Unsere Hundeschulodysee - Erfahrungsbericht

  • Mir fällt das immer so schwer, mir dieses "hohl drehen" vorzustellen.
    Wenn Rocky keinen Bock mehr hat, stellt der auf Durchzug, dreht sich rum und geht. :roll:


    Sorry für OT.


    das ist bei Hunden, bei denen man züchterisch darauf hingearbeitet, dass sie extrem eng mit dem Menschen zusammen arbeiten und dabei auch über ihre Leistungsgrenzen gehen, anders..


    Mal als Beispiel Border Collie: wenn er die Schafe von A nach B bringen soll, dann kann er nicht nach 5 Minuten sperren, weil er keinen Bock mehr hat. Dann muss die Aufgabe erledigt werden.
    Oder Mali: wenn Sprengstoff in einem Gebäude gesucht werden soll, dann kann der Hund ebenfalls nicht nach 5 Minuten aufhören, sondern muss seine Aufgabe erledigen.
    Daher wurde eben im Laufe der Selektion darauf geachtet, dass diese Hunde eben einfach nicht aufhören, wenn sie keinen Bock mehr haben, sondern immer und immer und immer weiter machen.
    Bis zur körperlichen Erschöpfung. Da muss man als Mensch dann regulierend eingreifen.


    Ares würde nicht einfach aufhören, wenn er müde ist, sondern immer weiter machen. Bis er einfach umfällt.
    Nur wird er mit zunehmender Erschöpfung immer hektischer, dünnhäutiger, fahriger, teils auch schneller in seinen Bewegungen um eben aktiv gegen die Erschöpfung anzukämpfen. Diese Kombination ist dann das, was man als 'um die Ohren fliegen' bezeichnet. Der Hund weiß einfach gar nicht mehr, wohin mit sich.
    So weit sollte man es aber einfach nicht kommen lassen, sondern schon viel früher eingreifen..

  • @miamaus2013 Vielen Dank für die Erklärung! :bussi:


    Das "warum" ist mir wohl bewusst, ich habe das halt noch nie gesehen/erlebt. Und daher kann ich mir das nur schwer vorstellen.
    Wenn ich meinen Hund überfordert habe, merke ich das eben nicht sofort oder nicht an solchen Reaktionen wie bei Border&co, sondern daran, dass er zb am Abend nicht recht zur Ruhe kommt oder ähnlichem.

  • Also nachdem es jetzt Beitrag um Beitrag um die Schuldzuweisung an die HuSchu ging (ok, auch Thread-Thema), reisse ich jetzt mal so richtig hier rein und verweise Dich. @Flauschi&Frauchen zurück auf Deine eigene Verantwortung, die Du mit der Anschaffung des Hundes hättest übernehmen müssen. Was Du aus meiner Perspektive immer noch nicht wirklich begriffen hast


    Denn so etwas habe ich wirklich noch niemals gesehen, gelesen oder gehört. Und ich kann mir nicht auf die Tastatur beissen, diesmal nicht, dass das jemand es solange mitmacht ...
    Bin fassungslos, wirklich, das darf man mir angesichts dieser Erzählungen, bitte, bitte nicht verübeln. Und ich habe einen Grund, meiner Fassungslosigkeit etwa mehr Raum zu geben, als ansonsten bei mir üblich.


    Dann ich befürchte, Du hast das ganze Ausmass, die Grausamkeit dahinter, noch gar nicht verstanden, Dich noch nicht richtig damit auseinandergesetzt, welche Rolle Du in diesem grausamen Spiel inne hattest. Es gefällt mir nicht, und gebe ich unumwunden zu, wie Du die Schuld bzw. die Verantwortung auf die HuSchu abwälzt (Du armes Hascherl ... mir tut nur der Hund leid). Das halte ich auch für einen grundlegenden Fehler, um einen richtigen Neustart hinlegen zu können. Sehe Dich mit fliegenden Fahnen in die nächste Katastrophe rauschen, der Du dann wieder die Verantwortung übergeben kannst.


    Nein, so funktioniert das nicht.


    Zuerst solltest Du Dir klar machen, Dein Hund ist im Eimer, kaaaaaapuuuuttt. Nachhaltig, körperlich und seelisch und Du, nur Du hast das zu verantworten. Das, was dort gelaufen ist, ist tierschutzrelevant, kommt einer Quälerei gleich. Und wie bei menschlichen Traumatas auch, das bleibt bei Deinem Hund - im wahrsten Sinne des Wortes - nicht nur in den Knochen stecken. Das wird für immer bleiben. Du wirst höchstwahrscheinlich Jahre brauchen, um es zu mildern. Second-HandHunde-Halter dieser Rassen werden Dir das bestätigen können. Einiges lässt sich mildern, vieles bleibt ein Leben lang und muss gemanagt werden.


    Das, was Dein Hund hinter sich hat (das solltest Du Dir begreiflich machen, ja mit dem Holzhammer :headbash: ), ist so, als hättest Du ein 3 jähriges Kind in ein Bootcamp abgegeben (wie bei manchen TV-Sendern gezeigt, für Teenager und junge Erwachsene, die straffällig geworden sind) bzw. Dich auch noch selbst am Trainingsprogramm beteiligt. Ja, Du bist einer von denen, dabei solltest Du das Dir überantwortete Lebewesen beschützen. Wie will man das entschuldigen? Das entschuldigt niemand. Wäre es ein Kind gewesen, drohte Dir heute die Haft und selbstverständlich der Verlust des Sorgerechts.


    Das Argument, dass Du nur den Befehlen Deiner Vorturner gefolgt seist, es nicht besser gewusst hättest, nu, im Leben, in der Justiz und auch ethische-moralisch: "Dummheit schützt vor Strafe nicht". Das schlimmste an der Sache ist, die meiste Strafe muss Dein Hund für Dich ein Leben lang ausbaden. Dann wird es Dir doch möglich sein, Dich ein bisserl mehr damit auseinander zu setzen, oder nicht?


    Wenn Du das verinnerlicht hast, Dich dem stellst, dann - und NUR DANN - ist ein Neustart im eigentlichen Sinne möglich. Sonst, wie gesagt, mit Pauken und Trompeten höchstwahrscheinlich in das nächste Desaster. Denn so viel Hoffnung, dass Hund und Du diesmal in die richtigen Hände kommst, die das alles für Dich übernehmen, damit Du Dir diese Erkenntnisse und die höchst unangenehmen Gefühle ersparen kannst, habe ich nicht.


    Das, was dort gelaufen ist, darf auch einem Anfänger auf dem Land nicht passieren. Nicht einmal, wenn er blutjung und unerfahren ist. Hättest Du Dir auch nur ein einziges Buch gekauft, mal im Internet recherchiert, Blogseiten von denen gelesen, die mit BCs auskennen, dann wäre das nicht passiert. Aber es ist ja sooohooo bequem, abzugeben.


    Mir ist kein einziges Stück aus der Literatur bekannt, in dem drinne stünde, dass man einen Junghund derart überlastet, arbeitet ... Den Link hätte ich gerne, das Buch lese ich mir durch, denn ich kann das schlicht und ergreifend nicht glauben.


    auch das man in einer Stunde einen 500g Eimer Leckerchen reingepackt hat in einen etwa 40cm hohen Hund


    Wenn ich den Faktor der Übertreibung abziehe, mutmasse, dass der Eimer vll. nicht ganz voll war, die Erziehungsmethoden Revue passieren lasse, dann handelt es sich um eine 1/2 bis 3/4 Futterration eines Hochleistungssportlers. Und hat mit Guddie verwöhnen so mal gar nichts zu tun. Wahrscheinlich bekommt der arme Hund sein gesamtes Futter als Erpressungsmittel nur auf dem Platz.


    Das zeigt mir auch auf, Du hast das alles noch gar nicht verstanden ... Deswegen auch:


    Da es bei den anderen Hunden in dem Kurs gefruchtet hat, alle Fortschritte gemacht haben, und sonst keiner so aufgedreht war wie meiner, bin ich zu Anfangs nicht darauf gekommen das etwas falsch läuft.

    Blödsinn, das überstehe kein einziger Hund. Du hast das nur nicht gesehen. Du bist nicht nur blind gegenüber den Bedürfnissen des eigenen Hundes, sondern auch selbstverständlich gegenüber denen der anderen auch.


    Vom Saulus zum Paulus per Forenanmeldung, daran glaube ich nicht ... Kann ich nicht, denn nicht Dein Hund steht hier im Fokus, in der Opferrolle, sondern Du rückst Dich dort hin ...

    Vielen Dank für eure netten Worte.

    Das kann ich nicht, das konnte ich nicht, das wollte ich nicht. Denn ich bin der Auffassung, wenn Dir hier nicht mal einer richtig die Meinung geigt, dann wird das nichts, mit der zukünftigen Verantwortung für ein Lebewesen. Mir ist sogar wurscht, wenn ich gesperrt werde für diesen Beitrag ... und Du darfst mich hassen ... mir reicht es, aber bei mir zieht diese Opferrolle nicht ... Nicht, wenn man selbst ein Täter war und sich selbst dafür bejammert ...


    Lies mehr Literatur ...

  • @Das Rosilein
    Danke das du mich dermaßen angreifst.
    Ich sitze hier gerade am heulen,
    Das ist das was du wolltest, nicht?


    Ja ich habe eingangs bereits eingeräumt Fehler gemacht zu haben.


    Es sollte ein Erfahrungsbericht sein und keine Schuldzuweisung.


    Und glaub mir, ich fühle mich wegen dem, was wir in der Summe erlebt haben schon echt nicht gut.


    Dur wirst es kaum glauben, ich habe im Herbst angefangen, mit unmengen Hundebücher zu kaufen, zu lesen. Habe unheimlich viel Zeit da rein gesteckt. War bei 4 verschiedenen Trainern, damit es meinem Hund gut geht. Und damit er trotz meiner Unerfahrenheit einen guten Start ins Leben hat.


    Das viel schiefgegangen ist, steht außer Frage. Und doch ist er ein total freundlicher Hund mit einer guten Bindung zu mir geworden. Der einzig bei Hundebegegnungen so richtig massiv aufdreht.


    Wenn du mir jetzt den Hund wegnehmen lassen willst, wonach es klingt. Dann mach es. We n er dadurch ein besseres Leben hat. Ist mir auch egal. Ich sitze heute abend beim Therapeuten und kann erstmal schauen, dass ich nach deinen Worten wieder auf die Kette komme. Nur damit du eine Vorstellung hast, was dein Post anrichtet.


    Labile Menschen können sich leider nicht gegen andere Menschen wehren und sind in vielen Punkten aus die hilfe von außen angewiesen. Der Hund sollte mich darin unterstützen wieder auf die Beine zu kommen. Und nicht mit Hasstiraden übergossen zu werden.


    Ich hatte keine Ahnung was richtig und falsch ist. Und mir daraus einen Vorwurf zu machen, ok. Aber ich war ja offensichtlich die einzige, der die erziehungamethoden dort nicht passeb, den die anderen gehen nach wie vor gerne dort hin...


    P. S. Ich will meinen Hund nicht loswerden sondern mit ihm zusammen das beste draus machen, aus dem was wir jetzt haben.


    Desshalb bin ich hier und nicht um mich von dir fertig machen zu lassen!

  • @miamaus2013 Vielen Dank für die Erklärung! :bussi:


    Das "warum" ist mir wohl bewusst, ich habe das halt noch nie gesehen/erlebt. Und daher kann ich mir das nur schwer vorstellen.
    Wenn ich meinen Hund überfordert habe, merke ich das eben nicht sofort oder nicht an solchen Reaktionen wie bei Border&co, sondern daran, dass er zb am Abend nicht recht zur Ruhe kommt oder ähnlichem.

    Rocky1217 die Hauptsache ist, dass du es überhaupt merkst und reflektierst!
    Das ist viel, viel wert auch, bzw. insbesondere für deinen Hund :bindafür:

  • Danke das du mich dermaßen angreifst.
    Ich sitze hier gerade am heulen,
    Das ist das was du wolltest, nicht?

    Das hättest Du schon längst getan haben sollen. Es ist traurig, dass es diesen Impuls von aussen gebraucht hat. Du solltest Deinen Hund beweinen, nicht Dich selbst.


    Das viel schiefgegangen ist, steht außer Frage. Und doch ist er ein total freundlicher Hund mit einer guten Bindung zu mir geworden. Der einzig bei Hundebegegnungen so richtig massiv aufdreht.

    Das meinst Du nur, kann keine gesunde Bindung sein, nicht nach solchen Bootcamps. Der Hund ist abhängig von Dir. Und wie bei misshandelten Kindern auch, klammern sie sich an denjenigen, dem sie als schutzbefohlene ausgeliefert sind. So, wie die jungen Menschen in den Bootcamps, die nachher dankbar sind, dass sie wieder nach Hause dürfen oder ins Stockholm-Syndrom (google hilft) abdriften .


    Du weisst gar nicht, wie eine echte, vertrauensvolle Bindung aussieht. Kannst Du gar nicht wissen, würdest Du es wissen oder fühlen, hätte nicht passieren können, was passiert ist.

    P. S. Ich will meinen Hund nicht loswerden sondern mit ihm zusammen das beste draus machen, aus dem was wir jetzt haben.

    Das ist nicht meine Intention, sondern dass Du mal so richtig aufwachst.



    Desshalb bin ich hier und nicht um mich von dir fertig machen zu lassen!

    Du, Du, Du, denk an Deinen Hund, was Du ihm angetan hast. Nicht daran, dass ich Dir die Wahrheit vor den Latz geknallt habe. Und ich weiss, kein Schwert schneidet schärfer ...

  • Was andere alles machen ist mal definitiv kein Maßstab.
    Und in ein "Bocken" zu fallen wenig sinnvoll.


    Das Rosilein war sehr, vielleicht sogar ungewöhnlich, deutlich.
    Ich hab hier für n eine Fehler auch schon "Haue" eingesteckt. Hab vielleicht auch kurz mit mir allein geschmollt. Dann aber nachgedacht und geändert. Und zwar mich, meine Einstellung und mein Handeln. Vielleicht wäre das für dich auch ein Weg?
    Na klar fühlst du dich getroffen, ist auch Mist, wenn man so "ertappt" wird. Aber meine Erfahrung ist hier, dass sie viele Menschen Zeit nehmen für so unerfahrene Trottel wie mich. Und wenn ich dann eine Rüge kassiere, hat das seinen Grund.
    Und Rosilein hat recht: die Verantwortung für das Tier, für den Teil deiner Familie, liegt bei dir.
    Durchschnaufen und neu sortieren! :winken:

  • Hast du auch nicht Das Rosilein!


    ---


    Hunde als Therapeuten anzuschaffen, bzw. sie in dieser Rolle sehen zu wollen, ist ein schwieriges Thema und den Vierbeinern ggü. nicht immer gerecht ...

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