Rassehundezucht = Die heilige Kuh? Fragen zur Rasseneugründung und gezielten Mischlingszucht

  • Ich finde das Thema total spannend und irgendwie auch sehr bereichernd. Irgendwie haben die Leute es ja auch über Jahrhunderte vor uns geschafft Rassen zu züchten und zu erhalten, und das ganz ohne VDH - das kam alles viel später. Und wenn man ehrlich ist, hat das Ausstellen und Verbandswesen nicht gerade bei allen Rassen zu einer guten Zuchtbasis und gesunden Population beigetragen. Was nicht heißt, dass der VDH daran direkt Schuld hat, oder dass der VDH nicht ein sehr gutes Medium für seriöse Zucht darstellt. Ich meine, ich züchte selbst im VDH, aber man kann doch auch klar zugeben was gut funktioniert und was eben nicht. Und festhalten an "Rassereinheit" führt über lange Sicht nun mal in die genetische Monokultur. Und genau das, was wir bei den Rassen haben wollen "Gesundheit, Typ und charakterliche Stärke" scheint mir auf diesem Weg eher auf lange Sicht kaputt zu gehen. Außer vielleicht Typ. Aber wenn ich wählen müsste, dann würde ich doch lieber auf den Typ verzichten, wenn ich dafür einen wesensstarken und gesunden Hund bekomme.

    Ich finde die grundsätzliche Idee einzelne Rassen deutlich offener als Schläge einer Linie zu behandeln und einen gewissen genetischen Austausch zu ermöglichen, absolut wünschenswert. Es muss nur allen Beteiligten bewusst sein, dass die Vorhersehbarkeit, die wir bei vielen Rassen offenkundig so bevorzugen, mit jedem Einkreuzungsprojekt im Guten wie im Schlechten weniger stark ausgeprägt ist. Und dass genetische Vielfalt auch eine gewisse phänotypische Vielfalt beinhaltet (gemeint sind natürlich auch Wesensmerkmale). Das ist, meines Erachtens wunderbar, aber setzt bei einem Hundehalter und auch bei einem Züchter (noch) mehr Sachverstand voraus.


    Das ist ja auch das Argument gegen wilde Kreuzungen zur Vermarktung - in dem Augenblick, in dem ich das Feld der verfügbaren Gene drastisch erweitert wird, wird auch das zu erwartende Resultat vielfältiger (und weniger einschätzbar).


    Das wiederum ist durchaus nicht verkehrt, aber es läuft natürlich dem sehr engen Wunsch eines außerordentielich unkomplizierten und anspruchslosen Begleithundes mittlerer Größe entgegen - denn da ist sehr wenig Varianz gewünscht. Der Wunsch entspricht (genauso wie der vieler bestehender Rassen) einem sehr vorhersehbaren, damit genetisch sehr einheitlich aufgestelltem Ergebnis. Eigentlich widerspricht er daher sogar dem Wunsch einer genetischen Vielfalt deutlich stärker als das Anstreben von Kreuzungen oder der Öffnung einzelner Varietäten zu einer einzigen Rasse.


    Und die Entstehung vieler Rassen vor vielen Jahrzehnten (teilweise noch länger) ist mit ziemlicher Sicherheit nicht ohne viel Tierleid (aus heutiger Sicht) vonstatten gegangen. Insofern finde ich durchaus, dass unsere aktuelle Ausgangssituation deutlich anders ist als vor 50, 75, 100 oder mehr Jahren, vor allem wenn wir die Fehler der Vergangenheit vermeiden wollen (enge genetische Basis, das Töten von unerwünschten Welpen, häufiges Belegen der Hündinnen, Ignoranz oder Unwissenheit über Erbkrankheiten ...). Auch deshalb ist ein sinnvolles Konzept unter Einbezug aktueller (fehlerhafter) Strukturen absolut notwendig, finde ich. Und das heißt (für mich): Veränderung als Züchter in einem zuchtbuchführenden Verband mit Ziel, Verstand und persönlichem Einsatz und mit ganz viel Selbstreflexion und Kritik.


    Dann kann man auch eine neue Rasse kreieren - oder vielleicht doch einfach eine stabile, nervenstarke Linie der Pudel anstreben oder die rauhaarige Varietät eines Labradors.

  • Es gab hier noch nie einen "Doodle sind toll -Thread". Das hätte ich mitbekommen ... @Mehrhund


    Die Frage hier ist doch aber ob Rassehundzucht die heilige Kuh sein und es dürften doch die meisten darauf antworten: Nein das ist die heutige Rassehundezucht nicht.


    Sein wir froh das es so viele unterschiedliche Wege gibt und nicht nur Hunde vom vdh

  • Ich bin eher gegen die Zucht von neuen Rassen.
    Es gibt im Grunde schon viel zu viele.
    Man sollte die Rassen weiter fassen und Zuchtbücher öffnen, mindestens Einkreuzungen erleichtern.
    Dann bräuchte es auch keine neuen Rassen.

  • Es gab hier noch nie einen "Doodle sind toll -Thread". Das hätte ich mitbekommen ... @Mehrhund


    Die Frage hier ist doch aber ob Rassehundzucht die heilige Kuh sein und es dürften doch die meisten darauf antworten: Nein das ist die heutige Rassehundezucht nicht.


    Sein wir froh das es so viele unterschiedliche Wege gibt und nicht nur Hunde vom vdh

    oh doch...
    Lass gut sein.


    Doodle sind kein Rasse.


    Das sind Rassen, ganz viele....


    Egal, welcher Mix einen Pudel oder Labbie in der Ahnentafel hat, es ist ein Doodle.


    Und es gibt einen Züchter, der ALs züchtet...
    Und dann ist das eine Rasse.


    Okay, mir ist das zu wischi waschi...aber, wer einen haben will,kann einen kaufen, der Markt ist ja gegeben.


    Aber hier in der Diskussion, ist es für mich uninteressant, das ewig selbe Nachgeplanplappere von Leuten zu lesen, die leider keine Ahnung haben.


    Und wenn du 10 tolle Doodle kennst, ist es doch schön.
    Gut so.

  • Klar sind Doddel keine Rasse ( der AL ist etwas völlig anderes) Das ist doch auch ok so. Das muss auch keine Rasse werden. Rasse ist jetzt für mich nicht das Ziel.
    Mein Cockerpoo ist auch keine Rasse ;)
    Ich möchte gesunde Hunde, mit stabilem Wesen. Ob das nun der Rassehundzüchter oder sonst wer erfüllt ist doch egal solange es nicht zu Tierleid führt.

  • Es gab hier noch nie einen "Doodle sind toll -Thread". Das hätte ich mitbekommen ... @Mehrhund


    Die Frage hier ist doch aber ob Rassehundzucht die heilige Kuh sein und es dürften doch die meisten darauf antworten: Nein das ist die heutige Rassehundezucht nicht.


    Sein wir froh das es so viele unterschiedliche Wege gibt und nicht nur Hunde vom vdh

    Der VDH ist keine heilige Kuh....


    Mich interessiert der Verein herzlich wenig.


    Zucht ist kein Verein ;)


    Nur wenn man keine Ahnung von Zucht hat, dann geben die großen Verbänden eine relative Sicherheit.


    Züchter sind Menschen, keine Vereine.

  • Danke @Die Swiffer!


    Hab mich mal etwas durchgelesen. Leider ist die Schifamhunde Website down :ka:


    Aber eine anerkannte Rasse ist es ja auch (noch) nicht, aber da ist es ok?


    Hierzu kreuzte Schiener verschiedene Hunderassen und auch wesensgute Mischlinge miteinander.

    Da wurden sogar Mischlinge aufgrund des Wesens eingekreuzt, also "Hunde ohne Nachweis auf eventuelle Gesundheitsprobleme".


    Da wäre eine Zucht von Labradoodles mit getesteten, reinrassigen Hunden trotzdem schlimmer? :???: Verstehst du was mich verwundert?


    @Mehrhund Ausser Kritik kam von dir aber auch noch nichts produktives.


    Der Threadtitel ist: Rassehundezucht = Die heilige Kuh? Fragen zur Rasseneugründung und gezielten Mischlingszucht


    Labrador x Pudel sind doch auch Mischlingszuchten (bzw. wenn es denn Ordnung geben würde).
    Oder geht es hier einfach um das Wort Doodle? :roll:


    Ich kenne nur einen Labrador-Pudelmix, ein Junghund, liebenswert, voller Power, aber auch lernwillig. Ein Junghund wie ein Pudel oder Labrador, ohne irgendwelche Probleme :ka:


    Pro Pudelmix ist es hier doch auch nicht. Es geht doch um die Idee, wenn jemand vernünftig so eine Rasse züchten würde. Und da finde ich die beiden Rassen recht passend zueinander :ka:

  • Ich hab nicht gesagt, dass es ok ist.


    :fear: Nur eben, dass Herr Schiener genau dieses Projekt schon seit x Generationen macht. Also dementsprechend weit über F1 hinaus.

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