Plötzlich auf Durchzug

  • Hallo Community,


    Wir haben unsere Emma nun seit circa 7 Monaten und sie ist 2 Jahre und 7 Minate alt. Nach anfänglichen Problemchen aber viel Übung und Konsequenz haben wir uns nun viel erarbeitet und sind eigentlich auch ziemlich stolz darauf wenn man so bedenkt wie sie anfangs war. Nun zu meinem persönlichen Problem dass nur ich habe mein Partner nicht.


    Es ist nun schon zum dritten oder vierten Mal passiert dass sie von jetzt auf gleich ohne mir ersichtlichen Grund auf Durchzug geschalten hat und dann nicht mehr zu mir kam.


    Das letzte mal war im November und heute ist es wieder passiert. Aus einer Situation meistens in der sie was falsches gemacht hat und das auch weiß eine Korrektur bekommt aber dann nicht hört. Plötzlich klappt der „perfekte“ Rückruf nicht mehr. Das ist aber nicht das schlimmste. Mein Problem ist dass sie dann wirklich nichts mehr kommt und auf Abstand bleibt.


    Viele schreiben dann immer dass sie ihren Hund dann holen, aber noch habe noch nicht gelesen das dies eben nicht klappt weil sie immer wieder wegrennt. Die ersten Male war ich ubelst verzeifwlt aber jemand könnte sie dann festhalten. (Sie hat dann zugegebenermaßen dann auch Ärger bekommen, weil ich meine Wut leider nicht in mir behalten konnte, blöd i know) aber heute dachte ich ich mach was ich so gelesen habe von wegrennen bis rumblödeln in die Hocke leckerli, nichts hat geholfen, bis sie dann tatsächlich sogar heim gerannt ist. Zum Glück hatte ich meinen Partner angerufen der raus kam und sie ist im direkt über den Weg gelaufen. Wir wohnen in der er Stadt und das hat mir einen so großen Schrecken eingejagt dass ich jetzt mehr als fertig bin.


    Was mache ich falsch? Ist die Bindung kaputt? Hat sie Angst vor mir? Ich schäme mich! Alles Gefühle und Gedanken die ich nicht mehr aus dem Kopf bekomme.


    Wie kann alles so lange gut gehen und dann sowas aus heiterem Himmel.


    Sie ist auf ein Herrchen mit Hund zu was ich dann vermeiden wollte mit einem Abruf der dann halb geklappt hat, der andere Hund hat es verhindert leider dann ist Emma zu dem anderen Herrchen hochgesprungen ich wollte es unterbinden und schwups Durchzug und keine Chance mehr für mich sie einzufangen. Hat jemand schon mal so ein Erlebnis gehabt und was macht ihr dann in so einer Situation? Muss ich noch mehr am grundgehorsam arbeiten? Stimmt meine Bindung doch nicht?


    Ich würde sagen wir behandeln unseren Hund relativ normal nicht zu viel und nicht zu wenig von allem, viel üben aber auch Spaß.


    ICh freue mich über Feedback

  • Was stellst Du denn an mit dem Hund dass Du denkst, Hund hat Angst vor Dir?

  • Ich kenne das von meinem Rüden - wenn ich will, dass er herkommt, aber insgeheim sauer bin, spürt er das und kommt dann erst recht nicht.


    Hunde sind da seehr empfänglich, die nehmen so was auf jeden Fall wahr. Vielleicht ein neues Rückrufsignal aufbauen, das wirklich nur mit Party und Spaß verknüpft wird für den Hund.

  • Viele schreiben dann immer dass sie ihren Hund dann holen, aber noch habe noch nicht gelesen das dies eben nicht klappt weil sie immer wieder wegrennt.

    a) Wo auch immer Du das gelesen hast: Hier im Forum sicher nicht. Ein Hund, der nicht abrufbar ist, gehört an die Leine und erzogen.
    b) Deine Hündin spielt mit Dir "Ich krieg dich! ... Fang mich doch!"

  • Was das Problem bei euch beiden ist kann hier wirklich niemand sagen weil keiner sieht wie ihr miteinaneider agiert. An deiner Stelle würde ich sie an eine Schleppleine nehmen und damit nochmals trainieren.


    Gab es bei denen malen als es passiert ist irgendwas, was immer gleich war also hast du da zum Beispiel jedesmal korrigieren wollen?

  • Kann es sein, dass du zu streng, mit zuviel Druck arbeitest bist?


    Mein Terrier hat solche Spielchen mit mir gespielt, wenn ich ihm zu wenig Freiraum gelassen habe. Ich kann jetzt nur von mir sprechen, aber ich muss bei meinen Hunden immer erst herausfinden, wie viel Freiraum und wie viel Führung das Individuum benötigt. Arbeite ich beim Terrier mit zu viel Kontrolle und lasse ihn zu wenig Freiraum eigene Entscheidungen zu treffen/ Lösungen zu finden, zeigte er genau dieses Verhalten. Gab ich ihm mehr Freiraum wurde er kooperativer.


    Im Zweifelsfall würde ich das Hundetier erst einmal mit SL sichern. Ich würde sie tatsächlich auch schleppen lassen und nicht festhalten.


    Wie verläuft denn so eine Hunderunde bei euch? Nutzt du sie zum trainieren? Wie oftrufst du den Hund ab? Rufst du nur, wenn es die Situation erfordert und wie belohnst du?


    Wie arbeitet ihr sonst zusammen? Habt ihr gemeinsame "Hobbies"?

  • Das letzte mal war im November und heute ist es wieder passiert. Aus einer Situation meistens in der sie was falsches gemacht hat und das auch weiß eine Korrektur bekommt aber dann nicht hört. Plötzlich klappt der „perfekte“ Rückruf nicht mehr. Das ist aber nicht das schlimmste. Mein Problem ist dass sie dann wirklich nichts mehr kommt und auf Abstand bleibt.

    Das ist der Grund, warum ich beim Rückruf niemals mit Strafe arbeite. Das ist eigentlich ein klassischer Verlauf, wenn man versucht den mit Strafe durchzusetzen. Zu einer Person, die zornig ist, würde ich als Hund nicht gehen. Abstand halten ist also schon sehr schlau von Deinem Hund.


    Man sieht natürlich auch immer wieder Hunde, die auf diesen Zorn damit reagieren, dass sie zusammensacken, hocken bleiben und dann vom Besitzer eingesammelt werden können oder irgendwann im Schneckentempo geduckt angekrochen kommen.


    Dann bekommt man zwar seinen Hund, den Rückruf machst Du Dir damit allerdings genauso kaputt.


    Du solltest vielleicht an Dir arbeiten. ;) Ein Hund ist keine Maschine, bei der man Knopf A drückt und zu 100% Verhalten A rauskommt. Achnein, das machen manche Maschinen sogar auch manchmal nicht. Mistdinger die.


    Überleg Dir lieber, warum Dein Hund nicht auf den Rückruf reagieren KONNTE. Kein Hund ist Masochist und findet es geil, wenn der Besitzer ausrastet. Das ist also ganz sicher nicht der Grund. ;)

  • Ich würde mich vom Gedanken "Hund hat was falsch gemacht und weiß es auch" lösen. Hund hat vermutlich was gemacht, das für ihn persönlich lohnender war, als korrigiert zu werden und Rüge fürs Zurückkommen zu kriegen.


    Aus der Ferne, in Unkenntnis der Tatsachen, liest es sich nach: Rückruf nicht lohnend für den Hund aufgebaut. Jedenfalls nicht in für ihn spannenden Momenten. Statt "Toll, du kommst zurück!" gibt es Ärger. Den vermeiden viele Hunde halt.


    Wen man gut trainieren kann: sich selbst. Nämlich im Umswitchen und entkoppeln von Ärger und Hund kommt zurück. Ärgern kann man sich noch so sehr - dass der Hund zurück kommt ist immer super und ein Grund ihn positiv zu bestärken.
    Auch wenn er sich grad in stinkendem Aas gewälzt hat. Super, wenn er es lohnender findet, zurück zu mir zu kommen, als weiter in duftigem Road Kill zu baden zb.


    Muss ich mir halt übelegen, wie ich zukünftig schneller bin, als der Hund - aber ihn dafür zu korrigieren, dass er zurück gekommen ist, könnt ein wesentlicher Auslöser sein, warum Hund es vorzieht, nicht zu hören.

  • Das ist der Grund, warum ich beim Rückruf niemals mit Strafe arbeite.

    Sorry wenn ich mit der Frage so rein krätsche, was tust du denn wenn Hund mal nicht hört? Also klar ist, Hund kommt erst von der Leine wenn er hört aber trotzdem passiert es doch jedem Halter auch mal dass Hund eben nicht hört. Sind ja keine Maschinen und wenn es in 100 Fälle eben nur einer ist.

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