körperlich Grenzen setzen, Liebe und Erziehung

  • Vertrimmen verstehe ich als mehr als 1x schlagen :ka:
    Genau wie Du sagst.



    Was ich hier an dieser Stelle empfehlen möchte - seid mir nicht bös, geht eigentlich in die komplett andere Richtung aber gehört genau so dazu meiner Meinung nach, ist dieser sehr lesens- und mitmachenswerte Thread:
    Sanftere Korrekturen neu/wieder einführen


    Körperliche Massregelung kann auch dabei eine Rolle spielen.

  • früher war es ja "normal" als erziehungsmethode zb den hund zu schnappen, schnauze in die pfütze pipi und einen drüber zu ziehen um diese stubenrein zu kriegen.


    Glücklicherweise haben sich ja die erziehungsmethoden soweit geändert, das man da auch nachhaltig anders agieren kann. Für mich ist die "körperliche" erziehung das ich meinen mal mit der leine zupfe oder mit der wade anstupse um seine aufmerksamkeit zu bekommen. Ist hundi wirklich daneben, gibts eine "drillrunde" an der leine mit Fuß laufen und schneller Kommandofolge, damit das befehlshinterfragen stoppt. Das ganze wird aber mehr über die stimme bei mir geleitet..


    Ich kann allerdings nachvollziehen, dass es Hunde gibt wo man evtl auch einmal körperlich richtig zeigen muss was sache ist (wie in den affekthandlungsbeispielen hier) damit da einmal die grenzen gezogen sind. Was allerdings nicht heisst das dies eine "regelerziehung" sein sollte.

  • @Murmelchen


    Welche Situation gab es denn, die dich dazu gebracht hatte?


    Und was passierte danach?


    War es tatsächlich so, dass der Hund danach „offen“ war und führte es dazu ,im Anschluss mit diesem Hund neuen Umgang zu lernen zwischen Mensch und Hund?

  • @alle, die den Sinn und Ursprung des Themas suchen.


    Ausgangspunkt war das "vertrimmen" eines Hundes. Erwachsen zu den neuen Besitzern gekommen.
    Hund geht gegen Neubesitzer, der wehrt sich.
    Wie das genau ausgesehen hat - keine Ahnung. Ob es in dem Moment angebracht oder nötig war - keine Ahnung.


    Herausgelesen hab ich aus dem Beitrag kein Erziehungskonzept, sondern eher auch eine Art Affekthandlung. Als solche und im Prinzip Notwehr ist es mir nicht sauer aufgestoßen.


    Der Hund wurde nicht selbst auf- und erzogen, sondern scheint erlernte Strategien angewandt zu haben. Das tat der danach beim Neubesitzer nicht mehr, bei der Frau des Hauses schon.
    Und die warf eben in den Raum, dass der Hund den Besitzer trotz oder wegen dieser (anscheinend nur) 1 maligen Gegenattacke akzeptierte und liebte.

  • naja...bei den hunden, um die es hier geht (ursprünglich ging...also bei den ganzen junghundbeispielen, die hier mittlerweile geschrieben wurden, wäre mir das auch zu drüber) irgendwie schon. nehmen wir mal den hund aus dem ursprungsfred...den DSHrüden vom freund der TE. eine der beschriebenen situationen war, dass sie, wenn sie vom einkaufen heim kommt, hoffen muss, das er sie reinlässt.WENN man nun davon ausgeht dass es eben wirklich einer dieser hunde ist, bei dem eine derartige handlung nötig ist, um ihn auf den boden der tatsachen zurück zu holen und das würde ich NIEMALS nur übers lesen diagnostiezieren und
    WENN das im vorfeld nicht schon etliche situationen gewesen wären, in denen der hund gelernt hat, dass die TE ihm nix entgegenzusetzen hat...
    also tür wird geöffnet, hund kommt zähne voran angeflogen, dem würde ich(!) in dieser situation meine einkaufstüten rechts und links um die ohren hauen und das so lange, bis er zusieht, dass er land gewinnt. und auch wenn das eine affekthandlung wäre, wäre das für mich trotzdem auch erziehung. ich plane zwar nicht, wo genau ich in dem fall meine tüten wann hinschlage, aber ich fasse in diesem moment den entschluss, dem hund nun ganz glasklar zu machen, dass er das gefälligst zu unterlassen hat.
    und in eben genau solchen fällen empfinde ich es eher als störend, da zuviel im vorfeld zu "zerdenken", weil es wahrschenlich eh anders kommen wird und ich weiß nicht recht, wie ichs sagen soll...das macht es in dem monent bei mir zumindest weniger authentisch und genau darum gehts eben.


    ich glaub hier gehts eher um die begrifflichkeit, ob man das nun als erziehung wertet oder eben nicht. für mich ist es trotzdem erziehung. weil wir sprechen ja auch bei hundemüttern davon, dass sie ihre welpen erziehen und die denken sich da mit sicherheit im vorfeld nix bei...

    ganz ehrlich, das kann einmal passieren, dass ein Hund mich nicht in die Wohnung lässt.


    Evt. Auch ein zweites Mal, weil ich nicht glaube, was Tatsache ist.


    Und dann ist Erziehung gefragt.
    Und sicherlich nicht Affektprügellei mit Einkaufstüten.

  • Ich bin nicht Murmelchen, und die wird dir sicher gleich aus ihrer - zigmal größeren Erfahrung antworten können.


    Ich kann nur erzählen ,dass dieses Jagdterrier-Ding unerwartet weiterging. Der Hund lernte aus diesem einen Mal harter Schläge sofort und für immer. Aber er lernte nicht etwa daraus, generell nicht mehr nach Weidetieren zu schnappen, die ihm ihre Nase hinhielten - das versuchte er lebenslang.


    Was er als Schlußfolgerung mitnahm, war großer Respekt vor meiner Freundin und mir, also den beiden bei dieser Maßregelung anwesenden Menschen. Wir konnten ihn von da an mit einem energischen verbalen Kommando gut von sowas abhalten. Und bei uns hat er dann auch total darauf verzichtet, uns in die Klamotten/ins Bein zu schnappen, wenn er angeleint war und einen Feind nicht erwischen konnte. Da reichte ein scharfes "Spinnst du?!", und er drehte sich sofort weg - er hatte uns also offenbar als zu wehrhaft eingestuft. Seinem Frauchen dagegen,die sehr lieb, nachgiebig und weich war, zerfetzte er in solchen Situation regelmäßig die Klamotten und ließ sie auch mal strammstehen, wenn ihm danach war.


    Das hat mich übrigens, so sehr wir alle diesen Rüden liebten, eine Zeitlang echt zum Nachdenken gebracht, ob ich einen eigenen Hund haben wollte. Ich konnte mir einfach nicht vorstellen, den so behandeln zu müssen, damit er Respekt vor mir hat und kooperiert. Zum Glück habe ich dann recht schnell gelernt, dass voll im Saft stehende, gern mal die Machtfrage stellende Jagdterrierrüden eher die Ausnahme als die Hunde-Regel sind!

  • obwohl ich nicht weiß wie man die Situation Hund lässt mich nicht in meine Wohnung lösen könnte.
    Beim fressen ok, dann warte ich ab bis er fertig ist aber bei der Wohnung? Irgendwann muss ich ja da rein.

  • Das sind in der Regel Probleme die ganz langsam kommen. Schritt für Schritt immer schlimmer werden.
    Dass der Hund am Morgen aufwacht und sich denkt, hm weisste was? Heute lass' ich da keinen mehr rein ist doch sehr selten und hat dann eher gesundheitliche Gründe.


    Meine Tante ist halt zum Fenster rein und raus.

  • Duden: vertrimmen - "heftig verprügeln". Manchmal gibt es nicht sooo viel Interpretationsspielraum ...


    Sorry, aber bei den wissenschaftlich genau definitierten Begriffen in der Erziehungspsychologie, hat auch jeder seine eigene Interpretation und wenn man darauf hinweist, dass die Bedeutung genau festgelegt ist, wird nur flapsig geantwortet, man würde die umgangssprachliche persönliche Defitnition bevorzugen.


    Aber bei einem normalen Verb, muss sich plötzlich jeder haargenau an die Bedeutung aus dem Duden halten und darf keinen persönlichen Spielraum bei der Nutzung des Wortes haben?

  • vielleicht OT aber wer sich dafür interessiert, dem sei das eine oder andere Buch über "Transaktionsanalyse" empfohlen :smile:

    Ich halte viel von diesem Modell. Es erklärt schön die Kommunikation.



    Aber das jetzt direkt in Verbindung mit Verhalten nach Traumatisierungen zu bringen, halte ich nicht für zielführende.


    Wer sich mit Traumatas im Kindesalter und deren Folgen beschäftigen möchte, muss nich mit der TAA anfangen.

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