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Hallo zusammen,
ich bin im Moment unsicher, wie ich weiter machen soll und würde mich über Erfahrungen und Meinungen freuen.Zur allg. Situation:
Mein altes Fräulein M. wird im April 16 Jahre alt. Sie hat ein deformiertes Knie, seit eineinhalb Jahren bekommt sie Rimadyl gegen die Schmerzen durch die starke Arthrose, die sich jetzt auch schon in den Vorderläufen bemerkbar macht. Beim Aufstehen und Laufen merkt man mittlerweile deutlich, wie schwer sie in Gang zu kommt und nach 10 Minuten Gassi im Schneckentempo ist auch wieder Schluss. Sie hat IBD, was wir aber mit strenger Diät gut im Griff haben. Außerdem hat sie seit ca. einem Jahr ein Zwischenzehenekzem, das nicht verschwinden will. Ebenfalls seit ca. einem Jahr bekommt sie Medikamente (Fortekor) wegen einer leichten Herzschwäche. Sie ist komplett taub, die Augen sind aber noch ganz ok.Nun zum eigentlichen Thema:
Schon vor Monaten habe ich Atemgeräusche bei ihr festgestellt, der Tierarzt sagte aber, das wäre nicht dramatisch und wir hätten erst einmal andere Prioritäten (in der Zeit war die Entzündung an der Pfote sehr schlimm und sie hatte andere Infekte). Seit Weihnachten wurden die Atemgeräusche deutlich stärker, sie kriegt unter Belastung und manchmal auch in Ruhe für einen Moment keine Luft mehr. Meistens ist das nach 3-4 (vergeblichen) Atemzügen vorbei, nach Belastung kämpft sie schon mal zwei Minuten mit der Luft, bis sich das wieder vollständig normalisiert.
Ich war also im Januar in der Tierklinik, dort wurden Luftröhre und Lunge geröntgt, alles ok. Herz sieht auch gut aus, Blutwerte inkl. Schilddrüse alle tipptopp. Eine festgestellte Mandelentzündung wurde erfolgreich behandelt, aber der Hals ist weiterhin sehr verschleimt. Die Tierärztin in der Klinik vermutet eine Kehlkopflähmung, meine alte Dame hat es ihr in der Praxis dankenswerterweise auch mal vorgemacht, aber die endgültige Diagnose könnte nur mittels Endoskopie gestellt werden. Dafür wäre eine Narkose nötig, genauso wie für die daraus evtl. resultierende OP, aber die TÄin rät angesichts des Alters generell von der Narkose ab.
Wir versuchen es jetzt gerade mit Kortison, damit zeigt sie beim Atmen eine leichte Verbesserung, allerdings musste dafür das Rimadyl abgesetzt werden, was unsere "Wunderwaffe" gegen ihre Arthrose war. Ich habe also das Gefühl, ich muss zwischen Pest und Cholera wählen. Und nun fange ich an, darüber nachzudenken, ob es vielleicht Zeit wäre, sie gehen zu lassen. Andererseits hat sie zwischendurch Momente, in denen sie noch so viel Lebensfreunde zeigt...Natürlich weiß ich, dass mir niemand die Entscheidung abnehmen kann, aber vielleicht hat hier jemand ähnliche Erfahrungen gemacht und kann davon berichten? Oder hat jemand einen Rat, wie man mit dieser Situation umgeht?
Ich bin so unsicher, wann die Grenze überschritten ist, dass sie zu sehr leidet... Bei meiner vorherigen (und ersten) Hündin war das viel einfacher, die hatte mit 14 Jahren Organversagen und das Einschläfern war eine Erlösung, um ihr die letzten Stunden oder vielleicht noch Tage zu ersparen.Schon mal vorab Danke für Eure Rückmeldungen!
Chris -
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Hi
hast du hier Seniorin mit Verdacht Kehlkopflähmung, OP nicht mehr möglich, was tun?* schon mal geschaut? Dort wird jeder fündig!
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Hallo Chris,
nach Luft ringen, Atemnot haben, nicht genug Luft zu bekommen, ist schrecklich.
Das geht noch mehr auf's Herz...
Ich mag es eigentlich nicht so deutlich schreiben, aber für mich wäre der Weg klar.
Ich wünsche dir viel Kraft! -
Wir versuchen es jetzt gerade mit Kortison, damit zeigt sie beim Atmen eine leichte Verbesserung, allerdings musste dafür das Rimadyl abgesetzt werden, was unsere "Wunderwaffe" gegen ihre Arthrose war. Ich habe also das Gefühl, ich muss zwischen Pest und Cholera wählen. Und nun fange ich an, darüber nachzudenken, ob es vielleicht Zeit wäre, sie gehen zu lassen. Andererseits hat sie zwischendurch Momente, in denen sie noch so viel Lebensfreunde zeigt...
Es geht bei der Frage nach dem Einschläfern ja nicht um das ob, sondern um das wann und um die Bedingungen, unter denen es passiert. Vllt. hilft Dir DAS schon mal weiter.
Mit etwas Glück schafft das Cortison ja Beides - die Verbesserung beim Atmen UND das in Schach halten der Arthrose. Hier bei meinen Oldies war letzteres meist so.
Im Grunde hast Du nur die Wahl zwischen "es mit dem Cortison versuchen" und "die Entscheidung bzgl. Einschläfern sehr zeitnah treffen". Wenn das Gesamtbild unter dem Cortison noch so ist, dass man sagen kann "ja, so ist es vertretbar was die Lebensqualtität angeht", würde ich das wohl so machen. Unter genauester Beobachtung und immer in dieser Bereitschaft, die letzte Entscheidung zu treffen.
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Meine Lovvy hatte eine Kehlkopflähmung. Die ersten Anzeichen dafür hatte sie schon mit 13, da wurde das von der Tierärztin mit "das ist bei einem alten Hund halt so, da kann man nichts machen" abgetan. Naiv wie ich war, glaubte ich ihr. Im Winter war es besser, aber sobald es wärmer wurde, schnaufte und pfiff sie schon bei langsamen Gehen. Ich zeichnete die Atemgeräusche mit dem Handy auf, für alle Fälle. Und dann, im Frühjahr 2018, kam die erste Atemnot. Da dachte ich, das kann doch nicht alles sein. Lovvy war zu diesem Zeitpunkt 14 1/2, hatte seit anderthalb Jahren erhöhte Nierenwerte, Arthrose, und war in den Hinterläufen recht wacklig. Ich ging in die Tierklinik, wo Madame natürlich nur flach atmete. Ich spielte der Tierärztin das Geräusch ab, und sie sagte sofort "Kehlkopflähmung" und meinte, ich solle sie in der Tierklinik Hofheim vorstellen. Termin gemacht, vorher noch aktuelle Blutwerte machen lassen, und in Hofheim habe ich mich ausführlich beraten lassen. Ich war mir nicht sicher: alter Hund, Vorerkrankungen, große OP, geschädigte Nieren... Die HNO-Ärztin dort nahm sich Zeit, erklärte viel, beantwortete alle meine Fragen, und letztlich entschied ich mich für die OP. Lovvy überstand den langen und heißen Sommer 2018 sehr gut, sie hat sich schnell von der OP erholt, und hatte danach noch einige Monate ohne Atemnot. Die Nieren trafen dann die Entscheidung.
Den Anfall von Atemnot werde ich nicht vergessen. Lovvy rang nach Luft, ich las Panik in ihren Augen, ich hatte Angst, ich konnte ihr nicht helfen... Hätte die HNO-Ärztin von der OP abgeraten, hätte ich Lovvy bald gehen lassen. Ersticken ist furchtbar. -
Wie macht sich sowas eigentlich anfangs bemerkbar?
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Hallo Chris,
meine alte Hündin hat auch Kehlkopflähmung.
Ich gebe ihr Larynx levisticum comp. 2-3x pro Woche 1 ml. Zusätzlich bekommt sie Arginin, was bei ihr eine deutliche Verbesserung gebracht hat.
Vielleicht magst Du das noch probieren, bevor Du eine Entscheidung triffst.
LG
Doro
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Vielen Dank für Eure Antworten. Das hat jetzt noch einmal geholfen, um es für mich zu sortieren.
Zu der Frage, die mich so quält, ab wann die Lebensqualität für Fräulein M. nicht mehr ausreichend gegeben ist, bin ich im Internet auf diese kleine Broschüre von einer Tierarztpraxis Moers gestoßen, die ich sehr hilfreich finde ( Brosch_re_Euthanasie_Hund_Druckb_gen_Ablage.pdf , vielleicht kennt sie ja jemand).
Dort heißt es:
"Man stelle sich einfach vor, das Tier würde noch einen Monat so weiterleben wie im vorhergehenden Monat. Denken Sie dabei an alles, nicht nur an das, was noch gut gelaufen ist. Seien Sie ehrlich und denken Sie auch an die Dinge, die schwierig oder weniger gut waren.... Nachdem man den letzten Monat in Ruhe hat Revue passieren lassen, stelle man sich vor, wie es wäre, wenn das Tier noch genau so einen Monat erleben und danach versterben würde. Könnten Sie dann sagen: „In diesen vier Wochen hat er es noch gut gehabt“ oder würden Sie eher sagen: „Im letzten Monat hat er sich nur noch gequält“? Im ersten Fall ist alles gut. Dann gehen Sie einfach im nächsten Monat den gleichen Weg nochmal. Ist Zweites der Fall, müssen Sie sich ernsthaft überlegen, ob es einen weiteren Monat geben muss. Denn im Zweifel: Besser eine Woche zu früh als eine Stunde zu spät!"nach Luft ringen, Atemnot haben, nicht genug Luft zu bekommen, ist schrecklich.
Im Grunde hast Du nur die Wahl zwischen "es mit dem Cortison versuchen" und "die Entscheidung bzgl. Einschläfern sehr zeitnah treffen". Wenn das Gesamtbild unter dem Cortison noch so ist, dass man sagen kann "ja, so ist es vertretbar was die Lebensqualtität angeht", würde ich das wohl so machen. Unter genauester Beobachtung und immer in dieser Bereitschaft, die letzte Entscheidung zu treffen.
Ihr habt beide Recht: Ich habe eigentlich gar keine andere Wahl als es mit Cortison zu probieren oder eben die schwere Entscheidung zu treffen. Eine OP kommt für mich nicht mehr in Frage. Sie ist jetzt fast 16 Jahre alt und hat noch so viele andere Baustellen, dass ich ihr das nicht mehr zumuten will. Aber Atemnot ist auch keine Alternative. Nach den obigen Kriterien würde ich die letzten vier Wochen deutlich näher an "sie hat sich gequält" als an "sie hat es gut gehabt" einordnen. Sie hat zwar nicht durchgehend Erstickungsanfälle, aber wie Sheigra schon schrieb: Eigentlich ist ein einziger schon einer zu viel.
Ich bespreche mich heute noch einmal mit der Tierärztin, wie lange man dem Cortison eine Chance geben sollte und werde dann entscheiden. Es ist so schwer... -
Ich gebe ihr Larynx levisticum comp. 2-3x pro Woche 1 ml. Zusätzlich bekommt sie Arginin, was bei ihr eine deutliche Verbesserung gebracht hat.
Danke, das werde ich heute noch einmal bei der Tierärztin ansprechen!
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Ich schicke dir einfach mal eine virtuelle Umarmung für diese schwere Entscheidung und wünsche Euch sehr, dass das Cortison anschlägt und Euch noch etwas Aufschub schenkt. Den Text, den Du zitierst, finde ich sinnvoll. So ähnlich hat es unsere damalige TÄ bei unserm Patenhund gesagt, allerdings hat sie einen 14tägigen Rhythmus vorgeschlagen. Du klingst sehr verantwortungsvoll, und genauso wirst Du für Euch die richtige Entscheidung treffen!
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Den Rat meiner Hündin Arginin zu geben, habe ich nicht von einer Tierärztin, sondern von einer Ausdauersportlerin. Meine Tierärztin kannte diese Möglichkeit nicht.
Einfach ausgedrückt verursacht Arginin, daß der Sauerstoff aus der eingeatmeten Luft besser ausgenutzt werden kann und die Organe weniger Sauerstoff verbrauchen.
Meiner Hündin geht es damit viel besser. Sie hat auch einige Zeit Cortison bekommen. Das konnten wir als Dauermedikation absetzen, selten gibt es Notfälle bei denen sie es braucht. Dann reicht meistens eine einmalige Gabe.
LG
Doro
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- Vor einem Moment
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