Welchen Schäferhund (WSS, Groenendael, ...)?
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Hallo,
vieles, was @WeisseSchwalbe geschrieben hat, kann ich bestätigen, bei manchen Punkten ist Lexa aber schon anders:- Man sollte sie nicht überall mit hinnehmen, wo viele Menschen sind und viel Bewegung und Lärm. Das stresst sie zu sehr.
- Sie war und ist kein Kuschelhund. Inzwischen sucht sie häufiger unsere Nähe, aber bei Fremden mag sie Berührungen nur bedingt, Umarmungen findet sie unangenehm und wehrt sich dagegen vehement, Streicheleinheiten am Kopf weicht sie aus.
- Sie spürt Uneinigkeit und Aggressionen zwischen uns und in Gruppen, in die wir sie mitgenommen haben. Sie greift dann ein, aber dies tut ihr nicht gut.
Ihre große Sensibilität muss man berücksichtigen und sie schützen und dennoch braucht sie oft eine sehr deutliche Ansage, da sie recht eigenwillig (positiver ausgedrückt eigenständig) agiert - und dies nicht immer in unserem Sinne.
- Sie ist nicht ängstlich, aber manchmal unsicher und sucht sich dann selbst Lösungen, indem sie nach vorne geht. Daher ist sie mit einigen kleinen Hunden nicht verträglich, zumal wenn diese auch noch kläffen. Wir müssen daher viel managen beim Gassigehen oder Stadtgang.
- Sie jagd, d.h. Mäuse und Ratten sind vor ihr nicht sicher. Was Rehwild u.ä. angeht, so müssen wir aufpassen und stets wachsam sein und sie rechtzeitig anleinen,
- Sie ist sehr wachsam, passt also gut auf ihr Territorium auf - was wir begrüßen.
- Kleine Kinder stressen sie und sie geht Ihnen aus dem Weg, wenn möglich. Bei Besuchern mit Kindern trennen wir sie von letzteren, sonst würde sie ihrem Unmut durch Gebell Ausdruck verleihen. Dass sie sich nicht von (kleinen) Kindern anfassen lässt, gehört dazu.Nein, sie ist nicht einfach zu führen, braucht viel Konsequenz, Training, Auslastung, Beschäftigung.
Kein Anfängerhund, aber ein toller Hund für den, der über genug Zeit und Belastbarkeit verfügt.Grundsätzlich gilt aber, dass es große individuelle Unterschiede von Tier zu Tier gibt. Daher sind manche WSS bestimmt lärmresistenter als Lexa, kinderfreundlicher als sie, verträglicher mit jedem Hund und eher als Begleithund für jede Umgebung und jede Alltagssituation geeignet.
Eine pauschale Wesensbeschreibung dieser wunderschönen Hunde kann es also mE nicht geben.
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Monster von @CharlieCharles fand ich in der Stunde die ich ihn erlebt habe sehr angenehm.
Die restlichen BBS die ich (zugegebenermaßen nicht besonders gut) kenne eher nicht.
Die meisten haben die negativen beschriebenen Eigenschaften - eigentlich unsicher bis ängstlich und wenn der Halter das nicht gut managed wird gerne nach vorne gegangen. Mit viel Getöse aber beim ersten "Buh!" wird doch wieder gekuscht.
Im Sport eher lahm, dafür würde ich keinen kaufen wenn ich halbwegs ambitioniert wäre.Wenn sie also keine idealen Familienhunde aber auch keine tollen Sporthunde sind, gibts (für mich) irgendwie kein Kaufargument mehr.
Wollte ich einen "Schäferhund light" würde ich wohl einen DSH aus Hochzucht nehmen - mit ein bisschen Engagement tolle Familienhunde, machen aber auch ganz gut im Sport mit wenn man möchte.
Zu Groenendael und Langhaar-herder kann ich nichts sagen, da kenne ich keine.Eine ganz andere Rasse zu nehmen wäre natürlich auch eine Option.
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Zitat
Er ist (und hier kann man immer wieder sagen bisher) vollkommen aggressionsfrei, was Menschen angeht. Er hat bisher kein einziges Zeichen für Aggression gegen einen Menschen gezeigt.
Dafür ist er sehr reizoffen. Bedeutet, dass er Input nicht so toll filtern kann wie beispielsweise Jule (die trotz sehr schlechten Bedingungen einfach resoluter ist ohne Aggression). Er tendiert dazu, gestresst zu sein und kann nicht so abschalten, dass er immer entspannt liegen bleibt, wenn ich auf die Toilette gehe.
Er ist sehr fokussiert auf mich und braucht Bestätigung und Zuneigung wie Luft. Das ist nicht per se schlecht, man muss es nur vorher wissen.Ich musste lange mit ihm arbeiten, inzwischen ist er wirklich "Ausgeh-Fähig". Trotzdem ist er, vor allem nun im Rückblick, kein Hund gewesen, der ein Mitläufer war. Klar war er kein schwerer Hund, aber in einer anderen Situation (z.B. in der Stadt) wäre er sicherlich anders.
Er ist ein toller, sensibler Hund der "lediglich" ein Stressproblem hat und an Probleme vorsichtig herangeführt werden muss. Sportlcih ist er toll aufgestellt, UO macht ihm Spaß, er hat eine tolle Nase. Apport ist auch toll (obwohl ich das nicht auf dem Platz mit ihm mache). Fun-Agility hat er immer Spaß dran, auch reines mitjoggen findet er klasse. Für ihn gilt wirklich das Dabeisein. Er hat eine höhere Lösungsfähigkeit als Jule, die wirklich schlecht im eigenständigen Denken ist. Trotzdem ist er kein Top-Sportler. Alles eher im Fun-Bereich, untere Ebenen
Ja, besonders das kann ich alles unterschreiben.
Pascow und Monster scheinen sich recht ähnlich zu sein - vielleicht. Da hätten wir mal eine einheitliche Beschreibung zum WSS. (Nicht ganz ernstgemeint. )
Pascow ist vielleicht auch etwas gestresst manchmal. Was sicher daran liegt, dass er recht reizoffen ist. Und deshalb, für mich noch ein wichtiger Punkt:- fällt ihm Leinenführigkeit echt schwer.
Es ist allerdings schon viel besser geworden. Fast ok.
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Den Begriff „Schäferhund light“ finde ich hinsichtlich des WSS unpassend. Er ist anders als ein DSH, vom Körperbau und Wesen her, bzgl. der Verhaltensweisen teilweise ebenfalls.
So wie es nicht sinnvoll ist, Äpfel mit Birnen zu vergleichen (obwohl beides Obstsorten sind), so gilt mMn , dass der WSS eine eigenständige und einzigartige Art von Schäferhund ist.
Wer nun auf Agility oder Schutzdienst Wert legt, wird eine andere Rasse wählen. Aber es gibt ja noch andere Hundesportarten. Grundsätzlich ist der Weiße ein sehr sportlicher Hund, der gemäß der Fitness von Herrchen/Frauchen viele Outdooraktivitäten begeistert mitmacht, vor allem wenn sie mit Laufen verbunden sind. -
Also ich versuche dann mal so gut wie möglich auf alles zu antworten
@Querida
Also was du so zu den Groenendaeler erzählst, gefällt mir schon echt gut für den Anfang. Wie hast du den denn ausgelastet? Wir hatten vor, wenn ausgewachsen 1 mal die Woche Hundesport zu machen(kann ja alles mögliche sein) und eben noch 1-2 mal den Hund zum Joggen/Fahrrad mitzunehmen. Das jetzt mal zum „sportlichen“ Programm. Kommt das so an das Pensum ran, oder wird diese Rasse damit so gar nicht glücklich?
Und konntest du ihn im Umgang mit Kindern erleben?
Wie reagierte er auf Berührungen, Kuscheln, etc.? Ist es dann doch eher ein Sport-Kamerad oder ein sportlicher Familienhund?@CH-Troete
Also ich hab meinem Freund zwar schon einen Pudel vorgeschlagen(unser Familienhund war ein Toypudel-mix, auch nicht einfach aber ein toller Hund), aber irgendwie ist für ihn da nicht so der Funke übergesprungen, wenn man das so sagen darf, für ihn muss es schließlich auch passen. Ich denke, die wären ihm vielleicht auch einfach etwas zu kläffig, wild etc man kann sagen was man will, so ein Pudelchen wird nie müdeDann zu deiner 2. Frage, ich finde die oft einfach zu krankheitsanfällig. Klar jeder große Hund kann HD usw bekommen aber bei der Schönheitszucht hatte ich zumindest bedenken.. lasse mich auch gern vom Gegenteil überzeugen.
Und wieso nicht Tierschutz? Die Überlegung war da, aber: unser Familienhund kam aus dem Tierschutz und die brachte einfach(trotz aller liebe zu ihr und das sie am Ende trotzdem ein toller Hund war) Eigenschaften und Verhaltensweisen mit, die wir bis zu ihrem Tod leider nie wegbekommen haben, ein ganz großer Punkt war die Trennungsangst. Wir haben ganz viel erreicht und mit ihr geschafft aber das war dann doch was, was sogar umliegende Häuser(lautes bellen und jaulen...)gestört hat und jetzt wohne ich in einer Mietwohnung, das Risiko ist einfach sehr hoch und abgeben würde ich den Hund auch nie mehr wenn ich ihn mal hab.
@Hummel
Da würde ich gern einfach mal die selben Fragen stellen:
Kommt das was ich vorhabe an das Pensum ran, oder wird diese Rasse damit so gar nicht glücklich?
Und konntest du ihn im Umgang mit Kindern erleben?
Wie reagierte er auf Berührungen, Kuscheln, etc.? Ist es dann doch eher ein Sport-Kamerad oder ein sportlicher Familienhund? -
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An alle die was zum WSS geschrieben haben:
Vielen Dank, das waren wirklich umfassende und informative antworten :-)
Ich bin durch diese Erfahrungsberichte auch ehrlich gesagt von dem WSS abgekommen, die „negativen“ Eigenschaften die mich stören würden, scheinen dann doch mehr die Norm zu sein, als nicht vorhanden.
Auch wenn ich wirklich nicht den perfekten Hund erwarte und bereit bin an allem zu arbeiten, sind da doch ein, zwei K.O-Argumente für mich dabei die einfach dagegen sprechen. Schade natürlich das die einzigen Ansprüche die ich habe, dann grade bei dem nicht zutreffenEine GANZ ANDERE Rasse, wie vorgeschlagen wurde, ist natürlich auch eine Option, aber ich hab mich jetzt schon so lange durchgeforstet und irgendetwas reizt mich dann doch immer wieder am Schäferhund hängen zu bleiben. Wir haben auch schon den Goldie zu Anfang in Betracht gezogen, das wäre so im Vergleich die „sichere“ Variante wo man eigentlich genau weiß, was auf einen zukommt. Wir haben uns auch schon den Collie angesehen, aber die sind ja trotz ihres ruhigen Wesens doch relativ gesprächig (ergo wieder ungünstig für die Wohnung).
Also man sieht schon, ich mache mir unglaublich viele Gedanken, dass kann ich hier auch gar nicht alles so eins zu eins auflisten. Aber manchmal belächelt mich mein Freund sogar dafür, was ich mir für ne Mühe mache generell beim Thema Hund
Nur die Rasse ist halt eben der Anfang von allem und leitet ja eben in entsprechende Wege und da möchte ich einfach so viel wie möglich erfahren, um mir sicher sein zu können, das selbst im worst case alles noch klappt. -
@Hummel
Da würde ich gern einfach mal die selben Fragen stellen:
Kommt das was ich vorhabe an das Pensum ran, oder wird diese Rasse damit so gar nicht glücklich?
Und konntest du ihn im Umgang mit Kindern erleben?
Wie reagierte er auf Berührungen, Kuscheln, etc.? Ist es dann doch eher ein Sport-Kamerad oder ein sportlicher Familienhund?
Das, was du beschrieben hast, würde den Exemplaren, die ich kenne absolut reichen. Natürlich irgendwas fürs Köpfchen, aber das ist weit weg von dem Pensum oder Anspruch, den ein Leistungshund braucht, um zufrieden zu sein.Mit Kindern im Umgang kenn ich nur eine Hündin, aber die ist da völlig problemlos. Natürlich musste die als Junghund auch erzogen werden und auch hier ist es natürlich das Erlenen von Ruhe trotz Reizen, was im Fokus des Junghundes stand und steht, aber sie ist völlig frei mit Menschen und Kindern. Bisschen mehr musste die Besitzerin am Jagen arbeiten, was aber schon durchaus selbstverschuldet war. War so süß, als sie als Junghund immer so losgesprintet ist . Aber ist auch wieder gut geworden.
Die Langhaar-Herder, die ich kenne, sind allesamt verschmust. Bei allen könnte man sich aussuchen, ob man sie als sportlichen Familienhund halten will, oder ob man in "weicheren" Sportarten (Obe, THS, BGH...) ein bisschen Ambitionen hat. Da wäre wohl keiner ein Überflieger, aber für eine solide Leistung und Training mit Spaß reicht es allemale.
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Also ich versuche dann mal so gut wie möglich auf alles zu antworten
@Querida
Also was du so zu den Groenendaeler erzählst, gefällt mir schon echt gut für den Anfang. Wie hast du den denn ausgelastet? Wir hatten vor, wenn ausgewachsen 1 mal die Woche Hundesport zu machen(kann ja alles mögliche sein) und eben noch 1-2 mal den Hund zum Joggen/Fahrrad mitzunehmen. Das jetzt mal zum „sportlichen“ Programm. Kommt das so an das Pensum ran, oder wird diese Rasse damit so gar nicht glücklich?
Und konntest du ihn im Umgang mit Kindern erleben?
Wie reagierte er auf Berührungen, Kuscheln, etc.? Ist es dann doch eher ein Sport-Kamerad oder ein sportlicher Familienhund?Meine war definitiv ein sportlicher Familienhund - sie mochte Menschen, sie mochte dabei sein und sie mochte sehr gern kuscheln.
Sie lief am Pferd auf Ausritten mit - das klappte super, weil sie sehr gehorsam war und super auf Kommando vor, hinter und neben dem Pferd lief. An- und Ableinen ging vom Pferd aus, da sprang sie auf Kommando am Steigbügel hoch. Ansonsten ging ich damals 1x die Woche auf den Hundeplatz, UO und ab und an ein wenig Spaß an den Geräten. Gassi, Radfahren usw. war ebenfalls im Programm. Damit war sie komplett zufrieden und ausgelastet - mehr Hundesport ging zeitlich damals auch nicht, weil ich 2 Pferde hatte, mit denen ich auf Turnieren gestartet bin (und die ein entsprechendes Trainingspensum hatten).
Ein Kind hatte ich damals noch nicht, sie mochte aber die (netten) Kinder aus dem Freundeskreis. Sie verstarb 2008 mit 14 Jahren an Nierenversagen, da war mein Sohn gerade 3 Monate alt. Mit dem Baby hatte sie auch überhaupt keine Probleme. Im Alter entwickelte sie leichte Arthrose, ansonsten war sie aber bis zum Schluss fit.
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@Hummel
Wie sieht’s bei der Rasse mit der Gesundheit aus?@Querida
Also wäre unser Plan was zeitlich möglich ist, in Ordnung?An beide:
Also beide Rassen hören sich wirklich gut an, ich glaube das könnte rein vom hören meinem Freund genauso zusagen, dem zeig ich das nachher mal noch :-)
Sind die beiden Rassen denn in Bezug auf Erziehung dann aber trotzdem eher typisch Schäferhund?Und wisst ihr vielleicht gute Züchter die man sich mal angucken kann?
Ich komme aus dem Saarland, da is das immer ziemlich schwer uns würde es aber nix ausmachen, auch mal ein Stückchen zu fahren, wenn sich hier rum nix findet.Aber dann könnte ich mir die ja mal genauer ansehen:-)
Gibt es noch irgendetwas wichtiges zu wissen für mich was diese beiden Rassen angeht?
Oder wollt ihr vielleicht noch näheres wissen? -
Da bin ich nicht besonders tief im Thema. Aber mir wäre nichts "Auffälliges" bekannt. Tatsächlich gibts aber auch glaub ich nicht so viele langhaarige Herder - das müsste mit etwas Recherche rauszufinden sein. Sorry, da kann ich dir keine veritable Auskunft geben. Die Exemplare in meiner Bekanntschaft haben keine Besonderheiten gesundheitlich.
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