Vanessa Bokr - Meinungen und Erfahrungen

  • Puh ne, eine gewisse Mitverantwortung des Verkäufers ja sicher, aber in dieser Absolutheit, dann kann man auch gleich Hunde verbieten.


    Ich brauche da keine unrealistischen worst case Szenarien ausdenken, um zu der Erkenntnis zu kommen, das dann absolut niemand mehr, der bei klarem Verstand ist einen Hund abgibt. Man kann doch nicht für die nächsten 10 - 15 Jahre für einen Hund verantwortlich sein, dessen Eigentümer man nicht ist.


    Mein Border wurde als Welpe in ein unpassendes zu Hause verkauft. Das kann bei aller Sorgfalt passieren. Aber verkauft ist verkauft, Züchterin machtlos. (Was ich bei aller Tragik in diesem Fall gut finde.) Nach 7 Jahren kam dieser Hund bissig und verhaltensgestört zurück. Bei ihr ging das überhaupt nicht, pflegebedürftige Angehörige, Enkel mit im Haus, usw.

    Zwei Pflegestellen später in der es nicht ging war sie völlig verzweifelt und der Hund kam über Umwege zu mir. Bis zu seinem Tod hat sie Versicherung und Steuern bezahlt und bei jeder Tierarztrechnung, war die erste Frage nach, wie geht's dem Hund, soll ich zahlen?

    Klarer Fall von Ende gut, alles gut. Ausnahmslos alle anderen Hunde dieser Zucht waren übrigens super nett und unkompliziert. Und ich bin mir sehr sicher, meiner wäre es auch gewesen, wenn von Anfang an bei mir und ich bin weit weg von Hundeprofi.


    So und jetzt stelle man sich das Beispiel nicht mit einem handlichen Border, der leider gelernt hat als Schnappi und mit genug Theater komme ich aus unliebsamen Situationen raus, sondern mit einem Hund der gezielt beschädigt vor.

    Es ist doch total unrealistisch das jeder Züchter eine Zwingeranlage für den Fall der Fälle vorhält. Nicht nur seine Hunde finanzieren kann, sondern immer auch genug Puffer für dauerhafte Rückläufer hat, die Expertise mit gefährlichen Hunden zu arbeiten, usw.


    Meine Züchterin züchtet nicht mehr, weil sie das so schlimm fand.

  • Man kann doch nicht für die nächsten 10 - 15 Jahre für einen Hund verantwortlich sein, dessen Eigentümer man nicht ist.

    Von TS Orgas wird doch genau das verlangt.

    Ich verstehe aber vollkommen was du meinst, egal wie gut die Vorauswahl war, kein Züchter/TS kann sich 100% davon frei machen, nicht doch falsch zu vermitteln.


    Aber eine Rücknahme bis Zeitpunkt x? Oder bedingungslose Rücknahme, wenn unter falschen Angaben verkauft wurde

  • Was heißt verlangt, wünschenswert. Und ich sehe schon einen Unterschied zwischen einer Einzelperson und einer hoffentlich breit aufgestellten Organisation. Und auch von einem Züchter erwarte ich ein sich kümmern, kümmern kann aber von Vermittlungshilfe bis einschläfern sehr unterschiedlich aussehen.


    Und ganz konkret. Es ging hier um im Zweifelsfall lebenslang versorgen, damit ein Hund nicht eingeschläfert werden muss. Persönlich erwarte ich das auch nicht von einem Tierheim und freue mich, dass sie es sehr oft leisten können. Muss man ja auch mal dazu sagen. Wir haben so viele dauerhaft im Tierheim lebende Hunde die echt gut versorgt werden. Gibt ja nicht nur VB.

  • endlichKHC was waere denn deine Loesung?

    Bevor einer meiner Hunde zu VB kommt oder nur noch isoliert leben muss, lasse ich ihn einschlaefern. Das ist eine Entscheidung, die ich fuer meinen Hund (und mich und die Gesellschaft) treffen werde.

    Ich fuer meinen Teil empfinde ein Leben wie es bei VB aussieht einfach nicht als gut und wuerde es keinem meiner Hunde antun.

  • Von TS Orgas wird doch genau das verlangt.

    :???:


    Ich kenne etliche "TSO", die sich überhaupt nicht mehr um einen Hund scheren, sobald dieser "adoptiert" wurde.

    Da wird dann vielleicht noch eine Zeit lang versucht, dem Käufer Tipps zu geben, was er machen könnte um doch noch mit dem Hund klar zu kommen - aber das verläuft dann auch irgendwann im Sande, und man hört nichts mehr von dieser "TSO"...


    Natürlich muss überlegt werden, inwieweit auch die Verkäufer von Hunden in die Verantwortung genommen werden können.


    Eine Verantwortung - ähnlich einer Garantie - auf z. B. 2 Jahre befristet wäre dann eben nicht lebenslang, würde aber dazu führen, dass der Verkäufer nicht jedem der zahlt einen Hund in die Hand drückt, sondern besser überlegt - auch bei der Neuproduktion weiterer Ware ...


    Mehr Verantwortung beim Prozess der Anschaffung ist mMn der bessere Weg, und würde die Quote an Hunden, die irgendwann mal abgeschafft werden müssen (wollen), schon mal deutlich senken.


    Ein Hundeführerschein VOR der Anschaffung eines Hundes wäre schon mal ein erster Schritt, weil dann z. B. viele Spontankäufe wegfallen würden.


    Das wäre eine erste Hemmschwelle, weil es Hundekäufe unbequem machen würde.


    ... wenn dann noch per Gesetz ein Verbot für Hunderassen mit zu wenig Nase da wäre, und beim Hundeführerscheinkurs auf das Verbot des Kaufes solcher Hunde hingewiesen wird, würde dieses Problem schon mal deutlich kleiner.

  • Immer der blöde Hundeführerschein. Hat denn mal irgendwer erforscht ob es zum Beispiel in Niedersachsen weniger Abgabehunde gibt? Schließlich ist es da schon Pflicht, da müsste ja dann alles besser sein.


    Auch in NRW gibt es den 20/40 Sachkundenachweis. Und sind wir ehrlich kleine Hunde sind wenn es um ernsthafte Beißvorfälle geht doch seltener das Problem.

    Ich oute mich gerne, ich habe stumpf die Antworten auswendig gelernt, obwohl ich manche davon einfach nur falsch finde. So richtig falsch, so falsch, dass ich niemals danach handeln würde. Aber angekreuzt habe ich es.

    Und ob ich jetzt ein besserer Hundehalter bin, weil ich weiß das ein Hund 42 Zähne hat, fraglich. Habe die bei meinen eigenen Hunden noch nie gezählt. Aber war halt wichtig für den Test.

    Und wenn ich noch ehrlicher bin. Bullimielernen, ich wusste schon kurz nach dem Test 90% des Inhalts nicht mehr.


    Vorher habe ich in einem Bundesland ohne irgendeiner Nachweispflicht gelebt. Stelle keine Unterschiede fest :ka:

  • Ein Hundeführerschein VOR der Anschaffung eines Hundes wäre schon mal ein erster Schritt, weil dann z. B. viele Spontankäufe wegfallen würden

    Ich glaube auch, dass ganz viele Käufe nicht stattfinden würden, wenn vorher sowas verpflichtend gemacht würde. Man über Kosten und Rassen spricht, woran erkenne ich einen seriösen Züchter/Verein...


    Niedersachsen scheint ja wohl auch ein zahnloser Tiger zu sein, so bringt es natürlich nichts und auch der NRW Test ist ein Witz.


    Aber ihr dürft auch nicht immer von eurer Perspektive ausgehen. Wie viele wissen banale Dinge nicht, z.B. dass man auf die Krallen eines Hundes gucken und sie ggfs kürzen muss.

    Der Führerschein beim Auto verhindert auch nicht alle Unfälle, aber ich bin trotzdem sehr froh, dass es ihn gibt und nicht jeder einfach in ein Auto steigen und sich mal ausprobieren darf.

    Ich kenne etliche "TSO", die sich überhaupt nicht mehr um einen Hund scheren, sobald dieser "adoptiert" wurde.

    Ich kenne etliche, die genau so einen Mist nicht machen.

  • Vriff


    Das hier hast du wohl nicht gelesen:


    Ein Hundeführerschein VOR der Anschaffung eines Hundes wäre schon mal ein erster Schritt, weil dann z. B. viele Spontankäufe wegfallen würden.

    Vor der Anschaffung heißt eben auch, eine Verpflichtung des Verkäufers, sich diesen Hundeführerschein vor dem Verkauf zeigen lassen zu müssen, weil er ohne diesen den Hund nicht verkaufen kann.


    Ich schrieb auch, dies wäre ein ERSTER Schritt - und nicht "die Allheillösung"...


    Es geht um Verantwortung - und die bekommst du nicht in die Köpfe der Menschen, wenn Hunde so leicht zu kaufen sind wie der Blumenkohl um die Ecke im Laden.


    .................


    Oder wir machen lieber weiterhin gar nichts, schlagen alle Lösungsansätze tot, weil per anekdotischer Erfahrung: "Eh nix bringt."

  • Auch in NRW gibt es den 20/40 Sachkundenachweis. Und sind wir ehrlich kleine Hunde sind wenn es um ernsthafte Beißvorfälle geht doch seltener das Problem.

    Ich oute mich gerne, ich habe stumpf die Antworten auswendig gelernt, obwohl ich manche davon einfach nur falsch finde. So richtig falsch, so falsch, dass ich niemals danach handeln würde. Aber angekreuzt habe ich es.

    Und ob ich jetzt ein besserer Hundehalter bin, weil ich weiß das ein Hund 42 Zähne hat, fraglich. Habe die bei meinen eigenen Hunden noch nie gezählt. Aber war halt wichtig für den Test.

    Und wenn ich noch ehrlicher bin. Bullimielernen, ich wusste schon kurz nach dem Test 90% des Inhalts nicht mehr.

    Der Sachkundenachweis in NRW ist ein Witz.


    Und ist es nicht so, dass man den vielgelobten "Hundeführerschein" in Niedersachsen binnen einem Jahr nach Anschaffung machen muss?

    Die wenigsten Hunde sind in der Zeit doch schon dermaßen verkorkst, wie es dann in/nach der Pubertät aussieht, weiß doch kein Mensch.

  • Vriff


    Das hier hast du wohl nicht gelesen:


    Ein Hundeführerschein VOR der Anschaffung eines Hundes wäre schon mal ein erster Schritt, weil dann z. B. viele Spontankäufe wegfallen würden.

    Wie soll das praktisch aussehen?

    Wenn noch kein Hund da ist, dann darf ich die praktische Prüfung mit dem perfekt erzogenen Nachbarslabbi machen und mir dann einen Mali vom Hinterhofzüchter holen, weil ich ja den Schein habe?

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