Hund meines Freundes nimmt mich nicht ernst!

  • Wieso?
    Wenn für den Hund die Front geklärt ist, ist alles gut. No hard feelings, wie der Ami sagen würde. Der einzige, der da aufpassen muss, dass er nicht nachtragend ist, ist der Mensch. Der Hund macht es ja nicht aus Boshaftigkeit, weil er den Menschen hasst, sondern weil es für ihn eine erlernte Problemlösungsstrategie ist.
    Zu glauben, dem Hund wäre keine Zuneigung mehr möglich, weil man klar stellt, dass man sich nicht beißen lässt, ist zu menschlich gedacht.


    Nur leider spukt das in vielen Köpfen rum. Wenn ich zu streng bin, dann hat er mich vielleicht nicht mehr lieb.

    Danke, leider kann man nur einmal liken.


    Zuneigung und Liebe gehen gerade WENN die Grenzen klar sind. Und es gibt Hunde, die brauchen Grenzen körperlich.


    Ist so und kann man noch so oft sagen "das kann nicht sein, das geht nicht, das ist was anderes" - falsch.


    Wie die Körperlichkeit aussieht, wann und wie man beginnt, den Hund zu erziehen, steht ja auf einem anderen Blatt. Und ja, ich gehe auch konform, dass man einen Schäferhund nicht grundsätzlich erstmal verprügeln muss im Sinne von wirklich massiver und längerer Gewalteinwirkung. Definitiv.


    ABER - wenn man den Hund nicht von Beginn der Beziehung an die Beziehung auf ganz feste unverrückbare Pfeiler setzt, kann das bei solchen Hunden irgendwann zu dieser Situation führen, dass man um einen massiven Gongschlag nicht drumrum kommt - und das ist keine Charakterschwäche vom Hund, sondern sein Naturell. Und dann geht auch wieder Liebe. So paradox das für einige klingt. Das ist keine "Angst" und "Selbstaufgabe aus Angst" - das kann dann durchaus echte Liebe sein. (Und nein, ich meine nicht die armen Viecher, die auf den Brustwarzen kriechen und in die dauerhafte aktive Demut verfallen angesichts ihres Besitzers - das sind arme Säue)


    Ich drücke der TS ganz fest die Daumen, dass das wieder händelbar wird für sie und wenn es das wird, ist sie gleich drei Mal über sich hinaus gewachsen! Und ich möchte ihr raten, auf so Experimente, die vorgeschlagen werden im "alles mit Positivem (Clickern, Spielen, etc) versuchen" in ihrem Fall nicht einzugehen, sondern da dem Rat des Fachmanns zu vertrauen, denn ich finde das sehr gefährlich, diese Vorschläge.

  • Das bedeutet, wenn ich das richtig verstanden habe: erst versaut man die Erziehung so, dass die Beziehung im Arsch ist und dann wird körperlich gezüchtigt, weil der Hund so bescheuert (gemacht) wurde, dass es anders nicht geht.



    Wahlweise kommt er schon kaputt zu einem?
    Dann ist es vielleicht nicht das richtige Gespann Mensch / Hund?


    Es wäre sehr schön, wenn sich auch die Hautevolee dieser Plattform selbst etwas mehr hinterfragen würde, was das betrifft.


    Es bleibt eine äußerst unfähre Angelegenheit, einen Hund zu schlagen.
    Und auch DAS ist nicht schönzureden.


    @Helfstyna es ging nicht ums „streng sein“ und, dass man ja glaube, man dürfe das nicht.


    Sondern um „So und jetzt bist du fällig“ gefolgt von einer tracht prügel.
    Das ist vertrimmen.


    Das so als „ist so“ hier hinzustellen finde ich abgrundtief scheiße.

  • @Spitzname


    Es geht, so weit ich das sehe, nicht um Hunde, die man selbst vermurkst hat.


    Sondern um Hunde, mit denen man als Übernehmer aus erster, zweiter, x-ter Hand nicht gefahrlos arbeiten kann, weil sie gelernt haben - bei Halter 1, 2, x - dass Zähne der Weg sind.

  • Es ist egal, was man darauf nun antwortet.
    Es wird sein wie immer: Schläge, auch bei solchen Hunden, zu verurteilen wird einem als verweichlicht, unerfahren und Gluckengaftigkeit ausgelegt.
    Das gibt es dann auch wieder nur schwarz-weiß denken.


    Es gibt Menschen, die haben eine enormes, selbstsicheres und autoriräres Auftreten.
    Welche, die schon mit ihrer Stimme weit reichen.


    Klar gehört dann auch und mit Sicherheit Körperlichkeit dazu, selbst ich habe Chili schon mal geschubst oder unsanft auf Abstand zum anderen Hund gehalten.


    Bei besagten Kandidaten bedarf es sicherlich einer eher harten, als liebevoller Erzieher WENN es denn ein Übernahme-Hund ist.


    Aber verprügeln? Äh eh. Kann und darf nicht das Mittel der Wahl sein.

  • Glücklicherweise wird die TE jetzt nicht anfangen, den Hund zu vertrimmen, da bin ich sicher.
    Denn das könnte für sie sehr ungut ausgehen.


    Ich finds ja immer blöd, wenn alle gleich OT schreien, aber in diesem Fall finde ich all die "Ich kannte auch mal so einen Hund" und "Probier doch mal" Posts gar nicht hilfreich und fände es super, einfach bei der TE zu bleiben.


    Experimente sind hier echt gar nicht angebracht.


    Und eine Gewalt-Diskussion anzufangen, ist hier auch völlig unnötig!!!!

  • @Spitzname es geht nicht ums schlagen. Schlagen könnte böse nach hinten losgehen, wenn man Pech hat und der Hund dreht noch mehr hoch und man erleidet heftige Verletzungen.


    Ich habe Speedy mit 9 Monaten total verkorkst übernommen. Er hatte nicht mal eine Beißhemmung, aber eben das Gebiss eines ausgewachsenen DSH.
    Was hätte ich machen sollen? Soll ich ihn clickern, wenn er meinen Arm los lässt oder meine Jacke nicht mehr in Stücke reißt? :ka: Und NEIN, ich habe ihn nicht geschlagen, aber es hat viel Arbeit gebraucht, um ihm das beizubringen, mich nicht als Beißärmel zu missbrauchen.


    Bestes Beispiel war, er war ein totaler Junkie, wurde von klein auf mit einer Ballschleuder "bespaßt" und er hatte draußen ab und an Aussetzer.
    Dann hatte er einen Stock, den er nicht hergeben wollte. Ich war auf einem Feldweg unterwegs. Ich WUSSTE, das Thema mussten wir ausdiskutieren, weil es sonst nie vom Tisch ist.
    Also habe ich diesmal nicht "klein" beigegeben, wenn er von mir weggelaufen ist, dann habe ich mich umgedreht und bin gegangen.
    Irgendwann habe ich ihn ins Platz gebrüllt und er blieb liegen. Ich habe ihn angeleint und mir dann den Stock gegriffen.
    Ich habe den Stock nicht wieder hergegeben, der Kampf ging sicher über 10 Minuten, also gefühlte, waren wahrscheinlich 2-5 MInuten.
    Ich konnte den Stock ewig nicht lösen, irgendwann hatte ich es geschafft. Da er an der Leine war, konnte ich ihn davon abhalten, den Stock wieder aufzunehmen.
    Wir sind einige Male an dem Stock vorbei und es gab ein Verbot, den Stock aufzunehmen.
    Danach war das Thema durch. Inzwischen spuckt er auf Kommando alles aus, wenn ich das will.


    UND ICH MÖCHTE GANZ KLAR BETONEN; DASS DIE TS SICH NICHT
    AUF SO EINEN KAMPF EINLASSEN SOLL; DENN DAS KANN AUCH NACH HINTEN LOSGEHEN!!!


    Mit Speedy musste ich einen ganz anderen Weg wählen, wie mit Dusty und Bibo, die ich von Welpe an hatte.
    Er hat einfach nichts gelernt bei seinen Vorbesitzern und ich musste viel Geduld aufbringen.
    Inzwischen ist mit ihm fast alles möglich, er liebt auch Leckerlies und wird vorrangig damit belohnt. Spielzeug gibt es bei uns draußen kaum, da er sofort überdreht.
    Hier drinnen wird das Spielzeug zugeteilt, es liegt NIE frei rum.


    Ich bin sehr gespannt, was der Züchter sagt bzw. ob Du Videos machen kannst.

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