Welpe beisst Kinder in den Jackenärmel und zieht nach unten
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Hallo zusammen,
vor 6 Wochen ist unsere 15 Wochen alte Berner-Hovi Mix Hündin bei uns eingezogen. Die Kleine bereitet uns allen wahnsinnig viel Spaß und ich würde behaupten sie ist bereits, soweit man das in dem Alter sagen kann, gut erzogen. (Grundkommandos + aus + abrufen ist gut verinnerlicht + gute Leinenführigkeit. Beisshemmung relativ gut aber teilweise noch sehr ungestüm und viel mäßig festen Zahneinsatz.)
Wir haben zwei kleine Kinder mit 3 und 5 Jahren. Sie dürfen den Hund nicht stören wenn er ruht und müssen sich sonst auch angemessen dem Hund gegenüber verhalten. (Nicht ärgern, nicht rumhampeln etc)
Nun zu unserem Problem bei welchem wir eure Einschätzung benötigen. Die Kleine spielt insgesamt nach Hovi Manier sehr wild. Mit knurren und viel Zahneinsatz. Das haben wir soweit gut im Griff und sie hängt uns auch nicht an den Beinen oder ähnliches.
Leider schnappt sie beim Gassi gehen manchmal nach den Ärmeln der Kinder bzw. wenn alle auf dem Feld rennen, rennt sie auf einmal zu unserem kleinen und hängt knurrend am Ärmel. Versucht ihn runter zu reissen. Sie ist auch schonmal am Ärmel hochgesprungen und hat in den Schulterteil der Jacke gebissen. Verletzt wird niemand und bei lautem aus rufen lässt sie sie auch ab. (Ich stürze dann auch heran und packe sie mir bzw gehe runter zu ihr und erteile ihr einen ordentlichen Anpfiff. Sie soll merken, dass das falsch ist.)
Meine Frage ist nun. Ist das noch Welpenspielverhalten? (Habe gelesen das Wolfswelpen so spielen und sich auch runter reissen) Oder will sie die Kinder korrigieren? Wenn sie an der Leine ist fixierten sie manchmal richtig unsere Tochter um dann im richten Moment am Ärmel zu hängen. Es ist schon besser geworden aber man macht sich halt doch etwas sorgen.
Zuhause übrigens lässt sie beide in Ruhe bzw geht neutral mit ihnen um und spielt auch relativ Normal. Nur früher auch Mal überschwänglich mit leichtem knappen in Arm, Hand etc aber aus dem Spiel heraus. Das ist jetzt eigentlich weg.
Was meint ihr?
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Hi
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Verletzt wird niemand und bei lautem aus rufen lässt sie sie auch ab. (Ich stürze dann auch heran und packe sie mir bzw gehe runter zu ihr und erteile ihr einen ordentlichen Anpfiff. Sie soll merken, dass das falsch ist.)
Hi Chris!
Zum zitierten: Das liest sich so, dass der Hund auf dein "aus" vom Kind ablässt (?) und du ihn DANN korrigierst. Dann korrigierst du ihn für das Ablassen vom Kind.Ich persönlich halte es so, dass (junge) Hunde nicht selbst wild an Kinder heran gehen dürfen (und anders herum), nur wenn ein Erwachsener das "einleitet" und dafür sorgt, dass es entspannt zugeht.
Meine Hündin ist relativ lange sehr gerne bzw. wollte sehr gerne an Kindern hochspringen und ich habe sie konsequent aktiv weggeschickt, wenn sie im Begriff war, das zu tun. Für mich persönlich "müssen"/sollten Hunde und Kinder nicht zusammen rennen/toben. Da wäre mir die Verletzungsgefahr zu hoch, unabhängig davon, ob der Hund in böser Absicht oder aus Versehen zu grob ist (oder das Kind, wenn es um kleine Hunde geht). -
Für mich liest sich das so, als ob deine Junghündin durch den verstärkten Bewegungsreiz, wenn die Kinder draußen rennen, wilder spielt als drinnen. Jagd- und Raufspiele enthalten eben Elemente wie Fixieren, Verfolgen, Anspringen und Niederringen. Bei einem 15 Wochen alten Welpen denke ich in diesem Zusammenhang nicht an Kontrollverhalten, sondern an altersgemäß wildes Spiel. Dazu kommt, daß Hunde kontextbezogen lernen; was innerhalb der Wohnung schon gut klappt, muß draußen quasi wieder neu gelernt werden. Aus Hundesicht ist das nämlch gar nicht dasselbe. Bleib dran und hab Geduld, du wirst noch so manches scheinbar schon gut Gelernte mehrfach erklären müssen. Das ist ganz normal bei jungen Hunden.
Für mich persönlich "müssen"/sollten Hunde und Kinder nicht zusammen rennen/toben.
Das sehe ich auch so, zumindest bei der Kombi großwerdender Junghund und Kinder unter 10 Jahren.
Dagmar & Cara
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Hi Prickl,
danke für deinen Beitrag.
Vlt habe ich mich nicht genau genug ausgedrückt. Wir versuchen immer unmittelbar zu korrigieren. Also in den Momenten ist es dann immer mehr so beides gleichzeitig. Hinstürzen, lautes aus und runter zum Hund.
Du hast natürlich Recht. Wir sind auch dabei die Kleine und die Kinder so zu erziehen, dass jeder etwas Abstand hält bzw gerade dann nicht nah ran wenn sie ihre 5 Minuten hat. Sie nimmt den Kindern auch nichts aus der Hand bzw zeigt keine grundaggressionen den Kindern gegenüber. Seitdem wir jetzt immer korrigieren wenn sie zu nah oder wild zu den Kindern rennt, dreht sie daheim auch ab oder bleibt ruhig vor den Kindern stehen. Leider gibt es auch Momente in denen die Kinder den Hund animieren. (Wir müssen sozusagen alle drei auf Rücksicht erziehen,)
Nur das Jackengebeisse lässt sich für mich nicht ganz genau einschätzen. Ich tippe auf Spiel wie auch austesten der eigenen Energie bzw. Sowas ähnliches.
Gibt es sonst noch jemanden der ähnliche Erfahrungen gemacht hat?
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Hallo Dagmar,
danke für deinen Beitrag sowie tolle Erläuterung. Genau so hatte ich das schon in einem Buch gelesen.
Das mit dem Kontext wusste ich noch gar nicht und es wird jetzt für mich auch klarer wieso die Kleine draußen anders reagiert.
Ich gebe dir auch Recht, dass man Kinder und Hund nicht zusammen toben lassen sollte. Leider lassen sich Kinder beim Gassi gehen nicht immer so "abrufen" wie man es sich wünscht und der Hund soll aber auch frei laufen um sich daran zu gewöhnen. Ich denke wir schrenken das freie laufen jetzt etwas ein wenn ich nicht dabei bin und die Kinder müssen, wenn wir alle zusammen draußen sind, eng neben mir laufen.
(Ein Wunsch wäre natürlich, dass sich beim Gassi gehen alle frei bewegen können und die Kinder nicht plötzlich "angefallen" werden.)
Sie hatte auch schon am bauschigen Schal gehongen und das ist auf den ersten Blick natürlich etwas was einem dann Gedanken macht. Wie gesagt: es wird draußen auch schon besser
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Ehrlich gesagt empfinde ich das Verhalten eures Welpen als (für Gebrauchshunde - ein Hovi ist einer) völlig normal.
Meine derzeitigen 3 Hunde haben/hätten sich in dem Alter bei rennenden und eventuell quietschenden Kindern ganz genau so verhalten.Da ich später einen Hund möchte, der für die Arbeit mit mir brennt, statt mich für eine nervende Spaßbremse zu halten, habe ich es so gehalten:
- Beim Welpen, der logischerweise noch nicht im Gehorsam steht, durfte mein Sohn auf Spaziergängen nicht rennen, mit Stöckern fuchteln oder hampeln. Die Zeit geht schnell vorbei und meinem Sohn hat es nicht geschadet, Rücksicht und Impulskontrolle zu lernen.
- Bekamen die Welpen ihre 5 Minuten (inclusive Beißerei) habe ich auf ein Spielzeug (so eine kleine Welpen-Beißwurst hatte ich immer in der Hosentasche) umgelenkt und daran gleichzeitig "auslassen=Spiel geht noch geiler weiter" geübt.
- Den Welpen für sein erstmal normales Verhalten zu strafen, habe ich genauso vermieden, wie eine negative Verknüpfung des Aus-Kommandos. "Aus" und daraufhin auslassen schürt immer die Hoffnung auf mehr und bedeutet nicht das Ende des Spiels.
- Generell Impulskontrolle geübt und daran gearbeitet, dass der Hund erkennt, dass Gehorsam eher zum Ziel führt, als kopflose Aktionen.
Mit der Zeit haben sie dann ohne Stress und Gewese gelernt, ihre Zähne vorsichtig einzusetzen und den Gehorsam erlangt, dass ich sie entspannt abrufen kann, wenn sie durchstarten wollen.
Heute kann ich mit allen 3en ohne Kratzer mit bloßen Händen raufen und mein Sohn kann rennen, bis er umfällt. Da passiert nix. -
"Aus" und daraufhin auslassen schürt immer die Hoffnung auf mehr und bedeutet nicht das Ende des Spiels.
Kannst du das näher erklären?
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Hi Querida,
das mit der Beisswurst in ständigem Zugriff finde ich auch eine gute Idee um sie umzulenken.
Ich denke wir werden das jetzt wirklich so machen, dass die Kinder enger bei uns laufen und wir erstmal nicht mehr ableinen wenn alle dabei sind bzw. rumwuseln.
Ich muss dazu sagen, dass die Kleine das aber auch macht wenn meine Tochter nur eng an ihr vorbei geht oder auch steht bzw leicht hinter uns gegangen ist als der Hund abgeleint war. Sie ist dann zu ihr hin und hat sich an den Ärmel geklemmt.
Draußen in Verbindung mit Gassi und dicker Jacke scheint irgendwas in dem Hund zu triggern. Ich hoffe halt einfach, dass es wirklich nur Spieltrieb ist und nicht schon eine Art fehlgeleitete Aggression oder wie man es auch nennen mag.Wir bleiben dran
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Hey
Ich kenne das als Versuch, rennende Kinder zu kontrollieren, unsere (inzwischen verstorbene) Schäferhündin hat dieses Verhalten selten, aber die Neigung dazu doch gezeigt. Sie war allerdings schon älter. Rennende, besonders fremde Kinder (wir haben selber 2), die zb bei uns zu Besuch waren, wurden dann unauffällig umrundet, verfolgt, wenn man nicht sofort eingegriffen hat und ein mal ist sie einem Kind hinterher und hat es an der Jacke festgehalten. Von da an blieb sie an der Leine, wenn wir mit fremdem Kinderbesuch unterwegs waren und ich hatte da besonders ein Auge drauf.
Bei einem Welpen würde ich das allerdings eher als spielerischen Versuch einordnen, trotzdem würde ich es unterbinden. Wenn du schon vor dem Versuch des Anspringens und Schnappens schaffst, beim Anlauf nehmen den Hund umzuorientieren zu dir, musst du nicht korrigieren. Also statt hinterher schimpfen zu müssen, vorher den Hund rufen und loben. Dann wieder mit einem "Ok" zb wieder "entlassen".
Spult sie sich doch zu sehr auf, würde ich den Hund an die Leine nehmen und die Situation evtl. beenden, damit sie runterfährt und allmählich lernt, sich zurückzunehmen und Frust auszuhalten, falls nötig
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Rennende Kinder werden ihr ja in den nächsten Jahren immer wieder begegnen, auch von Besuchskindern. Ich bin sehr dafür, Familienhunden beizubringen, dass sie bei spielenden Kindern nicht mitspielen dürfen, die Kinder nicht "bewacht"/kontrolliert werden, und dass sie Respekt vor ihnen haben müssen (kein Rempeln, kein Umrennen, auch nicht im Spiel). Ich denk da auch an den Hovawartanteil eures Hundes
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Ich stell mir vor, dass eure Süße ganz besonders hübsch gefärbt sein muss bei dem Rassemix... hast ein Bild für mich?
Alles Gute für euch
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Hallo Frechdax,
danke für deinen Beitrag.
Ja, so wie du es beschreibst kommt es ganz gut hin. Schon Spieltrieb aber irgendwie auch eine Art Kontrolle dabei da sie es ja auch macht wenn die Kinder nicht rennen. (Natürlich nicht immer aber ab und an)
Drinnen hat sie anfangs auch so wild gespielt und meine Tochter das eine oder andere Mal etwas heftiger angegangen. Das ist aber jetzt immer weniger geworden bzw. weiß sie, dass sie nicht wild ran darf.
Das mit dem "im Ansatz" umorientieren ist natürlich genau das Ding was am besten funktioniert wenn man den Moment erwischt. Wir sagen meistens vorauseilendes "aus" und es klappt . Man merkt förmlich wie ein anderes Programm im Kopf geladen wird und sie sich umorientiert. Leider erwischt man den Moment nicht immer.
Wir arbeiten natürlich intensiv weiter :)
Leider scheint das Bild zu groß zum hochladen zu sein. Gibt es da eine Begrenzung?
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