Mein Hund hat Angst vor meinem Freund
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Meine Erfahrung ist das sich ängstliche Hunde extrem an eine Person binden. Das war hier bei allen ängstlichen Pflegies so. Es gab mich und alle anderen waren furchtbar . Bei meinem Rüden hat es Jahre gedauert bis er dem Rest der Familie vertraut hat, eigentlich erst seit 2 Jahren und er lebt jetzt 8 Jahre hier. Das war im Grunde nicht tragisch. Blöd wird es nur wenn das jemand persönlich nimmt, aber das ist es nicht. Ich arbeite auch in Schichten, dann bin eben nur ich mit den Hunden gegangen oder wir sind wenn möglich zu zweit gegangen - auch das bringt viel. Wenn ich nicht da war, gab es die ersten Jahre halt kein Gassi.
Gemeinsame Zeit, ohne zu drängen, ohne zu fordern, ohne zu erwarten. Mein Spruch ist immer : Erwarte nichts und du bekommst viel.
Ängstliche Hunde kann man so schnell unter Druck setzten. Bei meinem Rüden konnte es schon ein Leckerlie sein das ich ihm vor die Nase halte. Oh Gott jetzt will sie etwas - Panik pur. Habe ich dagegen etwas belohnt was er von alleine zeigte, war die Belohnung willkommen. Wobei es bestimmt 1,5 Jahre gedauert hat bevor er überhaupt Leckerlies nehmen konnte - zumindest draußen.
Das wichtigste ist für den Hund da zu sein, Ängste keinesfalls ignorieren, sondern dem Hund helfen und ihm zeigen das er sich auf dich verlassen kann. Ängste kann man nicht durch Lob oder Leckerlies bestärken, das ist ein Gefühl. Mein Ziel war nie das er keine Angst mehr hat ( klar wäre das ein Traum) sondern das er nicht lernt aus Angst nach vorne zu gehen. Das hat mein Training verändert, weil es die Sicht auf die Dinge ändert.Er ist wie er ist , auch wenn er nicht wie andere Hunde ist. Aber in einer Umgebung in der er sich wohl fühlt ist er inzwischen einfach nur toll und auch normal. Ich liebe diesen Hasenfuß, klar macht er einen manchmal wahnsinnig und schränkt auch ein. Aber was solls, wir haben trotzdem jede Menge Spaß und es ist toll zu sehen wie sich die Hunde entwickeln.
Ich finde ihr habt schon wahnsinnig viel erreicht. Und euer Hund gibt sich so viel Mühe, seid stolz auf ihn.
Bei meinem Rüden ist es übrigens egal ob Mann oder Frau, sein Herz erobert nur jemand der es nicht von ihm fordert.
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Ich habe meine Dackelhündin genau 2 Jahre und habe sie mit 6 Monaten übernommen. Sie hatte anfangs Angst vor meinem Mann und vor meinem erwachsenen Sohn. Sie kuschelt mittlerweile mit beiden, aber es gibt zwischendurch immer wieder Situationen in denen ihr die beiden nicht geheuer sind und dann stürzt sie bellend zu demjenigen hin.
Gestern ist z.B. meinem Sohn 3m von Sina entfernt der klappernde Schlüsselbund auf den harten Boden gefallen.........
Mache bzw. passiert mir dasselbe, tut sie gar nichts weil sie mir am besten vertraut.
Ich habe dann dauernd mit dem Schlüsselbund herumgeklimpert bis es ihr egal war, dann habe ich dasselbe meinen Sohn neben mir machen lassen und jetzt darf er ihn auch auf den Boden werfen ohne dass Sina wieder Angst hat.
Wenn wieder so eine unerwartete Situation passiert, zeige ich Sina sofort mit meiner Hilfe, dass sie keine Angst vor demjenigen haben muss und dann passt das normalerweise.
Du siehst, das kann lange dauern bis so ein Hund Vertrauen fasst und ich denke auch, dass aus einem "traumatisierten" Hund niemals ein komplett normaler Hund werden wird und es immer wieder zu Situationen kommen kann in denen der Hund anders reagiert als es ein "normal" aufgezogener/sozialisierter Hund tun würde.
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