Cauda Equina/Demenz, beginnende Inkontinenz und Überforderung

  • @jUmOs


    Über Expander hab ich mittlerweile auch nachgedacht. Er hat aber hinten nur noch so wenig Gefühl bzw scheint so wenig kopfmäßig mitzukriegen, was die Beine machen, dass ich fürchte, dass er damit eher stürzt. Meistens gerät er nur aus dem Gleichgewicht, aber er ist in den letzten Wochen und Monat auch ein paar Mal so blöd hingefallen, dass ich erstens Angst um seine alten Knochen hatte und außerdem denk, dass die Expander die Dinge verschlimmern könnten, wenn er fällt.


    Aber ich werd mich noch mal näher befassen. Ich kenn sie halt nur an Hunden, die noch nicht so offensichtlich betroffen waren. Aber ich kann mich auch irren. Wie wir damit aussehen wär mir ja komplett wurscht.

  • Unser Rüde wird dieses Jahr erst 9 Jahre alt. Er ist ein Berner Sennenhund-Münsterländer Mix.


    Klar ist es in dem Alter schwer Muskelnaufzubauen. Da geht es dann nur um den Erhalt der Muskeln. Gerade bei Cortison muss man schauen das man die Muskeln erhält.
    Unser erster Hund hat sehr stark dosiertes Cortison bekommen und man hat deutlich gemerkt wie die Muskeln sich abgebaut haben. Obwohl wir mit ihm Wassertreten ( nur wenn es warm war, sonst war er sofort Erkältet/hatte eine Lungenentzündung usw.) gemacht haben und mit ihm für seinen Zustand angemessene Runden gelaufen sind. Der war da erst 5 Jahre alt.


    Schade das ihr keine gute Physio bei euch habt. Das würde auch bei dem Erhalt der Muskeln sehr gut helfen.


    Lg
    Sacco

  • @Sacco


    Wär er jünger (genaues Alter wissen wir ja nicht. Hab ihn seit 10 1/2 Jahren und da muss er allermindestens 2 gewesen sein, eher älter, weil sich sonst die belegten Teile seiner Vorgeschichte nicht ausgehen und er kam nicht als Jungjund zu mir) würde ich von vorneherein mehr in Erwägung ziehen.


    "Lustigerweise" hat der Junior unter anderem ja die selbe Verdachtsdiagnose, nur noch kein Röntgen oder MRT, weil aktuell viel wichtiger ist, die Ehrlichiose zu behandeln und zu hoffen, dass da nicht noch zusätzlich Leishmaniose ist - wissen wir dann morgen) und da würde ich anders rangehen, als beim Senior.


    Der, als das CES wirklich auffiel, bereits 12 oder so war und gleich massiv einstieg und insgesamt sah es nach nur noch wenig gemeinsamer Zeit aus. Er hat alle Prognosen überlebt und ist immer noch halbwegs gut beisammen bzw körperlich besser, als im Sommer, geistig nicht.


    Mit der Aussicht auf nur wenig verbleibende Zeit war mein Fokus nicht Physio - davon gäb es bestimmt etliche, wir wohnen schließlich in einer Großstadt.


    Tja, mal schlecht, mal recht macht der Senior aber weiter. Zugleich brauchen 2 andere Hunde momentan dauernd Tierarzt. Und Physio wär auch für die beiden eine Überlegung wert. Wenn das jemand bezahlen kann - gern, dann gehen wir sofort (nur nicht zu der Esotante, auch wenn ich dort vermutlich anschreiben lassen könnt) - so rutscht es auf der Prioritätenliste immer weiter nach hinten
    Priorität diese Woche: Senior hat keine Blasen- und Hinterhandlähmung, Junior bitte keine chronische Niereninsuffizienz und Leishmaniose, sondern "bloß" nen Ehrlichioseschub. Da ist: hat der Junior CES oder nicht, erst mal völlig egal und Physio für Senior hauptsächlich erst mal Dekoration, solang es ihm akut weh tut oder er Paresen entwickelt, die jedoch "wegspritzbar" sind. Die HD vom Zwerg. Ein ander Mal dann. Aktuell keine Arthrosen, derzeit keinen Schmerzschub und alle Futterzusätze und Co sind geliefert. Mehr muss warten.

  • Ein sonniger Tag, der Senior gut aufgewärmt vom Marsch zur Freillauffläche - und plötzlich startet der durch. Renntempo fast. Mit schlenkernden Hinterbeinen, aber zufrieden grinsend. Was er mal über 2 Kilometer konnte, ging nun über 200 Meter, aber so gelaufen ist er seit Ewigkeiten nicht mehr, kein Trabtempo im Passgang, sondern echter Galopp.
    Ob seine marode Wirbelsäule das verträgt, wird sich zeigen. Hätt ihn gar nicht aufhalten können (und es auch nicht gewollt. Der alte Windbeutel lebte immer nur für laufen, weit und schnell, durchs Gebüsch schnorcheln und Futter. Sonstige Hobbies: Null).
    Das war zb ein Moment, wo alle Expandergedanken unsinnig erschienen, weil ich mir nicht vorstellen kann, dass die dieses Tempo und die Sprünge mitgemacht hätten, ohne gefährlich für des Seniors Gebein zu werden.


    Jetzt steht allerdings Schonprogramm am Programm.

  • Muss wohl den Eindruck der Schmerzfreiheit revidieren. Heut Nachmittag dann nach Minimalrunde eine Zitterattacke, die mich richtig erschreckt hat. Vom Kopf angefangen wackelte und bibberte der halbe Körper im Stand. Nach 2 Minuten oder so wars vorbei.
    Hat der Senior in letzter Zeit vereinzelt, aber noch nie so stark.
    Noch was zu besprechen beim nächsten Tierarzttermin, also morgen.

  • Ein sonniger Tag, der Senior gut aufgewärmt vom Marsch zur Freillauffläche - und plötzlich startet der durch. Renntempo fast. Mit schlenkernden Hinterbeinen, aber zufrieden grinsend. Was er mal über 2 Kilometer konnte, ging nun über 200 Meter, aber so gelaufen ist er seit Ewigkeiten nicht mehr, kein Trabtempo im Passgang, sondern echter Galopp.
    Ob seine marode Wirbelsäule das verträgt, wird sich zeigen. Hätt ihn gar nicht aufhalten können (und es auch nicht gewollt. Der alte Windbeutel lebte immer nur für laufen, weit und schnell, durchs Gebüsch schnorcheln und Futter. Sonstige Hobbies: Null).
    Das war zb ein Moment, wo alle Expandergedanken unsinnig erschienen, weil ich mir nicht vorstellen kann, dass die dieses Tempo und die Sprünge mitgemacht hätten, ohne gefährlich für des Seniors Gebein zu werden.


    Jetzt steht allerdings Schonprogramm am Programm.

    Für solche Sprints sind Expander in der Tat ungeeignet - ich habe sie im Freilauf nicht genutzt.
    Alles Gute für den Tierarzttermin morgen.

  • @jUmOs


    Ich gestehe, ich hatte ein falsches Bild von den Expandern. Nicht, dass ich allzu viele im Einsatz erlebt hätte. Bei 2 Schäferhunden bisher. Das Vorurteilskopfkino ordnete die eher im Bereich HD-Therapie ein und ich hab sie als "immer drauf am Hund" wahrgenommen.


    Der Senior wackelt viel frei durchs Gelände und stakst durchs Unterholz. Bis zu einem gewissen Grad trainiert ihn wohl auch das.


    Empfohlen worden wäre bei ihm Leine, kein Laufen und Springen, aber da bin ich auf die Barrikaden. Er will/wollte laufen. Das war sein Ding. Klettern und graben und hopsen und möglichst wichtig scharren und laufen und gegen Bäume springen, wenn dort ein Eichhörnchen sitzt. Es käme mir komplett widersinnig vor, ihn unter dem Titel Schonung nicht mehr machen zu lassen, was ihm wichtig ist. Auch wenn es ihm unwichtiger erscheint, als noch vor einigen Monaten. Weshalb ich ja irgendwie okayer für ihn find, dass er manches nicht mehr kann oder nur in Ausnahmefällen.


    Hab mir ein paar Expander-Videos angesehen. Unter anderem Myelopathie Hunde, die schlechter laufen als er. Bin da wahnsinnig hin und her gerissen und frage mich immer: ist es wirklich okay, es so weit kommen zu lassen? Ich weiß es nicht. Myelopathie soll ja weitestgehend schmerzfrei verlaufen, wenns stimmt. CES bzw seine alten Bandscheiben sind nicht schmerzfrei. Wie es aussieht auch unter der aktuellen Medikation nicht immer.


    Frage mich dann auch immer: wärs bei einem jüngeren Hund eher in Ordnung, als bei nem alten? Jung und Vorwärtsdrang und Energie und hinten marod ist tragisch, aber da ist eben die Energie noch da. Alt und hinten marod macht mich beim Gedanken daran schon erschöpft.


    Ja, so ungefähr denk ich das auch für den Senior: macht ihn Training hier und da und dies und jenes nicht einfach nur müde? Bzgl. Expander entsteht da das Bild in meinem Kopf, dass es den Senior schlichtweg nur erschöpft.
    Vielleicht ist meine Vorstellung aber Unsinn oder beruht indirekt darauf, dass ich mir persönlich, denk ich, wahnsinnig schwer tu, das nicht mehr laufen können eines Hundes anzunehmen oder so. Auch bei einigen Videos waren Hunde dabei, wo ich mir denk "Warum tut man das? Warum tut man das dem Hund an? Warum muss er um jeden Preis weiter durchs Leben torkeln?"


    Gleichzeitig torkelt mein eigener Senior weiter durchs Leben und ich find mehr für ihn lebenswert, als ich es in der Theorie des "Ich lass es niemals so weit kommen, dass mein Hund irgendwann auf 2 Beinen kriechen muss"-Getönes meinerseits von anno keine Ahnung jemals gedacht hätte.


    Das war jetzt teilweise eher am Expanderthema vorbei und 10000 Zeichen zuviel getippt, aber irgendwo muss das Kopfsausen sich hin entladen.


    Oh und ich hoff, dir mit meinen nicht ganz geordneten Nachtgedanken nicht auf den Schlips zu treten oder dich irgendwie unschön zu triggern, hattest du doch einen betroffenen Hund. (Vielleicht aber auch immer mal wieder ähnlich durcheinander gewirbelte Gedanken)

  • @pinkelpinscher

    Das war jetzt teilweise eher am Expanderthema vorbei und 10000 Zeichen zuviel getippt, aber irgendwo muss das Kopfsausen sich hin entladen.




    Oh und ich hoff, dir mit meinen nicht ganz geordneten Nachtgedanken nicht auf den Schlips zu treten oder dich irgendwie unschön zu triggern, hattest du doch einen betroffenen Hund. (Vielleicht aber auch immer mal wieder ähnlich durcheinander gewirbelte Gedanken)

    Ich fühl mich keineswegs beleidigt. Und natürlich erinnern mich Deine Beschreibungen an den letzten Weg meiner verstorbenen Hündin. Aber das soll hier nun wirklich nicht im Vordergrund stehen. Wenn ich schreibe, dass Du mein volles Mitgefühl hast, dann meine ich genau das - auch, aber nicht nur, weil ich einen ähnlichen Weg gegangen bin.

    Der Senior wackelt viel frei durchs Gelände und stakst durchs Unterholz. Bis zu einem gewissen Grad trainiert ihn wohl auch das.


    Empfohlen worden wäre bei ihm Leine, kein Laufen und Springen, aber da bin ich auf die Barrikaden. Er will/wollte laufen. Das war sein Ding. Klettern und graben und hopsen und möglichst wichtig scharren und laufen und gegen Bäume springen, wenn dort ein Eichhörnchen sitzt. Es käme mir komplett widersinnig vor, ihn unter dem Titel Schonung nicht mehr machen zu lassen, was ihm wichtig ist. Auch wenn es ihm unwichtiger erscheint, als noch vor einigen Monaten. Weshalb ich ja irgendwie okayer für ihn find, dass er manches nicht mehr kann oder nur in Ausnahmefällen.

    Dann wird das richtig sein. Du weißt am besten, was für Deinen Hund gut ist, Du kennst ihn. Dass Du ihm diese Lebensqualität ermöglichst, dass er machen kann, was ihm wichtig ist, find' ich sehr schön.

    Hab mir ein paar Expander-Videos angesehen. Unter anderem Myelopathie Hunde, die schlechter laufen als er. Bin da wahnsinnig hin und her gerissen und frage mich immer: ist es wirklich okay, es so weit kommen zu lassen? Ich weiß es nicht. Myelopathie soll ja weitestgehend schmerzfrei verlaufen, wenns stimmt. CES bzw seine alten Bandscheiben sind nicht schmerzfrei. Wie es aussieht auch unter der aktuellen Medikation nicht immer.

    Es gibt wirklich gruselige Videos dazu, bei denen ich damals und auch heute denke: Zeitpunkt verpasst, dem Hund ein würdiges Ende zu ermöglichen. Ich gehe davon aus, dass Myeolopathie an sich nicht schmerzhaft ist, die Begleiterscheinungen - das Umfallen, Aufstehen wollen usw. aber schon unangenehm bis schmerzhaft sind. Es kann aber noch 1000 Gründe geben, die das Leben eines alten und eingeschränkten Hundes lebenswert machen. Du wirst spüren, wenn das nicht mehr so ist, so schätze ich Dich ein. Und es ist einfach eine scheußliche Achterbahn der Gefühle, die man als Hüter seines Hundes in dieser Zeit erlebt.

    Frage mich dann auch immer: wärs bei einem jüngeren Hund eher in Ordnung, als bei nem alten? Jung und Vorwärtsdrang und Energie und hinten marod ist tragisch, aber da ist eben die Energie noch da. Alt und hinten marod macht mich beim Gedanken daran schon erschöpft.


    Gleichzeitig torkelt mein eigener Senior weiter durchs Leben und ich find mehr für ihn lebenswert, als ich es in der Theorie des "Ich lass es niemals so weit kommen, dass mein Hund irgendwann auf 2 Beinen kriechen muss"-Getönes meinerseits von anno keine Ahnung jemals gedacht hätte.

    Das gehört alles dazu - die eigene Sichtweise passt sich an, das hat meiner Anssicht nach nichts mit Realitätsverlust zu.

    Ja, so ungefähr denk ich das auch für den Senior: macht ihn Training hier und da und dies und jenes nicht einfach nur müde? Bzgl. Expander entsteht da das Bild in meinem Kopf, dass es den Senior schlichtweg nur erschöpft.
    Vielleicht ist meine Vorstellung aber Unsinn oder beruht indirekt darauf, dass ich mir persönlich, denk ich, wahnsinnig schwer tu, das nicht mehr laufen können eines Hundes anzunehmen oder so. Auch bei einigen Videos waren Hunde dabei, wo ich mir denk "Warum tut man das? Warum tut man das dem Hund an? Warum muss er um jeden Preis weiter durchs Leben torkeln?"

    Den Expander hab ich eine Zeitlang vielleicht 2 x 15 Minuten am Tag benutzt - ansonsten konnte sie machen, wonach ihr war - schnüffeln, stöbern, andere befreundete Hunde torkelig anspielen, überall nach Fressbarem suchen, ihren Hobbies nachgehen eben.


    @pinkelpinscher: Ich teile Deine Einschätzung und kann sehr gut nachvollziehen, dass Dich das Nicht mehr laufen können Deines Seniors schmerzt und es schwer fällt, dies hinzunehmen. Was für eine besch***ene Zeit - ich kann's nicht feiner Ausdrücken.


    Also nochmal: Mein herzliches Mitgefühl.
    Du machst das toll.

  • Schmerzmedikation vom Senior wird angepasst. Allerdings nicht von seiner "Haustierärztin". Überlege zum wiederholten Male Tierarzt zu wechseln. Junior muss ohnedies in die Klinik, weil sich sonst keiner mit seiner Krankheit auskennt. Die Internistin dort hat den Senior gleich mit angesehen.

  • Junior muss ohnedies in die Klinik, weil sich sonst keiner mit seiner Krankheit auskennt.

    Mit der Ehrlichiose oder mit welcher Krankheit?
    Ich kann dir, wenn du möchtest, die Medis raussuchen die unser Hund damals bekommen hat.
    Wir sind damals auch zu vielen Tierärzten gerannt und haben sogar mit einem Humantropenarzt gesprochen. Weil sich damit damals auch fast keiner auskannte. Und unsere Tierärztin in der Klinik meinte wir können/sollen ruhig zusätzlich mit anderen Ärzten sprechen. Sie hat das auch noch gemacht.


    Ich wünsche allen deinen Patienten das es Ihnen bald besser geht.


    LG
    Sacco

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