Hündin (14) ist nur noch aufgedreht..

  • Hallo, ich muss mich nochmal mit einem ähnlichen Thema wie bereits eröffnet (hier) an euch wenden, in der Hoffnung, irgendjemand kann mir helfen. Ich bin verzweifelt.
    Ich (27) lebe alleine mit meiner Hundeoma, seit diesem Jahr (zum Glück) wieder in der Wohnung meines Vaters im Hinterhaus mit Hof und Garten, sie ist ständig aufgedreht, ich habe das Gefühl sie kann sich da auch selbst ganz schlecht regulieren oder runterholen. Spätestens seit Silvester ist klar was die Ärztin schon vermutet hat - sie hört nahezu nichts mehr. Seit sie letzten Juni das Vestibularsyndrom hat, was sie mittlerweile gut weggesteckt hat mit Hilfe von täglich Karsivan war ich zugegebenermaßen während des Genesungsprozesses sehr gutmütig mit ihr - und mittlerweile weiß ich nicht, ob sie einfach alt ist oder total ungehorsam. Da sie auch nicht mehr auf Rufe reagiert und schlecht sieht, hab ich relativ wenig in der Hand um sie zu erziehen, und seit wir eben wieder auf dem Hofgrundstück wohnen, bellt sie nonstop draussen. Sie ist in der Wohnung immer unruhig, wenn ich sie dann rauslasse - nur Gebelle, sodass teilweise schon die Nachbar rüberrufen. Zurück in der Wohnung, wieder Unruhe, Fiepen, Jaulen, entweder ich gebe ihr Essen oder lasse sie raus, sonst hab ich keine Ruhe. Wenn ich sie lange genug ignoriere legt sie sich dann ab und zu tatsächlich ab, weil müde ist sie ja - und schläft dann auch tief. Von ca. 20 Uhr bis morgens 9/10 Uhr je nachdem ist sie dann auch ruhig und schläft oder ruht zumindest in ihrem Bett. Aber in der Zwischenzeit - Halligalli pur. Wir vermuten alle es liegt am Karsivan, haben allerdings keine Alternative und Absetzen ist keine Möglichkeit, als ich das versucht hatte, stolperte sie nach 3 Tagen in etwa so rum wie kurz vor dem Vestibularsyndrom. Schilddrüse haben wir mehrfach untersucht, weißt nichts auf eine Fehlfunktion hin, Ultraschall wurde gemacht, organisch ist alles wie es sein soll, nur die Leberwerte sind schon seit nem guten Jahr zu hoch - aber das haben wir mehr oder weniger im Griff mit fettarmem Futter.


    Über jede Idee, jeden Tipp, jede Hilfe wäre ich unendlich dankbar - ich bin mittlerweile nervlich wirklich absolut am Ende, selbst die Therapeutin, die auch Körperarbeit, TTouch und co. mit ihr macht ist etwas mit ihrem Latein am Ende. Wir warten gerade auf die aktuellen Blutwerte und dann auf die Empfehlung einer Heilpraktikerin. Gelegentlich hilft eine Körperbandage damit sie endlich zur Ruhe kommt, wenn sie allerdings voll drauf ist, ist das auch absolut nutzlos.. CDBöl und Bachblüten haben wir auch schon durch.


    Danke fürs Lesen!

  • Stelle dir vor Du lebst in einer dunklen Welt ohne Geräusche.


    Vielleicht ist der Geruchssinn auch schon ziemlich weg.


    Keine Orientierung mehr. Seinen Halter nimmt man auch nicht mehr war.


    Mich hat anderes Verhalten bei meinem nicht gewundert.

  • Danke für die Antwort. Da hast du recht, in die Richtung hatte bei der Aufregung noch gar nicht gedacht. Allerdings ist sie erstaunlich fit was die Orientierung (in der absolut neuen Wohnung seit Januar) angeht, sie springt problemlos auf Sofa und Bett und wieder runter.. Einerseits möchte ich sie gerne verstehen, und ihr zugestehen, dass sie alt ist, andererseits bin ich mir halt nicht sicher, ob alles nur dem Alter zuzuschreiben ist..

  • Danke für die Antwort. Da hast du recht, in die Richtung hatte bei der Aufregung noch gar nicht gedacht. Allerdings ist sie erstaunlich fit was die Orientierung (in der absolut neuen Wohnung seit Januar) angeht, sie springt problemlos auf Sofa und Bett und wieder runter.. Einerseits möchte ich sie gerne verstehen, und ihr zugestehen, dass sie alt ist, andererseits bin ich mir halt nicht sicher, ob alles nur dem Alter zuzuschreiben ist..

    Es ist nicht einfach sich auf alle Altersprobleme einzustellen.


    Auch, wenn sie sich in der Wohnung orientieren kann, nimmt sie dich vielleicht nicht mehr immer wahr.


    Und draussen, das Bellen, vielleicht auch ein suchendes Bellen und dass es lauter ist, liegt wohl daran, dass sie es selbst nicht mehr hört.


    Und ein Seniorenbonus steht ihr auch zu. :smile:

  • und seit wir eben wieder auf dem Hofgrundstück wohnen, bellt sie nonstop draussen.

    Dein Hund kann kaum noch sehen und hören.
    Draussen solltest du eine Verbindung mit einer Leine zu ihr herstellen, damit sie dich spürt. Das gibt ihr Sicherheit und sie muss sich nicht mitteilen oder dich rufen.

  • Da sie auch nicht mehr auf Rufe reagiert und schlecht sieht,

    Nichts sehen trennt dich von den Dingen, nichts hören von den Menschen. Sie ist in ihrer Welt gefangen.

    selbst ganz schlecht regulieren oder runterholen

    Unruhe gehört zur Demenz dazu. Sie kann nicht anders.

    während des Genesungsprozesses sehr gutmütig mit ihr

    Behalte das bei. Am Ende ihres Lebens braucht deine Hündin Verständnis und Liebe. Erziehung braucht sie nicht mehr. Genieße die Zeit.... sie ist endlich.

  • Vielen Dank euch für die Antworten. Sie ist mein erster Hund, wir sind sozusagen zusammen groß geworden und seit knapp 5 Jahren kümmere ich mich komplett alleine um sie, ich weiß absolut nicht was passiert und ich möchte nichts falsch machen, aber wenn alles wohl wirklich mit dem Alter, den nachlassenden Sinnen und vielleicht sogar einer Demenz zusammenhängt versuche ich auf diesem Weg gemeinsam mit ihr eine Lösung zu finden. Da ich nebenbei eben auch noch meinen Vollzeitjob hab ist Vollzeitpflege eines Hundeseniors ziemlich kräftezehrend..

  • Da ich nebenbei eben auch noch meinen Vollzeitjob hab ist Vollzeitpflege eines Hundeseniors ziemlich kräftezehrend..

    Ja, noch dazu, wenn Du das allein stemmen musst. :streichel:


    Ich halte das Karsivan tatsächlich auch für den Auslöser, weil ich mir das aus eigenen Erfahrungen mit Seniörchen gut vorstellen kann.
    Wenn das Karsivan nicht abgesetzt werden kann (würde ich nach dem, was Du schilderst, auch nicht machen), würde ich versuchsweise auf einen alten Trick der Hunde-Altenpfleger hier im Forum zurückgreifen: Schlaf- und Nerven-Tee aus dem Supermarkt. Da sind Hopfen, Baldrian und Melisse drin. Das haut einen nicht um, macht nicht benommen, es entspannt einfach ein wenig. Klingt schräg, ich weiss, aber es ist lt. mehreren TÄ unbedenklich und evtl. einen Versuch wert, um dieses "Überdrehte" ein wenig zu dämpfen. Denn das Problem an diesem Aufgedreht sein, ist dass sich da ganz schnell ein sich selbst unterhaltender Teufelskreis draus entwickelt, den man nicht mehr unterbrochen bekommt. Dem Oldie fehlt durch das Überdrehte die Möglichkeit, Ressourcen wieder aufzufüllen, das macht Stress und schadet in allen Belangen.


    Frag einfach mal Deinen TA, was er davon hält. Den Tee gibts auch als Dragees, falls das einfacher ist.

  • Schlaf- und Nerven-Tee aus dem Supermarkt.

    Super-Tipp!
    Hatte ich dort noch nicht gelesen.


    Wie ist das eigentlich mit den Pheromonen (Zylkene, Adaptil) bei alten, dementen Hunden?
    Hat jemand damit Erfahrungen?

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