Hund oder nicht Hund? Rasseüberlegungen, schlechte Erfahrung und Co.

  • Eurasier: In der Großstadt? Ich glaube, der braucht viel Auslauf und ist mit Garten glücklicher.

    Eigentlich nicht, ein ganz normales Pensum reicht denen, tendenziell sogar eher weniger. Die wollen einfach dabei sein, immer und überall mitkommen, aber großartig km schrubben brauchen die nicht, vor allem im Sommer nicht. Mitmachen tun sie es allerdings bis zum Umfallen (hat unsere zumindest), weil dabei sein und so.
    Und ich glaube jeder Hund wäre mit Garten glücklicher, aber Auslauf bringt er nicht.


    Was ich vielleicht noch anmerken sollte, im Winter unter 0 °C blühen die erst richtig auf. Da sollte man nicht der Typ sein, der sich lieber in die warme Wohnung verkriecht (v.a. wenn man keinen Garten hat).

  • @Gassigaengerin ich kann ja nur aus meiner Sicht schreiben :-) wir sind komplette Hundeanfänger, und ich erlebe unseren Beagle als unkompliziert.

    Schön, dass ihr es so gut getroffen habt! Aber ich kenne, wenn ich mal drüber nachdenke, keinen wirklich unkomplizierten Beagle. Dagegen Beagles, in deren Erziehung einiges versäumt wurde und die dann lebenslang Probleme machen.
    Ist aber eigentlich egal, die TE sagte ja, dass Beagle nicht ihr Fall sind.

    Das mit der Leine stimmt, aber da hier überall Leinenpflicht ist, müsste jeder Hund sowieso an der Leine bleiben.

    Was für ein Hundeleben!

  • Hier ist ein Eurasier "im Angebot". Vor seiner Bellfreude wird gewarnt. War das bei eurem genauso?

    Normalerweise sind Eurasier nicht bellfreudig, aber es gibt wie immer und überall Ausnahmen.

  • Normalerweise sind Eurasier nicht bellfreudig, aber es gibt wie immer und überall Ausnahmen.

    Ich kenne sie auch als eher weniger gesprächig. Wir waren mit Ari einmal auf einer Ausstellung und gerade junge Wolfsspitze und Eurasier können sehr schwer zu unterscheiden sein, zumal Ari ziemlich groß ist - eine Gruppe Eurasierhalter hat uns beobachtet und gerätselt ob Ari nun ein Wolfsspitz oder Eurasier ist... und dann hat das Spitztier was gesehen und das sofort lautstark bekundet und von der Gruppe kam sofort: "Ah ok, definitiv doch ein Spitz". :lol:

  • Huch, ich hätte nicht gedacht, dass sich hier nochmal jemand meldet :D


    @Gassigaengerin
    Danke für die Hinweise, keine Sorge Mittelschnautzer/Beagle entspräche gar nicht meinem Beuteschema. Über dem Kromi hab ich auch schon gelesen. Eurasier/Wolfsspitz wären mir theoretisch zu groß glaube ich.
    Unser Hund kam von einer Tierhilfe, die auch mit Pflegestellen arbeitet. Der Hund war dort auf einer PS (war aber wohl davor auch schon 1x zurückgegeben worden).
    Das Tierheim direkt vor Ort möchte nur sehr(!) hundeerfahrene Gassigänger, die mit richtigen Problemkandidaten klar kommen. Sind auch alles ziemlich massige Hunde, die ich mir (abgesehen von ihrer Agressivität) mit meinen 155cm auch nicht direkt zutraue.
    Dass es in Ordnung ist, dass man den Hund zurück gibt.. Nunja ;D Das ist mir "irgendwie" klar, aber dort wurde man wie Pest/Cholera behandelt.



    @Laviollina Ja klar gibt es auch private Vermittlungen, aber da wären wir wieder bei der Vertrauenssache und mein Vertrauen ist jedenfalls massiv beeinträchtigt. Ein erwachsener Rückläufer könnte toll sein, aber nunja :D muss man erstmal haben.



    Im Moment bin ich aber so verkopft, dass ich mir gar nichts mehr zutraue und deswegen wird es wohl noch deutlich länger dauern, bis jemals wieder ein Hund einzieht.
    Es gibt zu viele "was wenns", als dass ich es nochmal riskieren möchte (auch bei einem Welpen aka "was wenn er dann doch nie alleine bleiben kann").

  • Ich würde sagen: entspann dich. Einen Hund zu haben, ist (zumindest für mich) das Schönste auf der Welt. So schwarz wie alles gerne gemalt wird, ist es nicht und ihr habt doch ziemlich optimale Bedingungen.


    Die allermeisten Hunde können es problemlos lernen, einige Stunden allein zu bleiben... Und 4 Stunden sind jetzt echt nicht viel. Hunde, die das nicht können, sind wirklich die absolute Ausnahme oder haben es einfach nicht vernünftig gelernt. Außerdem habt ihr doch sogar die Möglichkeit den Hund mit zur Arbeit zu nehmen (und für einen kleinen Begleithund ist es ganz sicher kein Problem, einmal die Woche ein paar Stunden Zug zu fahren, schon überhaupt nicht, wenn er es als Welpe lernt).


    Ich kann gut verstehen, dass ihr bei dem Tierheim Hund, den ihr zuerst bekommen habt, unsicher geworden seid.... Es ist nicht witzig, wenn der als nett angepriesene Hund plötzlich anfängt gegen einen zu Schnappen oder die Katzen anzugehen, schon gar nicht, wenn noch ein Kind im Spiel ist. Ich habe selbst eine ähnliche Erfahrung gemacht.


    Meine erste Hündin, ein Hollandse Herder Mix aus dem Tierheim, war einfach toll. In Retrospektive betrachtet war es recht mutig, uns so einen Hund zu geben, als Familie ohne Hundeerfahrung, bei der ich (mit 12 Jahren) die Hauptbezugsperson für den Hund werden sollte. Aber das war damals in Frankreich und die nahmen es nicht so genau mit der Vermittlung. Sie war echt der tollste Hund der Welt und zwar nicht gerade einfach, aber sie hat mir viel beigebracht und hat Gott sei Dank nie Aggressionen gegenüber Menschen gezeigt.


    Meine zweite Hündin hat mich dann trotz 10 Jahren Hundeerfahrung anfangs zum Verzweifeln gebracht. Sie wurde mir auch als "eigentlich nett, aber nicht erzogen" vermittelt. Ich wusste, dass das so nicht ganz stimmt, habe aber 1a unterschätzt wie heftig sie sein kann. Als sie das erste Mal nach uns geschnappt hat, war ich schon gestresst. Als sie das erste Mal die Katzen killen wollte, weil sie beim Fressen in den selben Raum gekommen ist, war ich schockiert. Und als sie versucht hat den Pudel unserer Nachbarn zu zerlegen, war mir wirklich klar, was ich da für ein Kaliber an der Leine habe. Wäre ich Ersthundehalter gewesen, hätte ich sie abgegeben, ohne Frage.


    Der Punkt ist aber, das läuft nicht immer so. Es gibt ganz tolle Tierschutz Hunde und es gibt wahnsinnig tolle Welpen vom Züchter. Wenn ihr euch eine unkomplizierte Rasse und einen seriösen Züchter aussucht, vorher ein paar gute Bücher lest (ich empfehle Patricia McConnell - Das andere Ende der Leine, Karen Pryor - Positiv verstärken, sanft erziehen (bzw generell fast alles von ihr, wenn du Englisch sprichst) und speziell im Hinblick auf Welpen Social, Civil and Savvy von Laura Vanarendonk Baugh, leider auch nur auf Englisch) und du dir eine gute Hundeschule oder einen guten Trainer für ein paar gute Ratschläge für die erste Zeit suchst, bin ich eigentlich überzeugt davon, dass ihr das super hinkriegt.


    Und ja, es gibt auch die super unkomplizierten, netten Hunde im Tierschutz. Ich würde dir raten, dir gute Tierheime/Tierschutzvereine empfehlen zu lassen, mit denen andere gute Erfahrungen gemacht haben. Ich habe mit meinen aktuell 3 Hunden alles durch, die super kompetenten, ehrlichen Tierschutzvereine und die schwarzen Schafe, die einfach nur ihre Hunde an irgendwen loswerden wollen und jeden Mist erzählen würden. Ein gutes Indiz ist meistens, wenn auf der Homepage nicht alle Hunde als lieb, nett, unkompliziert beschrieben werden, sondern auch klar die möglichen Baustellen angesprochen werden.


    Ich wünsche dir auf jeden Fall, dass du dich irgendwann durchringen kannst, es wieder mit einem (passenden) Hund zu versuchen. Sie bereichern das Leben schon sehr.

  • Schön, dass du dich zurückgemeldet hast, Felifuchs!
    Lass dich von solchen Leuten, die sich für Heilige halten, weil ihr Verein unter "Tierschutz" läuft, bitte nicht beeindrucken! Sobald es ein Problem gibt, kommen sie nicht mehr klar und brauchen einen Schuldigen... Da stehst du hoffentlich drüber.


    Dass du "verkopft" bist, finde ich gar nicht so schlecht. Dann kannst du mit Vernunft einen passenden Hund aussuchen, wenn dir wieder danach ist.
    (Wenn ich nur ein Herz hätte und keinen Verstand, dann würde jetzt ein Jagdhund meine Wohnung zerlegen. Zum Glück bin ich etwas kopflastig.)

  • Das Tierheim direkt vor Ort möchte nur sehr(!) hundeerfahrene Gassigänger, die mit richtigen Problemkandidaten klar kommen. Sind auch alles ziemlich massige Hunde, die ich mir (abgesehen von ihrer Agressivität) mit meinen 155cm auch nicht direkt zutraue.Dass es in Ordnung ist, dass man den Hund zurück gibt.. Nunja ;D Das ist mir "irgendwie" klar, aber dort wurde man wie Pest/Cholera behandelt.

    Vielleicht kannst du ein bisschen weiter fahren, zum nächsten oder übernächsten Tierheim?

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