Welchen Schäferhund (WSS, Groenendael, ...)?
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Hallöchen,
Mein Freund und ich beschäftigen uns jetzt schon seit einiger Zeit mit dem Thema einen Hund bzw einen Welpen zu kaufen, können uns aber einfach nicht für eine Rasse entscheiden
Ich hab zwar schon versucht, mich sehr viel im Internet zu informieren, aber die ganzen Rasseportraits verallgemeinern ja nur die Hunderasse und ihre vermeintlichen Charakterzüge.. Deswegen möchte ich hier nach Meinungen fragen, die sich auch mit den Rassen auskennen, die mir vorgeschlagen werden, damit man sich mal ein richtiges Bild von der Rasse machen kannJetzt mal zuerst zu uns:
Wir sind beide Studenten und wohnen zusammen in einer 65qm Wohnung(Erdgeschoss)mit Balkon.Wir hatten beide schon immer Hunde und sind uns deswegen bewusst wieviel Zeit ein Hund in Anspruch nimmt. Dieser Hund soll jetzt unser erster gemeinsamer Hund werden. Zeitlich gesehen, können wir am Tag 2 große Runden mit dem Hund gehen(Waldstück in der Nähe) und würden ihn auch mit Spiel-und Denkarbeit beschäftigen. Je nach Rasse könnten wir auch 1 mal in der Woche Hundesport mit ihm machen, generell wollten wir auf jedenfall die Welpenschule besuchen und danach regelmäßig auf den Hundeplatz gehen. Die genannten Aktivitäten würden wir dann in der Woche abwechseln, da alles an einem Tag natürlich nicht für uns möglich ist
Außerdem besteht noch die Möglichkeit ihn an längeren Tagen mit an die Uni zu nehmen(Hunde sind erlaubt), damit er nicht zu lange alleine ist.
Wir würden auch sonst versuchen ihn oft mitzunehmen.
Ich denke, das wären erstmal die wichtigsten InfosJetzt zum Hund:
Das Aussehen und das Fell ist uns eigentlich egal. Es sollte auf jeden Fall *kein* kleiner Hund sein, also mind. ans Knie reichen.
Der Hund sollte charakterlich eher ruhig und freundlich sein und eher ein Begleiter sein, als ein reiner Sporthund. Außerdem ist uns eine hohe Reizschwelle wichtig, da wir zwar keine eigenen Kinder haben, aber sehr kleine Patenkinder. Er sollte auch mal mit „chillen zu Hause“ zufrieden sein und gerne kuscheln. Zu „gemütlich“ oder „unsportlich“ sollte er natürlich auch nicht sein, wir würden ihn nämlich gerne mit zum Joggen etc nehmen.Also im Großen und Ganzen so ein Mittelding.
Da wir in einem großen Mietshaus wohnen, sollte der Hund nicht zum „kläffen“ neigen(trotz Erziehung), darf natürlich aber ankündigen wenn er etwas von draußen hört.Kleiner Edit: Würde denn auch ein Hund aus dem Tierheim etc in Frage kommen?( da bin ich mir immer so unsicher was das alleine bleiben aber auch mitnehmen an fremde Orte angeht)
Vielleicht gibt es ja noch Fragen, falls ich etwas vergessen hab zu erwähnenVielen Dank schonmal für die Hilfe und ich freue mich auf Antworten,
Lg Laurasorry für den Doppelpost, ich habe mir jetzt mal noch mal deine Anforderungen raus gesucht.
ich kenne hier im Saarland eine Labrador-Zucht, die genau so Hunde haben, wie du sie suchst.
ich kenne drei Hunde (aus drei verschiedenen Würfen) von dort sehr gut und noch einige andere so 'nebenbei'.
alle miteinander sind ausgesprochen freundliche Hunde, aber mit dem gewissen Pepp. Begeistert und motiviert im Hundesport und auch sonst sportliche Begleiter im Alltag. Aber dabei völlig unkompliziert im Handling und einfach freundlich zu Mensch und Hund.
Zwei der Hunde, die ich näher kenne, sind ausgebildete Schulbegleithunde. Die beiden werden daneben auch im Hundesport geführt.Einzig beim Wachen bin ich mir jetzt grade nicht sicher, ob die das machen. da müsste ich noch mal nachfragen, wenn dir das wichtig ist.
sind aber halt 'langweilige' Labradore aus Standard-Zucht in den schnöden Standardfarben, wobei die glaube ich sogar nur braun und schwarz haben.. also halt so gar nix besonderes.
dafür aber tolle Begleiter für eine aktive Familie
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@CH-Troete und @Querida
Danke für die lieben Worte und die UnterstützungIch würd da gern noch mal ein zwei Dinge zum Thema "jeder Schäferhund ist aggressiv" erleutern.
Das Wort "Aggression" ist halt sehr unterschiedlich besetzt. Landläufig versteht der Volksmund darunter meist "nicht nachvollziehbare" oder "übertriebene Reaktion" auf Reize, die deswegen auch schlecht kontrollierbar ist.
und genau SO hab ich das zuerst auch verstanden, muss ich einfach noch mehr die Bedeutung in Bezug auf Hunde lernen. Aber gut, dass man mich jetzt verstanden hat.
Ein gut gezogener Schäferhund (mit einem guten Nervenkostüm und in der weicheren Variante - lassen wir mal die Leistungslinien von DSH und Mali weg) ist in DIESEM Sinne aber nicht aggressiv.
Und DAS wiederum wäre also dann kein Problem. Ich müsste, da es mein 1. Schäferhund wäre, einfach lernen, wie die so sind. Aber irgendwann ist schließlich für jeden erfahrenen Hundehalter das erste mal.
Was sie sind ist - sie wählen bei "freier Platzwahl" von allen vier Konfliktlösungsstrategien halt fight, statt fiddle about, freeze oder flight. (Zum Vergleich, der "typische" Labbi ist der typische Fiddler - da denken immer alle der Hund freut sich so, dabei hat er massiven Stress, sieht aber lustig aus.)
Also leider kenne ich nicht alle Begriffe, wär vielleicht gut, die nochmal zu erläutern. Also fiddeln ist das das, wenn die so aussehen als würden die grinsen und die Zunge rausstrecken? Wär das einzige was ich mir vorstellen kann, was für den Menschen vielleicht Lust aussieht. Freeze ist auch irgendwie klar, aber vielleicht nochmal an ner Situation erklären.
Ob man nun in einem Konflikt steckt oder nicht - das ist eben das Produkt von Lebens- und Lernerfahrung, was man als Mensch selbst in der Hand hat. Das ist beim Hund wie beim Mensch echt Erziehungssache mit gleichzeitigem Einfühlungsvermögen was das Gegenüber braucht, um den Konflikt aufzulösen.
Das, was man nicht in der Hand hat sind schlechte Prägung beim Züchter oder schlechte Nerven, so dass dauernd alles den Hund überreizt und einen Konflikt darstellt. Und das ist (vermute ich jetzt mal), das, was du meinst, was du nicht willst. Denn dabei ist einem die Steuerung aus der Hand genommen, weil das Leben nun mal das Leben ist und Stress ne Zehnerkarte - wenn die voll ist, ist Tilt.
Super! Danke, genau das war was ich nicht wollte. Weil sowas könnte ich in Bezug auf mein Leben, halt eben auch nach dem Studium nicht verantworten im Kontakt mit anderen Menschen. Wenn ich da nen Hund hab der nervlich auf 180 ist, das geht nicht. Und das traue ich mir auch nicht so. So ne tickende Bombe und man denkt immer „ohhh hoffentlich nicht zu viel Stress für ihn sonst gibt es gleich Ärger hier“Die grundsätzliche Bereitschaft, Konflikte nach vorn zu lösen ist eine komplett sachliche Geschichte und von vielen Faktoren abhängig, ob das nach außen hin "sichtbar" zum Tragen kommt. ARBEITEN muss man natürlich dran - aber das muss man bei jedem Hund. Kein Hund sollte in Konflikten stecken (auch wenn es viele tun, aber die, die Fiddeln oder flüchten sind die "lieben" Hunde).
Aber dazu bin ich schließlich bereit und ich erwarte nicht mal von nem Goldie etc das alles von alleine kommt(soll ja Menschen geben die das tun). Und en Schäferhund ist, muss man so sagen, halt einfach ne andere Nummer. Nicht, das das schwerer oder so ist und der Goldie schlechter, nein gar nicht. Es ist nur ganz anders und ich denke man muss auf ganz andere Dinge achten. Und ich bin ja bereit zu lernen.
Und ich finds ganz lustig, dass ich was richtig aktives mit Hunden angeht, selber noch ein Welpe bin und wir uns das dann zu 2 aufbauen können und gemeinsam lernen. Obwohl ich mich viel informiere, also so ganz Welpe dann doch nicht.
Ein Schnauzer ist übrigens auch ein "nach vorn" geher im Konflikt. Ist eben auch ein Gebrauchshund (ebenso wie Dobermann, Airdale Terrier, Hovawart, Rotti und viele mehr).
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@Gandorf und @miamaus2013 und @CharlieCharles
Danke für die Infos und Verlinkungen!
Dann Besuche ich mal solche Turniere :-) -
@_laura_
Fiddeln hat nichts mit Zunge rausstrecken oder "Hundegrinsen" zu tun.
Zunge raushängen und dieses übertriebene Grinsen ist eher ein Anzeichen für Stress, weniger für "Konflikt"Fiddeln ist meistens eine übertriebene Reaktion der Körpers. Übertrieben meine ich ausgelassen, grosse Bewegung. Meistens einhergehend mit starker Rutenbewegung.
Je nach Hund und Konfliktpartner kann es aussehen wie eine Spielaufforderung, bzw. Hunde nutzen die typ. Körperhaltung zur Spielaufforderung um den Konflikt zu lösen.
Es wirkt alles etwas unkontrolliert und welpig im Verhalten und Körpersprache.
Ich habe dir mal ein Bsp. angehangen.
Der braun-weisse Hund ist meine Hündin. Die fiddelt da aktuell vor sich hin, gegenüber dem Menschen.
Die steckt nämlich in einem Konflikt mit den Pferden (vor denen hat sie Angst / ist unsicher).
Auf der anderen Seite ist da aber ihr Hundekumpel, dem sie gerne folgen würde.
[Externes Medium: https://youtu.be/pEf_du7FVDc] -
Typisches fiddeln kann man mAn sehen, wenn man einen (typischen) Labrador im Kontakt mit einem Hund sieht, der keinerlei Bock auf Kontakt mit diesem Hund hat.
Welpen zeigen es ebenfalls enorm oft, allerdings entwickeln die sich irgendwann weiter und zeigen dann eben auch eins der anderen 3 F (Ausnahme eben Rassen, die diesen Entwicklungssprung sehr selten machen). Ich bin ja ehrlich..fiddeln finde ICH am angenehmsten, wenn der Hund den Weg wieder rausfindet. Man muss keine Angst haben, dass der Hund abhaut und auch nicht, dass er den anderen Hund zerlegt. Pan fiddelt (im Gegensatz zu meinen Malis, die das einfach nicht zu kennen scheinen) und es entspannt die Situation sehr oft - im Gegenteil zum freeze. Beides (freeze und fiddel) bietet mAn dem HH genug Zeit um einzugreifen und seinem Hund zu helfen ohne eben Angst haben zu muessen, dass was passiert (abhauen/Beisserei).Freeze ist erstarren.
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@Vakuole @Murmelchen
Achso, jetzt wird es klarer.
Mein Hund damals ist auch immer einfach nur erstarrt wenn er unsicher war oder Angst hatte, dann kenn ich das auf jeden Fall.
Alles andere hab ich jetzt auch verstanden -
Fiddlen kann sogar je nach Hund auch noch viel extremer aussehen.
Bei Zoey ist es z.B. wirklich krass, sie ist total hektisch am Spielaufforderung machen und hüpft hin und her usw. - also richtig schnell.Aber - man sieht, dass es nur fiddlen ist z.B. auch daran, dass wenn ich sie rufe und frage, ob wir weiter wollen - sie sofort angelaufen kommt und mitgeht.
Es war also eher ein 'Überbrücken der Zeit/Situation'.Wenn sie wirklich Spielaufforderungen macht, dann macht sie das auch lieber noch etwas länger - statt mitzukommen. X-)
Von den Ansprüchen her - joah, ich sehe da auch eher den 'typischen' Labrador, den Ihr eigentlich haben möchtet - für alles irgendwie zu haben, aber nirgends besonders extrem - soweit einfaches Handling..., freundlich... .
Schäferhunde sehe ich z.B. in der Großstadt eher selten - und wenn, dann sind sie oftmals mit Polizeithut geboren, oder teils auch unverträglich - oder zu ganz krassen Balljunkies gemacht worden.
Also nicht unbedingt das, was ich für einen gaaanz unkomplizierten Begleiter halten würde.
Natürlich ist der Will to please - und das Interesse am Menschen doch stärker ausgeprägt, als es bei anderen Hunden der Fall ist - aber z.B. da sind versch. Retriever ja auch sehr stark in der Hinsicht.
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@Mejin
Naja in ner Großstadt würde ich auch nicht leben wollen. Ob der Hund dann ein Balljunkie wird hängt ja vom Halter ab und kann ja auch bei nem Labbi vorkommen.Es gibt Hunde (ich kenne mehrere), die der (erfahrene!!!) Halter in gewissen Reizlagen mit "Schnuller" führt. Nicht, weil der Halter zu unfähig oder faul wäre, sondern weil es für den Hund die stressfreieste Alternative ist, wenn die Situation sich nicht vermeiden lässt.
Ich kann mir vorstellen, dass derartige Situationen für gewisse Hunde in der Stadt am ehesten auftreten... -
Was aber nicht heißt, dass Du evtl. mal in ne Großstadt mit den Hund musst - und da natürlich ein aufgeschlossener und unkomplizierter Begleiter 'einfacher' ist. :)
Und - die 'Schnullerhunde' meine ich nicht - ich meine wirklich welche, die manisch auf den Ball fixiert sind und draußen überhaupt kein Interesse mehr an irgendwas zeigen, solange der Ball da ist - und wenn er weg ist - wird nur gegeiert, dass er ja wiederkommen soll.
Einen Retriever - das sagt ja schon der Name - kann man wohl auch recht einfach zum Balljunkie machen - da er ja nun mal gerne Kram holt und es so 'einfach' ist, wenn man da was hat, worauf der Hund fixiert ist.
Die, die mir bekannt sind, die tragen gerne Kram und holen es - das liegt bei ihnen wohl einfach genetisch nahe.
Bevor unsere Hündin kam, dachte ich ja u.A. - dass jeder Hund früh aufstehen möchte - und gerne Bälle holt - nun ja. Unser Hund mag weder das eine, noch das andere.
Dazu ist sie nicht mit den stärksten Nerven ausgestattet und unsicher - da hat man gut zu tun - und überall mit hinnehmen kann man sie z.B. nicht.
Da hat man mit nem Hund, der ein Tick mehr in die Begleithundeschiene fällt vermutlich ein einfacheres Spiel.Schäferhunde im allgemeinen verbinde ich eher mit Hunden, die wirklich eine 'Aufgabe' haben möchten, aber speziell die WSS oder die Groenendaels sehe ich tendentiell eher selten hier - aber wie gesagt - wir leben auch in ner Großstadt.
Außerhalb begegnet man dann doch öfter auch mal nem Schäferhund. :)
Für mich klingt es halt so, als würdet Ihr eigentlich einen Begleithund suchen - einen sportlichen Begleithund, mit gefestigtem Wesen.
Vom WSS zumindest habe ich hier im Forum öfters gelesen, dass das nicht unbedingt der Fall ist - wie 'hoch' da das Risiko heutzutage ist einen so sensiblen zu erwischen, weiß ich leider auch nicht.
Aber evtl. habe ich es auch überlesen - andere Rassen kommen bei Euch aber auch generell in Frage, oder wirklich nur die Beiden im Threadtitel genannten(?).
/edit: Achso, doch, so wie ich es lese, kommen auch andere in Frage. Okay. (: -
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