Junghund jault beim alleine bleiben

  • Das könnte ein Anhaltspunkt sein. I.d.R. hat Sie wenn Sie nicht schläft immer eine Beschäftigung. Wenn Sie alleine ist den Kong. Und ansonsten wird gespielt oder Sie kaut an Ihrem Stock. Einfach nur liegen und "nichts tun" ist nicht möglich. Da fängt Sie irgendwann an zu fiensen und fortert Aufmerksamkeit. Leider hilft ignorieren hier nicht weiter.

    Dann würde ich dem Hund jetzt dringend beibringen, einfach nichts zu tun! Nichts zum Kauen, weniger Beschäftigung, weniger Spielen- das Programm deutlich runterfahren.


    Wie viel schläft denn Dein Hund dann überhaupt am Tag?


    Du erziehst Dir damit einen Aufmerksamkeits-Junkie in ständiger Erwartungshaltung, das ist nicht gut. Für Euch nicht und für den Hund auch nicht.

  • Ich schätze dein Hund muss erstmal lernen, was er tun soll, wenn es nichts zu tun gibt - nämlich dösen, schlafen oder - wie es aus menschlicher Sicht nun mal aussieht - sich fadisieren.
    Erst wenn sie das kann, kann sie wahrscheinlich lernen auch ohne Ablenkung alleine zu bleiben. =)

  • Ich würde auch behaupten, dass sie einfach überbeschäftigt wird und nicht zur Ruhe kommt.


    Ich habe auch gerade einen 8 Monate alten Junghund hier sitzen. Wir machen morgens einen kurzen Spaziergang von ca. 30-40 Min, den ich aber sehr ruhig gestalte. Es gibt da nur einen ganz kurzen Freilauf zum ausreichenden Lösen, dann geht es wieder an die Leine. Da darf er dann machen wie er will, solange die Leine (ganz normale 2m-Leine) nicht auf Zug kommt. Der Große läuft den ganzen Weg frei.


    Nach Rückkunft gibt es Frühstück. Während ich dusche, frühstücke und mich richte, ist Ruhe angesagt. Beide werden aufs Hundekissen zitiert und räumlich begrenzt mit Zimmertür und Kindergitter. Bis ich dann fertig gerichtet bin und los gehe, sind beide so schläfrig, dass sie kaum mitbekommen, dass ich gehe. Das Kindergitter mache ich mittlerweile auf, bevor ich gehe. Anfangs blieb es noch zu.


    Sie sind dann je nachdem 2 bis 5,5 Stunden alleine. Nachmittags gibt es dann einen etwas aktiveren Spaziergang bei dem beide die Sau rauslassen können. Je nach Wetter fällt der auch mal länger aus. Bisher waren es aber maximal 75 Minuten. Hier gibt es fast ausschließlich Freilauf; ab und an übe ich mit dem Kleinen mal etwas Gehorsam (Unterordnung) oder einfach Alltagsgehorsam (Rückruf, Sitz auf Entfernung, etc.), oft dürfen Sie aber machen, was sie wollen, solange sie sich benehmen. Zuhause gibt es dann wieder Futter und ab und an noch danach den Kong zum Runterkommen. Den Rest des Tages wird geruht. Vor dem Schlafen gehen, geht es nochmal kurz raus zum Lösen.


    Zweimal in der Woche bin ich mit dem Junghund im Training in der Rettungshundestaffel. Dort hat er in einem Zeitraum von 3-6 Stunden in der Regel zwei Übungsphasen von maximal 20 Minuten. Ansonsten schläft er in der Box im Auto. An diesen Tagen fällt für den Kleinen der zweite Spaziergang aus.


    Wichtig: Zuhause passiert sonst absolut nichts! Da wird nicht gespielt, nicht geübt, da wird ausschließlich geschlafen. Da ich alleinstehend bin, gibt es sonst auch nicht viel Spannendes. Ich sitze am Schreibtisch, arbeite was, oder ich lese, schaue fern, mache Haushalt. Beide Jungs haben also absolute Ruhe und nutzen diese auch. Ich bin mir sicher, dass beide Hunde locker auf ihre 20 Stunden Schlaf kommen am Tag.


    Soweit mein Erfahrungsbericht. Was ich dir empfehlen würde: Versuche mal, euren Tag so ruhig wie möglich zu gestalten und vor dem Alleine sein ein Ritual einzuführen. Räumliche Begrenzung hilft oft auch. Langeweile kann dein Hund durchaus haben, allerdings sollte dann die "Standardeinstellung" sein: "Es gibt nichts zu tun, also schlafe ich halt." Falls er (und so hört es sich für mich an) bereits eine Erwartungshaltung a la "Was machen wir jetzt?!" aufgebaut hat, würde ich schauen, dass er diese möglichst rasch wieder los wird.


    Wir hatten als ich Kind/Teenie war in der Nachbarschaft einen Wurf Schäferhund/Rottweiler-Welpen, die alle in der Nachbarschaft blieben. Diese Hunde waren, ich kann es leider nicht anders sagen, das nackte Grauen. Dazu kam, dass alle in der gleichen Hundeschule waren, die predigte, dass man die Hunde auspowern müsste... Es wurden mit den jungen Hunden bereits Spaziergänge von zwei Stunden inklusive Bällchen werfen, etc. gemacht. Und das Ganze zwei- bis dreimal am Tag. Die Hunde waren total drüber, kamen nie zur Ruhe. Ich bin mit meiner damaligen Hündin (Yorkshire Terrier) umgedreht, wenn mir einer von denen über den Weg lief!


    Also: Ich würde ganz viel Wert auf Ruhe legen. Besonders drinnen das konsequent einfordern. Da wird nur geschlafen/geruht. Sonst nichts. Wenn der Hund das Zuhause mit Ruhe verbindet, ist denke ich schon viel gewonnen!

  • Dann würde ich dem Hund jetzt dringend beibringen, einfach nichts zu tun! Nichts zum Kauen, weniger Beschäftigung, weniger Spielen- das Programm deutlich runterfahren.
    Wie viel schläft denn Dein Hund dann überhaupt am Tag?


    Du erziehst Dir damit einen Aufmerksamkeits-Junkie in ständiger Erwartungshaltung, das ist nicht gut. Für Euch nicht und für den Hund auch nicht.

    Also Sie schläft in der Regel von 16h inkl. nachts. Das ist schon deutlich besser geworden, am Anfang waren es höchstens 12h. Aber unser Wunsch wäre schon, dass Sie auf 20h kommt um einfach das Ruhebedürfnis für Sie herzustellen.

  • Vielen Dank für das Teilen der Erfahrungen. Da sind einige gute Anhaltspunkte drin. Z.B. ist es momentan noch nicht möglich, für 30min (z.B. ins Bad zum richten) in einen anderen Raum zu wechseln und Sie "zurück zu lassen". Wenn Sie hört, dass jemand zuhause ist, will Sie dabei sein. Ich denke hier müssen wir dann noch konsequent üben.


    Ist es wirklich ratsam Zuhause garnicht mehr zu spielen? Wo finden bei Euch die Zerrspiele, Schnüffelspiele o.ä. statt? Nur draußen?


    Wie lange hat es gedauert, bis der Hunde verstanden hat:


    Zuhause = Ruhe?
    Alleine = Ruhe = Schlafen?

  • Das könnte ein Anhaltspunkt sein. I.d.R. hat Sie wenn Sie nicht schläft immer eine Beschäftigung. Wenn Sie alleine ist den Kong. Und ansonsten wird gespielt oder Sie kaut an Ihrem Stock. Einfach nur liegen und "nichts tun" ist nicht möglich. Da fängt Sie irgendwann an zu fiensen und fortert Aufmerksamkeit. Leider hilft ignorieren hier nicht weiter.

    Du züchtest dir ein ganz massives Problem heran!


    Ändere das schleunigst.
    1. benötigen Hunde (neben all der Bewegung etc) wirklich viel Ruhe!


    2. wenn der Hund nie lernen kann, dass er einfach für sich sein kann und nichts passiert, dann steht der unter Dauerstrom sobald er wach ist. Das ist Stress und sehr ungesund!


    3. ihr werdrt alles mögliche üben können, der Hund wird nicht alleine bleiben können. Ihr torpediert euch selbst. Ihr arbeitet sozusagen aktiv dagegen weil ihr dauernd auf den Hund einwirkt.


    4. jeder Hund muss die Möglichkeit haben, einfach nur rumzuliegen. Einfach dazu sein, dösen. Ohne Störungen. Ohne Dauerbespassung.



    Ihr soltet schleunigst einen Kurswechsel durchführen, sonst wird das nie klappen!

  • Ist es wirklich ratsam Zuhause garnicht mehr zu spielen? Wo finden bei Euch die Zerrspiele, Schnüffelspiele o.ä. statt? Nur draußen?


    Wie lange hat es gedauert, bis der Hunde verstanden hat:


    Zuhause = Ruhe?
    Alleine = Ruhe = Schlafen?

    Bei uns wird natürlich auch gespielt, keine Frage.


    Mein Hund hat es aber schon im Junghundealter gelernt, dass Zuhause + Büro eher Ruhe herrscht. Da gibt es einfach keine Dauerbeschäftigung, Stunde für Stunde.


    Das schließt aber nicht aus, dass sie Zuhause gar nicht beschäftigt wird. Aber eben nicht rund um die Uhr.


    Ich möchte keinen Hund, der in ständiger Erwartungshaltung lebt.
    Ich stelle mir das selbst nicht schön vor und für den Hund noch weniger.


    Deswegen: einfach kürzer treten. Am Anfang wird Dein Hund 100% verwundert sein, ich seh aber nur da den richtigen Weg.

  • Ich mache das mit meinen ( 2 Aussies, 10 Jahre und 8 Monate ) in etwa wie @RafiLe1985 , nur das der Auspower-Spaziergang morgens ist und der ruhige am Nachmittag.


    Zu Hause wird gefressen und gedöst/geschlafen. Ein, zwei Zergel liegen rum ( benutzt nur der Kleine zum rumkauen ), ansonsten wird nicht gespielt, getobt oder sonstiges. Action ist draussen, ausschliesslich.

  • Hallo, wir spielen zu Hause schon, immer gezielt ein paar Minuten, und wir fangen damit an (nicht er).
    Dann darf der Hund wieder rumliegen und sich beschäftigen oder dösen. Er kaut an was rum oder spielt mit seinem Stofftier. Wir haben auch zwei Kinder, somit kann sich gar nicht immer alles um ihn drehen :D


    Wir haben ihm das von Beginn angewöhnt, zudem ist er öfter allein im Erdgeschoß, wenn wir oben im Bad sind oder im Keller Wäsche aufhängen oder sonstwas. Er schläft auch nachts alleine unten und wir oben.


    Ich schließe mich da denn anderen an, wenn ihr das übt, dann habt ihr schon gute Voraussetzungen :-) und es wird bestimmt besser.

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