Hundeerziehung und Aufmerksamkeit durch Fütterung beim Gassigang. Und Probleme mit Kotfressen.

  • Vergeßt beim Abruf nicht, sie schnell und mit Lob wieder laufenzulassen - das ist am Anfang fast das Wichtigste an der ganzen Übung. Rufst du nur ständig ab, wenn es gerade nötig ist, irgendwas zu unterbrechen, womöglich gerade, während der Hund was Tolles vorhat, lernt er ganz schnell: "Abruf bedeutet: Spaß vorbei" - und gegen diese Erfahrung kommt langfristig auch das beste Leckerchen nicht an.


    Wichtig ist also: Zwischendurch oft mal ohne Grund rufen, loben und belohnen - und dann sofort wieder losschicken, damit der Spaß weitergeht. Das ist eine zusätzliche, große Belohnung. So verknüpft der Hund eher "Abruf bedeutet, sich zwischendurch mal was Feines abzuholen und dann weiterzumachen. Toll!" und du und dein Kommando stehen nicht als Spaßbremse da.


    Viel vom Futter unterwegs zu geben, würde ich unbedingt lassen, weil es absolut kontraproduktiv ist. Mit häppchenweisem Füttern in einer eh schon aufgedrehten Situation kannst du dem Hund ganz massive Verdauungsprobleme quasi anerziehen. Hunde sind dafür gemacht, sich vollzufressen und dann zu ruhen, nicht im Laufen kleine Mengen hastig zu fressen.


    Und last not least: Kotfressen gerade in diesem Alter ist sehr oft ein Hinweis auf einen Mangel, zum Beispiel an Mineralien oder Verdauungsenzymen. Der Hund steckt mit Zahnwechsel und Wachstum in einer Periode großen Bedarfs und versucht notfalls, sich auf diesem Weg zu versorgen.

  • Und: selbstständige Kontaktaufnahme auch sehr loben!
    Ich hab das eine zeitlang echt verpasst und seitdem ich das mache, guckt sie schon öfter.

    Dies!
    Meine Mala ist was Aufmerksamkeit mir gegenüber draußen angeht auch so ein Eisklotz wie eure hübsche Maus. Gerade in dem Alter von eurer Lua war es bei ihr ganz schlimm.
    Dummerweise hab ich mir da zusätzlich massiv Stress gemacht, indem ich nur das Endziel "Freilauf um jeden Preis! Der Hund MUSS schnellstmöglich frei laufen können, sonst geht sie ein!" im Auge gehabt hab. Das hat mir viel Stress und Situationen eingebracht, die keiner gebraucht hätte.
    Irgendwann hab ich Frieden mit dem Gedanken geschlossen, dass mein Hund erstmal an der Schleppleine bleibt und wir uns nach und nach Freiräume erarbeiten, in denen die Leine abkommt (Spiel mit bekannten Hunden aktuell).
    Das war und ist echt einer der wichtigsten Punkte die wir trainieren. Täglich. JEDES Kontakt aufnehmen, jeder Blick, wird überschwänglich belohnt, grad am Anfang.
    Und darauf basierend habe ich dann das Kommando "schau" aufgebaut. Einfach "schau" sagen, wenn sie das Verhalten des dich Anschauens mehr und mehr zeigt.
    Sie ist jetzt 11 Monate alt und wenn sie an der kurzen Leine geht, schaut sie mich ganz oft an. Mittlerweile bekommt sie dafür nicht mehr jedes Mal eine Party mit 5-Gänge Menü, ABER immer ein verbales Lob und auch nach wie vor oft noch ein Leckerlie (mittlerweile aber das "Standardding").


    Das Gleiche beim Rückruf. Wenn ich mir 100% sicher bin, dass sie grad den Kopf frei hat und zu mir kommt, ruf ich sie ran und belohne meist sehr hochwertig. Dann darf sie auch wieder gehen und die Verknüpfung, dass ich nur rufe, wenn ganz sicher was Spannendes passiert, etabliert sich bei ihr nicht.


    Dazu habe ich ihr das zu mir Pendeln beigebracht. Wobei dies mehr aus der Not entstanden ist, dass sie immer in die Schleppleine gedonnert ist. Einfach ein paar Mal stehen geblieben, als die Schleppleine auf Zug war. So lange, bis sie gemerkt hat, dass sie ja nur kurz zu mir herkommen muss und sich eine Top Belohnung abholen kann, damit es dann weitergeht :ugly: . Auch das immer wieder und beständig über Wochen.


    Und ich bilde mir ein, dass die ganze Thematik schon viel besser geworden ist. Ich bin draußen nicht mehr komplett Luft für sie und die Spaziergänge sind wirklich entspannter und interaktiver geworden. Es ist noch nicht da, wo ich es gern hätte, aber Fortschritte machen Spaß :bindafür:

  • Superrr.. danke nochmal für eure Ratschläge.
    Das mit dem Pendeln können wir auch mal versuchen.
    Sie rennt ja auch super gern von A nach B und um uns rum.. wenn sie öfter mal merkt, dass wir es toll finden, wenn sie nur mal kurz hallt sagt, wenn sie merkt, dass die Leine ein Ende hat, kann das ja auch nicht so sehr schaden. Vielleicht etabliert sich dann der Radius.
    Blickkontakt wird ab jetzt zum A und O und abgefeiert.
    Ich finde die Schleppleine auch gar nicht schlimm, mein Freud hat nur leider etwas andere Erwartungen an den Hund und ist schnell bei kleinen Rückschritten verzweifelt und das Kacke fressen (und durch jeden Haufen laufen der im Weg liegt) setzt dem ganzen die Krone auf..


    Ich finde die kleine Maus super und finde alles ganz toll, nur dass wir sie immer etwas zügeln müssen, damit sie nicht jeden anspringt und überschwänglich begrüßt ist noch eine kleine Baustelle. Sonst würde ich sie sogar ohne Schleppi rumlaufen lassen. Denn "weglaufen" tut sie nicht.. nur halt zu anderen hin um ihre unendliche Liebe Menschen und Hunden gegenüber zu offenbaren. Manche Menschen mögen das leider nicht und Lua ist wirklich stürmisch und aufdringlich und ich kanns auch verstehen, wenn das nicht jeder mag oder durchblickt, dass Lua nur Liebe verteilen will und nicht die Hose zerreißen..
    Also erstmal Schleppi, ganz viele Leckerlies und hoffen, dass Sie iwann weniger Liebe für alle anderen und dafür mehr Augen für uns hat :) <3


  • Jetzt nichts zu dem Thema, aber guck mal, das ist Basco, jetzt 11 Monate. Ich dachte, ich sehe ihn, als ich dein Bild gesehe habe.
    Lieben Gruss
    Petra

    Haha jaaa.. was ist das denn für ein Süßer?! und wie groß und schwer ist er? Habt ihr ihn auch aus Spanien zufällig?
    Lua sieht auf Bildern immer so groß aus, ist aber noch ein Stöpsel.. etwas größer als Jack-Russel und grad stolze 12kg :)

  • Sie rennt ja auch super gern von A nach B und um uns rum.. wenn sie öfter mal merkt, dass wir es toll finden, wenn sie nur mal kurz hallt sagt, wenn sie merkt, dass die Leine ein Ende hat, kann das ja auch nicht so sehr schaden. Vielleicht etabliert sich dann der Radiu

    Ja genau :nicken: . Und dann wird das Ganze irgendwann zur Routine :bindafür: . Aufpeppen kann man so was natürlich auch immer, indem man ihre spontan Spiele anbietet (Zergel auspacken), oder aber, man findet als Mensch plötzlich ein Stück Wurst auf einem Baumstumpf etc. So lernt sie dann nach und nach, dass es sich lohnt euch im Blick zu halten.


    Ahh und wg. Kot fressen: Das war bei Mala (auch aus dem Süden btw.) am Anfang auch ein Problem. Sie hat alles in den Mund genommen. Die ungefährlichen Dinge hab ich ihr dann gelassen. Nach ein paar Tagen waren dann Zigarettenschachteln nicht mehr so cool und als nächstes haben zum Glück die Taschentücher ihren Reiz verloren :lepra: . Hundekot und andere organische Dinge ( :ugly: ) sind auch besser geworden - aber es gibt auch heute noch besondere Leckerbissen.
    Da möchte ich nun vor allem am Thema ausspucken auf Kommando arbeiten.
    Dazu wurde mir hier im Forum das Buch

    empfohlen, vlt. für euch ja auch interessant :bindafür:
  • Wie sieht den so der Alltag mit eurem Wuffel aus? Wieviel macht ihr mit ihr?
    Ist sie draussen entspannt am schnüffeln und rumdödeln oder ist sie dauernd auf Achse und will vorwärts?

    Sie will immer Party. Mit Allem und Jedem.. wir sind draußen nur spannend, wenn wir rennen oder Stöckchen werfen, sonst guckt sie uns nicht an. Sie ist schnell überdreht..Wir haben oft Probleme gehabt sie zur Ruhe zu bringen, aber sie hat sich inzwischen dran gewöhnt, dass sie ab und zu mal in die Box geht, wenn sie drüber ist. Hatten sie bis zur 14ten Woche noch zusammen mit ihrer Schwester. Die beiden konnte man nicht zur Ruhr bringen, weshalb wir dann auch zwei Boxen besorgen mussten und am Ende die Schwester trotzdem zu einer ganz lieben Familie mit Zweithund gegeben haben. Lua war nämlich schwer krank und musste operiert werden und sollte nicht so wild toben.


    Wir waren übrigens nicht so behämmert und haben sie gekauft, weil wir dachten wir könnten zwei Geschwister-Welpen zusammen groß ziehen... haben sie in Spanien als Mini-Welpen(ohne Mama) von der Straße "gerettet".

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