Hoopers Agility/ Hoopers Run

  • Wie lief bei Euch der Aufbau?

    Bei meinen eigenen Hunden trainiere ich normalerweise erstmal eine Zeit lang nur an den einzelnen Geräten (Hoop als Erstes), um erstmal das Verständnis für die Geräte und die Selbstständigkeit zu trainieren. An kleine Sequenzen (Gerade aus Hoops oder Hoop - Tonne - Hoop oder Sequenzen für die Abbiegekommandos als Beispiele) gehe ich eigentlich erst, wenn sie zuverlässig aus ca. 10 m Entfernung mit neutraler Körpersprache von mir die einzelnen Geräte anlaufen und arbeiten können. Ich baue im Moment z.B. den Junghund meiner Eltern auf und ich meine, ich hab knapp fünfmal kurze Einheiten mit ihm gemacht und das waren bisher immer nur Einzelgeräte. Danach kommen die Richtungskommandos, Wendeelement, Distanztraining und Starttraining im Laufe der Zeit dazu, teils mit Target unterstützt, (wie schnell ich vorgehe, hängt stark vom Hund ab, bei Pepe als Agi-Hund ging es z.B. deutlich schneller als bei Sam, der eher nur arbeiten in meiner Nähe kannte und schnell unsicher wird) und irgendwann die technischen Sachen für die höheren Klassen wie Treppe, Welle, 270- und 360-Grad Wendungen um die Tonne dazu.


    Beim Training im Verein, das ich leite, weil ich diejenige bei uns mit am meisten Erfahrung im Hoopers war :pfeif: , gehe ich meist etwas anders vor und fange schon recht früh mit kleinen Sequenzen an, natürlich mit angepasster Position des Halters, damit der Schwierigkeitsgrad passt. Das längere Trainieren von wirklich nur Kleinigkeiten/Einzelgeräten macht meiner Einschätzung nach vielen einfach nicht so viel Spaß wie mir und das nützt ja auch nichts, wenn es keinen Spaß macht. Da nutzen wir dann auch viel den Aufbau von hinten nach vorne, um voran zu kommen und wenn eh ein Parcours steht, erarbeiten wir uns da meist die Sachen jeweils auf den Trainingsstand des Teams angepasst. Generell schaue ich aber auch immer individuell aufs jeweilige Team, wie wir am Besten vorgehen, und passe das entsprechend an.

    Was ich noch nicht wirklich verstehe ist die Wertung beim Wettkampf. Schnelligkeit wird nicht gewertet?? Was dann? Nur die Anzahl der Fehler?

    Vielleicht magst Du ein bisschen erzählen...?

    Nein, Schnelligkeit zählt nicht, ich persönlich finde, dass man es mit Raketenhund zum Teil sogar eher etwas schwerer hat als mit langsameren Hund. Man hat generell 5 Minuten Zeit, um den Lauf abzuschließen. Gewertet werden die Fehler wie beispielsweise das Auslassen von Geräten, das Absolvieren zusätzlicher Geräte oder in falscher Richtung oder auch das Übertreten des Führbereichs durch den Hundeführer. Fehler und auch o.B. (ohne Bewertung, praktisch das Dis aus dem Agi) kann man dabei recht fix sammeln wie ich aus leidvoller eigener Erfahrung berichten kann xD , und in der Gesamtwertung hat man meist nur noch wenig mehrfach belegte Plätze (außer bei denen, die nur o.B.s gesammelt haben, da ist man gerne in guter Gesellschaft :pfeif: ). Wobei die Turniere bis jetzt auch noch recht beschaulich sind, bei uns waren es bisher maximal 40 Starter mit bisher nur ganz wenigen Startern in der H2 oder gar in der H3.

  • Wir sind eine Gruppe von 3 Leuten. Die anderen beiden sind Teams aus dem Agility. Und man sieht da echt einen Unterschied!

    Die anderen Hunde mussten erst lernen loszulaufen ohne Körperimpuls vom HF und auch der Fokus auf die Geräte fällt diesen schwieriger als meiner Papi Hündin.

    Wir haben auch erst die einzelnen Geräte geübt, viel mit Spiel. Target haben wir auch geübt, wofür weiss ich aber bislang nicht...


    Ich übe mit meiner Hündin daheim auch viel im Garten, gerade den Fokus...und dass sie lernt die einzelnen Geräte zu unterscheiden.


    Was ist denn die Treppe? Mit Welle wird der Slalom gemeint sein??


    Ja ich kann mir vorstellen, dass Teams die noch nicht im Hundesport daheim sind sich eher schwerer tun mit dem üben der Einzelgeräte und dass die eher bei der Stange bleiben wenn schnell kleine Sequenzen geübt werden können.


    Legst Du das Augenmerk zuerst auf die Distanzarbeit oder Wendungen und das wegschicken?


    Ach noch was. Besuchst Du auch Seminare? Wenn ja, guckst Du da sehr darauf dass der Trainer einen ähnlichen Führungsstil hat (Körper versus Stimme)?


    Dass ein Raketenhund schnell mal an einem Gerät vorbeigerauscht ist kann ich mir sehr gut vorstellen!


    Wie lange denkst Du benötigt man für den Aufbau bis man Start bereit ist (so im Schnitt?)

  • Target haben wir auch geübt, wofür weiss ich aber bislang nicht...

    Ich nehme das Target ganz gerne mal, wenn es an (für den Hund) recht weite Distanzen geht oder ganz am Anfang für die Richtungskommandos oder auch mal wenn Verleitungen dazu kommen. Aber ich schleiche das Target nach Möglichkeit auch schnell wieder aus.

    Was ist denn die Treppe? Mit Welle wird der Slalom gemeint sein??

    Bei der Treppe stehen die Hoops wie eine Treppe angeordnet (im Richterleitfaden ist es auch abgebildet) und kann ab Klasse 2 vorkommen. Der Weg durch die Treppe ist eigentlich eine Gerade für den Hund (nur schräg).


    Die Welle ist kein Slalom, den gibt es in Deutschland nicht. Bei der Welle stehen drei Hoops im Abstand von jeweils 5 Metern so (- - - ) nebeneinander, dass der Hund in einer Wellenbewegung durch muss. Also im Prinzip eine Slalom ähnliche Bewegung, nur nicht so dicht aneinander.


    Legst Du das Augenmerk zuerst auf die Distanzarbeit oder Wendungen und das wegschicken?

    Mir ist tatsächlich die Distanzarbeit erstmal recht wichtig, meine Hunde sind aber auch nicht unbedingt die Typen, die von sich aus das Lösen und weite Distanzen anbieten. Bei Hunden, die sowieso gerne mit mehr Distanz arbeiten (bei uns im Verein einige Border) und schnell recht selbstständig werden, finde ich es sinnvoll, recht früh auch mehr an engeren Sachen, technischen Sachen und generell der Führbarkeit zu arbeiten.

    Ach noch was. Besuchst Du auch Seminare? Wenn ja, guckst Du da sehr darauf dass der Trainer einen ähnlichen Führungsstil hat (Körper versus Stimme)?

    Ja, ich war bisher auf zwei Seminaren privat für mich und auf einem für den Trainerschein. Für mich privat schaue ich schon danach, dass der Führstil des Trainers meinem ähnlich ist, weil es sich je nach Führstil doch sehr stark unterscheidet.

    Wie lange denkst Du benötigt man für den Aufbau bis man Start bereit ist (so im Schnitt?)

    Ich denke, dass hängt sehr stark vom Team ab. Mit Pepe hatte ich ja Anfang 2021 mit Hoopers angefangen, im Herbst 2021 hatten wir unser erstes Turnier. Sam ist dagegen noch längst nicht turnierfertig, wobei der altersbedingt vielleicht auch sowieso nie Turniere laufen wird. Bei uns im Verein sind vereinzelt welche auch schon einigen Monaten mit Turnieren gestartet, wobei das auch keine Neulinge sind, sondern erfahrene Sportler, vor allem auch aus dem Agi-Bereich, andere sind da noch nicht so weit. In der H1 stehen die Parcours, zumindest bei den Richtern bei uns in der Gegend, eher recht eng und ein "Weg" im H1er Parcours ist hier nicht üblich (das habe ich bisher auch generell nur sehr selten auf Parcoursplänen in der H1 gesehen). Das sind bei uns in der Gegend im Prinzip meist Runden verhältnismäßig nah am Führbereich mit üblicherweise einzelnen Abbiegungen zum Hundeführer und Wendeelement (da war die Richtung bei uns bisher immer freigegeben).

  • Ich hoffe sehr, dass es im Juni nach meiner Reha dann auch mal losgeht mit dem Gruppentraining im Verein. Irgendwie ist das Thema leider wieder etwas eingeschlafen bei uns, also habe ich in der Zwischenzeit allein für uns auf dem Platz trainiert. Bobby ist sehr motiviert. :applaus: Durchs Agi kannte er ja zumindest das Prinzip und ein paar Kommandos schon, das war ein großer Vorteil.


    Ich nutze aktuell nur Hoops und mal ein, zwei Tonnen, um kleine Sequenzen zu stellen. Macht mir tatsächlich auch etwas mehr Spaß als nur Einzelgeräte. :pfeif: Als Nächstes würde ich gern die Richtungskommandos üben. Habt ihr dafür Tipps?

  • Als Nächstes würde ich gern die Richtungskommandos üben. Habt ihr dafür Tipps?

    Fürs Abbiegen zum Hundeführer kann man meist direkt mit zwei bis vier Hoops in L-Form beginnen. Bei schnellen Hunden würde ich persönlich auf genügend Abstand zwischen den Hoops, besonders bei der Abbiegestelle, achten. Als Steigerung die eigene Position variieren, die Geräte durchwechseln und Verleitungen einbauen. Zur Unterstützung kann man auch ganz gut Pylone oder Target hinter dem Zielpunkt legen, sofern der Hund die Arbeit damit kennt.


    Beim Abbiegen vom Hundeführer weg starte ich ganz gerne erstmal an einer Tonne und lasse erstmal nur die Tonne arbeiten. Danach dann gerne ein Hoop, erstmal nicht so weit entfernt, weil sich da viele Hunde am Anfang schwer mit tun, hinter die Tonne. Danach auch wieder das L, nur mit anderer Führposition wie beim Abbiegen zum Hundeführer, Steigerungen wie beim Abbiegen zum Hundeführer. Zum weiteren Festigen fand ich die Übung auch toll mit Hoop - Tonne - Tonne - Hoop in S-Form aufgestellt, die wir letztens im Seminar gezeigt bekommen haben.


    Hier auf der Seite unter Leseprobe gibt es auch Skizzen zumindest fürs Abbiegen vom Hundeführer weg entsprechend zu dem von mir beschriebenen Möglichkeiten.

  • Wir sind 1x bisher gestartet, aber war ein Fun-Turnier (bzw. ein Spenden-Turnier), dennoch natürlich spannend, wie Enya sich auf einem fremden Platz verhält (im Agi ist sie ja noch gar nicht gestartet).


    Und ich hatte mir so fest vorgenommen, nicht rumzufuchteln |) , zumal es Enya ja nun Null hilft... Übergetreten bin ich natürlich auch :pfeif: . Mal schauen, bald starten wir dann auf dem ersten richtigen Turnier. Ich meine, das Video hatte ich hier noch nicht gezeigt:


    [Externes Medium: https://vimeo.com/700231701]


    wenn sie zuverlässig aus ca. 10 m Entfernung mit neutraler Körpersprache von mir die einzelnen Geräte anlaufen und arbeiten können.

    Ja, die neutrale Körpersprache... Wenn man aus dem Agi kommt, fällt das Mensch nicht immer leicht :mute:

    ich persönlich finde, dass man es mit Raketenhund zum Teil sogar eher etwas schwerer hat als mit langsameren Hund.

    ja!! Mal ein Moment zu spät und der Hund hat schon das wahrscheinlichste getan, so aus seiner Sicht...

    Wir sind eine Gruppe von 3 Leuten. Die anderen beiden sind Teams aus dem Agility. Und man sieht da echt einen Unterschied!

    Die anderen Hunde mussten erst lernen loszulaufen ohne Körperimpuls vom HF und auch der Fokus auf die Geräte fällt diesen schwieriger als meiner Papi Hündin.

    Ich hatte bislang den Eindruck, Hunde, die aus dem Agi kommen, hatten es deutlich leichter (nur die Menschen mit der Zurückhaltung nicht). Einen schnellen Hund im Agi musst du ja auch über Fokus und Zuhören auf Distanz führen können. Aber spannend, wie unterschiedlich die Erfahrungen da sind

    In der H1 stehen die Parcours, zumindest bei den Richtern bei uns in der Gegend, eher recht eng


    ...

    Ich war so froh, auf Enyas erstem Auswärts-Parcours oben im Video standen sie nicht eng xD !! Damit wären wir wohl etwas überfordert |)

  • Euer Lauf vom Fun-Turnier sieht super aus, Lucy_Lou :bindafür: . Mir ist auch direkt aufgefallen, dass es recht weit auseinander gebaut ist im Vergleich zu dem, was hier so auf normalen Turnieren gestellt wird (ich lade später mal was von unserem Turnier am Wochenende hoch). Ich selber bin auch eher Fan von weiteren Abständen, eng können wir nur sehr begrenzt :pfeif: . Ich hoffe da etwas auf die anderen Richter, die wir bei den kommenden Turnieren zum Teil noch haben, wobei der vom kommenden Turnier laut Aussagen anderer noch enger stellen soll :see_no_evil_monkey: .

    wenn sie zuverlässig aus ca. 10 m Entfernung mit neutraler Körpersprache von mir die einzelnen Geräte anlaufen und arbeiten können.

    Ja, die neutrale Körpersprache... Wenn man aus dem Agi kommt, fällt das Mensch nicht immer leicht :mute:

    Ja, wobei man ja auch gut körpersprachlich führen kann. Ich selber bin nur so ein Körperkasper und fange immer das wilde Fuchteln an, dass ich zumindest versuche (klappt besonders bei Aufregung längst nicht immer :headbash: ), mit möglichst wenig Körpersprache zu führen. Mir fiel es am Anfang auch total schwer, nicht immer vor dem Hund zu führen wie ich es aus dem Agi gewöhnt war und musste mir das verdammt häufig anhören, dass ich wieder vor dem Hund bin (und bin ich jetzt auch noch oft genug) xD .



    ich persönlich finde, dass man es mit Raketenhund zum Teil sogar eher etwas schwerer hat als mit langsameren Hund.

    ja!! Mal ein Moment zu spät und der Hund hat schon das wahrscheinlichste getan, so aus seiner Sicht...

    Genau und wenn man kurz nachdenkt, welches Kommando drankommt oder wo es langging, hat man sowieso verloren. Wir haben bei uns in der Gruppe eine wirkliche Rakete und ich bin absolut nicht neidisch, sondern ganz froh, dass ich bei meinen Hunden wenigstens etwas mehr Zeit habe.

  • Hier jetzt die Videos von uns vom Wochenende, damit man die Parcours mal sieht. Lauf 1 war noch ein recht schönes O.B., die anderen beiden Läufe sind gute Beispiele dafür, wie man seinen Hund durch falsche Kommandogabe und schlechtes Führen maximal verwirrt :headbash:.

    [media]https://youtu.be/VgzaMaoeKZ8[/media]


    [media]https://youtu.be/kJEEQ0NsASc[/media]


    [media]https://youtu.be/r6sdLD-mh5o[/media]

  • Danke vielmals für die Videos an Euch. Cool das mal als 'Ganzes' zu sehen :smiling_face_with_sunglasses: .


    Welche stimmlichen Kommandos benutzt Ihr für:


    -das Gate

    -Tonne (weit und nah)

    -geradeaus


    Arbeitet Ihr mit Links und Rechts oder 'nur' mit zu mir und weg?

  • Wenn der Hund (rel.) gerade weiter laufend das nächste Hinderniss nehmen soll, ist es ein "Vor" oder bei größerer Verleitung ein "Vooorann!!" (das sieht man bei Enya im Video nach dem Gate, dem 4. Hindernis, einige Hunde kamen nach dem Gate rein, weil Hundeführer und Tunnel sehr ziehen, statt geradeaus weiter zu laufen vom Hundeführer weg an der Tonne gerade vorbei. Das war an dem Parcours so der größte Knackpunkt für die Hunde). Ob Enya bein einem "Vor" an einem Gate oder einer Tonne vorbei laufen soll oder durch einen Hoop, ist egal, aber anziehen nach vorne halt. Generell haben wir keine Kommandos für die unterschiedlichen Geräte im Hoopers. (Ein "Außen" ist aber immer eine Tonne (ohne ganz enges rumkommen), aber gefühlt bräuchten wir es im Hoopers vmtl. nicht, ist eher vom Agi hängen geblieben)


    Daneben haben wir "rum" als Kommando für enges rumkommen/wenden um eine Tonne. Und als Gegensatz (aber aus dem Agi, brauchten wir im Hoopers bislang selten) ein "Zu", was heißt, der Hund soll den Weg kreuzen und die Tonne von der "falschen" Seite nehmen.

    Nicht ganz enges rumkommen, also links/rechts, bin ich jetzt wirklich als Richtungskommandos am aufbauen. Im Agi nutze ich fürs wegdrehen immer ein "weg" und sie kann es. Aber ich denke, es macht Sinn für beide Sportarten, ein Kommando fürs ganz enge rumkommen zu haben und eins für Richtung. Beim Hoopers fehlt mir diese Unterscheidung aber tatsächlich mehr als im Agi.

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