Kastration mit 8 Monaten

  • Hey :winken:
    Du schreibst so schön und mit so viel Liebe über Dein Hundeli :herzen1:
    Danke dafür!


    Unsere Hundetrainerin beobachtet Milow oft sehr genau wie er sich in Gruppen verhält, wir machen das natürlich auch.
    Sie meinte jetzt, dass man ihn mit ungefähr 8 Monaten Kastrieren lassen sollte, da wir sonst extreme Probleme mit ihm bekommen würden. Er würde sich in spätestens 2-3 Monaten mit keinem anderem Rüden mehr verstehen und auch die Beziehung zu uns würde höchstwahrscheinlich sehr darunter leiden.

    Tja. Das wäre für mich der passende Moment, eine andere Hundeschule zu suchen :smile:
    Eine etwas Kompetentere. Eine ohne Glaskugel.
    Eine mit ein bissel mehr ...Verstand.


    Eier ab ist nicht gleich versteht sich mit allem und jedem, ist nicht gleich gut erzogen und brav.
    Lass Deinen Hund wenigstens erwachsen werden.
    Mit läufigen Hündinnen muss er lernen dürfen umzugehen.
    Du hast einen tollen Hund, tu nichts was Du nicht wirklich willst :smile:

  • Vielen lieben Dank schonmal für die netten Kommentare und Antworten.


    Hat mich echt gefreut dass so viele so schnell geantwortet haben und vorallem auch das nicht direkt auf mich eingeprügelt wurde
    von wegen "wie kannst du nur an sowas denken, sowas ist Tierquälerei usw.". :hurra:
    Eure Antworten haben uns aufjedenfall in unserer Meinung bestärkt und ich denke wir werden aufjedenfall abwarten wie er sich weiter entwickelt.
    Wenn es irgendwann einmal zu viel Stress mit läufigen Hündinnin gibt und er dadurch tagelang nichtsmehr isst und unter Dauerstress steht
    kann man wieder über eine Kastration nachdenken. Aber so wie es aktuell läuft werden wir dem ganzen erstmal seinen Lauf lassen und gucken was passiert- :smile:


    Vielen Dank nochmals an alle die geantwortet haben.

  • Hallo Milow2018,


    wir hatten einen mittlerweile verstorbenen Beagle, der in der Junghundphase ganz ähnlich war.
    Er hat berweits mit 3 Monaten sein Bein gehoben und in der Welpen- und Junghundegruppe benahm er sich sehr dominant anderen Rüden gegenüber, auch den deutlich größeren, teilweise wurde er auch sehr aggressiv.
    Trotz konsequenter Erziehung (geht beim Beagle auch nicht anders....) wurde er mit ca. 8 Monaten noch schwieriger.
    Er markierte beim Laufen alle paar Meter und wurde aggressiv zu allen Rüden. Selbst die, mit denen er von Welpe an zusammen gelaufen ist, wurden plötzlich attakiert.
    Die Hundeschule war für Kastration. Unsere Tierärztin macht das nicht einfach so.
    Sie hat sich Gerry aber mehrfach genau angesehen und nach einer heftigen Bissverletzung, die er provoziert hatte, hat sie vorgeschlagen, ihn probeweise mittels Chip in einen"Kastrationszustand" zu versetzen. Sie sagte damals, wenn sich sein Verhalten dadurch nicht ändert, dann würde sie ihn auch nicht kastrieren.
    Es wurde tatsächlich anders. Er war zwar immer noch ziemlich dominant aber die Aggression war weg. Er war auch wieder ansprechbar, wenn uns jemand mit Hund entgegen kam. Schließlich wurde er mit ca. einem Jahr kastriert.


    Er wurde 12 Jahre alt und war mit fast allen Hunden verträglich, ohne jemals träge zu werden. Auch blieb die dominante Haltung erhalten.


    Bei uns war es der richtige Weg. Ich weiß aber, dass es nicht für jeden Hund das richtige ist.


    Grüße von der Nordseeküste

  • Wenn es irgendwann einmal zu viel Stress mit läufigen Hündinnin gibt und er dadurch tagelang nichtsmehr isst und unter Dauerstress steht
    kann man wieder über eine Kastration nachdenken.

    Selbst das kann in der Pubertät vorkommen, wenn das Testosteron so richtig das Hirn überflutet, und sich trotzdem später beim erwachsenen Hund im normalen Level einpegeln. Also auch in diesem Fall sollte man nicht vorschnell kastrieren.


    Dagmar & Cara

  • Ich finde es gut, dass du erst mal nicht kastrieren lassen willst und ich hoffe auch das es weiterhin noch so bleibt und dich die Hundeschule da nicht beeinflusst (ansonsten Hundeschule wechseln) ;)


    Und wenn ihr irgendwann in 2 Jahren doch nochmal darüber nachdenkt, dann kann ja auch erstmal ein KastrationsChip gesetzt werden.

  • Ich kann dir auch das Buch über Kastration und Verhalten beim Hund von Gansloser empfehlen. Er schildert dort ganz genau was die Hormone im Körper zu tun haben und wie der Körper auf eine Kastration reagiert. Es ist sehr neutral geschrieben und man kann sich ein Bild machen.


    Bei unserem Vizsla, der sich vor kurzem sehr für läufige Hündinnen interessiert hätte, hätte es alles nur verschlimmert. Es geht mit Erziehung und Beschäftigung. Das einzige was ich sofort getan habe und was ich auch dir empfehlen würde, war ein Trainerwechsel. Und ich hielt zuvor auch sehr viel von ihr.

  • Ich muss dich auch :bussi: dafür, wie du über deine Fellnase schreibst. Da klingt viel Liebe, Stolz und Verständnis mit.


    Mein Vorgängerhund war ja ein JR-Mix, der nichts davon wusste, dass er nicht reinrassig war. Russell durch und durch. Ich habe damals, vor 13 Jahren, bei ganz ähnlichen 'Problemen' leider auf den Tierarzt gehört, der mit 14 Monaten zur Kastration riet. Er war mein erster eigener Hund und ich dachte noch, der wird es schon wissen. Ja, es hat das Markierverhalten in fremden Wohnungen praktisch sofort behoben, aber nein, er war danach keineswegs universal-verträglich und weniger stur. Er blieb eben ein Terrier und das war auch gut so.


    Ich habe gerade vorgestern mit unserer aktuellen Tierärztin des Vertrauens darüber geredet und bin froh, dass sie so denkt wie ich inzwischen: Bei Dingen, die durch, möglicherweise auch nervige, anstrengende und lang dauernde Erziehung zu beheben sind, wird nicht kastriert oder gechipt. Nur, wenn der Hund gesundheitliche Probleme hat (veränderte Hoden, dauerhafter Vorhautkatarrh usw.), extrem unter läufigen Hündinnen leidet, wochenlang nicht mehr frisst oder ähnliches, dann, und nur dann wird ein Chip getestet.


    Hör' auf dein Bauchgefühl und wechsle zur Not den Trainer. Deine Fellnase wird es dir danken.


    Ach ja: So jung ist auf jeden Fall völlig irre!

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