Zylkène und Tryptophan bei extrem gestresstem Hund - Erfahrungen und Tipps?

  • Einige kennen Tyson und mich vielleicht schon aus unseren anderen Threads.
    Für alle anderen:


    Tyson, mein 2 Jahre alter unkastrierter Schäfer-Podenco-Rüde, hat eine extreme Leinenaggression bzw. eine allgemeine Artgenossenunverträglichkeit.
    Er tickt alleine beim Sehen anderer Hunde völlig aus, auch aus dem Auto heraus.


    Mittlerweile ist es katastrophal. Bei jedem Spaziergang steht er völlig unter Strom und ist in ständiger Alarmbereitschaft. Mittlerweile werden auch alle Menschen sofort "gescannt" in grösster Anspannung, wahrscheinlich weil er ganz sicher gehen will, dass sie nicht doch plötzlich einen Hund dabei haben, den er übersehen hat.
    Auch zuhause ist er immer wachsam und "allzeit meldebereit".
    Drinnen wirkt er allerdings oft irgendwie betrübt. Draussen, wenn wir an Orten sind, an denen keine anderen Hunde sind, ist er aber fröhlich und spielt sehr gerne.


    Schilddrüse wurde überprüft, Werte sind in Ordnung.


    Mir wurde nun geraten, im Zylkène-Kapseln zu füttern, zur Entspannung. Was haltet ihr davon, habt ihr Erfahrungen damit?


    Zudem bin ich hier im Forum wieder auf Tryptophan aufmerksam geworden. Ich wollte das schon einmal ausprobieren, habe dann aber gelesen, dass es im Prinzip gar nichts bringt, da es vom Hund nicht richtig aufgenommen werden kann.
    Was ratet ihr, Tipps, Erfahrungen?

  • Muß man probieren.
    Ich habe Beides durch, hat nicht geholfen.
    Habe aber von Anderen gehört, das es hilft.
    Kommt wohl immer drauf an, bei Einem hilft es, beim Nächsten nicht.

  • Mir wurde nun geraten, im Zylkène-Kapseln zu füttern, zur Entspannung. Was haltet ihr davon, habt ihr Erfahrungen damit?

    Zylkene wirkt nicht entspannend.
    Es hilft dabei Stress besser abzubauen, damit der Hund besser damit umgehen kann und zu Ruhe kommen kann.
    Wenn der Hund aber gar nicht kennt zu Ruhe zu kommen, bringt dir das Zeug überhaupt nichts.Ich habe das Zeug ausprobiert.
    Bei uns hat es dazu geführt, dass der Hund am Abend den Tag verarbeiten konnte. Vielleicht etwas besser als ohne.


    Die Trigger und Reize am Tag wurden aber genauso Intensiv beantwortet wie sonst auch.
    Die Erholungszeit nach dem Stress war vielleicht etwas kürzer.


    Man kann es unterstützend geben, aber es ist kein Heilmittel gegen Stress.
    Gegen Stress hilft nur, das der Hund keinen mehr hat, indem er lernt damit umzugehen oder Verantwortung abzugeben.

  • Wenn Dein Hund draußen schlichtweg seine Schäferhund-Kontrolletti-Gene ausleben will, wird es nichts bringen.


    Kaputt machst Du damit nichts. Probier es einfach aus.

  • wahrscheinlich weil er ganz sicher gehen will, dass sie nicht doch plötzlich einen Hund dabei haben, den er übersehen hat.

    So sicher wäre ich mir da nicht, das können Hunde eigentlich ziemlich schnell riechen.


    Zudem bin ich hier im Forum wieder auf Tryptophan aufmerksam geworden. Ich wollte das schon einmal ausprobieren, habe dann aber gelesen, dass es im Prinzip gar nichts bringt, da es vom Hund nicht richtig aufgenommen werden kann.

    Natürlich kann Tryptophan aufgenommen werden. Das muss es ja auch als essentielle Aminosäure.

  • Ich finde, du interpretierst zu viel, statt einfach mal zu handeln.
    Zerdenke doch nicht immer alles!


    Und mit Zylkene machst du aus einem Proll noch lange kein Lamm.


    Zylkene ist in der Muttermilch enthalten und wirkt beruhigend auf die Welpen.
    Ich kenne eine Hündin, die war UNSICHER, ist fremden Menschen AUSGEWICHEN, bei der hat Zylkene über einen längeren Zeitraum hinweg geholfen - zusammen mit einem sinnvollen Training.
    Die kann sich inzwischen auch mal von Fremden anfassen lassen, wenn keine hektischen Bewegungen kommen. Sie ist immer noch überwiegend unsicher und schnell im Beschwichtigungs- und Ausweichmodus, aber längst nicht mehr so sehr wie am Anfang.
    Ich konnte das auf dem HP beobachten, weil wir in der gleichen Gruppe waren.


    Aber so wie sich dein Hund liest, verhält der sich ganz anders. Ich meine, probieren kannst du es mal, ich würde die Probleme aber nicht an Zusatzfuttermitteln festmachen.


    Um ein g'scheites Training und eine Änderung eurer gesamten Umstände wirst du nicht herumkommen.
    Meine Meinung.

  • Unsicher ist der wahrscheinlich auch.
    Er hat nur eine andere Konfliktstrategie, also Fight statt Flight.
    Über Nahrungszusätze macht er allerdings nicht mehr positive Erfahrungen und erlernt auch keine Alternativstrategien- und die sind eben das beste Mittel gegen Stresserscheinungen.

  • Jo, aber nur weil er Zylkene bekommt, hört er nicht auf, sich auf andere Hunde zu stürzen.

  • Wobei es nicht unbedingt Aggression sein muss, es kann auch einfach Angst sein.
    Ich persönlich empfinde Angstaggression als schlimm, aber man kann dran arbeiten.

  • Was haltet ihr davon, habt ihr Erfahrungen damit?

    Ja, und zwar mit einer sehr ähnlichen Ausgangslage.
    Die ganzen Zusätze werden Dein Probem bzw. das Deines Hundes leider nicht lösen. Möglich, dass der Hund dadurch insgesamt etwas entspannter wird, aber das wird sich in der Situation, auf die es ankommt, leider nicht mehr bemerkbar machen. Ganz einfach, weil der Hund sich dann schon zu sehr reingeschraubt hat und bereits mit Verlassen des Hauses unter Strom steht. Hinzu kommt, dass Du selbst ja bereits mit der Erwartungshaltung unterwegs bist, dass jeder Spaziergang anstrengend wird und das merkt Dein Hund leider ganz genau.


    Was hilft sind (leider) nur ein Durchbrechen dieses Teufelskreises, klare Führung, Training, ausreichende Entspannungs- und Erholungsphasen, innere Ruhe, Gelassenheit und Zeit.

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