Plötzlich auf Durchzug

  • Sorry wenn ich mit der Frage so rein krätsche, was tust du denn wenn Hund mal nicht hört? Also klar ist, Hund kommt erst von der Leine wenn er hört aber trotzdem passiert es doch jedem Halter auch mal dass Hund eben nicht hört. Sind ja keine Maschinen und wenn es in 100 Fälle eben nur einer ist.

    Du meinst, wenn mein Hund auf sein Rückrufsignal nicht tut, was ich ihm beibringe? Nix.

  • Dein Hund bleibt auf Abstand, weil er genau sieht wie du neben dir stehst.


    Die ist nicht blöd! Du bist unberechenbar. Nicht verlässlich. Da kommt kein Hund zurück, denn zu unberechenbaren Menschen geht man nicht, könnte gefährlich sein.


    Arbeite an deinen Gefühlen. Wenn die die nicht unter Kontrolle bekommst eird es nicht klappen.


    Der Golden Retriever ist ja so nett dass er einfach nicht mehr kommt oder herum rennt weil er nicht versteht was los ist, wieso du böse wirst.
    Andere Hunde reagieren anders auf dein Verhalten.


    Was ich damit sagen will: der Golden verzeiht vedamt viel. Oftmals viel zu viel.
    Also lerne, damit dein Hund nicht noch mehr schlucken muss.

  • Was ich damit sagen will: der Golden verzeiht vedamt viel. Oftmals viel zu viel.

    Das stimmt. Mein Spitz würde nicht mal da bleiben. Der würde mich eiskalt stehen lassen und ohne mich spazieren gehen, wenn ich so was machen würde ...

  • Leider merken sich Hund auch sehr sehr lange, wenn was blöd war.


    Wie das hier:

    Die ersten Male war ich ubelst verzeifwlt aber jemand könnte sie dann festhalten. (Sie hat dann zugegebenermaßen dann auch Ärger bekommen, weil ich meine Wut leider nicht in mir behalten konnte, blöd i know)


    Am besten machst du nochmal die Schleppleine dran und übst mit viel Belohnung.
    Gib dem Hund einen Grund, zu dir zu kommen und bei dir zu bleiben - ordentliche Belohnung. oft, viel, gut. Werde nicht böse und laut.


    ich verstehe dich, ich bin auch nicht der Meister der Selbstbeherrschung. Bei uns gibt es, wenn ich mal lauter gerufen habe, eine extra große Belohnung. So findet Hund das nicht mehr schlimm.


    Merke: Das ist kein sinnvoller Erziehungstipp, sondern eine Krücke für Leute wie mich, die es nicht schaffen, immer beherrscht zu sein. Besser ist es, gar nicht erst laut und unbeherrscht zu sein.

  • Das letzte mal war im November und heute ist es wieder passiert. Aus einer Situation meistens in der sie was falsches gemacht hat und das auch weiß eine Korrektur bekommt aber dann nicht hört. Plötzlich klappt der „perfekte“ Rückruf nicht mehr. Das ist aber nicht das schlimmste. Mein Problem ist dass sie dann wirklich nichts mehr kommt und auf Abstand bleibt.

    Sei dankbar für diesen Hund!
    Er wird dir ein hervorragender Lehrmeister sein und zwar ohne die Gefahr, dass er dir wirklich abhaut, wie es aussieht =)



    Du hast ihr das Wegbleiben ja erfolgreich selber beigebracht. Das Gute ist, du kannst das bisher Gelernte quasi überschreiben und ihr beibringen, dass es NIEMALS eine Strafe gibt, wenn sie zu dir kommt oder du sie abholst.


    Selbst, wenn sie mal was falsch macht - es ist ein Hund, kein Roboter. Vergiss das bitte nicht.


    Das stimmt. Mein Spitz würde nicht mal da bleiben. Der würde mich eiskalt stehen lassen und ohne mich spazieren gehen, wenn ich so was machen würde ...

    Jap. Finya auch und sie hat mich im ersten halben Jahr oft stehen lassen :ugly:
    Irgendwann hab ich es ja zum Glück doch noch gelernt |)

  • Ich würde mich vom Gedanken "Hund hat was falsch gemacht und weiß es auch" lösen. Hund hat vermutlich was gemacht, das für ihn persönlich lohnender war, als korrigiert zu werden und Rüge fürs Zurückkommen zu kriegen.


    Aus der Ferne, in Unkenntnis der Tatsachen, liest es sich nach: Rückruf nicht lohnend für den Hund aufgebaut. Jedenfalls nicht in für ihn spannenden Momenten. Statt "Toll, du kommst zurück!" gibt es Ärger. Den vermeiden viele Hunde halt.


    Wen man gut trainieren kann: sich selbst. Nämlich im Umswitchen und entkoppeln von Ärger und Hund kommt zurück. Ärgern kann man sich noch so sehr - dass der Hund zurück kommt ist immer super und ein Grund ihn positiv zu bestärken.

    Das ist absolut treffend auf den Punkt gebracht, finde ich!
    Leider konditionieren viele Hundehalter den Rückruf so, dass er negativ verknüpft ist, weil...
    - Immer abgerufen wird, wenn der Hund etwas Interessantes entdeckt hat (Hund, Wild usw.) und wenn er kommt, wird er angeleint...
    - abgerufen wird, wenn der Hund etwas Verbotenes tut (Müll, Aas o.ä.) und beim Halter dann geschimpft wird usw.


    Aus Hundesicht ist es dann richtig, den Konflikt zu meiden und nicht mehr zu kommen.

    Dein Hund bleibt auf Abstand, weil er genau sieht wie du neben dir stehst.


    Die ist nicht blöd! Du bist unberechenbar. Nicht verlässlich. Da kommt kein Hund zurück, denn zu unberechenbaren Menschen geht man nicht, könnte gefährlich sein.


    Arbeite an deinen Gefühlen. Wenn die die nicht unter Kontrolle bekommst eird es nicht klappen.

    Das finde ich ganz wichtig!
    Ich schrieb es schon einmal woanders: Die Ausbildung von Hunden ist für mich in erster Linie die Arbeit an sich selbst.
    Ist man impulsiv, strahlt man schlechte Laune, Druck, Gereiztheit o.ä. aus (selbst in geringem Maße), merkt der Hund das immer, die Stimmung überträgt sich. Sensiblen Hunden reicht bereits subtiler Druck, um meidig zu werden.


    Ich selbst konditioniere bereits beim Welpen, dass "zu mir kommen" immer bedeutet: Es ist toll, es gibt Freude, der Konflikt wird aufgelöst. Dazu nutze ich die vielen verbotenen Dinge, die Welpen nunmal tun: Z.B. knabbert der Welpe/Junghund am Tischbein, es gibt ein unfreundliches "NA!!", sobald der Hund sich dann mir zuwendet, wird extrem freudig gelobt und gerufen....kommt er dann, wird ganz toll gekuschelt, gelobt oder mit einem Spielzeug gezergelt.
    Das weite ich dann mit der Zeit auf andere Situationen aus und bringe dem Hund bei: Bei mir ist die Welt IMMER in Ordnung, bei mir wird jeder Konflikt aufgelöst.
    Meine erwachsenen Hunde sind dadurch selbst dann abrufbar (und stürmen freudig an), wenn ich wirklich mal panisch oder erschrocken brülle, weil eine Notsituation auftritt (z.B. neulich ein Fuchs auf dem Weg hinter einer Kurve, der Anstalten machte, uns entgegen zu kommen).


    Die Weltenweit hast Du jetzt natürlich verpasst, den Rückruf neu aufbauen und an Dir selbst arbeiten kannst Du aber natürlich - dazu ist es nie zu spät.


    Ich würde den Hund jetzt beim Gassi lange Zeit nicht mehr ableinen, denn dieses Verhalten (abhauen und nicht mehr kommen) kann sich derart festigen, dass es im Konfliktfall zum Automatismus wird.
    Arbeite mit einer langen Schleppleine und übe einen positiven Abruf, bei dem es bei Dir immer Party und gute Stimmung gibt.
    Übe dann (wenn der vorige Punkt super klappt), dass schlechte Stimmung/Ärger sich dadurch auflösen lässt, dass man zu Dir kommt.
    Klappt das auch, würde ich auf einem sicher eingezäunten Gelände (manche Hundeplätze bieten sich da an) mit Hilfsperson und SL üben, dass die Hilfsperson den Hund fest hält, Du 50-100m weg rennst, dann rufst, Hilfsperson lässt Hund los und bei Dir gibt es Party.


    Ohne lange Leine am Hund (die notfalls jemand aufnehmen kann) und in Gegenden, in denen der Hund Gefahren ausgesetzt ist (oder zur Gefahr wird) würde ich jetzt sehr lange Zeit keinen Freilauf mehr zulassen.


    Das wird jetzt also viel Arbeit und Geduld erfordern.
    Für ein erfolgreiches Training musst Du lernen, gelassen und souverän zu bleiben und Fehlverhalten des Hundes nicht persönlich zu nehmen, sondern sachlich zu korrigieren und hinterher SOFORT wieder auf lustig und nett umzuschalten und den Hund aufzulösen.


    Nachtrag: Ich hole meine Hunde übrigens niemals ab, sondern entferne mich statt dessen eher zügig. Beim Junghund-Abruftraining rufe ich sogar ab und renne dann quasi rückwärts, das verstärkt den Drang zu mir, weil es da was Tolles gibt UND ich abhaue...

  • a) Wo auch immer Du das gelesen hast: Hier im Forum sicher nicht. Ein Hund, der nicht abrufbar ist, gehört an die Leine und erzogen.
    b) Deine Hündin spielt mit Dir "Ich krieg dich! ... Fang mich doch!"

    Psssst - doch, könnte ich glatt mal iwo geschrieben haben xD wobei ich dir recht gebe mit der Aussage: Ein nicht-abrufbarer Hund gehört an die Leine.


    Ich hole meine Hunde heute noch gerne aus verschiedenen Situationen ab. Hat den einfachen Grund, dass ich mich selber immer frage: Warum Druck aufbauen, wenn es auch anders geht?


    Mein Tipp fürs "Abholen": Freundlich bleiben, wenn möglich dem Hund das Signal "Sitz" geben, niemals frontal auf den Hund zugehen sondern freundlich im leichten Bogen. Nicht nach dem Hund grapschen, wenn man ihn erreicht hat. Lieber freundlich mit ihm sprechen, dann "so ganz nebenbei" anleinen, loben (evtl. auch Leckerchen) - und fertig.
    Zuckt der Hund auf dem Weg zu ihm, selber kurz stehenbleiben, noch mal das "Sitz" bekräftigen (freundlich). Erst weiter zum Hund hin, wenn er nicht mehr "zuckt" - also die Bereitschaft hat, von sich aus auf Distanz zu gehen. Das ist die ersten Male ein Geduldsspiel, und es kostet Mühe, selber die Nerven zu bewahren. Lohnt sich aber.


    Ich mag Hunde die verinnerlicht haben: Wenn mein Mensch mir nahekommt, passiert mindestens nix, oft auch etwas Gutes für mich.
    Das lohnt sich, weil sich irgendwann auch die Erkenntnis für den Hund umsetzt: Auch wenn ich jetzt etwas anderes lieber machen würde, folge ich doch erst mal der Aufforderung meines Menschen, zu ihm zu kommen.


    Ob die Hündin tatsächlich das Fang-mich-Spiel spielt, halte ich für fraglich. Spielen ist einvernehmliche Interaktion ohne Ernstbezug. Wird die TE dabei aber wirklich sauer, bekommt der Hund das sehr wohl mit - und dann ist es auch für den Hund kein Spiel mehr!


    Lassen wir aber die Kirche doch mal im Dorf, @Emma_Goldie: Im November hatte sie das auch schon einmal gemacht - und jetzt, Anfang Februar, wieder |)


    Wie oft hat der Rückruf in der Zwischenzeit einwandfrei funktioniert?


    ;)


    Stutzig macht mich dein Hinweis im ersten post mit der "Korrektur" - was heißt das in dem Moment bei euch?


    Für mich wäre eine Korrektur in der von dir beschriebenen Situation: Der Hund hat den Fehler (aus menschlicher Sicht!) gemacht, ohne meine Zustimmung zu einem anderen Hund hinzurennen.
    Eine Korrektur wäre in dem Fall, den Hund daran zu erinnern, dies erst NACH meiner Erlaubnis zu tun.
    Also hole ich den Hund ab, leine ihn an, gehe auf Abstand, nähere mich mit angeleintem Hund an und gebe ihn dann DEUTLICH frei für die Interaktion mit dem anderen Hund.
    Erfordert natürlich eine Absprache mit dem anderen Hundehalter.


    Ich selber bin derart super durch die Pubertät meiner Jungs gekommen.


    Eine Korrektur ist eine Korrektur (das nochmalige Wiederholen, aber diesmal fehlerfrei). Eine Strafe ist keine Korrektur.


    Ich habe folgende Vermutung:


    - in den bisherigen Situationen hast du tatsächlich so reagiert, dass dein Hund mit Meiden geantwortet hat
    - deine Hündin zeigt dir deutlich, was sie von dir in diesen Situationen hält


    Mein Tipp: Messe die Qualität eures Zusammenlebens nicht anhand des Maßstabes "Gehorsam".
    Da verlierst du nur, weil du damit dich in Frage stellst und vergisst, dass KEIN Lebewesen wie eine Maschine auf Knopfdruck reagiert.

  • Mein Hund hält mir auch extrem den Spiegel vor. Darum mache ich sie an Tagen, an denen ich gestresst oder genervt bin, an die Schleppleine. Und wenn sie offline ist und ich merke, dass sie einen schlechten Tag hat, kommt sie auch an die Schlepp. Oft entspannen wir uns während dieser Spaziergänge, so dass es am Schluss doch noch ein netter Gang offline wird.

  • Danke an alle. Habe nach nochmaligem Lesen gemerkt dass ich zu wenig geschrieben und falsch formuliert habe, aber schön dass manche zwischen den Zeilen gelesen haben.


    Ich gebe euch zu 8000% recht mit dem arbeiten an mir selbst. Das werde ich, garantiert!


    Wir haben lange Nur schlepp gemacht und den Rückruf an der Schlepp perfektioniert (dachten wir) sie kam wirklich immer! Wir machen Grundgehorsam in der Huschu und tägliche als Training. Wir haben dieses Jahr mit der therapiehundeausbildung begonnen, wir gehen viel und regelmäßig drei mal am Tag, am Wochenende gibt’s tolle Ausflüge und ne spiele-gassi runde hat sie auch. Und sie ist auch wirklich ein toller gutmütiger Hund der aber leider 2 Jahre vor uns gar kein Training bekommen/genossen hat.


    Hättet ihr mich gestern Mittag gefragt hätte ich gesagt es ist alles in Ordnung wir sind ein tolles Team geworden, Spaß gehabt im Wald mit vielen Erlebnissen und sogar einem wie immer erfolgreichen Eichhörnchen Rückruf.


    Naja, beim schrieben und auf ferne kann man viel sagen und auch viel antworten, vor allem im Netz. Aber ich danke euch für die Tipps.


    Ich denke es liegt tatsächlich einfach an meiner Kommunikation / Beziehung mit ihr, und nicht der Bindung. es war eh viel an dem Tag und meine Körpersprache Mimig Gestik und Stimmlage war kein Rückruf gerecht :(


    Zudem habe ich glaube ich in dem typischen „ich lasse viel schleifen“-Alltagstrott vergessen den Rückruf immer mit Party zu verbinden. Hab ihn zu oft verwendet und sie zu oft korrigiert und nicht mehr Hund sein lassen.


    Auch mal wieder für 2-4 Wochen Schlepp wäre eher früher besser gewesen als jetzt. Nun ja da muss ich jetzt durch. Der Spiegel war groß genug den sie mir vorgehalten hat.


    Ich werde jetzt auch nochmal mit unserer hundepsychokogin von der THAusbikdung sprechen, die sie ja auch nur als tollen „perfekten“ gehörigen und gelehrigen Hund kennt. Und noch mit unserem Trainer. Vielleicht können sie mir bei meiner Kulmination helfen und beim lesen des Hundes.


    Ich bin einfach doch noch Anfänger auch wenn ich mir das manchem nicht eingestehen will oder mir war es einfach nicht mehr bewusst dass ich noch viel lernen muss.


    Danke euch.

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