Cauda Equina/Demenz, beginnende Inkontinenz und Überforderung

  • @asterix99


    Dass was nicht stimmt, wussten wir letzten Sommer, als er an Hühnern vorbei ging.


    Ging. Einfach so. Ohne Mord- und Erschreckenslust.


    Dass er heut Tauben angekeift hat, hat mich erst mal sehr gefreut. Das er denen nach will, da hatte er stets Übermut und überschüssige Energie.


    Überhaupt wirkt er seit ein paar Tagen fröhlicher und geistig anwesender, man muss ihn nicht mehr 3x ansprechen, bevor er reagiert.


    Gleichzeitig sieht man deutlich, dass die Hinterbeine und Rute sukzessive wieder mehr Ausfälle haben. Der letzte Rheumesser-Zyklus ist nun ungefähr ein Monat her.


    Mist!

  • Hin- und hergerissen und eigentlich sollte die Konzentration anderen Dingen gelten. Arbeit zum Beispiel.


    Klinik hat omenmäßig grad angerufen, während ich haderte, ob Klinik oder Haustierarzt anrufen oder nicht.
    Internistentermin verschoben. Ich hab ausgesprochen, was ich heut am Morgen dachte. Und dann trotzdem keine Entscheidung treffen können.


    Es geht ihm doch ganz gut im sukzessive schlechter gehen, oder? Fröhlich war er auch wieder mal und im Sommer ging an dem Punkt auch noch was, als ich schon dachte, es ginge nicht mehr.


    Dann graut mir wieder vor dem Moment, wo er sich ernsthaft weh tut, wenn er stürzt, weil man hier nirgendwo weich fallen oder seniorenkonform Blitzgassi gehen kann und was mach ich, wenn er nicht mehr hoch kommt, worauf es hinaus laufen wird. Und...


    Die Sprechstundenhilfe am Telefon konfus vollgelabert, aber ohne Ergebnis. Werd ihn dann mal tätscheln heim fahren.

  • Ich kann Dich total verstehen, absolut wirklich!!


    Leider kenne ich es von meinen Senioren im Heim, da gab es nochmal ein Aufbäumen, bevor es sehr schnell auf die Ziellinie ging.


    Ich kann nur lesen, aber ich finde, Dein Bube befindet sich auf der Ziellinie.
    Natürlich gibt es noch "Highlights", aber die sollte man wirklich abwiegen zu den negativen Aspekts.


    Ich weiß ehrlich nicht, wie ich an Deiner Stelle entscheiden würde, aber, was Du schreibst, also wirklich nur am geschriebenen würde ich ihn zeitnah gehen lassen.
    Alleine wegen dem wegbrechen usw.
    Für einen Hund, der gerne rennt, für den ist das der Alptraum.
    Ich habe das bei Dusty gemerkt, sie liebte das Rennen, aber irgendwann ging das nicht mehr.

  • :streichel:
    Darum schrieb ich letztens meinen ersten Post hier.
    Es ist so schwer... Aber warten bis zum letzten Moment ist halt nicht immer die bessere Alternative.
    Und auch wenn manche das herzlos finden, man muss halt gucken was man selber leisten kann und das auch mit in die Entscheidung einfließen lassen. Wie eben das was du geschrieben hast, was wenn sich beim Stürzen ernsthaft wehtut und alles.


    Ich, und sicher viele andere, sind in Gedanken bei euch. Egal wie du dich entscheidest.

  • (...)
    Ich, und sicher viele andere, sind in Gedanken bei euch. Egal wie du dich entscheidest.

    Dito. Was für eine besch***ene Zeit. Ich erinnere mich nur zu gut. Ich bin sicher, Du wirst eine gute Entscheidung treffen - für den Opi und für Dich.

  • Eine Entscheidung ist mal getroffen:


    Rutschfeste Socken für hinten

  • Verzeihung für die nicht vorhandene Reaktion auf Eure Beiträge. Ich lade hier grad nur meine Zwischendurchgedanken ab. Die passen sonst nirgendwo zwischen Arbeit und Kindergarten.


    Im Grunde seh ich uns wieder am Ausgangspunkt: Es ist letztlich egal welche möglichen Diagnosen der Senior noch hat, wenn ihm das Hintergestell versagt.


    1stes Mal Rückenspritzen brachte etwa 5 Monate ohne deutliche Lähmungserscheinungen. 2tes Mal cirka 3. Und nun, beim 3ten Mal 3 Injektionen ist es grad mal knapp 1 Monat.


    Die Injektionen heilen nicht, sie unterdrücken nur die Entzündung. Die degenerativen Prozesse, die Spondylose im Lendenbereich ist trotzdem da und degeneriert auch weiter vor sich hin.


    Ansich wär jetzt sofort der Punkt, wo er wieder Injektionen bräuchte.


    Er geht ja nahezu "gut". Manche junge Bulldogge im Viertel ist offensichtlicher skelettkaputt. Er geht halt wie ein alter Hund mit starrer Wirbelsäule...und dazwischen kommen ohne Vorwarnung oder System seltsame Ausfälle der Hinterbeine. Er kommt noch alleine hoch, er will sogar noch laufen, aber es wird merklich schlechter. Jetzt sind wir gerade mindestens auf dem Stand vom Sommer.


    Die letzten beiden Tage war er bei bestem Wetter mit auf der großen Runde, hat Futter gesucht, junge Rüden angestänkert, sich von allen streicheln lassen und manchmal denk ich dann: "Es geht ihm doch ganz gut. Er geht doch noch ganz gut" und dann stolpert er wieder über seine Hinterbeine oder wackelt wie betrunken oder sinkt hinten immer tiefer wie ein posierender Schäferhund oder fällt fast über 10cm Randstein oder ein Ästchen am Weg.


    Ob und wie lange Injektionen das noch unterdrücken, weiß man nicht. Wie schlimm es in welcher Zeit ohne Injektionen wird, weiß man nicht.

  • Ich möchte nur mal da lassen, dass ich meinen Hut vor dir ziehe, wie du mit deinem schwierigen Alltag umgehst, dich liebevoll um deine Hunde und Kind(er) kümmerst, das alles


    neben Arbeit, Haushalt usw. Ich habe einen kranken Hund im fortgeschrittenen Alter und einen Hund im etwas weiter fortgeschrittenen Alter und einen ganztages Job und


    stosse immer wieder an meine Grenzen. Wenn ich jetzt noch Kleinkinder hätte, würde ich mich wahrscheinlich mit einem Stein um den Hals in die Alte Donau (ist gleich bei


    mir in der Nähe) stürzen. |)


    Eigentlich bin ich über den Allesfütterer Thread auf dich aufmerksam geworden, weil mich deine abenteuerlichen Menüzusammenstellungen und deine


    pragmatischen Beschreibungen immer wieder herzlich zum Lachen gebracht haben. Erinnert mich manchmal an die Mischungen, die es hier gibt. Alles was noch da ist und weg


    muß und keiner mehr essen will, kommt in die Hunde :D


    Gestern in der Früh ist die ältere Hündin mit Spondy von der Couch runter, auf dem Fliesenboden ausgerutscht (sie könnte auch 30cm daneben auf ihr Hundbett steigen und


    nicht rutschen, macht die aber nie) und beim Aufstehen hat sie sich die Birne von unten am Couchtisch gestossen. Wenn sie mir nicht so leid getan hätte, dann hätte ich


    lachen müssen. Oder da liegt ein Zweiglein auf der Wiese und Madam stolpert drüber. Dann schiebe ich die pöhsen Gedanken zur Seite und knuddle sie ganz fest.


    Du und viele andere hier natürlich auch seid gute, warmherzige und liebe Menschen!!!

  • Verzeihung für die nicht vorhandene Reaktion auf Eure Beiträge. Ich lade hier grad nur meine Zwischendurchgedanken ab. Die passen sonst nirgendwo zwischen Arbeit und Kindergarten.

    Aufschreiben, sich von der Seele schreiben hilft ungemein.
    Einfach mal abladen, später nochmal lesen und so geordneter drüber nachdenken können.

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