Dann geh in eine Hundeschule...

  • Ich kann die Stelle jetzt nicht finden, meine aber, dass der Autor dann auch sagt, dass ein Hunde von mehreren Typen etwas haben kann. Mit einem dominierenden Typenanteil, nehme ich an.
    Meinen kleinen Lieblingskraftprotz würde ich als Melder/Kundschafter einordnen.
    Noch interessant:
    "Der Denker/Alphawolf ist stets präsent, tut allerdings ichts, bringt sich nicht unnötig in Gefahr, z. B. durch Liegen auf einer Anhöhe, kämpft nicht um seinen Rang, springt nur im Notfall ein, reagiert, wenn etwas entgleitet, trifft die letzte Entscheidung und hält mit anderen Rudelmitgliedern keinen direkten Augenkontat. Im Optimalfall sollten wir für unsere Hunde dieser Typ sein, besonders Hunde aus dem Tierschutz oder nach mehreren Besitzerwechseln bräuchten einen derart stabilen Faktor im Rudel, der ihnen die Letztentscheidung (z. B. ob wir beissen, fliehen oder ruhig bleiben) abnimmt. Durch so eine Führung würden sie schnell Sicherhet, Geborgenheit, Vertrauen und Schutz finden. Dadurch würde auch in weiterer Folge das Auftreten der Probleme Überlastung, Angst und Misstrauen gar nicht erst entstehen." (S. 139/140)
    Dann spricht er noch davon, dass man der Hund in seiner jeweiligen Kompetenz übertreffen muss, damit er einem folgt.
    Dann muss ich mich wohl noch mehr im Kuhmist wälzen als mein Melder, damit ich zuerst anzeige, dass Kühe in der Nähe sind! :ugly:

  • Ich finde das total interessant, denn ja, es geht im Grunde um Kompetenz, und nix anderes. Hab ich in den Augen meiner Hunde die nötige Kompetenz, folgen Sie mir gern, es entlastet sie ja auch. Dann ist alles geritzt :smile:
    Nur, wo bekommen Hundeneulinge die nötige Kompetenz her? Das ist halt die Frage :???:

  • Naja, wenn ich jetzt mal den Jagdleiter nehme... wie um Himmels Willen, soll ich Mensch mehr Kompetenz als mein Hund haben?


    Das klingt halt nett, aber so einfach umsetzbar ist das nicht.


    Herr Geordy hat bei mir den Beinamen Fernaufklärer. Also, ja, man kann natürlich Charakterzüge mit Namen kombinieren und wahrscheinlich kann man jeden Hund dann irgendwo einordnen.


    Aber ich wäre nicht in der Lage ein besserer Fernaufklärer zu sein, als mein Hund. Dafür fehlen mir einfach diverse körperliche Möglichkeiten.
    Mit Trick17 konnte ich hier so tun, als hätte ich das genauso gut im Griff wie er. Und damit konnte ich ihn davon überzeugen, dass er sich nicht drum kümmern muß. Aber eigentlich ist das eine Lüge und wahrscheinlich weiß er das auch. Da kommt dann einfach zum Tragen, dass wir eine Bindung haben und er mir vertraut, obwohl ich so unfähig bin.

  • Man kann auch Sternzeichen erfinden und Horoskope schreiben. Da finden die Leute sich auch drin wieder, machts aber nicht wahrer.

  • Wirklich Interessant.


    Meine kleine Hündin würde ich auch als Melder klassifizieren. Sobald sie den Postwagen hört, schlägt sie alarm (oder bei sonstigen Merkwürdigkeiten).


    Sie hört aber auf, wenn ich aus dem Fenster gucke und ihr sage "leider kein Paket für uns :(". Habe ich jetzt mehr Kompetenz, weil ich aus dem Fenster gucken kann? :ka: Hört sie deswegen auf zu bellen? :???:


    Oder sie denkt sich, dass die alte es endlich gerafft hat und nun sehen muss wie die klar kommt. Sie ist ja schließlich kein Kämpfer.

  • Im Optimalfall sollten wir für unsere Hunde dieser Typ sein, besonders Hunde aus dem Tierschutz oder nach mehreren Besitzerwechseln bräuchten einen derart stabilen Faktor im Rudel, der ihnen die Letztentscheidung (z. B. ob wir beissen, fliehen oder ruhig bleiben) abnimmt.

    wenn das mal so einfach wäre...

    Da kommt dann einfach zum Tragen, dass wir eine Bindung haben und er mir vertraut, obwohl ich so unfähig bin.

    Würde ich auch denken. Meine Sinne sind ja mit denen meiner Hunde nicht vergleichbar. Ich sehe zwar vieles früher, weil ich weiter oben bin, aber das wars auch schon. Wenn blöde Situationen kommen lässt Emil mich das schon regeln. Er regt sich zwar auf, aber wenn ich ihn zu mir beordere kommt er und lässt mich machen. Chica sowieso, die ist immer in meinem Windschatten, Fiete ist immer sehr schnell überfordert und eiert dann durch die Gegend, den hole ich dann zu mir und führe ihn eben. Über Kommando kriege ich ihn noch nicht zuverlässig, ist er aufgeregt hört er mich nicht mehr. Er geht aber nie nach vorn, sondern flüchtet höchstens.

  • Als zugelassener und zertifizierter Hundetrainer sollte man eben schon wissen, was ein Rudel ist und warum es im Zusammenleben mit Hunden nicht zutrifft...

    mir ist da die Praxis wichtiger, und wenn jemand mit Hunden gut umgehen kann und von Rudel spricht, ist mir das tausend mal lieber als jemand, der hochmodern zertifiziert keine praktische Ahnung hat von dem was er tut :)

  • @Cindychill Sehe ich auch so. Ich hatte schon einen Hundetrainer, der hat mir ganz doll was von seinen Methoden erzählt, dass ich dachte: Boah, das ist es! In der Praxis wars dann aber mehr Rudel- und Alphagedöns als bei der, die ich fast wegen dem Rudelführerkram am Anfang ausgeschlossen hätte. Da kam das außer im Erstgespräch mit meinen Schwiegereltern nie wieder vor. Na gut, seitdem hängt über deren Esstisch der Spruch: "Der Rüdelführer gibt niemals etwas von seinem Essen ab!" - an den Herrn des Hauses gerichtet. Das finde ich dann irgendwie wieder witzig (und nein, es hat nicht geholfen, also beim Schwiegervater mein ich jetzt :lol: )

  • mir ist da die Praxis wichtiger, und wenn jemand mit Hunden gut umgehen kann und von Rudel spricht, ist mir das tausend mal lieber als jemand, der hochmodern zertifiziert keine praktische Ahnung hat von dem was er tut

    Bin ich voll und ganz bei dir. Ich kann nur von mir ausgehen und ich finde als Anfänger auf diesem Gebiet merkt man manchmal erst nach 5 Stunden bei dem Trainer was er da eigentlich veranstaltet. Ich finde es unheimlich schwierig jemand passenden zu finden und begebe mich immer wieder auf die Suche um dann irgendwann völlig genervt wieder zu akzeptieren, dass wir uns erstmal alleine durchboxen. Aber Ideal ist das nicht und wie du weiter oben geschrieben hast woher bekommt man die nötige Kompetenz um selbst einen Hund zu "führen". Ich habe inzwischen fest gestellt nicht aus theoretischen Büchern. Hilft nämlich null wenn man seinen eigenen Hund nur teilweise lesen kann :tropf:

  • mir ist da die Praxis wichtiger, und wenn jemand mit Hunden gut umgehen kann und von Rudel spricht, ist mir das tausend mal lieber als jemand, der hochmodern zertifiziert keine praktische Ahnung hat von dem was er tut :)

    Zertifiziert müssen derzeit alle Hundetrainer in DE sein. Das hat nichts mit hochmodern zu tun sondern ist Gesetz.


    Außerdem schließt das eine das andere nicht aus. "Gut umgehen" kann ja im Prinzip alles sein. Da ist dann natürlich die Frage, welche Ansprüche man stellt. Ich gehe ja auch nicht zu einem Arzt, der mit Menschen gut umgehen kann, aber Grippe nicht von einer Migräne unterscheiden kann ... ;)

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