Ist ein Hund eine sehr große Einschränkung oder übertreibe ich es?

  • Ich habe momentan vier Hunde hier, einer davon ist eine Einschränkung. Den werde ich auch nicht mehr "los", aber ich7Wir kann mich damit arrangieren.
    Ein völlig freies Leben ist mit Hund/Hunden, glaube ich, kaum möglich. Das geht aber auch nicht mit Kindern, nicht mit älteren Eltern oder sonstigen Verwandten, die an der Pflegebdürftigkeitsgrenze rumeiern etc. Die Verantwortung kann auch eine Bereicherung sein.
    Wer sie allerings nicht will, der sollte ohne schlechtes Gewissen schnell eine andere Lösung suchen. Das ist kein Drama und vollkommen okay.

  • Als wir nur Diego hatten, empfand ich es eigentlich nicht als Einschränkung... Das hat sich mittlerweile aber durchaus geändert.


    Ich hab meinen ersten Hund mit 10 bekommen, hat alles wunderbar geklappt, wenn ich feiern war, waren ja meine Eltern da und haben aufgepasst. Als ich zum studieren ausgezogen bin, ist der Hund bei meinen Eltern geblieben (ich wollte das 9 jährige "Landei", was nicht alleine bleiben konnte (weil nie die Notwendigkeit bestand es zu üben), nicht mit in die Großstadt nehmen - außerdem hätte meiner Oma tagsüber der Sinn fürs aufstehen gefehlt ;)).


    Diego ist dann auch erst vier Jahre später eingezogen (mein erster Hund war verstorben), als meine Partyzeit vorbei war. Daher hat sich für uns eigentlich nicht viel geändert, aber Diego bleibt halt auch problemlos alleine!


    Die größte Einschränkung haben wir allerdings jetzt: Kinder. Wenn man denkt, dass ein Hund eingeschränkt, dann weiß man nicht was Kinder bedeuten xD Vor allem die Mischung aus Kind und Hund finde ich sehr einschränkend (daher wird nach Diego auch kein neuer Hund einziehen), weil es einfach sau schwer ist, beiden Parteien gerecht zu werden.

  • Ich bin mittlerweile 21 Jahre alt und habe seit letztem Sommer einen Hund. Viele Menschen fragen mich, warum ich mir die Verantwortung eines Hundes + Pferdes antue und ob ich nicht lieber meine Jugend genießen möchte. Ich kann darüber nur lachen.
    Ich brauche Tiere um glücklich zu sein. Ich nehme den Hund sooft es geht überall hin mit. Meine Freunde akzeptieren den Hund vollkommen, finden es klasse, dass ich ihn überall mit hinnehmen kann ohne dass er negativ auffällt. Fragen sogar, warum ich den Hund nicht mitnehme, sollte sie mal Zuhause bleiben. Das erleichtert einiges.
    Mein Freund war anfangs gegen einen Hund, mittlerweile hat er aber gesehen, dass es sehr gut klappt und auch wenn wir zusammen ziehen sollten ein Hund kein Problem darstellen würde. Wir haben schon ein Haus/eine Wohnung und haben beide einen guten Job. Wusste ich jedoch alles schon, als ich mir einen Hund angeschafft habe.
    Ich wohne, genau wie du, auch noch Zuhause und meine Eltern sind beide Berufstätig. Jedoch haben wir das alles gut geregelt und meine Mutter und ich haben die "Aufsicht" des Hundes übernommen.
    Für mich ist ein Hund eigentlich keine Einschränkung und mein leben würde ohne Hund genauso verlaufen wie jetzt.


    ich gar nicht mehr so lang raus sein kann ohne ihn wie eigentlich es in meinem Alter gehört also mal feiern

    Warum solltest du denn nicht feiern gehen können? Also ich schaffe das ohne Probleme und wenn ich erst um 5 ins Bett komme steh ich halt um 7 auf um mit dem Hund eine Runde zu drehen. Kann man ja anschließend wieder ins Bett gehen. :pfeif:

  • Ist ein Hund eine einschränkung? Hmm ja! Ist diese Einschränkung zu groß, das muss jeder für sich beantworten.


    Meinen Henry habe ich mit 21 Jahren bekommen, mit dem Wisssen, ich kann nicht überall in Urlaub fahren wo hin ich will. Damit kann ich leben, da ich eh kaum Urlaub mache, sondern Tagesausflüge, wo er bei vielen eh mit gekonnt hätte.
    Das Feiern gehen, haben mir manche Personen (die mich schlecht kannten) auch nahe gelegt, dass dies nicht mehr so möglich sei. Naja das war mir persönlich egal, da ich bisher nie auf einer Feier oder Diskothek war. :ka:
    Die wenigen Kinobesuche im Jahr, schafft mein Hund alleine. Ins Restaurant gehen schafft er auch oder er kann in der Zeit auch Zuhause warten.
    Die einzige große Einschränkung für mich ist, ich kann nicht spontan sagen "Diesen Samstag fahr ich einfach mal in den Europapark!". Dann wird halt geplant und gefragt ob jemand den Henry für einen Tag nimmt. In einem ganzen Jahr fand ich bisher immer einen Tag an dem ich fahren konnte. :ka:


    Im großem und ganzem ist es eine Umstellung gewesen, es war persönlich nicht viel, aber es war eine. Ich bin persönlich mit meinem Leben mit Henry sehr zufrieden und glücklich.


    Die Frage ist ob die TE kompromisse im Leben schaft mit Hund zusammen und damit glücklich ist. Wenn dies nicht der Fall ist, wäre wohl eine Abgabe das Beste für alle Beteiligten.

  • Ich war 21 und im 2. Semester, als ich meinen Hund aus dem Tierheim übernommen habe, das ist nun 2,5 Jahre her. Dass sich dadurch manche Sachen ändern und ich mehr planen muss, war mir vorher bewusst. Das gehört halt dazu und ich finde es gerade schwer nachvollziehbar, wie einem das vorher denn nicht klar sein kann. :ka:


    Ich studiere immer noch, habe ein entsprechend sehr begrenztes Budget, kein Auto und lebe in einer WG (ohne Eltern/Verwandtschaft in der Nähe).
    Der Alltag läuft absolut problemlos, ich bin viel daheim, zeitlich meistens sehr flexibel mit allem, mein Hund kann mit in die Uni/ins Café/wohin auch immer und fährt problemlos Bus und Bahn. Das sind so die Dinge, die dafür sorgen, dass ich es nicht als wirkliche Einschränkung im negativen Sinne empfinde. Außerdem passen meine Mitbewohnerinnen auf ihn auf, wenn es mal nötig ist, und ich hab außerdem einige liebe Freunde/Gassibekanntschaften, die im Notfall einspringen würden. Umgekehrt betreue ich regelmäßig andere Hunde, auch mal über mehrere Tage.
    Man muss sich halt ein Netzwerk aufbauen, sich gegenseitig unterstützen und verschiedene Optionen parat haben. Das sollte jedem irgendwie möglich sein, denn es gibt überall Hundehalter, die dasselbe Interesse an gegenseitiger Unterstützung haben.
    Und ansonsten muss man sich halt überlegen, wann man welche Aktivitäten plant. Wenn mein Hund tagsüber schon ein paar Stunden alleine sein musste, geh ich abends halt nicht mehr ins Kino oder in die Disco, sondern z.B. ins Restaurant, wo er mit kann. Wenn ich ihn tagsüber wenig/gar nicht alleine lassen musste, dann kann ich doch abends feiern gehen oder was auch immer. Also da seh ich ehrlich gesagt nicht so das Problem. Ein bisschen Bereitschaft zu Kompromissen oder bestimmten Verzichtmomenten braucht man halt, aber das muss einem doch vorher bewusst sein. :???:


    Die einzig wirkliche Einschränkung merke ich in Bezug auf Urlaubsplanung. Viele interessante Reiseziele sind einfach nicht machbar mit Hund, wenig Geld und ohne Auto.
    Entweder man muss fliegen, im Urlaubsland sind keine Hunde in den Öffis erlaubt, es ist mit Bus und Bahn nicht erreichbar bzw. unbezahlbar (weil man überall den doppelten Fahrpreis zahlt), die gewünschten Unternehmungen/Aktivitäten (Nachtleben, Museen, ...) sind mit Hund nicht machbar, Unterkünfte mit Hundeerlaubnis sind meistens recht teuer bzw. nicht passend für eine einzelne Person, Zelten ginge oft, aber da kann man den Hund dann ja gar nicht alleine lassen, viele Freunde von mir wollen ihre Urlaubsplanung eher nicht mit nach meinem Hund ausrichten, ...
    Trotzdem war ich seit der Hundeanschaffung 4 Tage in Prag, 10 Tage in Amsterdam (mit Hund), 9 Tage auf Mallorca, 4 Tage in Berlin, und mehrmals für 2-3 Tage irgendwo anders in Deutschland. Also es geht durchaus auch, erfordert aber viel mehr Planung und erst recht ein gutes Betreuungsnetzwerk.
    Außerdem wird die Situation mit dem Berufseinstieg ja besser, wenn Geld und Auto verfügbar sind. Dann setze ich meine Wunschurlaube halt dann in die Tat um.


    Wenn du gar keine Kompromisse machen willst, keinen Aufwand rund um den Hund betreiben möchtest und dein Leben so gestalten willst, als hättest du keinen Hund, dann würde ich ihn an deiner Stelle in ein gutes Zuhause vermitteln, wo man dazu bereit ist. Ansonsten wirst du nicht glücklich und der Hund vermutlich auch nicht.

  • Im Vorfeld etwas zu wissen/zu berücksichtigen ist immer noch etwas anderes als es selbst im Alltag zu erleben.


    Es gibt so viele frischgebackene Eltern, die zuvor meinten "ach, wir sind zu zweit - sooo anstrengend kann der neue Erdenbürger nicht sein". Und dann gehen sie sowas von auf dem Zahnfleisch, weil der Nachwuchs doch irgendwie anstrengender ist als gedacht.


    Ja, Einschränkungen sollten im Vorfeld bedacht werden. Es sollte Plan A bis mindestens F geben - was die Betreuung angeht.


    Aber jetzt hast du den Hund eben schon, @Quxxnmj .


    Warum erscheint dir das als so großes Problem? Kann dein Hund (noch) nicht allein bleiben? Hast du über diese Fälle vorher nicht nachgedacht? Ist gerade eine Betreuungsmöglichkeit weggefallen?


    Und ja natürlich sind Hunde einschränkend. Ähnlich wie Job, Kinder, Partner, Goldfische, die StVO... :ka:
    Jede Beziehung, jede Regel bietet einerseits Sicherheit und nimmt dir andererseits ein Stück Freiheit.
    Das ist überall im Leben so.

  • Ich würde den thread gerne nochmal aufrollen. Wir sind aktuell an dem Punkt, wo ich wirklich sehr gerne einen Hund hätte. Mein Mann aber meint, ER möchte sich nicht weiter einschränken als eh schon. Alle unsere Urlaube wären Hundekompatibel gewesen die letzte Jahre, wir wandern gerne, sind viel draußen... Es muss doch auch Hundemenschen geben, die mal auf ein Konzert gehen oder mal eine Nacht in einer anderen Stadt verbringen, oder? Seid ihr 24/7 mit den Hunden zusammen oder habt ihr auch mal hundefreie Zeit? Ich rede von Freizeit 2-3 x pro Jahr ein WE oder so... Sehe ich das verquer?

  • Mein Mann aber meint, ER möchte sich nicht weiter einschränken als eh schon.

    Es kommt darauf an, was dein Mann als einschränkend empfindet.


    Manche finden schon Hundehaare an den Socken doof.

    Alle unsere Urlaube wären Hundekompatibel gewesen die letzte Jahre, wir wandern gerne, sind viel draußen... Es muss doch auch Hundemenschen geben, die mal auf ein Konzert gehen oder mal eine Nacht in einer anderen Stadt verbringen, oder? Seid ihr 24/7 mit den Hunden zusammen oder habt ihr auch mal hundefreie Zeit? Ich rede von Freizeit 2-3 x pro Jahr ein WE oder so... Sehe ich das verquer?


    Mit Hund musst du halt immer für den Hund mitdenken.


    Im Alltag: Hund muss raus, Hund braucht Erziehung, Hund braucht Futter. Hund hat auch mal Durchfall und muss öfter raus.

    Hund kann nicht länger als 4, 5 Stunden allein bleiben, dann muss jemand heim und mit ihm Gassi gehen.


    Für eine Nacht woanders oder ein WE braucht es eine zuverlässige Betreuung, die in der Regel Geld kostet.


    Man kann den Hund auch mitnehmen, aber das kostet Vorarbeit und Training, damit der Hund dann beim Wandern bei Hundebegegnungen gut hört und unauffällig beim Einkehren unter dem Tisch liegt.


    Es ist und bleibt Arbeit, Verzicht und als Nichthundemensch kann es schon sein, dass einem das zu viel erscheint und zu anstrengend. Ohne Hund ist definitiv entspannter, aber man hat dann halt auch die schönen Momente nicht, die einem die Tiere geben.

  • Du schreibst in deiner Vorstellung, ihr habt drei Kinder. Je nach individuellem Lebensentwurf kann ein Hund da schon eine zusätzliche Einschränkung sein.

    Unterkünfte sind nicht immer kinder- und hundekompatibel. Betreuung findet man nicht immer für Kinder und Hund. Ich weiß nicht, wie alt eure Kids sind, evtl ist der letzte Punkt auch nicht mehr relevant.


    Ich persönlich hab einzelne Menschen, denen ich meine Hunde auch mal für ein WE geben würde. Ich hab allerdings keine nicht hundekompatiblen Interessen, deswegen ist das in meinem Leben nicht relevant.


    Schaut euch die Sorgen deines Mannes gemeinsam an, ob und wie man diese lösen könnte.

    Wenn einer gar nicht will und der andere unbedingt, kommt immer einer zu kurz.


    Evtl gibt es ansonsten auch Alternativen, die ihr erstmal testen könntet (z.B. Hundesitting für einen Hund, der Kinder gewöhnt ist), um ein Gefühl dafür zu bekommen, ob Hundehaltung für euch in Frage kommt.

  • Es muss doch auch Hundemenschen geben, die mal auf ein Konzert gehen oder mal eine Nacht in einer anderen Stadt verbringen, oder? Seid ihr 24/7 mit den Hunden zusammen oder habt ihr auch mal hundefreie Zeit?

    Klar, ich bin 1-3 mal im Monat auf Konzerten und etwa einmal im Monat für 1-4 Tage ohne Hund unterwegs. Erfolgsrezept für mich war:


    1) Eine menschenfreundliche Rasse wählen, die kein Thema mit Fremdbetreuung hat

    2) Viel Zeit in die Suche nach guter Betreuung (Plan A, B, C) investieren und das von Anfang am trainieren

    3) Viel in gutes Training investieren, so dass der Hund einerseits gut alleine bleibt und andererseits andere Menschen gerne auf ihn aufpassen

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