Hund meines Freundes nimmt mich nicht ernst!

  • Hallo :)


    Ich habe mich hier angemeldet weil ich ein Problem mit dem Hund meines Freundes habe!


    Es ist ein deutscher Schäferhund, er ist 3 Jahre alt und sein Name ist Jerry. Ich selbst habe keine Erfahrung mit Hunden.


    Ich habe meinen Freund vor 1 1/2 Jahren kennengelernt und anfangs war alles super. Gemeinsame Spaziergänge, ich hab beim Training zuschauen dürfen usw.
    Vor 8 Monaten bin ich bei meinem Freund eingezogen, er hat zu dieser Zeit freiberuflich von zuhause aus gearbeitet. Vor 3 Monaten hat er einen neuen Job angenommen, bei dem er ständig unterwegs ist, meistens tagelang. Das bedeutet, dass ich nun sehr viel für Jerry verantwortlich bin und genau das ist das Problem! Jerry nimmt mich null ernst!


    Einige Beispiele, die mir das Leben schwer machen.


    Füttern: Ich muss Jerry praktisch jedes Mal austricksen, wenn ich ihn füttern möchte, da er mich sonst versucht anzugreifen! Wenn ich seinen Napf nehme steht er bereits neben mir und bellt wie verrückt. Sobald ich den Napf aufgefüllt habe springt er an mir hoch und versucht mir in den Arm zu beißen! Er hat mich bereits zweimal erwischt, zum Glück nicht schlimm, aber der Pulli war durch und es hat auch leicht geblutet. Seit dem muss ich ihn immer irgendwie weglocken, in den Garten sperren, oder ganz schnell den Napf nehmen, in ein anderes Zimmer flüchten und Jerry erst reinlassen sobald der Napf am Boden steht.


    Gassi gehen: Katastrophe! Jerry lässt sich von mir nicht anleinen, es ist das selbe Spiel wie beim Füttern. Wenn ich die Leine in die Hand nehme fängt er bereits an mich anzubellen und anzuknurren. Wenn ich dann versuche sie am Halsband festzumachen schnappt er nach mir. Das Problem haben wir "gelöst" in dem Jerry jetzt einfach immer eine Leine trägt, aber auch hier muss ich aufpassen, wenn ich sie in die Hand nehme, dass er mich dann nicht anspringt und mich versucht zu beißen.
    Wenn wir das Theater hinter uns haben fängt der Wahnsinn an. Bei meinem Freund ist Jerry brav an der Leine, zieht nicht und hört super.
    Ich hingegen werde nur durch die Gegend gezogen oder aber er bewegt sich gar nicht vom Fleck! Ich habe mittlerweile riesen Angst davor überhaupt spazieren zu gehen, da ich bereits zweimal gestürzt bin und mich verletzt habe. Jerry mag außerdem keine anderen Rüden und mir bleibt jedes Mal das Herz stehen wenn er einen entdeckt und beginnt zu bellen und da hinzuziehen.
    Meistens lasse ich Jerry daher nur in den Garten raus, was mir zwar Leid tut, weil es sehr langweilig für ihn ist. Der Garten hat gerade mal 50qm und bietet keine Spannung für ihn.


    Er hört grundsätzlich null auf mich. Eigentlich darf er nicht auf die Couch oder ins Schlafzimmer. Wenn mein Freund zuhause ist versucht er das nicht einmal. Wenn wir alleine sind gehört das ganze Haus quasi ihm. Er kann Türen öffnen und tut das auch. Er liegt ständig auf der Couch und im Bett. Wenn ich ihm sage er soll runtergehen knurrt er mich an. Versuche ich ihn runterzuziehen, an der Leine schnappt er nach mir. Auch hier hat er mich einmal erwischt, seit dem versuche ich es nicht mehr und lasse ihn einfach machen.


    Der Höhepunkt war vor 2 Tagen. Ich kam gerade aus dem Bad und wollte ins Schlafzimmer um Klamotten zu holen. Jerry hat natürlich wieder die Tür geöffnet und lag im Bett. Ich ging rein, zog mich an und als ich wieder rausgehen wollte sprang Jerry vom Bett und blockierte die Tür. Er hat mich angebellt, geknurrt und wenn ich mich auch nur einen cm bewegt habe ist er nach vorne. Ich stand heulend da und wusste nicht was ich tun soll. Nach ein paar Minuten habe ich mich gaaanz langsam hingesetzt und einfach gewartet. 25 Minuten hat Jerry mich gestellt bis er aufgegeben hat und sich ins Wohnzimmer verkrümelt hat.


    Ich habe mittlerweile panische Angst vor diesem Hund und das merkt er wahrscheinlich auch. Ich fühle mich unwohl. Mein Freund ist keine große Hilfe. Wenn er zuhause ist ist Jerry ein anderer Hund! In Gegenwart von meinem Freund ist Jerry ganz normal zu mir. Ich kann ihn füttern, anleinen, sogar streicheln! Er denkt, dass ich übertreibe und einfach durchgreifen muss. Aber jedes Mal wenn ich versuche durchzugreifen werde ich angebellt, angeknurrt oder sogar gebissen. Ich kann keine Freunde einladen, da Jerry jeden Besuch stellt. Wenn ich einkaufen war und wieder nachhause komme muss ich beten, dass Jerry mich rein lässt.


    Bitte helft mir. Gebt mir Tipps wie ich richtig mit so einem Hund umgehe. Wie greift man ordentlich durch? Wie bekommt man den Respekt von einem Hund?

  • Korb drauf, sobald dein Freund das Haus verlässt - Termin bei nem gutem Trainer für Einzelstunden bei euch zu Hause - das Ganze sehr, sehr zeitnah!

  • Ach du Sch... Ja, möglichst zeitnah Trainer holen.
    Und wenn dir dein Freund nicht glaubt, film das Ganze mit dem Handy. Das geht so nicht ! Das ist viel zu gefährlich für dich.

  • Unbedingt Maulkorb und Trainer holen. Und deinem Freund die Hammelbeine langziehen. Wie comyashon schon geschrieben hat, filme das Ganze. Ist für deinen Freund nötig und da kannst du auch einem Trainer vorführen, wie der Hund sich verhält. Falls dein Freund gegen einen Trainer ist, soll er den Hund in einer Hundepension unterbringen, wenn er nicht da ist.


    Das Ganze ist wirklich äußert gefährlich für dich und das dir die Nerven blank liegen, kann ich sehr gut nachvollziehen.

  • Danke für eure Antworten.


    Über Trainer diskutieren wir aktuell noch, da mein Freund nicht unbedingt will, dass ihm da wer in die Erziehung "pfuscht". Der Trainer würde nämlich nur Sinn machen, wenn ich alleine mit dem Hund bin und mein Freund hat halt Angst, dass die ihn dann umerziehen? Keine Ahnung.


    Laut meinem Freund wäre es tierschutzrelevant einem Hund über mehrere Tage einen Maulkorb oben zu lassen, da er dann keine Knochen kauen kann, nicht vernünftig trinken kann und wohl angeblich bei Wärme schlecht Luft bekommt?


    Aber das mit dem Filmen ist eine tolle Idee! Das werde ich auf jeden Fall machen! Vielleicht löst das ja bei meinem Freund einen "Aha Effekt" aus.

  • Wenn dein Freund nicht will dass seine Freundin irgendwann mal von dem Hund ernsthaft gebissen wird sollte er sich mal überlegen was er will. Dem Mann würde ich die Hammelbeine langziehen wenn das meiner wäre.

  • Über Trainer diskutieren wir aktuell noch, da mein Freund nicht unbedingt will, dass ihm da wer in die Erziehung "pfuscht".

    Würde ich akzeptieren und ihm sagen, dass er sich dann aber auch eine andere Betreuung für den Hund suchen muss.
    Ich würde an Deiner Stelle zu Deinem eigenen Schutz keine Kompromisse machen.

  • dass ihm da wer in die Erziehung "pfuscht"

    sorry, welche Erziehung denn, wenn der so abgeht bei dir ?


    OT: Die Eltern einer Freundin haben einen Havaneser, der durchgehend jault, heult, hechelt und totalen Stress hat, wenn seine Besitzer nicht da sind ( der Hund bei der Freundin oder der Enkel betreut den zu Hause ) Die haben das nicht geglaubt. Aaaaber als sie das Video sahen - au weia, da war die Reue groß...

  • Ich würde da gar nicht lange filmen, ehrlich gesagt... einfach, weil ich es total bedenklich finde, dass er dich nicht ernst nimmt. Er stellt das Wohl des (seines!) Hundes gerade über dein Wohl. Das find ich ganz schlimm.


    Dein Partner muss das regeln, denn wenn der Hund dich zusammenbeißt... ich mag nicht dran denken.


    Bitte pass auf dich auf.

  • Der Titel könnte auch "Mein Partner nimmt mich nicht ernst" heißen. Deine Sicherheit geht vor! Und trotz Partnerschaft ist es sein Hund und den kann er dir nicht einfach aufdrücken. Du bist es wert von ihm geschützt zu werden.
    Würde ich meinem Partner nie antun. Mein Hund, meine Verantwortung.


    Klingt wirklich gefährlich und ist nicht mal schwups durch kleine Tipps gelöst.

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