Angstliche Hündin mit amputierten Zehen nach Unfall

  • Liebe Hundefreunde,


    Unsere Chihuahuadame Amelie hatte Mitte Januar einen Unfall.
    Bei einem Spaziergang habe ich die Situation völlig unterschätzt und habe sie Rolltreppe fahren lassen.
    Beim runterfahren war noch alles OK. Beim hochfahren ist es dann aber leider passiert: Amelie ist mit ihren Pfötchen in der Rolltreppe hängen geblieben.
    Dabei waren die Verletzungen leider so schlimm, dass zwei Zehen der hinteren linken Pfote amputiert werden mussten.
    Seitdem versuchen wir alles dafür zu tun, dass so ein Unfall nie wieder passiert.
    Amelie war seitdem im Münchner merkur, tz und Bildzeitung.
    Leider wissen viele Hundehalter - so wie ich - die Gefahren von Rolltreppen nicht einzuschätzen.


    Amelie hat sich relativ gut erholt.
    Sie ist generell ein sehr schüchterner Hund; möchte nicht wirklich spielen, wird nicht gerne von Fremden gestreichelt und möchte am liebsten ihre Ruhe und die ganze Zeit schlafen.
    Wennn man sich ihr zu schnell nähert, ist sie sehr ängstlich: legt die Ohren an, zieht die Rute ein und duckt sich demütig.


    Allerdings geht sie häufig immer noch auf 3 Pfoten. Wenn sie langsam geht oder schnell rennt, dann auf 4, aber wenn man mit ihr Gassi geht, dann auf 3.
    Wenn man ihr vom Unfall betroffenes Pfötchen anfasst, möchte sie weg und hat fürchterliche Angst.


    Ich möchte ihr einfach diese schlechte Erfahrung nehmen. Sie muss keine Angst mehr haben.


    Wie kann ich meinem Hund generell die Angst nehmen?
    Wie kann ich ihr zeigen, dass diese schlimme Erfahrung, die sie machen musste, nie wieder passieren wird?


    Es macht mich einfach so traurig, dass der Hund wegen mir so Angstzustände hat.


    Sorry wenn ich manchmal etwas salop geschrieben habe. Ich bin quasi neuer Hundebesitzer, da Amelie mit in die Beziehung gebracht wurde.


    Danke schon mal im Voraus.


    Benny

  • Ohje wie grausig:( die Schilder das Hunde da nicht rauf sollen gibt's an rolltreppen ja nicht umsonst.


    Ich würde sie füttern und dabei streicheln und inner weiter Richtung Fuß. Nur ganz kurz. Dann wieder zurück woanders streicheln dabei weiter füttern usw.

  • Erstmal tut es mir sehr leid, dass euch das passiert ist.


    Ich würde versuchen, möglichst „normal“ mit ihr umzugehen und sie - auch wenn es schwer fällt - nicht zu sehr zu bemitleiden.
    Je mehr Wind du um die Pfote machst, desto mehr verunsicherst du sie.

  • Zunächst danke für die schnellen Antworten.


    Das mit den Schildern ist tatsächlich ein Irrtum. In München sind die nirgends, auch nicht an den U-Bahnen. Darum Wollten wir medial darauf aufmerksam machen, damit so etwas nicht mehr psssiert.
    Ich habe auch die Firma der Rolltreppe kontaktiert, bisher ohne Erfolg.


    Der Unfall ist ja tatsächlich noch nicht so lange her. Ich kann mir garnicht vorstellen wie aufgeschmissen ich wäre, würden mir plötzlich 2 Finger fehlen.


    Also soll ich sie nicht korrigieren? Weil manchmal läuft sie wirklich viel besser und manchmal eben immer nur auf 3 Pfoten.
    Ich denke halt, dass ihr demütiger Charakter das ganze etwas hindert...

  • Der Hund denkt nicht an verlorene Gliedmaßen. Die sind ihm Schnuppe.
    Er denkt an Schmerzen, Riesen Buhei und Angst.


    Das wirft ein Tier aus der Bahn. Und wenn es dann anschließend wie ein rohes Ei behandelt wird und bemitleidet, dann versteht es die Welt nicht mehr und wenn es sensibel ist, dann hat es wieder Angst.


    Ich würde einen Hund für Angst nicht korrigieren. Das führt zu nichts. Lieber mit viel positiver Energie und Belohnung anfangen zu zeigen, das alles ok ist. Medical Training wäre nicht verkehrt. Dadurch lernt sie, sich wieder vertrauensvoll überall anfassen zu lassen.

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