Gibt es Hunde, die gerne alleine sind?

  • Hallo zusammme,
    einige kennen unsere Geschichte ja aus diversen anderen treats.
    Trotzdem fasst ich es für euch Übersichtshalber kurz zusammen.
    Cookie Mops-Cavaliers mischling, 10 Monate alt.
    Im Juli letzten Jahres habe ich sie mit 11 Wochen abgeholt. Ich arbeite Vollzeit und geplant war das sie mit ins Büro kommt. Was ich auch einige Monate gemacht habe. Jedoch kam sie im Büro nicht wirklich zur Ruhe, war viel wach und war entsprechend übermüdet und überdreht. Generell ist sie sehr reizoffen und tut sich schwer runter zu kommen, wobei das die letzten Wochen wirklich deutlich besser geworden ist. Nachdem das im Büro nichts für sie war entschied ich mich vor ca. 6-8 Wochen sie tagsüber zuhause zu lassen und mittags heim zu gehen um mit ihr raus zu gehen. Das klappt von Anfang an sehr gut. Sie schläft die meiste Zeit und wirkt entspannt, also bellt oder fiept nicht. Auch ist sie draußen seitdem deutlich entspannter da sie scheinbar nun genug Schlaf bekommt. Genauer gesagt ist sie von 06:30 bis 16:30 alleine, ausgenommen die Mittagspause wo ich kurz heim komme. Nach der Arbeit ist natürlich erstmal Zeit für sie reserviert. Wir gehen 1h spazieren, spielen oder üben ein wenig ect. Sodass ich dann ca. 1,5h nur für sie da bin und Zeit mit ihr verbringe.


    Nun ist es so, ich habe trotzdem ein wahnsinnig schlechtes Gewissen sie solange alleine zu lassen. Man sagt ja immer Hunde sind Gesellschaftstiere und sind nicht gerne alleine. Aber iwie hab ich bei Cookie den Eindruck das sie gerne alleine ist und damit absolut kein Problem hat.
    Kann man es einem Hund wirklich langfristig zumuten solange alleine zu bleiben? Gibt es tatsächlich Hunde die „gerne“ alleine sind?


    Das andere..Normalerweise hat sie bei uns im Bett geschlafen, das haben wir seit ca. 6 Wochen auch geändert und sie schläft im Wohnzimmer. Was auch gut klappt.
    Nun hatte ich gestern den Eindruck das sie nicht alleine sein möchte, also bin ich wie jeden Abend um 21 Uhr nochmal mit ihr raus und hab sie dann mit ins Bett genommen wo sie sich auch gleich unter der Decke an mich gekuschelt hat und eingeschlafen ist. Um zwei Uhr bin ich aufgewacht und habe gemerkt das sie ins Bett gepinkelt hat. Sehr untypisch für sie, denn normalerweise macht sie auf sich aufmerksam und selbst wenn ich nicht aufwachen würde, würde sie nicht ins Bett machen sondern wenigstens runter springen. Ich überlege was die Ursache dafür ist (sie hat nicht mehr getrunken als sonst, kein anderes Futter ect). Ist es möglich das Hunde sowas aus eine Art „trotz“ machen? Das sie quasi kein Bock hatte im Bett zu schlafen und deswegen reingepinkelt hat?


    Gibt es hier Hunde die glücklich sind solange alleine zu bleiben? Kann sowas normal sein?
    Mich würde eure Meinung interessieren, auch ob mein schlechtes Gewissen begründet ist.

  • Interessanter Thread wo ich gerne mitlese.


    Zum ersten Thema kann ich nichts sagen, bin gespannt was die anderen schreiben.
    Zum Zweiten: meiner Meinung nach kennt ein Hund das Konzept "Trotz" nicht. Wie du sagtest war sie ja auch ganz zufrieden als du sie ins Bett genommen hast. Vielleicht war's einfach ein Ausrutscher? Kann ja in dem Alter schon auch noch passieren, glaub ich. :denker:

  • meine hunde sind tagsüber zweimal 4 stunden mit Pausenunterbrechung von einer Stunde alleine.


    Momentan habe ich leider keinen Gassigänger und muss selber in der Pause kommen. Da gibts dann nur ne 20 minuten Pause (statt einer stunde) für die Zwei.


    Freitags sind sie immer 6 stunden und 20 minuten am Stück alleine.


    kommen sie damit klar? ja.
    sie warten sogar morgens regelrecht darauf das ich endlich gehe und sie ihr Knabberlie bekommen.


    Ich hab ne Furbo-Kamera und manchmal werfe ich ihnen leckerlie, aber eigentlich pennen/dösen sie die ganze zeit oder knabbern bisschen auf was rum.



    kommt sicher auf das individuum an, aber es gibt wohl genug exemplare die nicht vor stress des alleine bleibens sterben ^^

  • Nun ist es so, ich habe trotzdem ein wahnsinnig schlechtes Gewissen sie solange alleine zu lassen. Man sagt ja immer Hunde sind Gesellschaftstiere und sind nicht gerne alleine. Aber iwie hab ich bei Cookie den Eindruck das sie gerne alleine ist und damit absolut kein Problem hat.

    Hör auf dir ein schlechtes Gewissen zu machen.
    Dein Hund ist entspannt wenn er zu Hause alleine ist. Entspannter als wenn du ihn mit ins Büro nimmst.
    Schlechte Gewissen helfen dem Hund doch nicht. Man sollte immer das Beste für den Hund möglich machen und das scheint bei euch so zu sein, dass sie eine reizarme Umgebung und ihre Ruhe braucht um runter fahren zu können.


    Freu dich daran, dass dein Hund ruhig und entspannt ist und so gut alleine bleiben kann :smile: .


    Kann man es einem Hund wirklich langfristig zumuten solange alleine zu bleiben? Gibt es tatsächlich Hunde die „gerne“ alleine sind?

    Ja, solange sie so Stress hat im Büro und entspannt ist zu Hause, kann man das.
    Entscheide zum Wohle des Hundes!



    Ist es möglich das Hunde sowas aus eine Art „trotz“ machen?

    Nein, Hunde machen sowas nicht aus "Trotz".
    Da liegt entweder eine Krankheit oder eine Verhaltensauffälligkeit (Angst, Unsicherheit, übersteigerter Frust) dahinter.
    Schon gar nicht, wenn der Hund sonst stubenrein ist.


    Das eigene Nest beschmutzen und noch selber darin liegen bleiben, machen Hunde nicht gern.
    Deutet normalerweise auf Stress hin.

  • Bzgl. ins Bett pinkeln kann ich dir nicht helfen, weil meiner zwar mal fünf Minuten auf die Tagesdecke kommt zum Kraulen, aber nicht unter die Decke und schon gar nicht die ganze Nacht. An Trotz glaube ich nicht, lt. Wissenschaft ist das Hundehirn nicht weit genug, um dem Mensch tatsächlich etwas zu fleiss zu machen. Das würde ich abklären lassen.


    Würd sie, wenn du meinst, dass sie nicht alleine schlafen mag, im Schlafzimmer an einen Platz/Bett gewöhnen..


    In Puncto alleine bleiben war es bei mir ähnlich: meiner war früher mit im Büro, er hat dort schon auch geruht, aber viel geschlafen nicht. Er hat mir dann recht deutlich gezeigt, dass er keinen Bock mehr auf täglich Bahnfahren und das Büro hat und mit dem Jobwechsel kam es dann, dass er mittags mit Sitter (min.) ne Stunde rauskommt, morgens und abends mache ich Runden, je nach unserer Lust und Laune. Er wirkt viel ausgeglichener und ausgeschlafener, er geht auch nach der Morgenrunde direkt wieder in sein Bett, also ich glaube nicht, dass ihm was fehlt. Er braucht wohl einfach den Schlaf.

  • Du brauchst kein schlechtes Gewissen haben - dein Hund zeigt dir doch ganz deutlich, dass es ihr mit der aktuellen Situation richtig gut geht. =)



    Der Hund meiner Eltern ist jedes Mal froh wenn der Urlaub eeendlich rum ist und morgens wieder alle aus dem Haus gehen. Der bleibt lieber den ganzen Tag alleine als dass jemand Zuhause ist oder (noch schlimmer) er den ganzen Tag mit muss.



    Meinen Hunden geht es auch wesentlich besser wenn ich sie nicht überall hin mitschleppe. Ich könnte sie problemlos mit in die Uni nehmen, das mache ich aber nur ganz selten zu Trainingszwecken.
    Stattdessen schlafen sie Zuhause in der Zeit und sind fit für gemeinsame Unternehmungen wenn ich wieder komme.
    Sie würden morgens allerdings trotzdem gerne mitkommen.

  • Nun ist es so, ich habe trotzdem ein wahnsinnig schlechtes Gewissen sie solange alleine zu lassen. Man sagt ja immer Hunde sind Gesellschaftstiere und sind nicht gerne alleine. Aber iwie hab ich bei Cookie den Eindruck das sie gerne alleine ist und damit absolut kein Problem hat.

    Es gibt Hunde, deren Ruhebedürfnis sehr hoch ist, die sich aber Reizen gegenüber nicht gut verschliessen können (hatte einen solchen JRT, nicht untypisch für diese Rasse). Die Geschichte war sehr ähnlich, er hatte ursprünglich eine Tagesmutter (er wollte immer früher nach Hause und irgendwann nicht mehr mit).


    Klar, Hunde sind Gesellschaftstiere, wenn sie denn ausgeruht sind und inwieweit sie lieber Ruhe für sich alleine haben oder nicht, ist höchst individuell. Wie die meisten Menschen z.B. auch. Wenn Mensch müde ist, dann hat er überwiegend gerne seine Ruhe (und nicht Aktion im Haus). Und ich gehe davon aus, wenn Du nicht zu Hause bist, dann hat er herrliche Ruhe, schläft und wenn Du nach Hause kommst, ist er fit und freut sich auf gemeinsame Aktivitäten.


    So wie Du, hatte ich trotz allem ein schlechtes Gewissen und so zog ein Kumpel ein. Aber im Grunde genommen hätte ich mir das sparen können. Sie schliefen beide jeweils auf ihrem bevorzugten Liegeplatz (also nicht einmal Körperkontakt). Im Grunde genommen zwei Solitäre, die sich akzeptierten.


    (Meine Beaucis sind schon ein bisserl anders, mehr ... hhhm ... Rudelhunde (nehme den Begriff jetzt einfach ...), weniger der klassische Einzelgänger (klar geht natürlich auch, wenn sie es nicht anders kennen). Meine fühlen sich mit mehreren Artgenossen sehr wohl, liegen häufig mit Körperkontakt, interagieren sehr sozial miteinander und erst wenn sie so richtig müde sind, möchte jeder für sich alleine liegen. Wenn es nach meinen Hunden geht, dürften noch mehr einziehen :ka: )


    Ich überlege was die Ursache dafür ist (sie hat nicht mehr getrunken als sonst, kein anderes Futter ect). Ist es möglich das Hunde sowas aus eine Art „trotz“ machen? Das sie quasi kein Bock hatte im Bett zu schlafen und deswegen reingepinkelt hat?

    In diesem Fall glaube ich nicht daran (wobei ich Protestpinkel wider aller anderslautender Erklärungen nicht ausschliesse, weil ich das Seelenleben von Hunden für weitaus komplexer halte, als Mensch meint und die Verhaltensforschung bis heute erkannt hat. Bei letzterem bewegt sich zur Zeit gerade noch sehr viel).


    Was ich mir vorstellen kann, es ist eine Umgewöhnung und wenn kein gesundheitliches Problem (das würde ich als 1. abprüfen lassen) vorliegt, hat er es vll. einfach nur überschlafen, er lag so gut, er war so zufrieden, wieder im Bett Kontaktliegen zu dürfen, dass er das Risiko nicht eingehen wollte, wieder raus zu müssen.

  • kann es sein, dass deine Maus läufig wird?
    Jin sind bei der ersten Läufigkeit auch nochmal ein, zwei Ausrutscher passiert...


    In der Zeit kann auch das mit dem alleine bleiben sich etwas verschlechtern. Aber insgesamt hört sich dein Tagesablauf doch gut für deine Hündin an.


    Bei meiner Kollegin bleibt der Hund auch lieber daheim. Die Kleine ist von Welpe an einen Tag die Woche mit im Büro, zeigt aber, dass ihr das zu viel ist. Versteckt sich teilweise, wenn Frauchen los geht. Sie sucht grad eine Alternative für den einen Tag (da wäre der Hund über 8h ohne Unterbrechung alleine.)


    LG Anna

  • Bei uns ist es genauso. Als ich noch bei meiner alten Arbeitsstelle angestellt war, hatte ich auch die Möglichkeit meine Hündin mitzunehmen. Das tat ich anfangs auch, aber es machte sich immer mehr bemerkbar, dass sie das weniger prickelnd fand. Sie hat nie entspannt geschlafen, hat immer gehorcht wer denn so da ist usw...zuhause ist sie einfach viel entspannter. Da kann sie ihre Liegeplätze so wählen wie sie mag, stets im Laufe der Sonne ^^. Da wir auch Vollzeit arbeiteten, war sie auch mal 8 Std allein, je nachdem wie meine Schicht war. Das machte ihr nix aus und sobald wir nach Hause kamen, war Hundezeit...

  • Gerade reizoffenen Hunden tut es gut, wenn sie über mehrere Stunden keinen um sich haben. Sie können ja nicht normal filtern, also auch nicht so tief entspannen, wenn doch noch irgendwo wer ist. Vorausgesetzt, der Hund kann das Alleinsein.


    Ich muss meine BCs ständig genau davor schützen. Also, einerseits denken sie, sie brauchen es mir an der Backe zu kleben, aber genau das macht sie langfristig krank, weil sie dann unter Schlafmangel leiden, auch, wenn sie scheinbar schlafend um mich rumliegen!


    Leider kann ich meine Hunde wegen meines Jobs nicht so lange alleine Zuhause lassen wie ich das gerne hätte. Das würde ihnen sicher gut tun.

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