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Huhu, hier haben ja schon ganz viele geantwortet, aber vielleicht interessiert dich ja mein Erfahrungsbericht auch noch...
Am 20.03.2015 merkte ich, Sheela wird taub (da war sie 10)! Die Tatsache als solches und auch die Erkenntnis selbst trafen mich völlig unerwartet. Sheela reagierte nicht mehr auf die Pfeife, gar nicht, der Pfiff ging durch sie durch, völlig an ihr vorbei. Wann fing es an? Ich weiß es nicht! Ja, sie kam vielleicht nicht mehr so prompt auf Pfiff angerannt wie früher, fühlte sich nicht angesprochen, dachte ich. Aber sie kam… weil die beiden anderen kamen? Weil sie meinen Griff zu Leckerchentasche sah, meine Körpersprache deutete? Ich hatte sie dann testweise abgelegt, bin zwanzig Schritte weg von ihr, habe mich zu ihr gedreht und mit hinter dem Rücken verschränkten Armen und ohne sonstige Gestik gepfiffen. Keine, gar KEINE (!) Reaktion! Nach Hinzunahme von Sichtzeichen kam sie dann sofort. Rückwirkend betrachtet gab es dann aber doch ein paar Anzeichen. Der Platzpfiff funktionierte auch nicht mehr sicher, sondern nur mit nachdrücklichen Hilfen (Sichtzeichen). Auch die rein verbale Auflösung eines Hörzeichens hatte sie in dieser Zeit kaum angenommen wie sie auch so das eine oder andere Hörzeichen plötzlich „hinterfragt“ hat. Wenn ich Futter zubereite und mit den Schüsseln klapperte, stand sie nicht mehr sofort parat und beim Clickern war sie so „konfus“. Wir kamen bei unserem letzten Trick nicht voran, Sheela hampelte viel rum und arbeitete nicht zielstrebig weiter in eine Richtung. Sie hört(e) den Click einfach nicht mehr! Ich habe damals eine kleine (Test-) Aufgabe geclickert, Sheela brach ihr Verhalten nach einem Click nicht ab, erst der Griff zum Keks unterbrach ihr Verhalten.
Ich gehe also davon aus, dass Sheela zu dem Zeitpunkt, als ich ihre Taubheit bemerkte, schon länger nicht mehr hörte. Die daraus resultierenden Unsicherheiten hatte sie gekonnt "überspielt". Ich habe dann auch versucht, ein Vibrationshalsband bzw. die Vibration als "Schau"-Signal zu konditionieren. Ohne Erfolg, die Vibration ist für sie schlicht und ergreifend nicht existent.
Aber, wir brauchen es tatsächlich nicht, weil Sheela ganz oft guckt und über Sichtzeichen bestens zu händeln ist. Sheela läuft nach wie vor an all den Stellen, wo die anderen frei laufen, auch frei.
Sie hat sich auch bestens arrangiert mit ihrer Situation, die anfänglichen, von mir verkannten Unsicherheiten, haben sich komplett gelegt. Clickern tue ich sie in der Tat auch noch, und zwar mit OMA = optischer Marker = Daumen hoch.
Beispielvideos im Spoiler:
Und zur Frage von Swentje:
Redet ihr auch mit euren tauben Hunden?
Ich texte sie immer zu obwohl ich weis dass sie mich nicht mehr hört.Ja, tue ich, jemand, der uns nicht kennt, würde nicht einmal bemerken, dass Sheela stocketaub ist...
Ach ja, und Verlassenheitsängste gab es bei uns nur in der Übergangszeit, als Sheela ihre nicht mehr Hören nocht nicht "verstanden" hatte. Heute ist es kein Problem mehr...
Dir und Tildi eine gute Zeit und dass ihr euren neuen Weg findet...
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Moin,
ich bin ein bekennder Fan der Flexileine. Und ja ich gehöre zu denen, wo die Flexi direkt am Halsband festgemacht ist.
Unser Hund ist so gut wie Taub. Rufen geht gar nicht mehr, lediglich auf den Pfiff von Männe reagiert sie - manchmal. Ich denke das ist so ein Verhältnis von 80% Taub und 20% Altersstarrsinn.
Mit der Flexi habe ich eine dirkete Leine zu unserem Hund (was für ein Wortspiel). Einmal ziehen bedeutet "schau mal", kurz auf die Bremse (so das die nicht einrastet) bedeutet langsam und die Bremse fest bedeutet Stop. Alles natürlich so dosiert, dass es unseren Hund nicht aus den Socken haut.
Sonst kann sie sich entsprechend dem Flexi-Radius frei bewegen. Ich habe das Gefühl, dass sie durch den leichten Zug am Halsband sicherer ist, weil sie merkt, dass ich in der Nähe bin. Wenn wir ohne Leine mit ihr unterwegs sind, ist sie nicht so entspannt - schaut wo wir sind und läuft sicherheitshalber hinter oder neben uns.
Ich benutze die Flexi seit gut 10 Jahren und so haben sich die fühlbaren Komandos über die Zeit einfach ergeben. Als sie noch gut hören konnte, gab es zu der fühlbaren Aktion immer eine entsprechende Ansage (Hallo, langsam, Stop).
Mit Handzeichen haben wir schon von Anfang an gearbeitet.
Einen gewissen Kontrollzwang hat sie mit einsetzender Taubheit schon entwickelt. Sie schaut, wo wir im Haus hingehen. Wenn z.B. die Badezimmertür nur angeleht ist, steht sie auf einmal mitten im Bad und schaut, was man da so macht. Nachts wandert sie durch die Gegend um dann wieder ins Schlafzimmer zu kommen und festzustellen, dass wir noch da sind. Dann legt sie sich wieder in ihr Bett und pennt weiter (sie schläft bei uns im Schlafzimmer)
Ich rede immer noch viel mit meinem Hund. Manchmal habe ich das Gefühl, dass sie mich anschaut und denkt "...ich sehe, wie sich deine Lippen bewegen, ich kann dich nur nicht verstehen..." vorher war es eher das Gefühl "...ich verstehe, was du sagt, aber nicht was du meinst..."
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Bei Patty war es anfangs schwierig. Wir haben etwas gebraucht um uns beide daran zu gewöhnen. Aber jetzt funktioniert es super.
Sie ist im Freilauf nicht unsicher, läuft oft vor mir, schaut immer mal nach mir und seit Diego wieder frei laufen darf, reagiert sie auf alles was er macht. Bleibt er stehen, schaut sie sofort zu mir. Dreht er rum und kommt sie entweder gleich mit oder sie schaut erst nach mir. Wenn ich ihr winke oder die Arme auseinander mache, kommt sie immer zurück. Egal wie weit weg sie gerade ist oder aus welchem Grund. Altersstarrsinn beim Spaziergang konnte ich noch nicht feststellen. Sie mag nicht mehr unbedingt alles mitmachen, also manche Übungen, obwohl das mittlerweile auch wieder geht. Ich denke das war vielleicht auch einfach nur die Unsicherheit, das sie nicht recht wusste, was ich will.
Tatsächlich rede ich bei den Übungen gar nicht mit ihr, das verunsichert sie nur. Seit ich nur noch per Zeichen arbeite, macht sie alles super und motiviert mit, hat keinen Stress mehr dabei. Sie hat immer versucht zu hören, was ich nun will und dann ging gar nichts mehr. Das hat sich nun komplett gelegt.
Aber gerade im dunkeln läuft sie mehr angeleint wie früher, da ist es etwas schwierig mit Handzeichen, da kann sie noch so aufmerksam sein, sie sieht es dann einfach nicht. Da nutze ich meistens eine Flexi. Überall wo es nun schnell gehen muss mit dem Abruf, leine ich sie an, an anderen Stellen läuft sie ganz normal weiterhin frei.
Das selbstständige Anzeigen will ich Diego jetzt auch beibringen, das ist ungemein praktisch und erleichtert einiges im Freilauf, wenn der Hund nichts mehr hört. Patty hat das irgendwann von alleine angefangen, sie lernt so Dinge schnell und ich hab es ihr wohl ganz unbewusst beigebracht.
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Dafür habe ich nun ein Vibrationshalsband bestellt und hoffe ich bekomme es positiv auftrainiert damit die Leine in der Tasche bleiben kann.
Kann funktionieren, stelle Dich aber drauf ein, dass es nicht die Lösung ist oder nur kurzfristig. Zum Altern gehört nämlich dazu, dass das Wahrnehmen von Reizen über die Haut auch schlechter wird ... wie Du ja hier beschreibst:
Tildi liegt und schläft sehr tief und fest (manchmal nimmt sie nichtmal Berührungen wahr)
Ich hatte damals bei meiner auch recht früh ertaubten Hündin, die gerne einen großen Radius hatte, damit gearbeitet. Vibration hieß: Guck mich an. Zum Glück trainiere ich all die Jahre vorher schon zwei Sichtzeichen, die ich dann nutzen kann, nämlich eins fürs an der Stelle bleiben und eins fürs Kommen. Da in der Regel die Augen nicht besser werden, muss man da aber schon sehr, sehr plakative wählen, die auch nicht vom Körper verdeckt werden. Das Stopp ist bei mir die Hand die vom Körper weg nach oben geht und im ausgestreckten Arm endet, und das so lange bis der Hund stoppt, wenn Du nämlich still verharrst, sieht der Hund das nicht und der Rückruf mit lang ausgestrecktem Arm ganz theatralisch auf die Körperseite geklopft, immer so, dass ich frontal zum Hund stehe. Hier ist uraltes Video von meiner Teak, der ich damals das Vibrationshalsband antrainiert hatte. Bei ihr funktionierte das aber nur kurz und dann hat sie das Vibrieren gar nicht mehr wahrgenommen.
[Externes Medium: https://www.youtube.com/watch?v=qJTWO52t314]Da sie ein bekennender Leinenhasser war - selbst an Flexi keinen Schritt! - habe ich mit ihr ganz, ganz viel Rückorientierung geübt. Meine Hunde lernen von klein auf, dass sie sich, wenn irgendwas kommt, an mir orientieren. Also, Reiz angucken, mich angucken. Und dann abwarten, was ich sage. Bei den Senioren forme ich das dann noch mal um zu "Reiz kommt, lauf zu mir". Allerdings geht das auch nur in bestimmten Gebieten, weil sie das irgendwann auch nicht mehr alles mitbekommen. Ich hatte dann manchmal das Problem, dass sich Radfahrer näherten und sie das nicht mehr mitgeschnitten hat ... dann über den Weg dödelte ... ich habe in der Zeit gelernt meine Umwelt gut zu lenken. Autos ausbremsen, Radfahrer und so ...
Derzeit habe ich wieder eine alterstaube Seniorin, mit der ich das Vibrationshalsband gar nicht mehr geübt habe. Ich mache alles über die Rückorientierung und ständiges belohnen, wenn sie in der Nähe bleibt und aufschließt.
Tildi liegt und schläft sehr tief und fest (manchmal nimmt sie nichtmal Berührungen wahr), ich verlasse den Raum um woanders was zu tun.Nun wacht sie auf und fühlt sich offenbar verlassen..sie sucht im Haus. Neulich hat sie mich dann nicht gefunden weil ich die Badezimmertür zum duschen geschlossen hatte.
Ja, das kenne ich auch so. Meine derzeitige Omi ist da auch sehr hinterher, dass wer da sein muss. Sie muss die Chance haben zu gucken, wo ich bin. Das ist so langsam ein echtes Problem. Man kann sie zum Glück noch ein wenig "verarschen", wenn man sie z.B. in der Küche lässt und sie richtig schläft. In der Küche wuselt eigentlich immer ein Mensch herum, wenn sie mit drin ist, dort denkt sie also oft, dass eh jemand da ist ... Es ist schwierig mit den alten Herrschaften.
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Ich mache das bei Susi auch über Umorientierung, sprich sowohl an mir als auch an den anderen beiden.
Sie guckt sich im Freilauf viel alleine nach mir um und ich bin ebenfalls dazu übergegangen, jegliche Kontaktaufnahme zu mir wieder zu belohnen.
Bei uns ist das Zeichen fürs Herankommen ein theatralisches ran winken, wirklich vollkommen übertrieben, funktioniert aber super.
Dadurch das Phelan meistens an forderster Front läuft, brauche ich ihn nur zu rufen und wenn er dann an ihr vorbei läuft, guckt sie automatisch zurück. Ansonsten funktioniert es auch gut, wenn ich einfach stehen bleibe, dann bleiben die anderen beiden auch stehen und sie guckt automatisch zu mir und ich kann sie ran winken.
Ich habe durch Susi gelernt wieder sehr vorausschauend zu laufen und meine Umgebung gut zu beobachten, um frühzeitig reagieren zu können.
Allerdings bleibt sie auf Wegen, die gut besucht sind oder wo auch Autos und Trecker kommen können, an der Flexi, da gerade die Autos hier oft wie die Idioten lang heizen.Susi war zu Beginn ihrer Taubheit auch mega unruhig in der Wohnung.
Wenn ich in der Küche am werkeln war und sie wollte im Wohnzimmer schlafen, ist sie tatsächlich alle paar Minuten aufgestanden, um zu gucken, ob ich noch da bin.
Mittlerweile hat sich das gelegt, mit dem gänzlichen alleine bleiben hatte sie hingegen nie Probleme. -
Erstmal "Vielen Dank" für Eure vielfältigen Erfahrungen.
@flying-paws...genauso wie in Teaks Video hab ich mir das vorgestellt.Dann bin ich mal gespannt wie sich die Sachlage hier gestaltet.Tatsächlich könnte ich die Tildi wohl mit Leckerlis bei mir halten aber dann hab ich 3 "Klebborder" an den Hacken, das wollen wir nicht.
Sichtzeichen funktionieren gut.Die haben wir von klein an schon benutzt-und in der Tat sie sind ausladender geworden.Ich stehe manchmal wie ein Vorfeldlotse auf dem Feldweg.
Die Augen sind schließlich auch nichtmehr die besten.
Froh bin ich,daß sie noch keine Anzeichen für Demenz zeigt- das war das Hauptproblem bei Luzie.So...und bevor nun die Demenz einsetzt gehen wir mal in den Garten und beginnen mit dem Training.
LG Alex -
So...was soll ich sagen, das mit dem Halsband wird wohl nix.Sie hat es nichtmal bemerkt.
Nun denn also Plan b. -dünne Schleppleine und diesen Radius halten.
So weiter...lg Alex
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