erstmal die Chance, überhaupt zu lernen, den Whippet einzuschätzen. Und das geht m.M. nach nur dann, wenn die Katzen ihre Sicherheitszonen haben... Sonst laufen die ja immer auf Habacht in der Gegend rum und sind ständig bei der kleinsten Bewegung weg... (Was sich hier auch gut bewährt hat, ist eine 2te Etage im Wohnraum, ein sog. Catwalk in luftiger Höhe)


    Edit: und wenn es abends dunkel wird, sieht alles dann plötzlich so aus


    :lol:

  • Danke meine Lieben für die positiven Aussichten! Ich bin jetzt sehr zuversichtlich, dass es ein Whippet werden soll. Eure Tipps werde ich mir zu Herzen nehmen und auf jeden Fall von Anfang an ein (oder zwei) Auge(n) auf das Verhalten des Welpen gegenüber den Katzen haben. Es werden sich aber bestimmt noch genug fragen auftun, wenn's denn erstmal so weit ist. Es ist aber immer gut zu wissen, dass hier einige Experten vertreten sind, die prompt Antworten liefern ;)


    Danke!

  • Kurzes Update, falls sich jemand in Zukunft dieselbe Frage stellt:


    Es klappt wunderbar.

    Wir befinden uns mittlerweile fast ein Jahr nach Whippet;

    Es hat geholfen, den Welpen zu Beginn des Sommers zu bekommen, zumal die Katzen viel Zeit draußen verbringen und dem Hund aus dem Weg gehen konnten.


    Anfangs hat die Katzen bereits das bloße Klappern der Hundepfoten auf dem Fußboden im Nebenzimmer nervös gemacht. Wir haben dafür gesorgt, dass sie ein eigenes Zimmer (mit Hunde/Katzen-Gitter in der Tür) bekommen, um sich zurückziehen und in Ruhe fressen und schlafen zu können.


    Ich will nicht beschönigen, die Anfangsphase war mühsam: Katzen laufen vor dem Hund davon, Hund will selbstverständlich nachlaufen und spielen. Die ersten Monate waren wir nur mit Hund an der langen Leine im Garten, um ein Hetzen verhindern zu können. Das hat auch die Katzen beruhigt, die sich dadurch immer wieder in seine Nähe getraut haben, natürlich mit ausreichend Abstand.


    Es hat gut 3-4 Monate gedauert, bis man eine erste Gewöhnung an den Hund erkennen könnte. Dafür ging es dann recht rasch: Sobald Hund geschlafen hat, fühlten sich die Katzen auch in unmittelbarer Nähe wohl, sodass sie sogar alle im selben Raum (tagsüber wie nachts) geschlafen haben.


    Auch das Hundealter spielt eine große Rolle: ein tappsiger Welpe ist unheimlich, ein ungestümer Junghund "bedrohlich" und ein rotzfrecher Teenie jedenfalls nervig aus Sicht unserer Katzen.


    Klar, es ist gar nicht so selten passiert, dass uns eine Unaufmerksamkeit unterlaufen ist: im Hof wird heute noch ab und zu nachgelaufen, wenn eine Katze durchflitzt, aber in 90% der Fälle hebt Hund nicht einmal den Kopf. Also auch hier ist eine Gewöhnung schwer zu übersehen.

    Monatelang gab es Aufforderungsgebell gegenüber den Katzen, aber sie wollten partout nicht mitspielen - konnte Hund lang nicht begreifen!

    Heute weckt Hund nicht einmal mehr direktes Miauen neben seinem Ohr - alles verliert mit der Zeit seinen Reiz, man muss es nur aussitzen können.


    Mittlerweile habe ich keine Bedenken mehr, alle frei im Hof herumstreunern zu lassen. Sie gehen sich aus dem Weg, jeder macht sein Ding.

    Sollte es einer Katze aber doch zu bunt werden, dann zeigt sie es auch - und Hund versteht (und macht ne Fliege).


    Vorgestern ist es sogar zum ersten Mal passiert, dass eine Katze geschlafen hat - sodass sich Hund unbemerkt dazukuscheln konnte. Es wurde sogar der Schnurrmotor angeworfen, somit haben es beide genossen.


    Daher: Kommt Zeit, kommt Ruhe. Anfangs ist es vielleicht eine aufwendige Aufgabe, alle Nervensägen unter einen Hut zu bringen, aber es lohnt sich. Die anfängliche Vorsicht ist notwendig, aber vieles regelt sich auch mit verstrichener Zeit.


    Heute gibt es nur mehr alltägliches Sekkieren: wenn mal wieder eine Katze extra unter Beobachtung aus dem Hundeschüsserl trinkt, oder eine Hundnase in einen Katzenpo schnuppern will, dann kommt es einem manchmal fast so vor, als wär es immer so gewesen.

    Alles Liebe und vielen Dank an jeden, der an dieser Entscheidung mitgewirkt hat!

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