Hund meines Freundes nimmt mich nicht ernst!
- Hannahlein
- Geschlossen
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Nun ja,
schlaue Hunde, so wie ich auch den Jerry einschätze, neigen dazu richtige Verhaltensketten aufzubauen.
Und zwar ganz bewußt!
Die "denken" dann eine ganze Ecke weiter!Nämlich, um mal bei DEINEM Beispiel zu bleiben: ich will ganz, ganz viele Leckerchen haben, und das erreiche ich nur, wenn ich 1 000 000 mal auf die Couch springe.
Jedesmal, wenn das Fraule "runter" sagt, bekomme ich meine Belohnung!Einmal fressen, und Zack, ich bin wieder auf die Couch. YEAH!
Nein Danke!
Das würde ICH nicht haben wollen
Die Trainerin hat das wohl schon richtig eingeschätzt, und der TS die richtige Handhabung in so einem Fall gegeben.Gruß
SheltiePowerDas ist ja meine Frage gewesen: Hat Hannah diese richtige Handhabung so von der Trainerin vorgegeben bekommen?
Also: KEIN Markerwort nach erfolgreichem Runterführen, sondern das kommentarlos durchziehen; Markerwort NUR, wenn Jerry tatsächlich auf das Kommando "Runter" richtig reagiert?Eben weil ansonsten die Gefahr einer ja unerwünschten Verhaltenskette besteht, die du, @SheltiePower noch mal so detailliert beschrieben hast.
@Hannahlein Ich lerne hier auch gerade mit, gerade weil du uns so detailliert und offen an diesem Prozess teilnehmen lässt, dafür mal von mir ein dickes DANKE!
Ich finde es hochinteressant, wie diese "Umerziehung" Jerrys vonstatten geht, wie komplex das Ganze durchdacht ist, welche Entwicklungen sich daraus ergeben.
Mich so detailliert damit auseinander setzen zu können, auch wenn es nur aus der Ferne ist, ist für mich eine bereichernde Erfahrung ...Natürlich fiebere ich mit dir mit, freue mich über jeden noch so kleinen Fortschritt, den ihr beide macht. Wenn ich selber einen kleinen Teil dazu beitragen kann, dir etwas den Rücken zu stärken, dann freut mich das
sondern um einen Hund, der zu Kontrollverhalten und Ressourcenverteidigung neigt.
ist das so fest in Stein gemeißelt, dass Jerry zu Kontrollverhalten und Ressourcenverteidigung NEIGT?
Frage ich mich gerade
Natürlich zeigt er dieses Verhalten, das ist unbestritten. Beim ersten Treffen mit der Trainerin hat diese ja zunächst den Auftrag gegeben, Bett und Couch erst mal unbeachtet weiter laufen zu lassen, und ausschließlich die Futtersituation in Angriff zu nehmen. Erst nach einem weiteren Gespräch kam ja der Auftrag, ein Kommando zu etablieren für das Verlassen der Couch. Zeitgleich wurde das Problem "Schlafzimmer" mit einem Drehknauf verhindert. Auch seit Kurzem darf dieses - in den ersten Tagen bei der Futtersituation eingeführte - Markerwort auch für anderes, richtiges Verhalten von Jerry eingesetzt werden.
Ich sehe die Ursache für diese desolate Situation aber nicht in einem "zu Kontrollverhalten und Ressourcenverteidigung" NEIGENDEM Hund.
Die Ursache liegt für mich darin (und das ist nicht in Stein gemeißelt, aber dieser Verdacht erhärtet sich bei mir immer mehr), dass die vorherige "Beziehung" zwischen Jerry und Hannah einfach keine war ...
Hannah hatte irgendwo geschrieben, dass sie die Erklärung ihres Freundes, Jerry wäre eben ein Ein-Mann-Hund, achselzuckend hingenommen hat, und sich dementsprechend gar nicht mit Jerry befasst hat.
Für Jerry spielte sie demnach überhaupt keine Rolle - und es wundert mich kein bisschen, dass Jerry sich selbst dann als "Stellvertreter" seines Herrchens sah, wenn dieser abwesend war.
Das Konzept der Trainerin etabliert nun Schritt für Schritt eine andere Beziehung zwischen Jerry und Hannah. Jerry lernt gerade, dass Hannah sehr wohl eine Rolle in seinem Leben spielt.
Hannah lernt gerade, dass sie diese Rolle spielen KANN - mehr noch: Dass sie diese Rolle übernehmen MUSS, damit aus einem bisherigen Duo ein Trio wird.
Das Rüstzeug dafür bekommt sie gerade Stück für Stück in die Hand: Wie setze ich EIN Kommando durch (später werden es mehr), wie bietet ich in EINER Situation angemessenen Widerstand (Futtersituation; später wird auch das mehr), wie baue ich Bindung auf (zunächst einfache Beschäftigung ALLEINE mit Jerry; später wird es auch hier Schritt für Schritt mehr).
Es wird zunächst in ausgewählten Zusammenhängen GEÜBT, damit gerade Hannah ein Gefühl dafür bekommt und sie so überhaupt erst mal Sicherheit unter den Füßen bekommt.
Die Ergebnisse werden dabei von der Trainerin überwacht, SIE gibt vor, wann welche Änderungen/Erweiterungen vorgenommen werden.Als Mitleserin finde ich das hochinteressant - und wie schon geschrieben: Ich fiebere mit, und drücke alle Daumen, für Hannah und Jerry.
Wobei ich total zuversichtlich bin - das wird!
(Was auch an Hannah liegt; ich erlebe selten jemanden, der so reflektiert, geduldig und empathisch und auch mutig agiert, wie Hannah es tut.)
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Ganz kurz, weil ich nicht viel Zeit habe:
Jerry ist ein DSH aus LZ, da kannst Du grundsätzlich erst mal davon ausgehen, dass er ein Kontrolletti und ein Resourcenverteidiger ist ( Ich hab 3 davon, ich weiss, wovon ich schreibe )
Das ist genetisch, man will diese Hunde so, und in einer intakten Beziehung ist (sollte) das kein Problem sein und auch bei Hannah und Jerry wird sich das in geordnete Bahnen bewegen, wenn einige Zeit und Training vergangen ist.
Es ist auch nicht die Ursache für die entstandenen Probleme, aber man muss diese Art der Hunde einfach bei der Arbeit an Problemlösungen auf dem Schirm haben (was die Trainerin ja auch tut -
Soweit ich mich erinnern kann, ist Jarry (gottseidank) "nur" ein HZ-Schäfer
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@QueenyQ war schneller. Beziehung und Bindungen beseitigen die genetischen Anlagen des Hundes nicht.
Beziehung ermöglicht Dir, die Anlagen in kontrollierte Bahnen zu lenken. Aber sie verschwinden nicht, sondern tauchen im Gegenteil ganz schnell wieder auf, wenn Du als Mensch inkonsequent wirst und an den falschen Stellen Spielräume gewährst. -
wenn Du als Mensch inkonsequent wirst und an den falschen Stellen Spielräume gewährst.
Das kann aber bei jedem Hund passieren.
Wobei unbestritten ist, dass dies bei bestimmte Veranlagungen schneller passiert.
Ganz kurz, weil ich nicht viel Zeit habe:
Jerry ist ein DSH aus LZ, da kannst Du grundsätzlich erst mal davon ausgehen, dass er ein Kontrolletti und ein Resourcenverteidiger ist ( Ich hab 3 davon, ich weiss, wovon ich schreibe )
Das ist genetisch, man will diese Hunde so, und in einer intakten Beziehung ist (sollte) das kein Problem sein und auch bei Hannah und Jerry wird sich das in geordnete Bahnen bewegen, wenn einige Zeit und Training vergangen ist.
Es ist auch nicht die Ursache für die entstandenen Probleme, aber man muss diese Art der Hunde einfach bei der Arbeit an Problemlösungen auf dem Schirm haben (was die Trainerin ja auch tutIch sehe aber schon einen Unterschied darin, ob ein Hund von sich aus (intrinsisch) ständig versucht, sich einen solchen Raum zu schaffen - oder ob er ein Verhalten zeigt, weil ihm der Raum dafür gegeben wird.
Ich glaube aber, das jetzt auseinander zu klamüsern, führt hier einfach zu weit.
Wir sind ja beide der Meinung, dass ein Kontroll- und Ressourcenverteidigungsverhalten hier nicht die Ursache ist (sondern ein Symptom), und die Trainerin die Veranlagung dazu auch berücksichtigt.
Wichtiger aber: Bewegt sich das einmal in geordneten Bahnen, ist diese Problematik von Kontroll- und Ressourcenverteidigung kein Thema mehr.
Den Schwerpunkt im Konzept der Trainerin sehe ich tatsächlich bei Beziehungs- und Bindungsarbeit; Dabei gibt sie für ausgewählte Problemstellungen konkrete Handlungsanweisungen, die Hannah helfen den Alltag schon jetzt erträglicher zu gestalten.
Mir gefällt die Art und Weise ausgesprochen gut.
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Das kann aber bei jedem Hund passieren.
Mit Sicherheit nicht in dieser Intensität und Schnelligkeit und nicht mit dieser Konsequenz. Es gibt ja nicht umsonst Rassen, die als "Anfängerhunde" bezeichnet werden, weil sie über solche Fehler hinwegsehen. Hunde wie Jerry suchen Spielräume aktiv und wenn der Mensch nicht ganz schnell und vorausschauend schaltet und reagiert, reicht ein winziger Erfolg, um den nächsten Versuch zu starten. Das ist eine ganz andere Hausnummer und ich wage zu behaupten, dass viele Begleithunde diese Spielräume nicht einmal wahrnehmen würden.
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Das ist eine ganz andere Hausnummer und ich wage zu behaupten, dass viele Begleithunde diese Spielräume nicht einmal wahrnehmen würden.
Das ist so.
Könnte aber schon reichen, sich einmal solch einen Hund anzuschaffen. Nicht gleich in so einer Grösse, man könnte ja auch bspw. einen JRT/PRT nehmen und aus Erfahrung lernen (denn rein theoretisch verarbeiten, das ist immer so ein Dingens. Eben "Theorie und Praxis" ... das sind Welten, die dabei auseinander klaffen).
Das hätte dann nicht so die Auswirkungen, aber man merkt sehr schnell, wie das Prinzip funktioniert (das Prinzip des Hundes). Die kleinen Racker mit ausgeprägtem Willen, Geltungsbedürfnis, kombiniert mit chronischer Selbstüberschätzung eigneten sich dazu hervorragend.
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Soweit ich mich erinnern kann, ist Jarry (gottseidank) "nur" ein HZ-Schäfer
Das spielt u.U. nicht im geringsten eine Rolle ...
Und wie sich hier im aktuellen Fall darstellt, hat es das auch nicht (bin zu faul um das zu prüfen, denn DAS ist ja nun gerade hier mehr als nur offensichtlich). -
Ich glaub nicht dass es allein an der Bindung liegt. Ich finde es ist wichtig dass sie konsequent ist. Das führt auch zu mehr Sicherheit bei jerry.
Und das bedeutet sich auch an die Angabe der Trainerin zu halten und nicht das mal anders machen oder dies. -
Ich glaub nicht dass es allein an der Bindung liegt.
Nicht alleine, sondern hinzu kommt eben der Erfahrungsschatz des Hundes, was geht. Die Bindung wird gebraucht, um das wieder in moderate Bahnen zu lenken.
Und das bedeutet sich auch an die Angabe der Trainerin zu halten und nicht das mal anders machen oder dies.
@Hannahlein hat aber zu verstehen gegeben, dass sie Vorschläge für 'anders machen', Erfahrungsberichte und Theorien 'für anders machen' ok findet, befürwortet und stellenweise erfragt (guckst Du hier): Hund meines Freundes nimmt mich nicht ernst!
Wenn sie selbst das so sieht und die Anregungen auch von der Trainerin gerne aufgegriffen werden, dann steht uns eine Einrede nicht zu. (Das akzeptiere ich dann einfach, spare mir den Atem und den Zeitaufwand )
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