Arbeitszeit versus Hund

  • Weil eine gute Ausbildung wichtig ist?!


    Ich finde du hast richtig gehandelt. Im Moment passt es einfach nicht. Was nach der Ausbildung kommt, wird die Zeit zeigen.


    Niemand hat gesagt, dass es nicht wichtig ist, eine gute Ausbildung oder ein Studium zu absolvieren.


    Sich dafür aber zu biegen wäre für mich nichts. Da schwimme ich gehen den Strom, tut mir leid.


    Man kann bei der Uni relativ problemlos einen Verlängerungsantrag stellen - wie das im DS ist, weiß ich nicht, aber wieso nicht eine neue Betreuungsstelle suchen, auch wenn das ein Semester "Verlust" bedeutet?

  • Für den Hund war es die richtige Entscheidung.


    Aber ich kann @Nuggets1507 Argumentation auch nicht von der Habf weisen.
    War die Entscheidung auch für dich die richtige?
    Das gemeint im Sinne, dass du mal tief in dich gehst und dir überlegst, ob diese Firma mit dieser Firmenpolitik wirklich ein Ort ist, an dem du zufrieden zur Arbeit gehst.


    Ich habe einige Jahre in einem Betrieb gearbeitet, der nach Chefwechsel zum absoluten Horrorbetrieb wurde und das viel zu lange toleriert. Ich schreibe bewusst nicht, welche Branche, denn das meiste davon kennen leider viele Angestellte in vielen Branchen:
    Pausen gab es nicht, weil zu wenig Personal, hoher Krankenstand, blablabla.
    Die Zeit sollten wir aber auch nicht als Arbeitszeit eintragen, früher gehen durften wir natürlich auch nicht, erwartet war also offener Betrug und jeden Tag 30 Minuten geschenkte Überstunden. DAS habe ich von Anfang an nie gemacht und lag dann schnell bei 30 Überstunden und mehr.
    Oh und natürlich muss noch etliches an Arbeit zuhause nachgeholt werden, es muss bitte alles zum Termin von vorgestern abgeliefert werden. Und das darf natürlich auch nicht als Arbeitszeit gerechnet werden.
    Ständige Zusatzaufgaben während der regulären Arbeit und wehe etwas wird nicht ordentlich gemacht.
    Arbeitsanweisungen betreffend Kunden wurden vor denselben negiert, es gab bei Unstimmigkeiten mit Kunden deswegen, keinerlei Rückendeckung vom Chef.
    Für mich war der Höhepunkt erreicht, als körperliche und verbale Übergriffe auf die Mitarbeiter begannen und die Chefetage Eigenschutz verbat, weil das nach außen schlecht wirken würde.


    Sowas macht einen Menschen kaputt.
    Bei mir kam eine andere Erkrankung dazu, so dass ich dort nicht mehr arbeiten konnte, ob ich den Mut gehabt hätte, ohne die andere Erkrankung die Arbeit hinzuwerfen?
    Keine Ahnung


    Denk mal drüber nach für dich persönlich

  • bibidogs:


    Wir arbeiten auch um zu leben. Nur haben wir die Gewichtung anders gelegt.


    Durchaus kann man dieses Konzept auch als Single ausleben. Ich war nicht immer in dieser Partnerschaft und es hat dennoch gut funktioniert. Schon vor der Straftat war das meine Denkweise.


    Wenn man natürlich voll und ganz nach dem System lebt, wie es uns vorgekaut wird und von vornherein den Kopf schüttelt kann das nichts werden.


    Wie oft, wenn ihr einkaufen seid, nehmt ihr euch aus den Wühlfächern irgendwelchen Krempel aus den Wochenangeboten mit oder guckt nicht zumindest, was es denn gibt? Das trifft nicht auf alle zu - ich pauschalisiere ungern, aber ich sehe es bei meinem Wocheneinkauf immer wieder, wie unbedacht da zugegriffen wird.
    (Nur ein kleines Beispiel)


    Wir drücken unsere Fixkosten hoch ohne Ende, weil wir uns abhängig machen. Und dann landet man an dem Punkt: NUR noch Arbeiten um zu Leben.


    (ich nehme jetzt Haushalte mit Kindern raus. Dazu fehlt mir ganz klar die Erfahrung.)

    Hier ist jedenfalls der falsche Platz, um darüber zu diskutieren, welche Lebensweise die Beste ist. Das ist OT. Ich wollte der TE nur meine Ansicht mitteilen und wie ich handeln würde. :winken:

  • Ich finde es verantwortungsbewusst wie die TE entschieden habt, bzgl Alleinbleiben und Abgabe des Welpens.



    Ich hätte allerdings dem Chef an den Kopf geknallt, dass er den zweiten Mitarbeiter verliert, wenn er das so durchziehen will :pfeif: .
    AG nehmen sich viel raus, wenn man ihnen nicht ab und an die Pistole an die Brust setzt. Wir AN (und gerade wir Frauen) machen das viel zu wenig.
    Er braucht die TE anscheinend ja, weil der andere Kollege gekündigt hat und er der Auffassung ist, das er den alten MA nicht so schnell ersetzen kann. Da hat man meiner Meinung nach schon Verhandlungsspielraum.

  • Man muss dafür aber auch der Typ sein. Klar, wenn man derjenige ist der sich da einfach so durch boxt ist das alles ganz easy peasy, wenn man aber eher zurückhaltend ist , eben nicht. Nicht jeder kann sich einfach so gegen das System stellen , ich könnte es auch nicht. Wir haben ein Haus und zwei Autos und unsere Tiere, wenn ich da einfach sagen würde ich bin weg wenn es nicht anders geht und man entlässt mich dann, das wäre tragisch. Nun habe ich Gott sei Dank den Traumjob gefunden und kann die Hunde mit zur Arbeit nehmen.


    Man muss sich diese Art des Lebens auch leisten können.

  • Hallo Nuggets,
    Danke für deinen Beitrag.
    Ich habe auch echt kein Bock auf die 40 std.
    es ist so:
    Mein Studium (Dual) ist an meinen Arbeitgeber gekoppelt. Ein "Auswahlrecht" wo ich hinkomme, habe ich leider nicht.
    Wenn ich es ablehne, klar, würde ich mich umbewerben. Wenn ich das aber innerhalb der ersten 3 Jahre mache, muss ich knapp 20.000 Euro bezahlen, also die Kosten fürs Studium komplett. Dass ich eine Firma finde, die mich abkauft, dauert bestimmt etwas länger. Das wäre erst ab 1.9.2019 möglich.
    Ich muss gestehen, mir ist auch mein Leben wichtiger geworden als das Geld. Als wir geheiratet haben, haben alle erwartet, ich solle doch Eigentum kaufen. Ja na klar in München, ohne Startkapital!?
    Mein größter Traum war es, weniger zu arbeiten, einen Hund zu haben.
    Ich habe mit der Dienststelle nochmals telefoniert gehabt. Wirklich keine 30 Stunden? Nö. Es läuft einfach gar nichts aktuell bei mir....

  • Ich weiß ja nicht, wie groß das Unternehmen ist, in welchem du arbeitest, aber ab einer gewissen Zahl an Mitarbeitern (50?) dürfen Anträge auf teilzeit gar nicht abgelehnt werden.

  • Mach das zu Ende wo du jetzt bei bist, dann such dir was neues und lege dir einen Hund zu. Du konntest gar nicht anders handeln als du gehandelt hast. Ich kann verstehen dass das furchtbar ist, manchmal muss man aber leider die Vernunft gewinnen lassen und nicht das Herz.

  • Als Single mache ich keinen Wocheneinkauf, sondern fahre dann einkaufen, wenn ich Bedarf habe :ka:
    Und es wandert kaum was in den Korb/Tasche, was ich nicht benötige.
    Ok, der Adventskalender, den ich gekauft habe, ist noch immer nicht geplündert, weil ich auf Schoki Japp haben muss.
    :ops:


    Aber es geht nicht um falsch gefüllte Einkaufswagen, sondern um ein Lebewesen, einen Welpen.


    Natürlich könnte die TS ihrem AG die Pistole auf die Brust setzen, aber was ist, wenn es schief geht?
    Um einen Hund zu halten, braucht es eben auch einiges an Geld, was nicht da ist, wenn man den Job verliert. :ka:

  • Ihr Lieben,
    Danke für eure Antworten. Klar, es beruhigt mich, dass ich richtig im Sinne des Hundes gehandelt habe. Das Wohl des Kleinen ist mir viel wichtiger, obwohl ich ihn so lieb gewonnen habe.
    Das mit meiner Arbeit kotzt mich so an, eine Verplanung auf eine andere Stelle ist leider nicht möglich, ich könnte mich frühestens ab Herbst/Winter 2019 umbewerben für Stellen mit 30 Stunden pro Woche. Dass der kleine bis dahin alleine bleibt, möchte ich ja auch nicht.
    Mich "freikaufen" nach dem dualen Studium mit 20.000 Euro kann ich einfach nicht leisten.


    Wirklich alles scheisse gerade.
    Mir ist das etwas unangenehm, aber nachdem mein Papa gestorben ist vor etwa einem Jahr, mitten im Studium, in der Klausurenphase, und ich ihn nicht mehr gesehen habe, kam ich einfach gar nicht klar. Durch den Leistungsdruck und dem Arbeitsdruck war ich innerlich so unzufrieden. Mein Exfrejnd war ein Narzisst und hat mich ebenfalls kaputt gemacht. Ich holte mir also professionelle Hilfe, habe eine Therapie angefangen.
    Hatte einen Pflegehund und merkte, irgendwie macht das Spaß.
    Der Therapeut empfiehl mir, Stunden zu reduzieren, weil ich sogar noch samstags zusätzlich von 10-20 Uhr gearbeitet habe.
    Meine Uninoten bewegen sich alle zwischen 1-2.
    Dann war mein Mann auch begeistert, sich einen Hund zu holen.
    Der Bailey ist so schlau, so süß. Er hat sofort kapiert, draußen darf ich pinkeln.
    Zum ersten Mal in meinem Leben stehe ich FREIWILLIG und nicht mies gelaunt um 5.30 Uhr auf. Gehe mit ihm raus. Dann kuscheln wir, er gibt mir irgendwie was tröstliches.
    Und dann sowas.
    Ich wollte aber nicht egoistisch sein.
    Es tut so weh und seitdem das raus gekommen ist, dass er zurück muss, bin ich müde, esse nix, weine nur noch. Mein Therapeut ist auch nicht da, Urlaub....
    Mein Mann hat auch eingesehen, 8-9 Stunden für einen Welpen sind zu viel.
    Ich werde so schnell wie möglich versuchen die Arbeit zu wechseln. 30 Stunden machen und dann, wenn alles wirklich Safe ist, holen wir uns einen (neuen) Hund.
    Trotzdem, mein Bailey kommt weg und das ist so schlimm für mich!!
    Das Leben ist einfach so... ungerecht manchmal.. :(
    sorry ich kann gerade nichts anderes außer heulen. :verzweifelt:

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